Quereinstieg als Chemiker in NDS. oder NRW

  • Hallo Leute.


    Ich habe ein Uni-Diplom in Chemie und denke über einen Quer- bzw. Seiteneinstieg (Lehramt Gymnasium) in Niedersachsen oder NRW nach.


    Hat jemand in einem der beiden Länder bereits Erfahrungen gemacht, wie einfach/kompliziert das mit dem zweiten Unterrichtsfach vonstatten geht?Ich vermute, dass man möglicherweise Physik anerkannt bekommen könnte (zumindest auf meinem Vordiplomzeugnis ist eine Note einer Physik-Prüfung belegt).


    In Nds. scheint es zwei Möglichkeiten zu geben: 1. Direkt an die Schule und unterrichten (mit ganz wenig begleitenden Seminaren für die Quereinsteiger) oder 2. zunächst für 1,5 Jahre ins Referendariat. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Variante 2 deshalb geeigneter, weil man hinterher "echter" Lehrer ist (bzw. einem echten Lehrer gleichgestellt ist).


    In NRW gibt es - wenn ich es recht verstehe - die Möglichkeit OBAS. Wenn man das bis zum Ende durchlaufen hat, hat man das 2. Staatsexamen in der Tasche, genau wie ein "normaler" Lehrer und ist diesen dann also vollkommen gleichgestellt?

  • Zitat

    Original von Hugo
    In NRW gibt es - wenn ich es recht verstehe - die Möglichkeit OBAS. Wenn man das bis zum Ende durchlaufen hat, hat man das 2. Staatsexamen in der Tasche, genau wie ein "normaler" Lehrer und ist diesen dann also vollkommen gleichgestellt?


    Ja, du machst OBAS in NRW – bevor du aber das 2. Staatsexamen „in der Tasche hast“, machst du neben deiner Unterrichtsverpflichtung auch noch ein paar Prüfungen. Also nicht zu easy vorstellen. Wenn du dann auch noch nicht die Altersgrenze überschritten hast (40), kannst du verbeamtet werden.


    Gruß


    koag

  • Zitat

    Original von koag


    Ja, du machst OBAS in NRW – bevor du aber das 2. Staatsexamen „in der Tasche hast“, machst du neben deiner Unterrichtsverpflichtung auch noch ein paar Prüfungen. ...


    ...und "ein paar" Unterrichtsbesuche, zahlreiche Stunden am Seminar und einen Kurs in Bildungswissenschaften. Also jede Menge Arbeit, die aber (zumindest mir) viel Spaß macht.


    Als Diplom-Chemiker solltest du kein Problem haben und du siehst es ganz richtig, dein passendes Zweitfach ist natürlich die Physik. Diese Kombination haben bei mir am Seminar 3 Diplom-Chemiker (und ein Mineraloge).


    Du brauchst aber mind. 2 Jahre Berufserfahrung!

  • Danke für die Antworten.


    Berufserfahrung habe ich ca. 5 Jahre, das sollte kein Problem sein. Und auf die leichte Schulter nehme ich das auch nicht: dass man für OBAS einiges an Zeit und Arbeit (und Nerven *g*) investieren muss, ist mir klar.


    Mir ging es u.a. hauptsächlich darum, ob man mit fertig durchlaufenem OBAS dann genau den gleichen Abschluss hat, wie ein "normaler" Lehrer, der den üblichen Weg gegangen ist. Z.B. stellt sich mir die Frage, ob man mit OBAS irgendwann mal in ein anderes Bundesland wechseln könnte und dort wie ein "normaler" Lehrer berücksichtig wird. Ich habe einen Wechsel momentan zwar nicht vor, aber man weiß ja nie, was das Leben so bringt)


    Nachdem ich nun noch etwas recherchiert habe, scheint es in NRW alternativ zu OBAS auch die Möglichkeit zu geben, sich ein vorhandenes Diplom (bei mir halt in Chemie) als 1. Staatsexamen anerkennen zu lassen und dann das normale Referendariat wie ein Lehramtskandidat zu durchlaufen. Ist diese Möglichkeit sinnvoller (mal vom Finanziellen abgesehen)? Oder ist OBAS der sinnvollere Weg? So richtig sind mir glaube ich die Unterschiede noch nicht klar...

  • Hi,


    1. Staatsexmanen anerkennen lassen geht meines Wissens nach nicht mehr - an diese Stelle ist ja das neue OBAS-Vergahren gerutscht!


    Grüße


    Garet Jax

  • Zitat

    Original von Hugo
    Nachdem ich nun noch etwas recherchiert habe, scheint es in NRW alternativ zu OBAS auch die Möglichkeit zu geben, sich ein vorhandenes Diplom (bei mir halt in Chemie) als 1. Staatsexamen anerkennen zu lassen und dann das normale Referendariat wie ein Lehramtskandidat zu durchlaufen. Ist diese Möglichkeit sinnvoller (mal vom Finanziellen abgesehen)? Oder ist OBAS der sinnvollere Weg? So richtig sind mir glaube ich die Unterschiede noch nicht klar...


    Hallo Hugo,


    nein ... genau das gibt es nicht mehr ... als SE die Anerkennung des 1. StEx zu bekommen und damit dann direkt ins Ref. zu gehen. Das ist Geschichte ...


    Anerkennungen gibt es nur noch (vorläufig, das endet demnächst mal - nach jetzigem Stand) zur erleichterten Aufnahme eines Lehramtstudiums ... der Weg wäre dann: Anerkennung von Teilen des vorhandenen Studiums für das Lehramtsstudium in beiden Fächern ... alles was fehlt, nachstudieren ... nicht nur fachlich, auch Pädagogik etc. ... Studienabschluss = 1. Staatsexamen machen ... und damit dann ins Ref. gehen.


    Du hast heute also nur noch die Wahl zwischen OBAS oder dem ganz normalen kompletten Lehramtsstudium (unter Anerkennung bereits erbrachter Studienleistungen).



    Gruß,
    step.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



    2 Mal editiert, zuletzt von step ()

  • Zitat

    Original von Hugo


    Mir ging es u.a. hauptsächlich darum, ob man mit fertig durchlaufenem OBAS dann genau den gleichen Abschluss hat, wie ein "normaler" Lehrer, der den üblichen Weg gegangen ist. Z.B. stellt sich mir die Frage, ob man mit OBAS irgendwann mal in ein anderes Bundesland wechseln könnte und dort wie ein "normaler" Lehrer berücksichtig wird. Ich habe einen Wechsel momentan zwar nicht vor, aber man weiß ja nie, was das Leben so bringt)


    Hallo Hugo,
    habe heute mit genau der Frage in Hessen angerufen und man hat mir gesagt, dass es nicht geht. Man ist dann also an das Bundesland gebunden in dem man die Ausbildung gemacht hat.

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