Bewerbungsgespräch und schwanger

  • Hallo!


    Ich brauche mal eure Ratschläge:


    ich bin nächste Woche an einer Grundschule zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen, kenne die Schule persönlich noch nicht und weiß auch gar nicht, ob die mich überhaupt nehmen wollen. Mache mir nur jetzt so meine Gedanken. Schließlich bin ich schwanger, man sieht zwar noch nichts, aber das ändert ja nichts an der Tatsache. ;) Im Mai muss ich raus, wenn bis dato alles gut geht.
    Ich weiß, dass ich das mit der Schwangerschaft nicht angeben muss, bin aber hin und her gerissen. Was ist wenn die mich haben wollen und dann erfahren, dass ich nach drei Monaten wieder weg bin? Aber wenn ich sofort mit offenen Karten spiele, brauche ich wahrscheinlich gar nicht erst hingehen, weil die mich doch dann bestimmt eh nicht nehmen. An sich wäre es super auf einer festen Stelle zu sitzen, auch des Geldes wegen, aber dann hinterlasse ich ja einen super Eindruck "schön, euch kennenzulernen, aber im Mai bin ich wieder weg"...
    Was würdet ihr machen? Schweigen? Offene Karten? Erstmal abwarten???


    Bin für alles offen!


    Lieben Gruß,
    maikaefer

  • Also: Wäre ich an deiner Stelle, würde ich es nicht sagen! Und du musst es ja auch nicht. Es ist wie du sagst: Es ist doch schön, mit einer festen Stelle im Rücken in Mutterschutz/Elternzeit zu gehen.
    Aus Sicht der Schule (ich war auch schon bei mehreren Bewerbungsgesprächen dabei) wünscht man sich es natürlich nicht, das ist klar. Deshalb würde ich es eben auch nicht sagen. Natürlich dürfen sie dir deshalb nicht absagen, aber vielleicht schwingt dann dieses Wissen doch in der Entscheidung mit... Wenn sie dich tatsächlich auswählen, dann schätzen sie an dir ja deine Kompetenzen, deine Art etc. und dann können/müssen sie eben darauf warten bis du wieder da bist.
    Wie lange hast du denn vor, zu Hause zu bleiben?
    LG und alles Gute!
    pinacolada

  • Bei der Option "erstmal abwarten" frage ich mich: was abwarten?
    Ich würde mal sagen: behalte es für dich! Ich weiß das bereitet einem erstmal Bauchschmerzen, aber ich finde man darf in dieser Situation auch mal "egoistisch" sein (wenn man sich klar macht, dass du ja in Zukunft auch die Verantwortung für dein Kind trägst, ist es gleich viel weniger egoistisch....) . Ich war damals bei meiner Bewerbung (allerdings nicht an einer Schule sondern in der Massenabfertigung im Schulamt) auch schwanger, wusste es allerdings noch nicht. Einen Tag nach der Vorstellung hatte ich die Zusage, zwei weitere Tage später den positiven Schwangerschaftstest. Ich habe damals auch arge Bedenken gehabt, wie die Schule das finden wird, habe tatsächlich überlegt, ob ich die Stelle überhaupt annehmen soll (akute Übelkeit hilft allerdings auch nicht wirklich beim sachlich Denken) ... und letztlich war's dann gar nicht so schlimm. Klar war die Schulleitung nicht begeistert (zumal ich gleich zu Anfang 6 Wochen krank geschrieben war, weil mir extrem übel war), aber sie hat es mit Fassung getragen. Und die Kollegen, denen ich dann von meinen Gewissensbissen erzählt habe, haben mich alle eher befremdet angesehen, warum ich mir da so einen Kopf gemacht habe... und wenn ich jetzt sehe ,wie oft wir Kollegen an die Schule geschickt bekommen, die wir gar nicht erst zu Gesicht bekommen, weil sie quasi sofort dauerkrank sind, relativiert sich das auch zunehmend. Und auch wenn man schon an der Schule ist und schwanger wird: es passt doch letztlich nie... und: jeder ist ersetzbar... immerhin ist deine Auszeit dann vorhersehbar und planbar...
    Dieses Gesetz gibt es ja schließlich nicht umsonst. Es ist zu deinem Schutz und es steht dir zu. Und hey: wenn sie dich wegen der Schwangerschaft nicht einstellen würden, wäre dass meines Erachtens moralisch deutlich verwerflicher als seine Schwangerschaft nicht anzugeben.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Ich stimme zu: Gerade bei der momentanen Stellenlage in NRW kannst du es dir gar nicht leisten das Risiko einzugehen deswegen nicht genommen zu werden. Sag es nicht - was eine Festanstellung angeht, ist sich jeder selbst der Nächste!


    LG
    Britta

  • Ich würde es auch nicht sagen. Bei uns liefs etwas anders, das Schulamt hat entschieden und ich hatte es der Schule vorher gesagt, dem Schulamt nicht.


    Ich würde es beim nächsten Mal aber gar nicht sagen, denn so hatten sie meinen Vertrag bis zum Mutterschutz befristet.

  • Du hast nicht ganz die äußeren Umstände genannt.
    Wirst du nach einem Jahr, zunächst mit wenigen Stunden, wiederkommen?
    Wenn es länger sein wird, kommst du wahrscheinlich nicht mehr an diese Schule zurück.


    Wohnst du in der Nähe der Schule?
    Wenn dem nicht so ist, hast du ja Anspruch, im Anschluss an deine "Auszeit" wohnortnah eingesetzt zu werden.




    Die Schule hat mehrere Bewerber im Visier und jemanden dann ausgesucht, der eigentlich dann wieder eng ist.
    Da darf auch der Ärger der Schulen nicht außer Augen gelassen werden, da für diese eine schulschafre Ausschreibung auch die seltene Gelegenheit ist, jemanden zu bekommen, der perfekt ins Anforderungsprofil passt...


    So viel zur möglichen Sicht der Schule...


    In diesen Fällen kann es durchaus sein, dass du Gegenwind erhältst...
    Den müsstest du eine Zeitlang halt aushalten...

  • Zitat

    Original von Dude
    In diesen Fällen kann es durchaus sein, dass du Gegenwind erhältst...
    Den müsstest du eine Zeitlang halt aushalten...


    UNd sollte man wegen ein bißchen Gegenwind sich diese ganzen fianziellen NAchteile antun?
    Irgendwann muss mit Rücksichtnahme auch mal gut sein!

  • danke euch schonmal für eure Antworten. Hilft mir echt weiter.


    Wie lange ich raus bleibe, weiß ich noch nicht, das hängt auch davon ab, ob ich ne feste Stelle bekomme oder nicht. Schwanke zwischen einem und zwei Jahren, denke bei einer Zusage würde ich ein Jahr raus bleiben und dann Teilzeit wieder anzufangen. Habe das aber noch nicht wirklich entschieden, bei meiner befristeten Stelle zurzeit müsste ich das ja auch nicht angeben.


    Liebe Grüße,
    maikaefer

  • Kranke Welt, dass man sich über sowas Gedanken machen muss... ;(


    Meine liebsten Glückwünsche! :baby:

  • Zitat

    UNd sollte man wegen ein bißchen Gegenwind sich diese ganzen fianziellen NAchteile antun? Irgendwann muss mit Rücksichtnahme auch mal gut sein!


    Nein, aber nur "sonnige" Antworten sind auch nicht immer hilfreich.
    Und auch eigener Erfahrung (als Zuschauer, nicht als Opfer) weiß ich, dass es Kollegen gibt, die im täglichen Umgang einem den Gegenwind spüren lassen.


    Das verfliegt aber meist...

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