Entscheidung: Letzer Staatsexamensversuch oder Wechsel zur Realschule

  • Hallo allerseits,


    wie ihr seht bin ich neu im Forum und begrüß euch herzlich.


    Bevor ich zu meiner Frage an euch komme, erzähl ich einfach mal meine Geschichte.


    Ich habe Lehramt Gymnasium in Baden-Würrtemberg studiert und meine Fächer sind Englisch und Geschichte. Ich habe Geschichte mit einer 1,5 bestanden im Staatsexamen und im Englisch dann meinen Freischuss in Anspruch genommen, welcher aber dann verloren ging, weil ich Zula und Lernen für das Examen nicht hinbekam. Jedoch habe ich auch den zweiten Versuch nicht bestanden, wobei ich noch einen dritten Versuch hab. In der letzten Prüfung hatte ich eine 4,5 im schriftlichen, weil ich dass Literaturthema vollkommen verbockt habe und im Mündlichen eine 4 bekommen, wobei dass angeblich eine sehr knappe Sache war, weil die Prüfer 30 Minuten lang sich noch beraten mussten. Einer der Prüfer meinte dann... "Es wäre besser für sie, wenn sie nicht Lehrer werden." Die Vorgeschichte ist, dass ich den Prof nicht kannte und ihn nehmen musste und dieser mich nicht riechen konnte, sodass er auf fiese Lücken fragt. Darauf meinte die Prüfungsvorsitzende, dass es eh in 2 Jahren keine Chance zur Einstellung gebe und ich es doch besser lassen sollte und den Bachelor abgreifen soll, was ja auch ginge.


    Meine Frage ist, ob ihr den dritten Versuch noch machen würdet , weil die Einstellungs-und Verbeamtungschancen besser sind, auf Realschullehramt zu wechseln.


    Dadurch ergeben sich weitere Fragen..


    Wieviel wird angerechnet... Auch das bestandene Teilexamen?
    Was muss ich nachholen?
    Ist es an jeder PH anders?
    Kann ich in ein paar Jahren, wenn ich schon Realschullehrer bin das Examen nachholen?


    Wink! Danke für eure Hilfe!

  • Nun, wenn Du die Suchfunktion benutzt, wirst Du sehen, dass die Standardantwort auf Deine Frage in diesem Forum lautet, "unbedingt" an Deinem "Traum" festzuhalten, da Noten im Ersten Staatsexamen "nichts aussagen" usw.


    Ich persönlich würde an Deiner Stelle weniger über Schulformen nachdenken als so nüchtern wie möglich darüber, warum es zu diesen Aussagen gekommen ist:


    Zitat

    Es wäre besser für sie, wenn sie nicht Lehrer werden.


    Zitat

    Darauf meinte die Prüfungsvorsitzende, dass es eh in 2 Jahren keine Chance zur Einstellung gebe und ich es doch besser lassen sollte


    Anders gesagt: Könnte etwas daran sein, dass der Weg in den Beruf für Dich eher ein Irrweg ist? Denn auch Aussage zwei klingt für mich eher nach einer höflichen Variante von "lassens Sie's doch lieber".


    Unabhängig davon gilt: Den dritten Versuch zu nutzen kann sinnvoll sein, damit Du das erste Staatsexamen hast (!). Es handelt sich zwar nominell um keinen Studienabschluss, aber es rundet ein langes Studium trotzdem ab und macht deshalb sicher Sinn. Dich auf ein Realschulstudium einzulassen, kann unter Umständen (!) Sinn machen, birgt aber auch neue Risiken - auch den, erneut viel Zeit zu investieren, um dann doch mit leeren Händen dazustehen.


    Jedenfalls klingt das hier


    Zitat

    Kann ich in ein paar Jahren, wenn ich schon Realschullehrer bin das Examen nachholen?


    doch nach einer sehr optimistischen Frage.

  • Mittlerweile hat sich entpuppt, dass die Prüfer nicht wussten, dass ich noch einen Versuch hatte und dies sich als Tröstversuch entpuppte. Ich habe nochmals nachgedacht und denke ich sollte das Auslandssemester nachholen, dass ich im Studium nicht machte, weil ich mein Studium schnell durchziehen wollte.


    Ein halbes Jahr lang ins Ausland und dann im Sommer 2011 wieder antreten.


    Zwar harscher Kommentar von Ihnen, aber dennoch danke für die Mühe. :)

    • Offizieller Beitrag

    Was findest Du an dem Kommentar harsch?


    Ich hielt ihn eher für eine realistische Einschätzung Deiner Situation.


    Auch ein Auslandssemester kann im Extremfall nur ie Zeit bisd zur Prüfung verlängern. Mach das, wenn Du Dir wirklich sicher bist, dass es Dir hilft, die Prüfung zu bestehen! Aber mach Dir ernsthaft Gedanken, ob Du auf dem richtigen Weg bist und die Prüfer Dir die Situation nicht nur ein bisschen erleichtern wollten.

  • Da hast du recht, harsch war es von ihm nicht gemeint, sondern eher nur relativ zu meinem Gemüt.


    Ja, ich denke es hilft mir, wenn ich ins Ausland gehe. Wenn man noch bedenkt, dass die Prüfer nicht wussten, dass ich noch einen Versuch hatte, ist es doch besser zu ertragen.

  • Zitat

    Original von Dalyna
    Auch ein Auslandssemester kann im Extremfall nur ie Zeit bisd zur Prüfung verlängern. Mach das, wenn Du Dir wirklich sicher bist, dass es Dir hilft, die Prüfung zu bestehen!


    Es ging ja um eine Englischprüfung. In einem Sprachstudium auf ein Auslandssemester zu verzichten, "damit es schneller geht" ist - pardon my French - eine saudumme Idee. Es kann durchaus sein, dass durch einen Aufenthalt im englischsprachigen Ausland eventuelle gravierende Sprachprobleme behoben werden! Wie die literaturwissenschaftlichen Defizite in den Griff zu bekommen sind, ist dagegen eine andere Frage.


    Nele

  • Diesbezüglich muss ich sagen, dass es aus finanziellen Gründen nicht anders ging. Aber mittlerweile hat es sich in der Hinsicht gebessert, weil meine Eltern sich doch entschieden haben ihren Stolz bei Seite zu schieben und doch mir zu helfen. Wer nähere Infos erfahren will, weshalb ausgerechnet ein Kind im Stich lassen, kann ja eine PM schicken.


    Normalerweise verhau ich die Literaturthemen nicht im Studium, daher war das auch sowas wie ein worst case scenario. Aber ohne Spracherfahrung wäre es doch sehr schwer geworden, da stimm ich dir zu Nele.


    Danke für eure Worte! :)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von neleabels


    Es ging ja um eine Englischprüfung. In einem Sprachstudium auf ein Auslandssemester zu verzichten, "damit es schneller geht" ist - pardon my French - eine saudumme Idee. Es kann durchaus sein, dass durch einen Aufenthalt im englischsprachigen Ausland eventuelle gravierende Sprachprobleme behoben werden! Wie die literaturwissenschaftlichen Defizite in den Griff zu bekommen sind, ist dagegen eine andere Frage.


    Nele


    Das war mir schon klar. Dass so ein Aufenthalt bei einem Sprachstudium Sinn macht steht ausßer Frage. Wenn die Prüfer mir aber sagen würden. Egal, sie schaffen das eh nicht, wäre für mich halt die Frage, mach ich den Aufriss trotzdem. Das war das, worauf ich hinaus wollte. Situation analysieren und wenn das Ergebnis ist, ich will zu dieser Prüfung ein weiteres Mal antreten, weil ich das schaffen kann und der Aufenthalt mich weiter bringt, dann mach ich das auch.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würd die Prüfung halt nicht mit denselben Voraussetzungen nochmal angehen. Wenn es zwei Mal schief gegangen ist, hat das nicht immer "nur" was mit den grad nicht passenden Profs oder "der Situation" zu tun. Im Referendariat hat man dann eh meist auch die "grad nicht passenden" Ausbilder und im richtigen (Lehrer)Leben passt auch grad immer mal was nicht. Das kann man dann nur über Kompetenz kompensieren. Und gearde im Gymnasium an der Oberstufe sitzen in jedem Englisch LK einige Leute, die ein Jahr im Ausland waren und äußerst flüssig parlieren. Wenn man sprachlich gegen die abstinkt, braucht man gar nicht erst versuchen, irgendeine Note oder sonstwas rechtfertigen zu wollen...

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
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    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

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