Kompetente Konzepte - konzeptionelle Kompetenz?

  • Liebe Leute, wir sind nach der ohnehin merkwürdigen Veranstaltung, die man amtsintern "QA" nennt und bei deren Explikation sich die Leute von Roland Berger sicher auf die Schenkel schlagen würden, nun auch noch von einem sog. "Kompetenzteam" heimgesucht worden. Nach den ersten Kontakten wurde schnell klar, dass das - vorsichtig formuliert - eine mindestens ebenso zweifelhafte Angelegenheit ist. Den "kompetenten" Rat, die Dinge und Konzepte doch mal zu "googeln", haben wir als vorläufigen Höhepunkt zu den Akten genommen. Verschriftlicht und zu dem täglich wachsenden Aktenberg mit eben diesen zusammengegoogelten Konzepten einverleibt wird neuerdings alles. Sagt bitte, dass ihr andere Erfahrungen habt! Unsere monierten Konzepte sind zwar in der Praxis bestens bewährt und stammen aus dem gedanklichen Fundus einiger süddeutscher Eliteschulen, sind aber den Entscheidungsträgern nicht genügend durchdacht.

    "Wir operieren in dem Gebiet, das zwischen den besten Absichten und dummem Zufall liegt. Unser Leben ist ein einziges Glück im Unglück. Und dieser Umstand verleiht all unseren Handlungen etwas unfreiwillig Komisches." (aus: "Die Enzyklopädie der Dummheit")

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  • Zitat

    die Dinge und Konzepte doch mal zu "googeln",


    Sorry, aber wovon redest Du? Welche Konzepte sollen gegoogelt werden. Und welche Konzepte habt ihr?


    Erfahrungen: Bei uns wird in endlosen Sitzungen Schulentwicklung betrieben. Das gewählte Verfahren ist ebenso primitiv wie bemerkenswert und besteht immer aus drei Schritten:


    Zuerst wird in irgendeiner Form "brainstorming" betrieben bzw. die Leute müssen sagen, was ihnen am Herzen liegt. Die Ergebnisse sind natürlich sehr heterogen.


    Zweitens werden die heterogenen Ergebnisse unter "Oberbegriffen" zusammengefasst, die rasch die eigentlichen Wünsche der Kollegen verdecken. Zu diesen Oberbegriffen werden Arbeitsgruppen gebildet.


    Drittens werden nun die Oberbegriffe in den Arbeitsgruppen wieder "konkretisiert". Man sammelt also, fasst zusammen und dröselt wieder auf. Weder ist klar geklärt, wozu wahlweise Schritt 1 ODER 2 nötig ist, noch wird reflektiert, dass der dritte Schritt oft andere Ergebnisse erzeugt als der erste, sodass die ursprünglichen Impulse verloren gehen.


    Man könnte auch sagen: Es wird viel geredet, um alles zu zerreden ;).

  • Danke, wir haben dies so befürchtet. Konkret geht es um Konzepte zur "Individuellen Förderung" oder dem Vertretungsplan. Ersteres haben wir heute in einer halben Stunde gebacken. Aber das ist im Grunde wurscht, geht es doch eigentlich um eben dieses "Zerreden". Wer hier die höchste Evolutionsstufe erreicht, wird entweder hauptamtlicher "Konzeptionator", drückt sich also fortan nur noch in F3-Textbausteinen aus, oder wird ins Kompetenzteam berufen.

    "Wir operieren in dem Gebiet, das zwischen den besten Absichten und dummem Zufall liegt. Unser Leben ist ein einziges Glück im Unglück. Und dieser Umstand verleiht all unseren Handlungen etwas unfreiwillig Komisches." (aus: "Die Enzyklopädie der Dummheit")

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