Examensschnitt 3,6 - und nun?

  • Hallo,


    ich habe Hauptschullehramt(BY) studiert und einen Schnitt von 3,64 (1.+2. Staatsexamen) erreicht. Das Examen gilt als bestanden, aber die Einstellung in den Staatsdienst wurde mir versagt. Wiederholung nicht möglich, da es der zweite Anlauf war :(
    Momentan habe ich eine befristete Arbeitsstelle in einem Büro, allerdings merke ich jetzt erst recht, dass ich gerne wieder zurück an die Schule möchte. Ich habe mich in den Sommerferien an vielen Privatschulen beworben, aber leider immer eine Absage erhalten. Gibt es noch andere Möglichkeiten?


    LG,


    Tina_Tina

  • Zitat

    Original von Friesin
    warum keine Einstellung im Staatsdienst? Ich dachte immer, die 3,5 - Regelung gelte nur für Nichtbayern ?(


    Nein, sie gilt auch für Bayern.


    Zitat

    Original von Friesin
    Und als Angestellte?


    Es geht hier nicht um die Verbeamtung, sondern um überhaupt eine Anstellung.
    Gruß
    Anna

  • Leider kann ich dir keinen Tipp geben, aber wie kann es denn sein, dass man sein Examens besteht, aber das Bundesland sich weigert, einen einzustellen? (Ich meine jetzt abgesehen davon, dass es schwerer ist eine Stelle zu kriegen, wenn das Examen nicht ganz so super war.)


    Aber wenn vielleicht tatsächlich ein Bundeslandwechsel möglich ist? Oder ist das in anderen Bundesländern auch so?

  • @ Lieselotte: In NRW kann man mit jeder Note, solange beide Examen bestanden sind, in den Schuldienst eingestellt und verbeamtet werden (solange man noch nicht älter als 40 Jahre alt ist). Es tritt nur das Problem auf, dass man mit einem schlechteren Examen länger suchen muss als mit einem guten Examen.


    lg

  • So hatte ich mir das auch gedacht. Aber in Bayern scheint das ja anders zu sein. Aber jemanden bestehen zu lassen und ihm dann ne lange Nase zu drehen... Naja, ich muss ja nicht alles gut finden.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Liselotte
    So hatte ich mir das auch gedacht. Aber in Bayern scheint das ja anders zu sein. Aber jemanden bestehen zu lassen und ihm dann ne lange Nase zu drehen... Naja, ich muss ja nicht alles gut finden.


    Werden bei euch echt alle eingestellt, die das zweite staatsexamen bestehen, egal, WIE sie bestehen? das scheint mir eine seltsame praxis zu sein. bis wohin gilt bestanden? bis 4,49? umhimmelswillen.


    ist das dann im abitur bei euch auch so?


    (jahaaaa, der letzte kommentar war ironie)


    und wenn man an bayern denkt, dürfte hinzuzufügen sein, dass es hier keine schnitte auf das ref gibt (wie ich es aus anderen bls gehört habe)...dass also alle, die das erste examen haben, auch wirklich sofort die möglichkeit bekommen, ihr ref zu machen und damit die ausbildung abzuschließen.


    der schnitt von 3,5 gilt m.E. nur für die Verbeamtung, nicht für eine generelle Stelle. diese stelle zu bekommen, dürfte aber, sorry, bei so einem schnitt schwierig werden.


    aushilfsstellen dürfte eine lösung sein, gibts eigentlich städtische haupt-/mittelschulen? dort schlüpfen im rs-bereich einige unter.


    soweit ich vor einigen tagen gehört habe, nehmen die zahlen der hs-absolventen drastisch ab. vielleicht einfach ein paar jahre überbrücken und dann hoffen?

  • Mein Schnitt war auch nur wenig besser und ich habe dennoch sofort eine Beamtenstelle in Niedersachsen gefunden. Und ja, auch wenn man es bei so einem "schlechten" Examen kaum glauben kann - ich mache meinen Job jetzt recht gut :-).
    Die Leistungen meines Examens wurden immerhin als befriedigend bezeichnet. Ab 3,5 sind sie dann ausreichend - und dann soll das nicht für eine Einstellung ausreichen? Merkwürdig.

  • Zitat

    Original von Hawkeye


    Werden bei euch echt alle eingestellt, die das zweite staatsexamen bestehen, egal, WIE sie bestehen? das scheint mir eine seltsame praxis zu sein. bis wohin gilt bestanden? bis 4,49? umhimmelswillen.


    Ja, hier gehts auch so, bis 4,0 ist bestanden und auch ohne Examen kannst du in den Schuldienst, wenn auch nur befristet.


    Und ja, ich finde das gut, dass egal welcher Schnitt jeder in den Schuldienst kann, denn sonst muss man ihn auch nicht bestehen lassen!

    • Offizieller Beitrag

    Das würde aber doch bedeuten, dass jeder, der Lehramt studiert und sein ref macht theoretisch auch eine stelle bekommt - gesetz er besteht.


    wo holt ihr denn die stellen her? würde es hier so laufen, hätten wir eine eklatante überversorgung an den schulen.


    grundsätzlich aber: die anstellungen in bayern laufen nach dem bedarf, nicht nach dem schnitt.


    Was macht nrw oder niedersachsen denn an den unis? sagen die dann: hm nö, wir haben jetzt genug studierende für das lehramt...sucht euch was anderes? wo steuert euer land den zufluss an bewerbern? irgendwo muss es das doch tun...


    und nebenbei, ganz unpersönlich, ich habe auch "kollegen" kennen gelernt, die schnitte im bereich von 3,5 und schlechter hatten - und ich muss sagen, dass ich ganz beruhigt bin, dass jene nicht in den schuldienst gekommen sind.
    wir müssen doch hier nicht so tun, als wenn alle schlechten examen nur verkannte superlehrer wären (ja, ich meine auch nicht, dass einser-examen schlechte lehrer wären). es gibt anwärter, die nicht geeignet für den beruf sind und das lässt sich auch in noten ausdrücken - wie könnten wir unseren job machen, wenn wir nicht annähernd diese tatsache akzeptieren würden?

    • Offizieller Beitrag

    Ganz verstehe ich diese Debatte jetzt nicht.


    Bestanden ist bestanden.


    Den Bedarf regeln die Schulen in den einzelnen Bundesländern.
    Wen die Schulleiter nicht wollen, der bekommt keine Stelle.


    Zumindest ist das bei den Gymnasien so.


    Das regelt sich doch von selbst, besonders in den überlaufenen Fächern.


    M.M. nach muss man über Examensnoten nicht diskutieren, weder im Lehramtsbereich noch anderswo.


    Umgekehrt gefragt: was bedeutet ein bestandenes Examen, wenn man ab einer bestimmten Note eh keine Anstellung erhält?
    So viel wie "bestanden, aber irgendwie nicht richtig"??

    • Offizieller Beitrag


    wenn ich mich recht entsinne, entscheiden aber zb. in bayern nicht die schulleiter über die anstellung von lehrern (geht das in niedersachsen so?). da sie in den "staatsdienst" gehen, entscheidet das km und wer auch immer dahinter steht.


    und was heißt "regelt sich von selbst"? so gesehen tuts das in bayern ja auch, nur auf einer anderen ebene. wo liegt denn der unterschied?


    und: bekommt bei euch jeder, der in jura ein staatsexamen macht, eine stelle beim staat? oder jeder pädagoge...oder oder oder...?


    was mich hier nur wieder nervt, sind diese komischen "jahaaa die bayern"-geschichten. von leuten, die irgendwas mit hören-sagen-denken-meinen. dass mein arbeitgeber auch nicht grad die hellste kerze auf der torte ist, ist mir auch klar, aber da stehen sie ja nicht allein. bei euch werde ich echt zum zwangspatrioten.


    in diesem zusammenhang werde ich auch fuchsig, weil jeder, der sich an eine bayerische universität begibt für das lehramt, weiß, wie die geschichte läuft. und jeder, der auf eine entsprechende note zusteuert, wird wohlweislich alternative pläne schmieden - vorher.

  • Zitat

    Original von Hawkeye
    Das würde aber doch bedeuten, dass jeder, der Lehramt studiert und sein ref macht theoretisch auch eine stelle bekommt - gesetz er besteht.


    wo holt ihr denn die stellen her? würde es hier so laufen, hätten wir eine eklatante überversorgung an den schulen.


    Nein, in Nds bekommt nicht jeder, der das Examen besteht, sicher eine Stelle [=hat Anspruch darauf].


    Sondern es ist nur so: Bestanden ist bestanden, und das bedeutet, dass die Prüfer der Meinung sind, dass man mindestens ausreichend qualifiziert genug ist dazu, ein Lehrer zu sein. Wenn man also eine Schule findet, die einen einstellen möchte, dann geht das. So ist das auch logisch.


    Ansonsten teile ich alles, was meine Vorrednerin (Friesin) gesagt hat.


    Hamilkar

  • Zitat

    Original von Hawkeye
    was mich hier nur wieder nervt, sind diese komischen "jahaaa die bayern"-geschichten. von leuten, die irgendwas mit hören-sagen-denken-meinen. dass mein arbeitgeber auch nicht grad die hellste kerze auf der torte ist, ist mir auch klar, aber da stehen sie ja nicht allein. bei euch werde ich echt zum zwangspatrioten.


    in diesem zusammenhang werde ich auch fuchsig, weil jeder, der sich an eine bayerische universität begibt für das lehramt, weiß, wie die geschichte läuft. und jeder, der auf eine entsprechende note zusteuert, wird wohlweislich alternative pläne schmieden - vorher.


    Hawkeye, unsere Beiträge haben sich überschnitten.


    Was du mit dem ausagen willst, was ich hier von dir rausgeschnitten habe, versteht keiner, jedenfalls kein Norddeutscher... ;)


    Wir in Niedersachsen haben übrigens die eigenverantwortliche Schule. D.h. dass der Schulleiter Aufgaben und (Entscheidungs-)Befugnisse bekommt, die vorher beim Kultusministerium lagen. Dazu gehört auch die Besetzung von Stellen. Die Stellen müssen ihm aber vom Kultusminsterium gegeben werden, über Stellen an sich kann der Schulleiter nicht entscheiden.
    Das ist seit einigen Jahren so; dafür bekommt jede Schule auch Geldmittel, letztlich ist es aber trotzdem eine Einsparmaßnahme, wird jedenfalls in unserem Kollegium so gesehen.


    Hamilkar, der Niedersachsen-Patriot "aus freien Stücken"... ;)

    • Offizieller Beitrag

    huch, jetzt gehts ja richtig ab hier.... :sofa:


    was an der bayersichen Variante für Nichtbayern so fremd erscheint, ist ja weniger die Tatsache, dass es mit schlechter Abschlussnote keine Stelle gibt, als vielmehr der automatisierte Mechanismus, der da lautet:
    schlechter als 3 Komma irgendwas = generell keine unbefristete Anstellung möglich.


    Und nein, an einer bayerischen Uni zu studieren und über die Vergabe der Stellen NACH dem Referendariat Bescheid zu wissen, gehört nicht zwangsläufig zusammen. ;)
    Zumal unsere lieben obersten Dienstherren durchaus ihre Vorgaben immer mal wieder ändern können, bis ein Studienanfänger mit dem Ref fertig ist.

    • Offizieller Beitrag

    Wie Hamilkar es schreibt, ist es in NRW auch.


    Theoretisch hat jeder, der bestanden hat, ein Anrecht auf eine Stelle.
    Es wird also nicht gesagt: du hast mit 3,6 bestanden ... aber bewerben darfst du dich nicht.


    Aaaaber ... über die Einstellung entscheidet nicht zuletzt der Notenschnitt als "Rangliste", so dass man also mit einem 3,6-er-Examen theoretisch das Recht hat, aber ob man praktisch eine Stelle findet, ist eine andere Frage, weil zig Lehrer vor einem stehen.


    Wobei, ich kenne Lehrer, die mit 3,0 im Examen eine Stelle bekommen haben, innerhalb von einigen Monaten. Man muss nur Glück haben. ;)


    kl. gr. Frosch


    P.S.: Aber eine Steuerung an der Uni gibt es in NRW doch auch, oder? Meines Wissens hat zumindest das Lehramt primarstufe jahrelang einen NC gehabt. ist das nicht mehr so?

    • Offizieller Beitrag

    sorry hamilkar...hat sich, ja.


    und was ich damit sagen wollte...ach lassen wir das :D es ging so viel in meinem kopf herum :D.


    aber gut, dann ist das mit dem "recht auf eine stelle" so wie in der bayerischen verfassung: "art. 166 jeder hat das recht, sich durch arbeit eine auskömmliche existenz zu verschaffen". schönes recht, welches nicht einklagbar ist.


    und@ friesin: die 3,5 grenze gibt es schon länger und den bedarf zu antizipieren, der die einstellung bestimmt, das lässt sich auch einrichten...da haben doch die dienstherren nichts geändert in letzter zeit? (oder übersehe ich deine ironie?)


    und hmmm, über noten diskutieren...irgendwie will ich da doch noch nachhaken. weil ich seit 2003 referendare betreue in ihrem einsatzjahr an den schulen und es ist mir bei den betreuten bisher nicht untergekommen, dass ich das gefühl hatte, dass ein wirklich guter "lehrer" unter- oder runterbewertet wurde. (eher andersrum, aber das ist wirklich ein anderes thema). lediglich ein mal, aber da hatte der reffi eine derartige prüfungsangst, dass es nicht mehr feierlich war - der ist aber mittlerweile ein kollege von mir (in anstellung) und das passt schon so.


    ich meine, man sollte auch das ausbildungssystem für bayerische referendare sehen, was auch anders ist als das da oben...;).


    hmgrmpfl. so halt.


    und grüße an "dein" niedersachsen hamilkar...bald komme ich mal wieder, um meine leute da zu besuchen ;)...

  • Ich sage es noch einmal: Ich mache meinen Job ziemlich gut. Dass ich den in der Prüfung nicht so gut gemacht habe, liegt an anderen Dingen.


    Ich finde es reichlich arrogant zu sagen, alle Lehrer, die einen schlechteren Schnitt als 3 haben, seien sowieso nicht geeignet.


    Eine Referendarin unserer Schule hat kürzlich auch trotz guter Vornoten und einer guten Examensarbeit nur eine 3 vor dem Koma als Abschlussnote erhalten, da ihre Tageform am Prüfungstag wohl nicht so positiv war.


    Kann passieren und passiert auch häufiger als man denkt.

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