Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man im Nachhinein schmunzeln. Ich erinnere mich noch, wie ich Enja Riegel in einer Talkshow sah, die auch im Forum diskutiert wurde, und wie sie dort verkündete, dass alle Eltern, Lehrer und Kinder an der von ihr geleiteten Schule glücklich wären - was ganz ernst gemeint war. Auch brauche man an den Schulen keine qualifizierten Lehrer, sondern nur starke Persönlichkeiten.
Ob sie dabei an den vor zwei Jahren verstorbenen Photographen Hajo Weber gedacht hat, der an der Helene-Langer-Schule arbeitete, als sie Schulleiterin war, ist unklar. JETZT jedenfalls wurde im Stadtarchiv Wiesbaden dieses gefunden:
ZitatIm Stadtarchiv von Wiesbaden sind zahlreiche kinderpornographische Aufnahmen entdeckt worden. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) berichtet, beschlagnahmte die Polizei Tausende Negative, nachdem eine Reporterin sie in dem Archiv gefunden hatte. Es handle sich um den Nachlass des Fotografen und Kunstlehrers Hajo Weber, der an der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden unterrichtete, einer bundesweit bekannten Reformschule. Weber starb vor zwei Jahren. Die frühere Leiterin der Schule, Enja Riegel, die auch durch Fernsehauftritte bekannt ist, sagte der Süddeutschen Zeitung, sie habe von den kinderpornographischen Aufnahmen keine Kenntnis gehabt.
ZitatNach Riegels Darstellung wurde Weber 1989 vom Unterricht freigestellt, nachdem Riegel von sexuellen Übergriffen auf mehrere Jungen erfahren hatte. Strafanzeige wurde nicht gestellt. Weber sollte eine Therapie machen und nicht mehr mit Kindern arbeiten. Er war dann für das hessische Institut zur Lehrerfortbildung tätig, wo auch Becker arbeitete. Weber tauchte dennoch weiter an der Helene-Lange-Schule auf und war ihr mit einem Teil seiner Arbeitszeit zugeordnet.
http://www.sueddeutsche.de/pol…-im-stadtarchiv-1.1035281
Weber hat die Aufnahmen wohl gemacht, als Riegel noch nicht Schulleiterin war. Dass er auch später in der Schule ein- und ausging und eine Klassenfahrt begleitete, hat sie dagegen zu verantworten.
Es geht mir aber gar nicht darum, den Stab über Frau Riegel zu brechen. Ich wundere mich nur, wer mit leuchtenden Augen und dem Gestus absoluter Überlegenheit in Talkshows sitzt, sobald es um Pädagogik geht. Wie ist es möglich, dass Frau Riegel ernsthaft glaubt, sie - und vielleicht noch einige hundert andere - seien die wirklichen Kinderfreunde (denn das glaubt sie bestimmt ernsthaft)? Wie schafft sie es, in den Medien als "begeisterte Pädagogin" zu gelten? Wie vereinbart man Sendungsbewusstsein mit einem Waten im Schmutz, der letztlich auch der Schmutz des eigenen "reform"pädagogischen Programms ist?
Ach ja, in diesem Kontext wollen wir natürlich IHN nicht vergessen - hat zwar nichts mit Riegel zu tun, aber eigentlich könnten sie Buddies sein:
Platz sieben des Dummschwätzer-Awards mit 21 Stimmen...