Islam: Kann ein Moslem konvertieren?

  • Zitat

    Original von Flipper79
    Warum sollte er nicht? ?(


    Weil ihn dann seine Familie möglicherweise verstößt, er eine schwere Sünde begeht und sich von Gott abwendet. So jedenfalls sehen das einige oder evtl. auch viele Muslime.


    Klar kann er nach den deutschen Gesetzen jeden Glauben oder Nicht-Glauben annehmen aber problemlos? (So formuliert in der Fragenstellung) Das bezweifle ich.


    Gruß
    Anna

  • Nun, wenn man spitzfindig ist, sollte man vielleicht sagen:


    a) Er kann eine andere Religion annehmen.


    b) Er kann mit signifikanter Wahrscheinlichkeit nicht problemlos (!) eine andere Religion annehmen.


    Bleibt die Frage, wie wichtig das "problemlos" ist.


    Was mich zu dem bescheuerten Wortspiel verleitet: Ist die Konversion nicht "problemlos", hat der Konvertit ein "Problemlos"...

    • Offizieller Beitrag

    Ja, stimmt schon. Wobei das reine "Annehmen", das "Übertreten" ja problemlos ist. Die katholische Kirche, der Buddhismus oder sonst wer würde einen Übertritt ja nicht verhindern.


    Nicht problemlos sind nur die Folgen, die sich daraus ggf. ergeben können.


    So meinte ich das.


    kl. gr. Frosch

  • Nun, klar ;). Aber die Schüler sitzen ja nicht in einer Logik-Vorlesung, nehme ich an.


    Siehe auch hier:


    http://de.wikipedia.org/wiki/A…A4rtigen_islamischen_Welt


    Zitat

    Selbst in Fällen, in denen der Abfall vom Islam keine strafrechtlichen Konsequenzen hat, drohen in einigen islamischen Ländern zivilrechtliche Folgen, die dort mit dem klassischen islamischen Recht begründet werden. Strafen können sein: die Ehe zwischen dem Apostaten und dem muslimischen Ehepartner wird aufgelöst (z.B. Nasr Hamid Abu Zaid); die gemeinsamen Kinder bleiben Muslime und sind vom muslimischen Elternteil zu erziehen; erbrechtliche Ansprüche eines Apostaten/einer Apostatin sind islamrechtlich erloschen; das Vermögen des Apostaten wird vom Staat eingezogen. Im Sudan (StGB aus dem Jahre 1991, Art. 126), Jemen und Iran sowie in Saudi-Arabien, Qatar, Pakistan, Afghanistan, Somalia und in Mauretanien (StGB aus dem Jahre 1984, Art. 306) kann Abfall vom Islam noch heute mit dem Tode bestraft werden, und es werden vereinzelt auch Hinrichtungen durchgeführt, so etwa im Jahre 2000 bei einem somalischen Staatsbürger. Der Gelehrte Mahmud Muhammad Taha wurde im Sudan am 18. Januar 1985 offiziell wegen „erwiesener Apostasie“ hingerichtet. Pakistan plante im Jahre 2007 die Einführung eines Gesetzes, das die Todesstrafe für männliche Apostaten und lebenslange Haft für weibliche vorsieht. Zwei muslimische Zeugen sollten für eine Verurteilung ausreichen. In anderen islamisch geprägten Ländern, in denen heute nicht mehr offiziell der Tod auf den Abfall vom Islam steht, wird der Mord an einem Murtadd oft nicht geahndet, da solch ein Mord von weiten Teilen der Bevölkerung gebilligt wird.


    Für Europa/ Deutschland z. B.:


    http://www.welt.de/print-welt/…teht_die_Todesstrafe.html

  • Zitat

    Original von kleiner gruener frosch
    Also: können kann er es trotzdem. Nur dürfen darf er es nicht.


    P.S.: okay, ich weiß, ich bin gerade sehr spitzfindig.


    Nach den geltenden Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland darf er es.
    Nach den Menschenrechten und den Gesetzen der Toleranz darf er es auch.
    Nach dem islamischen Religionsgesetz darf er es nicht.


    Die Frage ist - was gilt hierzulande?


    Nele

  • Zitat

    Original von unter uns
    ?(



    - Kratz am Kopf. - Den hab ich nicht verstanden. Ist wohl zu früh am Morgen ;(.


    [Blockierte Grafik: http://swucks.files.wordpress.com/2010/02/spock2.gif?w=396&h=475]


    Zitat

    Nowhere am I so desperately needed as among a shipload of illogical humans.
    --Spock in 'I, Mudd'


    Bestürzend, wie sehr vielen Kollegen die Grundlagen der Nerd-Kultur abgehen! :tongue:

    2 Mal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Ja, so ist es, wie die Diskussion gezeigt hat.


    Selbst in Deutschland wäre es problematisch, weil die Familie den Konvertiten evtl aus ihrem Kreis ausschließen würde.


    Das Problem ist also die Verschmelzung von Kultur und Religion, so würde ich das erklären, und es ist ja durchaus verständlich, dass in Kulturkreisen, in denen die Familie einen höheren Stellenwert hat, man es sich mindestens zweimal überlegt, ob man tatsächlich konvertieren soll.
    Da brauchen gar nicht so krasse Befürchtungen wie "Mord und Totschlag" zu drohen...


    Hamilkar

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