Kopiergeld???

  • Hallo,
    ich habe für mein 1. Schuljahr 1500 Kopien als Guthaben bekommen. Dieses Guthaben muss mindestens für das 1. Halbjahr reichen, eher für das ganze Schuljahr. Ich unterrichte Deutsch, Mathe für 26 Kinder und in zwei Klassen mit insgesamt 60 Kindern Sachunterricht, Lehrwerke haben wir nicht, nur eine Fibel, in die nichts hineingeschrieben werden darf.
    Vielleicht halten mich einige für verschwenderisch, aber das Kopierguthaben reicht niemals, auch wenn ich schon viel auf leeren Blättern,, in Hefte etc. malen und schreiben lasse.
    Was kann ich tun? Mehr Kopien bekomme ich nicht, abe Kopiergeld einsammeln darf ich auch nicht.
    Wie ist das woanders geregelt?
    Alles aus eigener Tasche zahlen?
    LG Alema

  • Wenn ich mal kurz rechne:
    1500/19 Wochen = ca. 79 Kopien pro Woche
    79/26 = 3 Kopien pro Kind pro Woche (!!!???!!!)


    Das ist ja wohl ein Scherz! Noch dazu in der 1. Klasse! Noch dazu ohne Bücher???


    Vielleicht kannst Du das nochmal ansprechen, dich mit Kollegen zusammentun und diese Rechnung freundlich vorbringen?


    Bin entsetzt! Wir bekommen auch immer den Vortrag, nicht soviel zu kopieren, erhalten auch kein Verbrauchsmaterial etc, aber sowas...


    Ansonsten frag wegen der Erlaubnis Kopiergeld einsammeln zu dürfen oder ob denn noch Bücher bestellt werden oder wie Du sonst Unterricht halten sollst...


    Viel Erfolg
    Gruß
    Anna

    • Offizieller Beitrag

    3 Kopien pro Schüler pro Woche? und das, wo man ja auch angehalten wird, möglichst offen etc. zu unterrichten.


    *kopfschüttel*


    Bei uns wird zwar auch leicht ... gemosert, wenn wir zu viel Papier verbauchen und Papier nachbestellt werden muss, aber eine 1500-Blätter-Sperre gibt es nicht.
    Die Kopierkonten sind auf 100.000 Blätter eingestellt, also quasi im Sinne von "unendlich".


    Bei massivem Verbrauch könnte ich allerdings kontrollieren, wer wie viel kopiert hat.


    kl. gr. Frosch

  • meine schule sammelt von allen eltern 8€ kopiergeld pro jahr ein.
    d.h. ich komme bei einer klasse mit 25 kids auf 200€. eine kopierkarte für 500 kopien entspricht einem wert von 5€. einen teil des kopiergeldes geht zwar für bürokopien weg, aber mir ich bekomme im jahr bestimmt 12-18 kopierkarten, viell. sogar mehr. ich hole mir immer bei bedarf eine. manchmal ist mein kontingent vor schuljahresende aufgebraucht, dann hole ich noch 2-3 karten durch die klassenkasse. eine kopie kostet umgerechnet 1 cent und da die eltern extra 8€ kopiergeld zahlen, kann ich auch relativ viel kopieren.
    müssen die eltern deiner schule denn auch kopiergeld abgeben??
    oder wird das einfach für andere zwecke verwendet?

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin nun auch zum ersten Mal so richtig in der Lage, kein ausreichendes Kopierkontingent zur Verfügung zu haben. Vorab: 1500 Kopien sind auch mit Lehrwerk lachhaft in der Grundschule! Ohne entsprechende Arbeits- und Übungshefte geht das gar nicht! Frag doch mal, wie du da unterrichten sollst. Am Besten, die Kinder bringen ihre Schiefertafeln wieder mit!


    Bei uns an der Schule wird es so geregelt, dass am Schulajhresanfang Kopiergeld und Klassenkasse eingesammelt wird. Dann liegt es an jedem selbst, wie viel Geld er für Kopien ausgibt. Ich finde es aber immer noch zu wenig, da gar kein Grundstock an Kopien gegeben ist und das Kopieren vergleichsweise teuer ist. Bin nun dazu übergegangen, die meisten ABs mit meinem Laserdrucker auszudrucken. Im Internet gibt's billiges Papier und günstigen Toner - das rechnet sich, wenn man viel kopiert! Ich erstelle gerne kleine Heftchen für die Kinder, arbeite viel mit Werkstätten und differenzierten Texten. Das braucht einfach Kopien, obwohl ich schon sehr viele ABs laminiert habe (auch eine Methode um Kopien zu sparen).


    Also, wenn du Klassenlehrer bist, kannst du da nicht Geld für Kopien einsammeln? An meiner Schule ist das Haushaltseinkommen eher unterdurchschnittlich, aber beschwert hat sich noch keiner.
    Wie gesagt: mit 1500 Kopien ist in der 1. Klasse eigentlich nicht auszukommen.


    Gruß
    Melo

  • Wenn Du kein Kopiergeld einsammeln darfst, darfst Du dann Verbauchsmaterialien über die Eltern kaufen lassen? Zumindest ein Druckschriftlehrgang oder so?


    An unserer Schule haben wir sogar die Möglichkeit über die Stadt Dinge drucken zu lassen. Dort haben wir auch ein Kontingent und ABs die man nicht sofort braucht lasse ich da drucken. Vielleicht geht das an anderen Schulen in anderen Städten auch? Einfach mal nachfragen. Wusste ich vorher auch nicht.

  • Hallo!


    Also wir bekommen von der Stadt ein Kopierkontingent zur Verfügung. Da dies allerdings nicht gerade groß ist und nicht reicht, handhaben wir es so, dass einfach jeder Schüler 5€ pro Schuljahr für Kopien bezahlen muss. So kann dann jeder Lehrer so viel kopieren wie er will. Jeder hat beim Kopierer seinen Code, d.h. man könnte gegebenenfalls auch nachschauen, wenn der Kopienverbrauch übertrieben wäre. Allerdings handhaben wir das jetzt schon lange so und bis jetzt hat es immer gepasst!


    LG Klaudia

  • Zitat

    Original von alem2
    Alles aus eigener Tasche zahlen?
    LG Alema


    NEIN! NEIN! Und nochmals NEIN!


    Sorry, aber alleine die Idee ist sowas von unfprofessionell... In welcher anderen Firma würden die Angestellten die Kopien für die Kunden aus eigener Tasche bezahlen? Und wir reden hier von hunderten, vielleicht sogar von tausenden Kopien.


    Die Lösung ist doch ganz einfach: Ist das Karten-Guthaben aufgebraucht, wird nur noch von der Tafel abgeschrieben bzw. diktiert. Der Schulträger will es halt so. Kann man den Eltern der Schüler auch ganz klar so sagen.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Vollkommen richtig, Mikael. :super:


    Gruß
    Super-Lion, die aber diesbezüglich auch eine super Schule hat.
    Bzw. generell ist die Schule echt toll.


  • Grundsätzlich bist du nicht dafür zuständig, alles aus eigener Tasche zu bezahlen!!!


    Andererseits finde ich es nicht sehr sinnvoll, im Unterricht einer ersten Klasse fast nur mit Kopien zu arbeiten. Sowohl für Kinder als auch Eltern ist so ein Papierwust sehr unübersichtlich.


    Ich habe letztes Schuljahr auch eine erste Klasse gehabt, auch wir haben ohne Fibel oder SU Material gearbeitet. Geholfen hat und jedoch, dass wir Arbeitshefte von den Eltern anschaffen ließen. Es gibt bespielsweise gute Schreiblehrgänge (Jahndorf), Buchstabenhefte usw. Die Elternschaft war eigentlich sogar ganz froh, Hefte statt Blattsammlungen zu haben. Wir haben auch vieles (auf Schulkosten!) laminiert und setzten diese Materialen in freien Unterrichtsphasen ein.


    Weiterhin würde ich zudem überlegen, ob gerade Lehrern, die Fachunterricht in "kopierintensiven" Fächern, wie SU oder Musik, nicht ein zusätzliches Kontingent zugestanden wird. Das wäre ein Punkt für die nächste Lehrerkonferenz.


  • Du bimmst mir die Worte aus dem Mund. Ich fühle mich manchmal schon fast schlecht, wenn ich sage, dass ich das überhaupt nicht einsehe, sowas aus der eigenen Tasche zu zahlen, weil es offensichtlich viele als selbstverständlich ansehen. Aber mal ehrlich? Wie komme ich denn bitte dazu? Ich gebe doch nicht mein Geld aus um anständig meine Arbeit machen zu können (und schiebe nebenbei mal schnell meine eigenen Laminierfolen durch mein eigenes Laminiergerät... ;))! Nein, irgendwo ist einfach eine Grenze!

  • Also mal abgesehen davon, dass die Vorschreiber Recht haben, wenn sie sagen, wenn alle dann alle, als Beispiel: ich hab 5 Bio und Phy-Klassen, keine Arbeitshefte und 1000 Kopien für ein Schuljahr ...


    Aber zum eigentlichen Thema: Ich hab in meiner Klasse im letzten Schuljahr immer mal Eltern, die es angeboten hatten etwas mitgegeben und die brachten das dann in Klassensatzstärke wieder mit. Die haben es gern gemacht und ich hatte dieses Problem nicht mehr. Nur so als Tipp.

  • Zitat

    Original von cubanita1:
    Ich hab in meiner Klasse im letzten Schuljahr immer mal Eltern, die es angeboten hatten etwas mitgegeben und die brachten das dann in Klassensatzstärke wieder mit. Die haben es gern gemacht und ich hatte dieses Problem nicht mehr. Nur so als Tipp.


    So nett das von den Eltern ja wirklich ist, löst es aber nicht das eigentliche Problem. Es wird von uns Lehrern eine bestimmte Arbeitsweise verlangt und es werden uns aber nicht die entsprechenden Rahmenbedingungen geboten. Die zuständigen Stellen sparen sich das Geld und können sich trotzdem auf die Schulter klopfen, weil ja alles gut klappt.


    Bibo

  • alem, das kann doch nicht sein?


    Was macht ihr denn mit dem ganzen Budget für Schulbücher, wenn ihr GAR KEIN (?) Material für die Kinder dafür kauft?
    Lies mal hier im Grunschul-Board:
    WER bezahlt bei Euch die ÜBUNGSHEFTE/ARBEITSHEFTE?


    Ist diese Regelung schon immer so oder bist du neu an der Schule?
    Was sagen denn die Kolleginnen?
    Was macht eure Schulleitung für Vorschläge, wie ihr euren Unterricht gestalten sollt?
    Lasst euch bitte nicht so abspeisen oder gar dazu verleiten, irgendwelche Kopien selbst zu bezahlen (ich kaufe auch viel für die Schule, aber da hört es doch wohl wirklich auf!!!)!
    LG pinacolada

  • Ich sammle pro Schuljahr 25 Euro von jedem Kind für die Klassenkasse ein. Das geht für Bastelkram, vor allem aber für die Kopien drauf (wir haben an der Schule Kopierkarten, jede Kopie kostet 2 cent) und reicht immer gerade so eben. Zusätzlich kaufen die Eltern Arbeitshefte für die Fächer. Puh, ich fühle mich nun wie im Paradies (und dachte, das wäre überall ähnlich geregelt...)!

  • Hallo,
    also nun muss ich mal ganz dringend nachfragen:
    Bei uns in der Konferenz hieß es, dass das Elternbudget nur so und so viel € für Schulbücher, -hefte sein darf. Sie haben das ausgegeben für einen Schreibschriftlehrgang (zum Ende des 1. Schuljahres) und das Heft Zauberlehrling 1 (das bedarf aber unbedingt Ergänzung und reicht allein niemals).
    Zusätzliches Einsammeln von Geld für Kopien oder Arbeitsheft sei rechtlich strikt verboten, selbst wenn die Eltern zustimmen würden. Gilt das nur in NRW? Schlucken die Eltern in euren Klassen das Einsammeln von Kopiergeld einfach? Gibt es keine Proteste?
    Meine Kollegin hat sich nun bei ebay einen eigenen Kopierer ersteigert, was ich aber eigentlich nicht nachmachen will.
    Eine Mutter aus meiner Klasse kann ab und zu Kopien machen, aber niemals regelmäßig, eher mal einen Elternbrief in Klassenstärke.
    LG Alema, die bestimmt keine Kopierflut machen will, aber ganz ohne geht es eben nicht.

  • Also, in Brandenburg ist es laut Schulgesetz so, dass die Eltern einen Elternanteil bestreiten müüsen, der - so ich mich recht entsinne Klasse 1 bis 4 12€ und 5,6 wohl 25€ ist. Zusätzlich dazu gibt es einen Schulträgeranteil von 18€ pro Nase für Kl1-4. bei den anderen weiß ich es jetzt nicht, kann man ja nachlesen.D.h. es stehen pro Kind pro Schuljahr 30€ zur Verfügung. Davon sollen nur Lehrbücher, Atlanten, Nachschlagewerke etc. gekauft werden. Was vom Elternanteil bestritten wird, geht in Eigentum des Kindes über.
    Es würde also bedeuten, dass die Schule eigentlich für zumindest 18€ Schulträgeranteil Bücher kaufen MUSS. Verbrauchsmaterial gehört da gar nicht hinein, egal ob Bastelzeug, Arbeitshefte etc....


    Arbeitshefte, die ja Schülereigentum werden sollen zusätzlich von Eltern getragen werden, daher soll die Schule sehr verantwortlich mit den Bücherzetteln, die ausgegeben werden umgehen, um Eltenr nicht über Gebühr zu belasten....


    http://www.mbjs.brandenburg.de…tail.php/5lbm1.c.60835.de


    unter Lernmittelfreiheit kann man Details erfahren



    Soweit die Theorie, ich weiß dass viele Schulen hier es nicht rechtlich korrekt handhaben, wie auch immer und warum auch immer.



    Zum Thema Kopien aus Elternhand ist es sicher richtig, dass das Problem nicht gelöst wird und der Dienstherr sich die Hände reibt und trotzdem stehen die Eltern in diesem Moment in der Schule und möchten eine ordentliche Beschulung und wollen nicht höhere Politik betreiben, die dann in 5 Jahren greift, wenn es ihr Kind nicht mehr betrifft. Ihr habt alle Recht mit diesen grundfesten Argumenten, aber dann sollten wir es vielleicht an anderer Stellen anpacken (auch wenn sich darauf ja die Politiker immer ausruhen, dass wir den Kindern und Eltern ja nicht schaden wollen, weil die ja die Politik nicht machen ...)


    Wenn sie -die Eltern - es dann so wollen nehme ich es gern an.

    2 Mal editiert, zuletzt von cubanita1 ()

  • Ich bin an einer sächsischen GS und wir dürfen pro Schuljahr 5 Euro Kopiergeld einsammeln. Verwende ich in einem Fach kein Arbeitsheft (bei mir in SU der Fall), darf ich jeweils weitere 5 Euro einsammeln.
    Ich habe also 10 Euro pro Jahr pro Schüler zur Verfügung und wnen ich mich nicht irre, kostet uns eine Kopie 3 Cent. Macht also 333 Kopien pro Kind pro Schuljahr, also knappe 10 pro Woche. Damit kommt man hin, selbst wenn man recht viel über Angebote in Form von Kopien macht.


    LG
    Sunny

  • alem: Na dann herzlichen Glückwunsch deiner Kollegin für das ebay-"Schnäppchen", hat sie sich auch über die Folgekosten (Wartung, Reparaturen, Ersatzteile ...) informiert? Ist ja fast wie beim Auto: Die tatsächlichen Kosten bestehen ja auch nicht nur aus denen für Sprit!

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