Totale Frustration

Thomas Al. S. · 8. Januar 2011

War das heute ein schrecklicher Tag!
Ich weiß beim besten Willen nicht wer mir helfen könnte......
Vielleicht findet sich hier ja jemand?

Zur Thematik:
Ich bin jetzt 41 Jahre jung und weiß endlich (!), dass ich als Lehrer an einer Schule arbeiten möchte. Ich bin mir sicher, dass ich mit meiner Erfahrung und meinen Kenntnissen eine Bereicherung für jede Schule sein könnte.

Heute hatte ich einen Termin bei der Studienberatung an der Uni Saarbrücken.
Was kam dabei heraus?
Praktisch nichts!

Meine Möglichkeiten:
1) Ich könnte erst im Wintersemester anfangen zu studieren - Dauer mindestens 5 Jahre, bei Teilzeitstudium ca. 10 Jahre!
2) Bereits gemachte Scheine anrechnen lassen und in ein höheres Fachsemester eingestuft werden - nur möglich, wenn Scheine in 3 Fächern incl. Pädagogik vorliegen....(Leider habe ich nur Scheine in Englisch und Spanisch.....)
3) Mein Glück als Seiten- oder Quereinsteiger suchen. (Dafür müsste ich allerdings erst nach Südamerika reisen, meine Notenauszüge nochmal besorgen, dann in Deutschland meinen Abschluss als Übersetzer und Dolmetscher anerkennen lassen.)

Meine Qualifikation als DaZ-Lehrer, meine rund 2600UE Erfahrung im DaZ-Bereich und rund 50UE als Englisch-Dozent an der VHS zählen scheinbar gar nichts.......

Was soll ich tun?
Was kann ich tun?
Was würdet Ihr mir raten?
Ist es in anderen Bundesländern evtl. besser oder einfacher als im Saarland?

Ich will Heranwachsenden mein Wissen vermitteln und ihnen helfen.
Ich könnte Deutsch, Englisch, Spanisch, Geographie und Politik unterrichten.

WER HILFT MIR?

deprimierte Grüße an ALLE *heul*

Sarek · 8. Januar 2011

Was bedeutet DaZ?
Hast du bisher auch Kinder/Jugendliche/junge Erwachsene unterrichtet?

Wenn man das weiß, ist es wohl leichter, dir irgendwelche Hinweise oder Tipps zu geben.

Sarek

Pfillep · 8. Januar 2011

DaZ bedeutet "Deutsch als Zweitsprache". Soweit ich das kenne werden bei einigen Hauptschulen solche Klassen speziell für ausländische Kinder gebildet, die nicht von Anfang an an deutschen KiGas oder Grundschulen Deutsch lernen konnten und mit ihrer Familie unter Umständen erst später nach Deutschland kamen. Habe in einer solchen Klasse mal hospitiert. War ein lustiger Haufen, total unterschiedliche Migrationshintergründe, kamen aber total gut miteinander klar. Auch wenn es etwas anders zuging als gewohnt.

Thomas: Ich weiss nicht, was dir für Optionen offen stehen.
Aber wenn du wirklich mit Herz dabei bist und dir das Spass macht junge Menschen an einer Schule zu unterrichten, dann bin ich auf jedenfall dafür. Kopf hoch. Vielleicht findet sich was.

Super-Lion · 8. Januar 2011

Worauf wartest Du?
Nach Südamerika, Notenauszüge holen, in Deutschland Abschlüsse anerkennen lassen und Dein Glück als Seiten-/Quereinsteiger suchen.

Mein Rat, wenn Du's unbedingt machen willst.

Viel Glück und viel Erfolg
Super-Lion

BillyThomas · 8. Januar 2011

Zitat

Original von Thomas Al. S.
Ich bin jetzt 41 Jahre jung und weiß endlich (!), dass ich als Lehrer an einer Schule arbeiten möchte. Ich bin mir sicher, dass ich mit meiner Erfahrung und meinen Kenntnissen eine Bereicherung für jede Schule sein könnte.

Erst offenbar sehr lange gesucht, überlegt und probiert und jetzt plötzlich diese absolute Sicherheit, alles, was da kommt, bereichern zu können? Beneidenswert...

Thomas Al. S. · 8. Januar 2011

DaZ bedeutet Deutsch als Zweitsprache.
Hier unterrichtet man Ausländer im Alter von 15 bis 65 Jahren, damit sie die B1-Prüfung bestehen und somit die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben können. Dazu gibt es einen Orientierungskurs mit allen Inhalten zu deutscher Kultur, Geschichte, Politik und Gesetzen. Auch hier gibt es eine Prüfung.
Hinzu kommt bei mir noch, dass ich auch Alphabetisierungskurse halte, um Ausländern das Lesen und Schreiben zu vermitteln.
Um in diesem Bereich unterrichten zu können, brauchte ich eine Zusatzqualifikation des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge mit abschließender Prüfung. Ohne offizielle Zulassung kann man hier nicht unterrichten.

Ich gebe aber auch hin und wieder Nachhilfeunterricht für einzelne Schüler und Kleingruppen im Alter von 9-18.

Ein 4wöchiges Schulpraktikum an einer Realschule habe ich auch schon gemacht.

**Meike.** · 8. Januar 2011

Zitat

Original von Thomas Al. S.
DaZ bedeutet Deutsch als Zweitsprache.
Hier unterrichtet man Ausländer im Alter von 15 bis 65 Jahren, damit sie die B1-Prüfung bestehen und somit die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben können. Dazu gibt es einen Orientierungskurs mit allen Inhalten zu deutscher Kultur, Geschichte, Politik und Gesetzen. Auch hier gibt es eine Prüfung.
Hinzu kommt bei mir noch, dass ich auch Alphabetisierungskurse halte, um Ausländern das Lesen und Schreiben zu vermitteln.

Das ist doch ein toller und ganz wichtiger Beruf!? Warun willst du wechseln?
In Hessen kannst du es mit dem sog, "Banzer-Quereinstieg" probieren - 3 Jahre unterricht mit Ausbildung nebenher, dann Prüfung.

Thomas Al. S. · 8. Januar 2011

Einer der Gründe, warum ich wechseln will, ist, dass man als DaZ-Lehrkraft laut offiziellen Studien unterhalb des Hartz IV-Satzes verdient.
Es ist tatsächlich so.

Desweiteren hätte ich gerne etwas Abwechslung - Spanisch und Englisch, auch Geographie, etc. unterrichten wäre toll.

meike:
Könntest du mir evtl. bitte sagen, wie es mit dem "Banzer-Quereinstieg" genau läuft?
Das wäre sehr lieb.
Ein Umzug nach Hessen ist eine durchaus denkbare Option.

**Meike.** · 9. Januar 2011

Hier http://www.hessen.de/irj/HKM_I…0bc8bb343ed75b040fdeb66d7 kannst du dich informieren - der "Banzer Quereinstieg" heißt da "Besonderes berufsbegleitendes Verfahren zum Erwerb einer einem Lehramt gleichgestellten Qualifikation" http://www.afl.hessen.de/irj/A…ae09bf4623b9fb00571a269c2

Kollegien sehen das zT aus Erfahrung sehr kritisch - von den gymnasialen Quereinstigern ist die Abbrecherquote derzeit bei 80-90 %. Diese Kollegen unterrichten - teils ohne Unterrichtserfahrung - fast eine volle Stelle, und was auch immer da schief geht, muss vom Kollegium ausgebügelt werden. Aus den verschiedensten Gründen ist die Abbrecherquote dann so hoch: entweder hat man sich den Beruf deutlich relaxter vorgestellt, oder inhaltlich anspruchsloser - oder man hielt sich selbst für gut geeignet, das wurde aber von den Schülern/Eltern anders gesehen und das spiegelte sich dann auch in den Gutachten.

Aber es gibt auch die Ausnahmen, die dann eine erfreuliche Bereicherung für die Schule darstellen. Weiß man halt vorher nicht.
Es empfiehlt sich aber, die Werbung des Kultusministeriums - wie jede Werbung - kritisch zu betrachten und das Ganze ja nicht zu unterschätzen.

Thomas Al. S. · 9. Januar 2011

meike:

VIELEN LIEBEN DANK! MAL SCHAUEN, WAS GEHT.

xx1 · 27. Januar 2011

Wo hast du deine DaZ Qualifikation gemacht? Ich unterrichte gerade Deutsch für Migrannten (mit 1. Staatsexamen Deutsch/Geschichte LA Gym) an einer VHS aber ohne Integrationsprüfungen. Wusste gar nicht, dass man da ne extra Quali braucht. Das würde mir jetzt den letzten Strohhalm wegziehen! Bin froh, dass ich an der VHS diese Kurse geben darf und so die Wartezeit auf mein Ref. überbrücken kann.

Thomas Al. S. · 27. Januar 2011

Wenn man ausgebildeter Lehrer ist, dann braucht man diese Quali nicht.
Wenn man aber den Weg andersherum geht, dann braucht man sie.
Mach dir also keinen Kopf.

Sonnenkönigin · 28. Januar 2011

meike: woher hast du diese Zahlen - ich habe schon einige Quereinsteiger in Sek II erlebt, und von denen hat keiner abgebrochen - 80 -90 % halte ich für ein Gerücht.