• Hallo,


    ich würde gerne meinen Hund an verschiedenen Tagen als Unterstützung mit in die Schule nehmen. Die Anregung kam von meiner Klasse, da einige von ihnen in ihrer vorherigen Schule sehr positive Erfahrungen mit einem Schulhund gesammelt haben.
    Mein Abteilungsleiter findet die Idee gut, allerdings brauche ich die Genehmigung der verschiedenen Schulgremien.
    Hat jemand Erfahrungen mit diesem Thema und kann mir einige Tipps zur weiteren Vorgehensweise geben? (Vordrucke für Eltern und Gremien, Seminarempfehlungen, wo finde ich die Information ob die ADD einen Schulhund als päd. Hilfe genehmigt etc.).



    LG


    Zihon

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben auch einen Schulhund, der ist allerdings nicht "offiziell" tätig, sondern sein Herrchen bringt ihn morgens mit und mittags geht er wieder mit heim. Der Direktor hat das genehmigt und der Hundebesitzer hat nur in den jeweiligen Klassen gefragt, ob jemand Angst vor dem Hund hat oder eine Hundeallergie. In solchen Fällen bleibt der Hund dann in seinem Körbchen im Nebenraum (Besitzer unterrichtet Bio/Chemie, so dass es einen Vorbereitungsraum gibt). An den Elternabenden stellt der Kollegen die Eltern vor vollendete Tatsachen: "Ich nehme meinen Hund mit in den Unterricht und das funktioniert seit Jahren!" nach dem Motto: "Wer viel fragt, geht viel irr."
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Zitat

    Original von Hermine
    "Wer viel fragt, geht viel irr."


    Ich kenn das als "wer viele Fragen stellt, kriegt viele Antworten." Das Prinzip befolge ich allerdings auch schon seit Jahren.


    Ne "schon wieder elf Korrekturen fertig, ein Glück, dass ich Latein als drittes Fach habe" le

  • Ich habe meinen Hund auch für einige Monate dabei gehabt. Jetzt geht es leider nicht mehr weil einer der neuen Erstklässler eine sehr starke Allergie hat.
    Habe damals "nur" das OK von meiner Schulleitung geholt und Elternbriefe in den Klassen ausgeteilt, in denen der Hund mit war (Info und Allergieabfrage). Hat super geklappt und alle sind sehr traurig, dass Spot nicht mehr dabei sein kann.
    Hatte damals auch bei der Landessxchulbehörde angerufen und gefragt, welche Genehmigungen ich brauche. Die wollten damit aber nix zu tun haben, das entscheiden alles die Schulleiter.

  • Hm, ich finde das ein sehr interessantes Thema.


    Ich frage mich allerdings, ob man das in dem Sinne wirklich verantworten kann ?(
    Ich mein, selbst wenn der Hund noch so lieb ist, kann ja doch recht schnell mal was passieren. Da muss der Hund solche "Menschenmassen" ja wirklich gewöhnt sein und die Kinder müssen klare Regeln im Umgang mit dem Hund einhalten können.
    Hat das denn bisher immer funktioniert?
    Frage jetzt nur aus Interesse.
    Ich habe selbst einen gut erzogenen und super (kinder-)lieben Hund, aber ihn als Schulhund einzusetzen (auch wenn ich denke, dass das für die Kinder eine wichtige Erfahrung sein würde), würde ich mich wohl doch nicht trauen...

  • Nehme selber meinen Hund mit in die Schule. Er sitzt im Sekretariat und alles ist von der Schulkonferenz abgesegnet. Es hängt von der Schulleitung ab. Wenn die hundefreundlich ist, dann funktioniert es.
    Die Schüler sind ziemlich heiß darauf, ihn auszuführen. Da gibt es wenig Probleme. Nehme ihn jetzt aber nur noch selten mit, da er zu alt ist und vieles nicht mehr mitbekommt.Allerdings werde ich mir aufgrund der Arbeitszeiten keinen Hund mehr anschaffen, s. Nachmittagsunterricht und dazu lange Anfahrtszeiten

  • Thema wurde mit Für und Wider bereits beackert:
    Schulhund
    Schulhund
    Tiergestütze Pädagogik
    Tiere im Klassenraum?



    Es ist schulrechtlich nicht unproblematisch.


    ERfahrungen und berichte findest du hier


    http://www.schulhundweb.de/wik…chte_%C3%BCber_Schulhunde

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Und wie soll der Hund dich in der Oberstufe in BWL und Info unterstützen? Das würde mich jetzt doch mal sehr interessieren!

    Vermeintliche Rechtschreibfehler sind ein Vorgriff auf kommende Rechtschreibreformen und deren Widerruf.

  • Ich würde da zunächst mal sehr deutlich differenzieren.
    Ein "Schulhund" wäre für mich kein Hund, der mitgebracht wird und seine Zeit im Sekretariat absitzt.
    Wenn es lediglich um das Mitbringen des Hundes geht oder gar um dessen Betreuung oder das bloße treue Hinterherdackeln hinter seinem Herrchen, hat das ja wenig damit zu tun, dass der Hund ein "Schulhund" sein soll.


    Zunächst stellt sich also die Frage nach der Intention???


    Ich kenne Grundschulen, die haben einen Schulhund und das meint, der Hund ist eingebunden in den täglichen Unterricht, in therapeutische Unterrichtsstunden und in die Verpflichtungen der Kinder.
    Der Hund ist in diesen Schulen ein Teil der Schulgemeinschaft und kein bloßes Anhängsel seines Herrchens.


    Eine der Schulen, die ich kenne, hat einen eigens dafür ausgebildeten Hund.


    In einer Berufsschule würde sich mir auch die Frage aufdrängen, was der Hund dort in der Schule bezwecken soll.....?


    Wahrscheinlich fehlt mir da ein wenig die Phantasie.


    Herzliche Grüße
    strubbelsuse

  • <-- sitze hier verdutzt und wudere mich,hatte aber bislang auch nur Hamster und Kaninchen als Haustiere, vielleicht fehlt mir eine Hundegen, eure Gespräche nachzuvollziehen....

  • @ Suse: VIelleicht kann man mit ihm WErbeaufnahmen für den Marketingbereich machen (BWL)?
    :D


    Ich finde auch, ein Schulhund muss für alle zugänglich sein. Wir hatten mal so einen Pseudoschulhund den auch der Besitzer morgens mitgebracht und mittags wieder mitgenommen hat. Das ist für mich KEIN Schulhund.


    Meine Tiere sind übrigens auch vor den Ferien immer mit in der Schule, weil ich dann im Anschluss direkt zu meinem Zweitwohnsitz düse. DAS finden die Kinder toll, weil es dann eben was besonderes ist. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie dauerhaft im Unterricht wären. Die Armen, sie lieben einfach die Stille ;)

  • Was ist dann in euren Augen ein echter Schulhund? Ein Hund, der in der Schule wohnt, der kein Herrchen / Frauchen hat, der keinen Familienanschluss hat... Sind das die Kriterien für einen echten Schulhund?
    Ich habe auch zwei Hunde, die mit mir in die Schule gehen und mit mir wieder aus der Schule. In der Schulzeit nehmen sie mit am Unterricht teil- im Biologieunterricht waren sie lebendes Beispiel für Säuger, Lernen... Allgemein merke ich jedoch, dass für mich die soziale Kompetenzentwicklung im Vordergrund steht. Emphatie für ein andere Wesen zu empfinden, Regeln einhalten, Pflege, Bedürfnisse des anderen Lebewesens (z.B. Wasser, Gassi, Ruhe...) zu akzeptieren und zu befriedigen. Für einige Schüler ist es hier das erste Mal, dass sie für ein anderes Lebewesen eine Verantwortung übernehmen und sei es "nur" das Führen an der Leine.
    Es kommt sofort eine Rückmeldung, wenn z.B. eine Regel - Hund nicht in die Augen schauen- nicht beachtet wurde. Der Hund geht weg. Aber auch Außenseiter werden von den Hunden mit der gleichen Liebe bedacht wie die "Coolen".


    (PS: beide Hunde haben eine Prüfung ablegen müssen und sind mit dieser Aufgabe groß geworden, außerdem haben sie ständig die Möglichkeit sich zurück zu ziehen- Box, Vorb. raum, Decke.) Der jüngere Hund ist der offiziele Schulhund, der auch außerschulische Events z.B. für Werbezwecke wahrnehmen muss. Es ist alles durch die Schulleitung, durch die Eltern abgesegnet. Außerdem stehen die Hunde unter ständiger tierärztlicher Kontrolle.


    Vg skydep

  • Hallo,


    Ich kann mir das ehrlich gesagt garnicht vorstellen, obwohl ich mit Hunden aufgewachsen bin, seit ich krabbeln kann. Mir wäre da die Gefahr viel zu hoch. Was glaubst du was für ein Protest Sturm da kommen würde, sollte der Hund mal ein Kind zwicken, in deiner Haut möchte ich dann nicht stecken ;).


    Und überhaupt, hoher Lärmpegel, viele Menschen auf kleinen Raum, das macht noch den liebsten Hund nervös, und da reagieren die schnell mal anders wie man es gewohnt ist.


    Mfg

    Der kürzeste Mathematikerwitz: Sei epsilon < 0

  • Hunde sind keine Roboter, dh sie können immer anders reagiern als man denkt!
    ABER dafür bin ich als Hundeführer da, der seinen Hund sehr gut kennt und so vorrausschauend arbeiten muss dass nichts passieren kann.


    Meine Hunde haben vorher in einer Behinderteneinrichtung gearbeitet. (Geistige und körperliche Beeinträchtigung). Wer schon mal mit Menschen mit Behinderung gearbeitet hat weiss wie unberechenbar sie reagieren können- Lautstärke, Körperreaktionen... Dh. meine Hunde sind abgehärtet :)


    Nein- diese Situationen sind für die Hunde "normal". Sie wurden immer nur mit positiven Feetback verknüpft. Und genauso ist es in der Schule. Klar ist es dort nicht immer leise, klar gibt es dort Rangeleien, klar fällt mal ein Schüler hin und und und.
    Aber ein ausgebildeter, nerven- und wesensstarker Hund hat damit keinerlei Probleme. (eigene Erfahrung).
    Allerdings muss man es sich nicht so vorstellen, dass die Hunde täglich mit kommen. Dies ist eine besondere Situation - einmal in der Woche. (Theoretisch könnte ich sie täglich mit nehmen, aber um die psychische Wesensstärke zu wahren, gebe ich ihnen genug Zeit zum Ausruhen)


    Hoffe es ist etwas deutlicher geworden.
    Es ist nicht jeder Hund dafür geeignet! Und die Hunde müssen jederzeit im Gehorsam stehen, dh intensive Arbeit, absolutes Vertrauen des Hundes in den Huführer ist eine wichtige Voraussetzung. Ich habe noch nie gehört, dass bei einem verantwortungsvollen Umganges in der Schule etwas passiert ist. Einfach nur so seinen Familienhund mal mit in die Schule bringen finde ich auch nicht richtig und dies birgt eine große Gefahr!


    Das Schulhundweb wurde ja hier schon einmal angesprochen - einfach mal schmöckern.


    VG skydep

  • MrsX und @all


    Ich kann mir SEHR gut vorstellen, was ein Hund in der BS zu suchen hat, weil ich auch dort unterrichte (BVJ) und mich auch gerade mit dem Gedanken trage unseren "noch-nur-Familienhund" mit dorthin zu nehmen...


    Ein Hund im Unterricht soll ja kein Fachwissen vermitteln (BWL), sondern soziale oder emotionale Kompetenzen fördern...
    Ich könnte mir vorstellen, dass meine Schüler (zwischen 15 und 18 ) und alle emotional und sozial vorgeschädigt, z.T. kriminell und von Mensch zu Mensch und für ein friedliches Miteinander nur schwer zu erreichen, von unserem Hund sehr profitieren könnten...


    Mein großer Sohn hat übrigens im Gymnasium in der 10.Klasse eine Lehrerin (Mathe, Chemie und Physik), die Schulhundeführerin ist und seit der 8.Lebenswoche einen Schulhund dabei hat, der extra für diese Aufgabe ausgebildet wird - ich kann nur positive Auswirkungen auf die 10.Klässler berichten - auch wenn der Hund ihnen NICHT Mathe oder Chemie erklären kann....
    und wir Eltern wurden übrigens NICHT gefragt...

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