Vorschlagszeugnis?

  • Ein Schüler meiner Klasse ist eine Woche nach den Herbstferien umgezogen.
    Andere Stadt, andere Schule.
    Nun hat sich diese Schule gemeldet und verlangt ein Vorschlagszeugnis.
    Najaaaa.... wenn die unbedingt wollen, kann ich ein Vorschagszeugnis schicken.... und mir Noten aus dem Ärmel zaubern... aber das ist doch nicht wirklich sinnvoll, oder?
    Der Schüler war kaum ein halbes Halbjahr bei mir... davon noch zwei Wochen Herbstferien... also nichtmal sieben Wochen. Ich habe die Klasse neu übernommen und kann echt nicht viel zu dem Kind sagen. Die neue Lehrerin hat ihn schon länger als ich ihn hatte...
    Ich hätte nichtmal eine Aufsatznote für ihn, weil er mitten im Aufsatzschreiben umzog und mir deshalb keinen Aufsatz mehr abgegeben hat. Wie soll ich da eine aussagekräftige Deutschnote erstellen?
    Für Mathe ist es dasselbe... und die Fachlehrer haben ebenfalls extrem sparsam geguckt, als ich nach Noten für diesen Schüler fragte.


    Wie wird das Vorschlagszeugnis bei euch gehandhabt?

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • das ist ja wirklich schwierig. aber ich glaube, das vorschlagszeugnis muss in die akte.
    ich würde zu den bereichen, die du behandelt hast, etwas schreiben - mit briefkopf der schule oder so - und auch verdeutlichen, dass du den jungen gerade mal ein paar wochen hattest, die klasse vorher nicht kanntest und dir deswegen eine genaue und umfassende einschätzung schwer fällt. das vorherige zeugnis haben die an der neuen schule ja vorliegen.

  • Hallo,
    immer wenn ein Kind umzieht, bekommt es ein "Zeugnis bei Schulwechsel". Dieses Zeugnis kommt in die Schülerakte.
    Wenn das Kind noch nicht lange bei dir in der Klasse war, dann schreibst du das auch rein. Auch die Fehltage (entschuldigt/unentschuldigt) isind für die neue Schule von Interesse.
    Dieses Zeugnis zu schreiben bedeutet nicht, dass das nächste reguläre Zeugnis dieses Kindes dann auch genau so aussieht.


    Gruß venti :)
    P.S. Ich schreibe nur für Hessen ...

  • Ja klar kann ich schreiben, was ich bisher an Noten hatte... Mathearbeit und so hat er ja mitgeschrieben.
    Auch dass er seine Hausaufgaben nicht regelmäßig machte, kann ich gerne mitteilen.... oder sein Verhalten im Unterricht... das in der Regel nicht so sehr auf Unterrichtsinhalte, sondern mehr auf Kommunikation mit seinen Mitschülern ausgerichtet war... ist sicher ein Sätzchen wert...
    Aber ein reguläres Zeugnis würde ich eben nicht schreiben wollen nach der kurzen Zeit, die das Kind bei mir in der Klasse war.... eher so eine Art Zwischenbeurteilung.

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  • Nimm einfach das ganz normale Zeugnisformular was du auf dem PC hast, und ändere das Wort "Zeugnis" in "Vorschlagszeugnis". Dann beschreibst du seine Leistungen so, wie der Schüler sie bei dir gezeigt hat. Die neue Schule möchte einfach sehen, wie die Entwicklung im Schuljahr war. Sie kennen ihn ja genauso wenig wie du und wollen auch sicher sein, ihn gerecht zu beurteilen.

  • sehe ich genauswo wie strubbel:
    sie wollen deine sichtweise in ihrem zeugnis miteinbeziehen, weil du ihn ja immerhin ca. 7 wochen von den nicht mal 20 schulwochen unterrichtet hast :)
    ob dein zeugnis nachher nur in der akte landet oder der neue lehrer mehr oder weniger teile davon ins sein zeugnis übernimmt, hängt ja dann davon ab, wie er sich in der neuen schule entwickelt hat...

  • Ich würde auch einen kurzen Bericht verfassen und besonders auf das Arbeits- und Sozialverhalten eingehen und darüber Vorschlagszeugnis schreiben. Mittlerweile fragen wir als aufnehmende Schule auch danach.


    Ich habe mehr als einmal Schüler während des laufenden Schuljahres bekommen, die auch so drauf waren, wie du schreibst. Auch sehr kommunikativ interessiert, besonders begabt, schwierigen und anstrengenden Aufgaben auszuweichen und in ihren Anlagen und Begabungen von mir völlig verkannt. Die Eltern gaben uns als Schule bzw. mir als Lehrerin teilweise sehr massiv die "Schuld" daran, dass es nicht so lief wie sie sich das selbst vorstellten. "Dabei war unser Kind an der Meier-Müller Schule einer der Besten und hatte nie Probleme, irgendwas müssen Sie verkehrt machen!" Dabei konnte die abgebende Schule unsere Einschätzung sehr wohl auf Nachfrage bestätigen.
    Daher bin ich eigentlich immer für Informationen dankbar.

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