Hallo an alle.
Ich suche schöne Gedichte zur Natur und /oder de Garten.
Habt ihr vielleicht ein paar schöne Tipps?
Habe schon im Internet nachgescahut aber richtig schöne, stilvolle Gedichte nicht gefunden
Hoffe ihr könnt mir helfen..
Hallo an alle.
Ich suche schöne Gedichte zur Natur und /oder de Garten.
Habt ihr vielleicht ein paar schöne Tipps?
Habe schon im Internet nachgescahut aber richtig schöne, stilvolle Gedichte nicht gefunden
Hoffe ihr könnt mir helfen..
Jahrgangsstufe?
"Schön" ist natürlich immer Geschmackssache.... nach meinem Geschmack z.B. folgende:
Die zwei Wurzeln
Zwei Tannenwurzeln groß und alt
unterhalten sich im Wald.
Was droben in den Wipfeln rauscht,
das wird hier unten ausgetauscht.
Ein altes Eichhorn sitzt dabei
und strickt wohl Strümpfe für die zwei.
Die eine sagt knig, die andere sagt knag.
Das ist genug für einen Tag.
(Christian Morgenstern)
Erwartung
Am Abend wenn die
Kinder unter Palmen
Frage und Antwort singen und
Das Glöckchen läutet
Noch nicht Zeit
Entgegenzugehen
Den kleinen Stadtschritt
Entgegen dem Zug
Der durch Fiebersümpfe
Im roten Schräglicht
Nicht Zeit
Für das Herzklopfen unter
Der Lautsprecherstimme
Für die raschen stoßweisen
Worte des Willkomms.
Nur diese
Langsam heran
Wachsende Gegenwart
Diese sich unaufhaltsam
Ausbreitende Landschaft Liebe
Felder voller Schwertgras und Rose
Lebendiges Wasser
Wind.
(Marie Luise Kaschnitz)
Vor dem Sommerregen
Auf einmal ist aus allem Grün im Park
man weiß nicht was, ein Etwas, fortgenommen;
man fühlt ihn näher an die Fenster kommen
und schweigsam sein. Inständig nur und stark
ertönt aus dem Gehölz der Regenpfeifer,
man denkt an einen Hieronymus:
so sehr steigt irgend Einsamkeit und Eifer
aus dieser einen Stimme, die der Guss
erhören wird. Des Saales Wände sind
mit ihren Bildern von uns fortgetreten,
als dürften sie nicht hören was wir sagen.
Es spiegeln die verblichenen Tapeten
das ungewisse Licht von Nachmittagen,
in denen man sich fürchtete als Kind.
(Rainer Maria Rilke)
Wenn die Rosen ewig blühten,
Die man nicht vom Stock gebrochen,
Würden sich die Mädchen hüten,
Wenn die Burschen nächtlich pochen.
Aber, da der Sturm vernichtet,
Was die Finger übrigließen,
Fühlen sie sich nicht verpflichtet,
Ihre Kammern zu verschließen.
(Friedrich Hebbel)
Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe,
aus ein paar sonnenhellen Tagen
sich soviel Licht ins Herz zu tragen,
dass, wenn der Sommer längst verweht,
das Leuchten immer noch besteht.
(Johann Wolfgang von Goethe)
Fremd geworden
Deinen Hügel umschreiten die Jahre ...
Jedes legt eine Handvoll Staub,
Blühende Rosen und welkes Laub
Mit schweigendem Gruß darauf nieder.
Die Sehnsucht singt ihre Lieder
Allabendlich im Rosenbaum,
Die Stürme gehen hin und wieder -
Du aber schläfst und lächelst im Traum. -
Du wirst mir so fremd in der langen Zeit!
Wohl seh' ich dich noch, doch mein Weg führt weit,
Ach, weit an dir vorüber.
In ewiger Jugend dein Auge erscheint,
Meins aber hat so viel Tränen geweint -
Es sank mir ein Schleier darüber!
(Anna Ritter)
Im Park
Ein ganz kleines Reh stand am ganz kleinen Baum
still und verklärt wie im Traum.
Das war des Nachts elf Uhr zwei.
Und dann kam ich um vier
Morgens wieder vorbei.
Und da träumte noch immer das Tier.
Nun schlich ich mich leise - ich atmete kaum -
gegen den Wind an den Baum,
und gab dem Reh einen ganz kleinen Stips.
Und da war es aus Gips.
- Joachim Ringelnatz –
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