Externe Evaluation

  • Guten Tag!


    Eine Bitte an jene Kolleginnen und Kollegen, welche die externe Evaluation ihrer Schule durch die entsprechenden Stellen der Schulbürokratie schon "hinter sich" haben, etwas zu ihren Erfahrungen mit diesem neuen Instrument zu schreiben. Doch zuerst eine kleine Vorbemerkung:


    Bei uns war vor kurzem die Präsentation der Ergebnisse durch die Evaluierungskommission (in RLP „AQS“ genannt) und mir ist dabei aufgefallen, dass in meinen Augen kaum Sachdienliches dabei herum kam.


    Es wurden eine Menge bunte Bildchen und Grafiken, einige Texte nebst vielen Rechtschreibfehlern und einigen schwerwiegende inhaltlichen Fehlleistungen wie z. B. Widersprüchen zwischen Text und Grafik präsentiert. Es wurde viel geredet und wenig gesagt. Viel herausziehen habe ich daher aus dem ganzen Datensalat nicht können, abgesehen davon, dass ich nun bestätigt weiß, dass alle Lehrer im Unterricht zu viel reden (was mir vollkommen neu war! ;) ), dass viele Kollegen zu spät in die Sunde kommen und dass das Schulklima im Prinzip ganz in Ordnung ist. OK, das mag jetzt etwas überzeichnet formuliert sein, aber es trifft den Sachverhalt im Wesentlichen.


    Was ich mich dann weiter gefragt habe ist, wieso für so ein banales Sammelsurium an Sachverhalten, die unter uns Kollegen nicht gerade unbekannt sind und für eine derartig defizitäre Präsentationen so ein erheblicher Aufwand getrieben wird. Immerhin waren bei uns in der Evaluierungsphase an der Schule 2 Lehrer 1 Woche freigestellt nur um den Schülern beim Ausfüllen der Onlinefragebögen zu helfen, die sie alleine nicht gepackt hätten, weil sie viele Fragen schlechterdings nicht verstanden haben. Von den Vorbereitungskonferenzen, Einzelbefragungen von Schülern Lehrern und den Eltern, die papierne Fragebögen ausgefüllt haben, ganz zu schweigen.


    Was sind Eurer Ansicht also die wesentlichen Kritikpunkte an diesem ach so tollen Instrument der „externen Evaluation von Schulen“ durch entsprechende Institutionen der Schulbürokratie? Für mich ist es primär das krasse Missverhältnis von Aufwand zu Ertrag, welches ich nun zu erblicken glaube. Des Weiteren ist ja bekannt, dass valide Unterrichtsbewertung regelmäßig ein nicht unproblematisches Unterfangen ist und dass hier zudem nur jeweils 20 Minuten eine Mitschau einer Stunde durchgeführt wurde ohne den päd. Gesamtrahmen wie die Klassensituation etc. auch nur annähernd zu kennen, was also höchstens Stichproben ergeben kann. Was nützt es dann, wenn die Teams 60 bis 70 U-Stunden sehen? Außerdem wurden die Kriterien nach denen die Stunden begutachtet wurden nie aufgezeigt. So viel zu meinen Bedenken und meiner Kritik.


    Was sind also Eure Erfahrungen und evtl. Pro- bzw. Contraargumente zu dem Thema?


    Viele Grüße


    Peter

  • Grundsätzlich finde ich eine Evaluation gut, da sie mir Auskunft über Verbesserungsbedarf gibt.


    Eine Evaluaton seht und fält m.E. mit der Frage: Halten die Tests/Fragebögen (und natürlich deren Auswertung) wissenschaftlichen testtheoretischen Kriterien stand?


    Ich habe oft den Eindruck, dass Fragebögen eher aus dem Bauch heraus erstellt werden, als tatsächlich wissenschaftlich gestützt. Ich habe das selbst auch nie gelernt, meine Fragebögen sind auch eher aus dem Bauch heraus entstanden, dementsprechend unsicher bin ich mir dabei auch immer.


    Ich würde aus meiner Sicht noch ein weiteres Kriterium einführen, nämlich, ob zwischen den Anteilen der Schüler und der Lehrer am Testergebnis untzerschieden werden kann.


    Nach meinem Gefühl werden solche Kriterien nicht eingehalten, dementsprechend bleiben am Ende nur Allgemeinplätze und viel Gewäsch übrig.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

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