Kind hat große Schwierigkeiten bei der Lautanalyse!

  • Hallo ihr,


    ich habe ein Kind in meiner Klasse (1. Klasse, seit 8 Wochen in der Schule), das Worte nicht in einzelne Laute zerlegen kann.
    Nun frage ich mich, welche Fördermöglichkeiten es, ohne meine ständige Anwesenheit (bei Lautanalyse schwierig) für das Kind gibt?


    Liebe Grüße
    Mayine

  • ich habe ebenfalls dieses jahr 2 kinder, die keine laute hören.
    übungen zu silben schwingen oder zum reimen gehen mittlerweile gut.
    aber egal ob es sich um an-, in- oder auslaut handelt - die beiden hören es nicht.
    bei einem kind konnte ich die mutter nun davon überzeugen zu einer sprachheiltherapeutin zu gehen. das kind geht seit ca. 3 wochen dorthin und ich bilde mir ein, dass es im bereich anlaut nun besser wird.
    bei dem anderen kind werden alle vorschläge von seiten der schule abgelehnt. auch übungen für zuhause werden nicht angenommen...


    wäre über eure erfahrungen aber auch sehr dankbar. habe es so extrem wie dieses jahr noch nicht erlebt!

  • Die Idee mit Hilfe von sprachförderlichen Konzepten Kinder anzuregen,
    geht m.E. schon in die richtige Richtung.


    Ich würde aber beim Nachdenken über Möglichkeiten der Anregung in der
    Schule für mich Wahrnehmen zum Thema machen. Die Entwicklung der
    Wahrnehmung einzelner Sinne wird nach meinen Kenntnissen vor allem
    durch ein umfassendes Erleben ermöglicht. Erleben des eigenen Körpers
    geschieht bei Kindern vor allem durch Bewegen. Das Leben unserer
    Schüler ist zuehmend durch Bewegungsarmut gekennzeichnet. Sie werden
    gefahren, sie sitzen vor dem Fernseher und sie sitzen in der Schule.
    Draußenspielen ist zunehmend aus der Mode gekommen.


    Vielleicht kannst Du ja Spiele mit Lauten und Bewegung verbinden.


    Der soziale Aspekt scheint mir ferner wichtig. Überlege doch mal mit
    Deinen Schülern zusammen, ob sie Tipps für Kinder haben, die Laute nicht
    hören können. Dies hat u.a. den für die Betroffenen entlastenden Vorteil,
    dass sie ihre Probleme nicht länger zu verbergen brauchen. Partnerarbeit
    kann hier außerdem hilfreich sein und dient dem sozialen Klima in der Klasse.


    Monika :)

    Die Disziplin des Lernens unterscheidet sich von der Disziplin der Schule.

  • Hallo,
    das Problem hatten zwei meiner Schüler auch. Ich mache regelmäßig (wie Kopfrechnen in Mathe) Hörübungen als "Warming-up" in der Stunde: Wenn du a am Ende hörst, Arme hoch, wenn du e am Ende hörst unter den Tisch oder "Ich packe meinen Koffer und lege Wörter mit R am Anfang herein...." Ganz viele Anregungen finden sich in "Leichter lesen lernen und schreiben lernen mit der Hexe Susi".
    Zusätzlich habe ich die Eltern für diese drei Schüler das Heft "Der kleine Tinto" anschaffen lassen (wir haben die Anlauttabelle von Tinto). Dort werden auf einfache Art und Weise die phonologische Bewusstheit trainiert. Es gibt besipielsweise immer zu jedem Anlaut auch Bilder mit den entsprechenden Mundstellungen, so dass man selbst genau fühlen muss, wie der eigene Mund sich bei einem bestimmten Laut anfühlt.
    Bei meinen drei Schülern haben diese Übungen bisher sehr viele Fortschritte gebracht.
    Alema

  • Ich würde mit diesem Kind nur üben, Anlaute herauszuhören und noch keine Mittel- oder Endlaute! Dazu habe ich eine Bildkartei. Man fokussiert seine Aufmerksamkeit immer nur auf einen Laut, zunächst eben nur am Anfang eines Wortes. Eine Lautfolge würde ich für ein Kind mit Schwierigkeiten vorgeben.
    Von der Rechtschreibwerkstatt gibt es dazu auch ein tolles Computerprogramm, das man sowohl in der Schule als auch zu Hause nutzen kann (Graf Orthos Laut-Buchstaben-Sortiermaschine).
    LG Rotti

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