Hallo, Frage an die Sportlehrkräfte hier:
In einer 6. Klasse habe ich im Fach Sport eine stark übergewichtige Schülerin.
Sie ist eine von "den Guten", hat immer Sportzeug mit, verhält sich fair, beteiligt sich am Auf-und Abbau von Geräten, hilft Anderen etc. und macht grundsätzlich begeistert beim Sport mit.
Nur der (verbotene) Satz "..das kann ich nicht." kommt noch zu oft über ihre Lippen.
Mit Motivation, Hilfestellungen und Ermunterungen stellt sich immer wieder heraus dass sie viel mehr schafft, als sie selbst denkt.
Lediglich aufgrund ihres - de facto leistungslimitierenden - Übergewichts hat sie in Sport "nur" eine 3.
(Halten/stützhalten des eigenen Gewichts ist z.B. im Hang am Reck/Sprossenwand oder Parallelbarren genau so wenig möglich wie auch nur ein einziger Klimmzug, ein Liegestütz oder mehr als ein Situp, ...).
Mit einigen Kilos weniger würde sie leistungsmässig dokumentierbar auf eine 2 kommen können.
(Grundlage: Deutscher Motorik Test; Sportabzeichen).
Ich habe ihr also angeboten, dass, wenn sie bis zum nächsten Zeugnistermin (ca. 4 Monate) 5 Kg abnehmen würde, ich ihr eine 2 im Zeugnis garantieren würde.
(Natürlich kann sie auch immer eine 2 erreichen, wenn sie die messbaren Anforderungen dafür erfüllt - auch ohne Abnehmen.)
Außerdem habe ich ihr für den Fall, dass sie sich auf die Aktion einlassen möchte, Unterstützung zugesichert, sowohl in Form einer Ernährungsberatung, als auch durch die Erstellung eines individuellen Trainingsplans.
Ich habe ihr empfohlen, einige Tage darüber nachzudenken, mit ihren Eltern zu sprechen, aber darum gebeten, gegenüber den Mitschülern Stillschweigen zu bewahren - letztlich zu ihrem eigenen Schutz.
Aufgrund der im Schulgesetz und im Fachlehrplan formulierten Bildungs-und Erziehungsziele empfinde ich diese Vorgehensweise als zu rechtfertigen.
Wie denkt ihr darüber?
Alternativen?
LG,
Dr. Klöbner