Arbeitslosigkeit nach dem Ref

    Hallo liebe Forengemeinde,


    ich bin momentan wirklich ein wenig verunsichert, was meine Chancen betrifft nach dem Ref eine feste Stelle zu bekommen. Ich kommen aus Baden-Württemberg und habe die Fächer Sport, Deutsch und Englisch auf Realschullehramt studiert. Ich beginne im Februar mein Ref und bin durch die vielen verschiedenen Kommentare die man so hört richtig verunsichert. Mal hört man, dass es kein Problem sein sollte eine feste Stelle zu bekommen, da der Lehrermangel immer größer werden wird. Gerade heute bin ich wieder über diesen Link gestolpert (http://www.t-online-business.d…zukunft/id_43972214/index) Auf der anderen Seite heißt es, dass auf Grund der demografischen Entwicklung immer weniger Lehrer gebraucht werden und immer weniger Leute eine Stelle finden. Vielleicht kann mir ja jemand von euch sagen, wie denn die Einstellungschanceb für die nächste Zeit so aussehen (bis ca. 2013), am besten natürlich in Bezug auf die Fächer Sport, Deutsch und Englisch an Realschulen. Ich habe schon so viele Quellen gelesen aber schlauer bin ich einfach nicht geworden. Würde mich sehr über Antworten freuen.


    Lg L

    Ich denke, das kann keiner so pauschal beantworten. Da spielen so viele Faktoren rein (insbesondere auch wie Dein Schnitt von den Staatsexamen sein wird). Lass Dich nicht verunsichern, wie es kommt, kommt es.


    Es ändert doch nichts, wenn Du jetzt schon weißt, dass Du keine Stelle bekommen wirst, oder? Von daher, lass es einfach auf Dich zu kommen.

    Hallo du!
    Also ich kann dich vielleicht etwas aufmuntern. Meine Schwester hat Realschullehramt studiert (Englisch, Deutsch und Ethik) und sie hat auch eine Stelle bekommen (Schnitt 2,0) Ich muss aber auch dazu sagen, sie hatte ungefähr 25 Bewerbungen und eine Zusage davon. Die Leute bei ihr im Seminar sind auch alle irgendwo untergekommen, vielleicht keine Planstelle, aber Vertretungsstellen auf alle Fälle.
    Was ich etwas komisch finde, dass viele Leute die Mathe studiert haben, erheblichere Probleme hatten, etwas zu finden.Auch finde ich es komisch, dass es immer heißt, überlaufen usww..aber in Wirklichkeit (glaube ich) siehts gar nicht so schlimm aus. Zudem ist das LA für Realschulen in Ba-Wü noch nicht so überlaufen wie in Bayern oder anderen Bundesländern. Ich würde dir raten, mach dein REF und dann kannste schauen. Alles andere bringt zum jetzigen Zeitpunkt nichts.
    Liebe Grüße
    Aquarelle

    Zitat

    Original von Aquarelle
    Ich würde dir raten, mach dein REF und dann kannste schauen. Alles andere bringt zum jetzigen Zeitpunkt nichts.


    Zumal es auch von der dann gewählten Landesregierung abhängen kann, wie viele Lehrerstellen ausgeschrieben werden oder von anderen Faktoren, die man heute nicht absehen kann. Kann ja sein, dass sich die Politiker irgendwann entscheiden kleinere Klassen zu bliden --> mehr Lehrer sind notwendig.
    Außerdem schreiben manche schule, wenn sie mit einem Ref zufrieden sind und ihn gerne auch halten möchten, eine auf ihn speziell zugeschnittene Stelle aus (oder zumindest zu dem von dem Ref gewünschten Einstellungszeitpunkt) aus.


    LG Flipper

    Hallo allerseits,


    mir ist klar, dass man keine genauen Aussagen treffen kann, wie es in ein bis zwei Jahren aussieht.Was ich aber immer äußerst komisch finde ist, dass in wirklich nicht allzu wenigen Quellen zu lesen ist, dass in den nächsten Jahren ein Haufen neue Lehrer gebraucht werden. Erst gestern habe ich mir die Reportage auf ZDF (37 Grad / Thema: Lehrer sein in Deutschland) angeschaut. Der Schlusssatz lautet sinngemäß, dass in den nächsten Jahren in Deutschland ca. 40.000 neue Lehrkräfte gebraucht werden und niemand so recht weiß woher diese eigentlich kommen sollen. Anderswo ließt oder hört man dann wieder das komplette Gegenteil. Du sprichst ja auch eher von düsteren Prognosen. So schwer kann die Sache doch gar nicht zu durchschauen sein. Ich meine die Leute die so etwas schreiben (positive Aussichten) kennen ja wohl auch die demografische Entwicklung in Deutschland. Mich würde einfach mal interessieren was denn als realistisch eingeschätzt werden kann. Momentan gibt es für mich nur zwei Ansichten entweder scharz oder weiß.


    Mfg L

    Okay, dann realistisch eingeschätzt:
    JA, das wird schwierig. Ich kenne haufenweise Leute, die mit mir vor einigen Jahren das Ref gemacht haben und noch immer keine Festanstellung haben. Sie schleppen sich mit Krankheitsvertretungen von einem Schuljahr zum anderen. Dabei geht es gar nicht um Leute die einen schlechten Schnitt hatten.


    Natürlich bräuchten wir viel mehr Lehrkräfte, nur- wer soll die bezahlen? Es wird immer äußerst knapp eingestellt. Die Vertretungsliste ist dann in Stoßzeiten schnell abgearbeitet und dann geht man eben leer aus. Dann darf eine Schule eben selber den 8 wöchigen Krankenhausaufenthalt des Kollegen vertreten. Pech, wenn es keinen mehr gibt. Zu komisch aber auch, dass nicht jeder 5 Monate arbeitslos zu Hause sitzt und nur auf ein Schnipsen des RPs wartet...


    Dazu kommt, dass die "Quellen in denen man das lesen kann" alle Schularten über eine Kamm scheren. Was nützt es Dir, wenn Du GHS studiert hast mit z. B. Deutsch, Mathe, Religion und man händeringend für die Naturwissenschaften im Gymnasium jemanden sucht? Bringt einem ja wenig wenn da 1234 Stellen offen sind mit den Fächern Physik und Chemie...


    So, und nun?

    Hey Nuki,


    zunächst mal danke für deine Antwort. Interessant wäre jetzt noch für welches Bundesland du sprichst und auf welche Schulart deine Kollegen studiert haben. Das es für den Primarbereich ziemlich mies aussieht hört man ja des Öfteren. Mich würde mal interessieren ob dies auch für den Sekundarbereich I bzw. die Realschule gilt.


    Lg L

    40.000 neue Lehrkräfte ist ja auch sehr verallgemeinert gesagt.
    Nicht nur das Bundesland, auch und vor allem die Schulart spielt da eine große Rolle.
    Grundschullehramt ist deutlich weniger gefragt als Gymnasium oder Berufsschule.

    Hallo allerseits,


    nachdem ich mich jetzt auf den einschlägigen Seiten des Landes umgesehen habe, scheint es ja wirklich so zu sein, dass es an Berufschulen noch einigermaßen gut aussieht. Ob das nun für meine Fächer auch gilt, bleibt es dann wohl abzuwarten.


    Lg L

    Ich fürchte, dass Du mit Deinen Fächern für das Lehramt an Berufsschulen einen Universitätsabschluss brauchst. Ich empfehle Dir, die hier verlinkte Informationsschrift


    http://www.kultusportal-bw.de/…Lehrer_onl_ohneBilder.pdf


    genau zu lesen. Die Zulassungsvoraussetzungen für das Referendariat sind dort umfassend dargestellt.

    Ich würde mir da im Moment nicht so viele Gedanken machen. Mach erst mal in Ruhe dein Referendariat und schau dann weiter. Ich selbst bin vor 2 1/2 Jahren fertig geworden. Komme ursprünglich aus dem GS-Bereich, habe aber schon während des Studiums parallel auf Haupt-und Realschullehramt (E, D) studiert. Nach dem Referendariat hatte ich zig Stelleangebote (NRW und RLP) und konnte mir die Schule quasi aussuchen. Gerade Englisch ist im Moment auch bei uns an der Schule absolutes Mangelfach, da sind wir unterbesetzt und finden einfach niemanden, der bei uns unterrichten will. Ich denke auch mal, dass sich zumindest bei uns da im Moment nicht so viel ändern wird. Wie es allerdings in BW aussieht, kann ich nicht sagen. Ich glaube aber, wenn du ein ortstechnisch ein bißchen flexibel bist, solltest du eigentlich auch eine Stelle bekommen, auch in 2-3 Jahren noch.

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