Diktat war bekannt

  • Hallo ihr,


    brauche dringend Rat! Hab seit diesem Jahr eine 3. Klasse. Die Kinder hatten vorher eine Deutschlehrerin, die weder streng war, noch viel U-stoff rübergebracht hat. Jedenfalls sind die Kinder bei mir notenmäßig abgesackt.
    Nun habe ich diese Woche ein Diktat geschrieben (war vor den Ferien angekündigt) und dazu waren 10 Lernwörter rausgegeben.
    Ich korrigierte das Diktat und war teilweise sehr verwundert, wie eigentlich leistungsschwächere SuS doch gut bis teilweise super abschnitten. Außerdem bereitete mir die Tatsache, dass ich das Diktat gekürzt hatte und während des Diktierens ein Kind meinte: "Aber da fehlt doch was." etwas Unbehagen...schon da ahnte ich Böses!


    Nun schrieb mir eine Mutter, dass einige Eltern in der Klasse das Buch besitzen würden, aus dem ich meine Diktate bisher teilweise herausgenommen hatte.


    Nun die Frage: Muss ich das Diktat zählen? Wie würdet ihr damit umgehen? Kann es angehen, dass ich absofort alle meine Diktate selbst erfinden muss? Oder soll ich etwa keine Lernwörter mehr herausgeben?
    Ich bin wirklich verunsichert....

  • Hallo KerstinI


    Ist das nicht, das, was wir alle wünschen? Dass die Kinder das Diktat (inkl. Lernwörter) üben, um dann wenige Fehler zu schreiben?


    Das Ziel ist errreicht - die Schüler haben die Lernwörter und das Diktat gelernt und wissen, wie man die Wörter richtig schreibt.


    Ich würde die Note auf jeden Fall zählen. Das Einzige, was du tun solltest: Gib beim nächsten Diktat der ganzen Klasse den Text im Voraus ab, damit alle die gleichen Voraussetzungen haben.


    LG lemibou

  • Ähh. Wie jetzt? Ich soll den Kindern vorher das ganze Diktat geben??? In der 3. Klasse gibt es lediglich Lernwörter!

  • Nein, das war nicht ironisch gemeint.


    Bei uns ist es so, dass wir Diktate im Voraus abgeben und zum Teil auch im Unterricht mit den Kindern üben. Natürlich schreiben wir hin und wieder auch ungelernte Diktate zu Themen, die gerade aktuell sind, aber da geben wir ihnen keine Lernwörter mit und die werden vorher nicht angekündigt.


    Tut mir leid, wenn ich für Verwirrung gesorgt habe, das war nicht meine Absicht.


    LG lemibou

  • Um welche Art von Diktaten handelt es sich denn?


    Ich mein, dass Lernwörter auswendiglernen und richtig aufschreiben (von mir aus auch den ganzen Text - das ist dann doch schnuppe) keine großartige Rechtschreibleistung erfordert, dürfte ja bekannt sein, oder?


    Mit welcher Begründung willst Du das Diktat nicht werten? Du kannst ja schlecht nachweisen, wer vorher geübt hat und wer nicht und letztlich kannst Du den Entern nicht mal unbedingt nen Vorwurf machen. Rein objektiv gesehen können sie üben, wie (und mit welchem Material) sie wollen.


    Außerdem ist es nun auch nicht so schwer, an geeignete Texte zu kommen, da wird es wohl nicht nur ein Buch geben!


    Ich an Deiner Stelle würde es unter "dumm gelaufen" abhaken und bei den nächsten Rechtschreibüberprüfungen kreativ und unabhängig arbeiten.

  • Du wertest es nicht, da du ja ein ungeübtes schreiben wolltest.
    Du erfindest in Zukunft dein eDiktate selbst, oder schick mir ne PN, dann bekommst du selbst erfundene mit den Lernwörtern. So geht das nicht, ein als Ganzes geübtes Diktat entspricht a) nicht den Anforderungen an eine 3. Klasse und b) müsste es dann ja deutlich länger sein, oder?, um ein bisschen Schwierigkeit mit sich zu bringen.

  • Zitat

    Original von der PRINZ
    Du wertest es nicht, da du ja ein ungeübtes schreiben wolltest.


    Mit welcher Begründung denn?!?


    Es ist zu gut ausgefallen?
    DAs ja wohl cniht.


    Wenn sie keine Betrug oder ähnliches nachweisen kann, ist es natürlich zu werten.


    Ich würde sagen, dumm gelaufen, zu durchschaubar gearbeitet bei Arbeiten.
    Selber schuld!

  • Naja wie hätte ich es anders machen können? Ich hatte NIE das Buch mit im Unterricht dabei...und dass die Eltern alle möglichen Bücher durchwälzen und mit den Lernwörtern abgleichen.... sorry, aber das kann jedem passieren, der seine Diktate nicht selbst schreibt!

  • Nimm doch in Zukunft deine Lernwörter und bastle daraus einen eigenen Text. Kann ja ruhig eine lustige Quatschgeschichte sein, die inhaltlich nicht viel hergibt. Das ist nicht viel Arbeit...

  • Ich würde folgendes machen:
    Das Diktat ganz normal bewerten und in nächster Zeit noch eines schreiben.

    [wenn du ganz gemein bist, gibst du die Lernwörter zu dem nächsten Diktat aus deiner Buchvorlage raus, schreibst dann aber nen ganz anderen Text - ist für alle Kids fairer und die lieben Mamis werden verdammt dumm schauen..]

  • Vielleicht war es ja auch Zufall, dass einige Eltern das gleiche Übungsbuch hatten. Schließlich ist es nicht verwerflich, sich auf dem freien Markt umzusehen und seine Kinder entsprechend zu unterstützen. Ich würde da nicht immer sofort böse Absicht unterstellen. Ich habe mal selbst für meinen Sohn einen Text aus seinen Lernwörtern gebastelt und ihm diktiert. Dabei habe ich die Ideen der Lehrerin auch gut getroffen ;), darf unser Kleiner nun keine Diktate mehr mitschreiben, weil seine Lehrerin-Mama eventuell einschätzen könnte, was für ein Text kommt? (Dürften Lehrerkinder dann überhaupt noch Klassenarbeiten mitschreiben?)


    Ich habe füher Nachhilfe in Mathe gegeben. Meine Aufgaben stammten aus dem Internet. Dier Mathelehrer benutzte für eine Klassenarbeit die gleiche Aufgabensammlung. Für den einen ist es Glück, für den anderen eben Pech.


    Freu dich für die, die eine bessere Note als sonst haben, vielleicht motivert es sie besonders, auch mal ein Erfolgserlebnis zu haben und besser zu sein, als die sonst immer die guten Noten zu bekommen. Beim nächsten Mal nimmst du ein anderes Buch oder einen eigenen Text.


    Viele Grüße

  • Was für Diktate schreibst du denn? Reine Hördiktate sind doch im Lehrplan von NRW gar nicht mehr drin und sobald du Korrekturtexte schreiben lässt (die in keinem Buch stehen), siehst du doch, ob die Kinder das Gelernte wirklich anwenden können oder ob sie nur zu Hause kurzfristig gepusht werden. Das geschriebene Diktat würde ich trotzdem auf jeden Fall werten, die Kinder haben ihre Leistung ja gebracht. Und beim nächsten Text dann einfach selbst kreativ sein.

  • Zitat

    Original von Strubbel
    Lehrplan von NRW ....


    Die Threadstarterin stammt aus BaWü. ;)


    Falls du dir nicht selber Diktate ausdenken möchtest (oh weh - wenn ich an meine 1. Diktate denke....), könntest du auch für die Diktate immer wieder mal ein anderes Diktat auswählen.

  • Zitat


    Die Threadstarterin stammt aus BaWü. ;) ....


    Sorry, habe aus Versehen bei Zauberwürfel auf das Bundesland geschaut :rotwerd:. Aber gibt es in BaWü nur Hördiktate?

  • Zitat

    Original von KerstinI
    Naja wie hätte ich es anders machen können? Ich hatte NIE das Buch mit im Unterricht dabei...und dass die Eltern alle möglichen Bücher durchwälzen und mit den Lernwörtern abgleichen.... sorry, aber das kann jedem passieren, der seine Diktate nicht selbst schreibt!


    Keine fertigen Diktate schreiben ;)

  • Ach nee...das hab ich jetzt auch erkannt.
    Nur die Frage, wieviel Lehrer schreiben denn im Ernst ihre Diktate alle selbst?


    Naja wie dem auch sei. Ich werde jedenfalls Konsequenzen daraus ziehen... und meine SL ist auch am Überlegen, wie das gehandhabt wird.

  • also soweit ich das bei meinen kolleginnen in kl 3 und 4 mitbekomme (nrw): kaum einer schreibt noch richtige diktate und gar keine aus irgendwelchen heften. wenn überhaupt, "dichten" sie sich mal einen kurzen text zusammen, in dem die aktuellen lernwörter vorkommen. aber meist werden andere, kreativere rechtschreibkontrollen angewandt, wie zb lückentext mit den lernwörtern vervollständigen, geschichte mit den lernwörtern schreiben usw.

  • Zitat

    [i]Nur die Frage, wieviel Lehrer schreiben denn im Ernst ihre Diktate alle selbst?


    ganz ehrlich?
    ich war als pool-kraft in sehr vielen schulen unterwegs und habe einige diktate vorgesetzt bekommen. EIN einziges war aus einem übungsmaterial.
    alle anderen diktate, die ich in der zeit oder an meiner festen schule in den letzten jahren gesehen habe, hatten von den kollegen herausgesuchte lernwörter als grundlage und waren selbstverfasst.

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