Hallo an alle!
Bin gerade in meiner Verzweiflun über dieses Forum gestolpert. Ich habe am Donnerstag mein zweites Staatsexamen bestanden aber die Endnote ist sowas von mies (3,3), dass ich erstes total fassunglos bin und zweites gerade in vollkommene Panik verfalle, da ich einfach super Angst davor habe so nie und nimmer einer Festanstellung zu kriegen.
Es ist wahrscheinlich müßig zu sagen, dass ich mich absolut ungerecht benotet fühle - das geht bestimmt einigen so. Ich habe den 2. PU volles Rohr vor die Wand gefahren und das weiß ich auch. Aber die mündliche Prüfung lief super - konnte alle Fragen wie aus der Pistole geschossen beantworten, hatte Pro- und Kontraargumente, Praxisbeispiele... ich meine, bis zum zweiten SE hat man ja nun schon mehr als eine mündliche Prüfung hinter sich gebracht und weiß sich schon ein Stück weit einzuschätzen. Und dann kommen die mit einen befriedigend um die Ecke! Letztlich weiß ich natürlich woher das kommt - ich habe es eben gewagt eine eigene Meinung zu haben und Dinge auch mal zu hinterfragen bzw. Antworten einzufordern. Das das taktisch gesehen im ref ein Fehler ist habe ich ja jetzt am eigenen Leib erfahren (ist nicht so, dass ich vorher nicht von anderen Refis oder frisch gebackenen Kollegen gewarnt worden are - aber es kann doch nicht sein, dass ich mich 1,5 Jahre damit beschäftige irgendwelche hirnrissigen didktischen Gebilde in Stunden zusammen zu kleistern, die weder etwas mit der Realität zu tun haben, noch die Individualität der Lerngruppe berücksichtigen usw. Aber was sage ich - das haben die meisten von Euch sich bestimmt auch gedacht. Jedenfalls geht es mir gerade sowas von mies und ich weiß überhaupt nicht, wie es in Zukunft weitergehen soll. Bis August habe ich erst mal eine Vertreungsstelle aber danach? Mit DER Note stellt mich doch kein Mensch ein! Und wie soll man die rechtfertigen ohne, dass man sich selbst als das Opfer und die Seminarleute als die Buhmänner darstellt - auch wenn es so ist, aber das kann man ja schlecht sagen. Ich weiß einfach, dass ich auf dem Weg dahin bin eine gute Lehrerin zu werden, das haben mir meine Kollegen, die Schulleitung und nicht zuletzt die Kids immer wieder bestätig und ich WILL diesen Beruf weiter ausüben, weil er einfach toll ist. Aber WIE soll das mit einer 3,3 laufen? Letztlich zählt bei einer Einstellung doch nur die Note, oder?
Miese Note im 2. Staatsexamen
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Zitat
Original von kca82
Aber WIE soll das mit einer 3,3 laufen? Letztlich zählt bei einer Einstellung doch nur die Note, oder?Ja. Weil das für die Schulverwaltung die einzig rechtssichere Methode ist, nach "Eignung und Befähigung" einzustellen. Ob sich das dann im Schulbetrieb bewahrheitet, steht auf einem anderen Blatt. Da zählt die Note dann nur noch, falls man sich zu Höherem berufen fühlt.
Mit der Note bekommst du sicher keine Festanstellung an einer Schule in einer Hochschulstadt - da dürfte das Bewerberfeld zu groß sein. Aber auf dem Land ist es ja auch schön Bewirb dich bei den schulscharfen Ausschreibungen oder an Privatschulen.
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Danke für Deine Antwort! In die Stadt wollte ich sowieso nicht - meine Idee war auf jeden Fall das Land, je ländlicher umso besser. Meinst Du, da stehen die Chancen echt nicht soooo schlecht?
An Privatschulen kann man zum Teil auch verbeamtet werden, oder?Gibts hier eigentlich noch mehr Leute, die kein super Examen haben? Ich fühle ich im Moment so als sei ich die Einzige...
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Ich habe eine 3,7 und damit sofort nach dem Ref eine 3monatige Feuerwehrstelle bekommen und gleich im Anschluss eine Beamtenstelle. (Hab letztendlich noch zwischen 3 Stellen wählen können). War nach der Prüfung auch total verzweifelt, habe mich aber einfach auf alles beworben was passte und dann in den Bewerbungsgesprächen mein Bestes gegeben.
Es gibt auch Schulleitungen die eine eigene Meinung schätzen. -
Ich hab auch eine 3,3 in der 2. Prüfung und direkt eine Beamtenstelle bekommen, da ich alle drei Hauptfächer abdecke. In Hamburg sieht's wohl nach wie vor gut aus, wenn du dann doch in die Stadt willst
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ich hab auch ein mieses 2. StEx, bin seit ende januar 2010 ausm ref.
hab zwar bis jetzt immer noch eine vertretungsstelle, aber ich bin klassenlehrerin und hoffe dennoch, irgendwann in eine feste stelle reinzurutschen, zumal ich u.a. reli und sport als fächer habealso mach dir mal keinen kopf, das klappt schon irgendwann!
und du diehst, man kann auch mit schlechten noten sofort ne feste stelle kriegen!ich kann deine gedanken aber verstehen!
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Ich habe auch keinen besonders guten Examensschnitt (3,1), aber hatte nach 4 Vertretungsstellen das Glück, dass in meinem Bundesland dann doch meine Fächer-Kombination rar wurde- also bekam ich zuerst einen Supervertrag (1,5 Jahre Festanstellung mit Garantie auf Verbeamtung) und dann- Lebenszeitverbeamtung! (Da sieht man mal, dass Doppelkorrekturfächer auch Vorteile haben können ;))
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...und mir geht es genau umgekehrt - ich stehe mit 1,4 in der Liste, hab aber mit GP/ENG ne "Allerweltskombi" und werd daher noch fröhlich ein paar Jahre Vertretung schieben dürfen, bis es dann endlich mal hoffentlich klappen wird mit der Verbeamtung.
Du siehst, es kann dir alles passieren...
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Ich würde es auf jeden Fall an den nicht- privaten Schulen versuchen. Sooo schlecht ist die Note nun auch wieder nicht!
Viel Glück! -
GP/Eng, Millie? Englisch?
An Haupt- und auch an Realschulen würde man dir hier den roten Teppich ausrollen. Aber nur, wenn du heute noch sagst, dass du kommst zum Englischmachen. Nicht erst morgen. Bei uns hauen sich die Schulleiter im Kampf um die paar Englischreferendare jedes Mal zu Prüfungszeit gegenseitig kaputt. Da werden Briefe geschrieben, es wird hinterhertelefoniert... das ist schon richtiges Headhunting. Nur, damit man endlich einen Englischlehrer in die Finger kriegen kann, der (bzw. die) möglichst nicht nach einem Schuljahr ein Kind macht und lange wegbleibt. Englischleute werden hier gesucht wie Edelsteine. Die kommen an die Schulen und eröffnen das Bewerbungsgespräch mit 'Was bieten Sie mir?'. Und unsere Schulleiter sind darauf vorbereitet...
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*heul*
dann leb ich wohl im falschen Bundesland...und kann durch familiäre Bindung nicht einfach mal so von heut auf morgen alles stehen und liegen lassen.
Wenn ich das mal vor nem Jahr oder zwei gewusst hätt....naja, meine Zeit kommt irgendwann sicher noch. Ich geb die Hoff nung nicht auf!
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Da die einser-Examen ja nun auch nicht so dicht gesät sind, haben in der Logik halt viele Kollegen ein Examen mit 2 oder 3 Komma gemacht. In jedem Kollegium gibt es sie. Also gibt es auch Srellen für Menschen mit 3.
Meist läuft das dann so, dass man erstmal einen - ein paar Vertretungsverträge hat und sich so profiliert, das macht sich dann auch bei jeder neuen Bewerbung als Berufserfahrung besser, inclusive der Würdigungen, die man dann bekommt. Und dann klappt das schon irgendwann. Direkt nach dem Ref. eine Planstelle ist halt oft nicht. Das ist aber durchaus normal.
(Mal davon ab: ich habe beide Staatsexamina mit 1 bestanden und hatte trotzdem erst 3 BAT-Verträge a je 1/2 Jahr, weil zu meiner Zeit eben die Lage so war - Einstellungsstopp für Beamte in meiner Schulart / Stadt. Kann auch passieren.) 3 Jahre später war Englisch das Mangelfach schlechthin - da hätte man mir vor genau jeder Schule den roten Teppich ausgerollt. Steckste nicht drin.
Geduld und Engagement - dann wird das. -
Zitat
Original von kca82
Es ist wahrscheinlich müßig zu sagen, dass ich mich absolut ungerecht benotet fühle - das geht bestimmt einigen so. Ich habe den 2. PU volles Rohr vor die Wand gefahren und das weiß ich auch. Aber die mündliche Prüfung lief super - konnte alle Fragen wie aus der Pistole geschossen beantworten, hatte Pro- und Kontraargumente, Praxisbeispiele... ich meine, bis zum zweiten SE hat man ja nun schon mehr als eine mündliche Prüfung hinter sich gebracht und weiß sich schon ein Stück weit einzuschätzen. Und dann kommen die mit einen befriedigend um die Ecke! Letztlich weiß ich natürlich woher das kommt - ich habe es eben gewagt eine eigene Meinung zu haben und Dinge auch mal zu hinterfragen bzw. Antworten einzufordern.Ich hoffe, dass du dich im Vorstellungsgespräch nicht so einführst - alle sind schuld an deiner schlechten Note, nur du nicht. Das kommt gewiss nicht gut an.
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Ich selbst hab nur eine 3,0, gehöre inzwischen zu gut angesehenen Lehrern hier, bewerbe mich auf a14, habe einige Veröffentlichungen und auch schon Didaktik an der Uni gelehrt.
Eine Reffie-Kollegin, die fast durchgefallen wäre, ist inzwischen in Hessen in der erweiterten Schulleitung.
Also, Kopf hoch und Ruhe bewahren. Kriegst schon deine Stelle. Bewerb dich einfach!
Wir waren beide auch Querköpfe, die die eigene Meinung vertraten. Das wird leider offenbar in Studienseminaren nicht so gerne gesehen. Sorry.
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Zitat
Original von Matula
Ich selbst hab nur eine 3,0, gehöre inzwischen zu gut angesehenen Lehrern hier, bewerbe mich auf a14, habe einige Veröffentlichungen und auch schon Didaktik an der Uni gelehrt.Eine Reffie-Kollegin, die fast durchgefallen wäre, ist inzwischen in Hessen in der erweiterten Schulleitung.
Also, Kopf hoch und Ruhe bewahren. Kriegst schon deine Stelle. Bewerb dich einfach!
Wir waren beide auch Querköpfe, die die eigene Meinung vertraten. Das wird leider offenbar in Studienseminaren nicht so gerne gesehen. Sorry.
Das ist sehr beruhigend zu lesen!
Mir ist u.a. der Schulwechsel (oder am besten gleich die Aufgabe) nahe gelegt worden, weil ich mit meiner Mentorin nicht auf einer Wellenlänge bin... -
Huhu!
Ich hatte auch keine gute Note im 2. Staatsexamen. Beide Examen zusammen lag ich bei 3,2.......
Habe erst einmal eine Vertretungsstelle angenommen und hatte mich auf eine lange Zeit damit eingestellt. ich hatte kaum Hoffnung eine feste Stelle zu bekommen, da ich mitbekam, bis zu welcher Note die Leute so eingeladen wurden. Ja und nun ist es ganz anders gekommen. Ich habe ab 1. Februar eine feste Stelle und das nach "nur" einem Jahr Vertretungstätigkeit. Man sollte die Hoffnung nie aufgeben -
Zitat
Original von Piksieben
Ich hoffe, dass du dich im Vorstellungsgespräch nicht so einführst - alle sind schuld an deiner schlechten Note, nur du nicht. Das kommt gewiss nicht gut an.
Vor dem Schluss "nicht so tolles Examen = verkannter/gemobbter begabter Individualist" warne ich auch eher.
Im Großen und Ganzen hat das Examen schon was mit den fachlichen oder pädagogischen Fähigkeiten zu tun. Es gibt - und zwar durchaus auch einige! - Ausnahmen, aber es ist mitnichten so, dass man davon ausgehen kann, dass die Einserkandidaten die rückgratlosen Schleimer und die mit 3,8 die aufrechten aber verkannten Kämpfer sind.
Es ist wie bei den Schülern: einige werden wegen unfähiger Kollegen oder seltsamen Umständen ungerecht benotet - aber im Großen und Ganzen spiegelt das Zeugnis auch die ungefähre Leistung der meisten ZU DIESEM ZEITPUNKT.Was aber mitnichten heißt, dass da kein Entwicklungsspielraum wäre. Bei den meisten.
Ich kenne auch Kollegen mit eher schlechten Examen, die sich hervorragend in einem Kollegium/einer Schulgemeinde eingearbeitet haben und wertgeschätzter Teil des Betriebes sind. Die brauchten halt ein bisschen länger.
Allerdings ist es meine Erfahrung, dass bei denen, die aus Gründen fachlicher Inkompetenz (die ja im Examen nur teils mitbewertet werden darf) eine schlechtere Note haben, das Problem bestehen bleibt und sich nicht viel tut, zumindest hier an der Oberstufe. Das führt dann auch zu hoher Berufsunzufriedenheit und Resignation. Für die Schüler auch nicht schön.
Man muss halt ganz individuell hingucken und kann eigentlich nur Einzefallbetrachtungen machen. Und so halten das auch die meisten Schulleiter. Bei schulscharfen Ausschreibungen macht oft das Gespräch einen nachhaltigeren Eindruck als die Note. Es empfiehlt sich auch, beim Personalrat mal vorbeizuschauenund sich vorzustellen. Der kann nämlich ggf. ablehenen...
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Zitat
Vor dem Schluss "nicht so tolles Examen = verkannter/gemobbter begabter Individualist" warne ich auch eher.
Im Großen und Ganzen hat das Examen schon was mit den fachlichen oder pädagogischen Fähigkeiten zu tun.Wollte ich auch nicht sagen. Ich bin nur der Meinung, dass die Examensnote nicht sonderlich aussagekräftig ist. In Nds war (ist??) es z.B. so, dass die Durchschnittsnoten zw. den Seminaren riesig differieren. Es gibt auch keine Fortbildungen für Mitwirker oder landesweite Absprachen, wie irgendetwas zu bewerten ist. Da kocht jedes Seminar sein eigenes Süppchen. Da kann keine objektive Meinung rauskommen.
Abgesehen davon, reicht m.M. die Erfahrung von 2 Jahren, z.T. sogar nur 18 Monaten, bei weitem zur Entwicklung der sog. "Lehrerpersönlichkeit" bei weitem nicht aus. Man braucht einfach Zeit, da reinzuwachsen.
ZitatIch kenne auch Kollegen mit eher schlechten Examen, die sich hervorragend in einem Kollegium/einer Schulgemeinde eingearbeitet haben und wertgeschätzter Teil des Betriebes sind. Die brauchten halt ein bisschen länger.
Ach ja, fast vergessen. Ich habe Kollegen an der Schule, die ein gutes Examen haben und die größten Pfeifen sind, bei Schülern verschriehen, drücken sich vor Zusatzarbeit usw.
DAS wird in Nds. im Examen z.B. nicht berücksichtigt....
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