Ergebnissicherung beim Lernen an Stationen

  • Hallo zusammen,


    für einen meiner nächsten UBs möchte ich die Methode "Lernen an Stationen" verwenden (zum einen weil ich dadurch Differenzieren kann, zum anderen weil sie in Kombination mit dem Thema Handlungsorientierung ermöglicht). Die Stationen folgen einem chronologischen Ablauf, deshalb muss ich schon an den Stationen die Lösungen bereit stellen.


    Hier kommt mein Problem:
    Wie mache ich dann die Ergebnissicherung? Gibt es typische Formen der Ergebnissicherung die man nach einem Durchgang "Lernen an Stationen" anwenden kann? Ich blicke da momentan nicht wirklich durch, v.a. weil sie sich schlussendlich selbst kontrollieren (in der letzten Station werden alle vorangehenden Stationen noch einmal kombiniert und auf die Realität bezogen). Ich habe keine Ahnung wie ich die Stunde an dem Punkt rund bekomme (v.a. da ich ja nur 45 Min Zeit habe). Zumindest ein Zwischenergebnis würde ich gerne festhalten - ich weiß aber nicht wie.


    Vielleicht habt ihr ja ein paar nette Tipps für mich :) Das wäre wirklich super!


    Grüßle
    Callisto

  • Du könntest ja weniger auf die Ergebnisse eingehen (im klassischen Sinn), sondern auf den Lernprozess: Was haben Sie gelernt? Wo gab es Schwierigkeiten? Wieso? Wie sind Sie damit umgegangen? Was fiel Ihnen leicht? Welche Fragen bleiben/konnten nicht beantwortet werden? etc.

  • Was heißt: "v.a. weil sie sich schlussendlich selbst kontrollieren"?
    Edit: sorry, hab' das wohl beim Überfliegen überlesen


    Wie sieht das aus?


    Wie viele Stationen hast Du?


    Welche Ergebnisse werden erzielt? Vielleicht könnte man diese unterschiedlich präsentieren und somit kontrollieren?


    Ich stelle mir das gerade schwierig vor, wenn die Stationen aufeinander aufbauen. Du müsstest dann ja die Startstation öfters vorhanden haben. Ist das so?


    Viele Grüße
    Super-Lion

    Lehrer klagen, ohne zu leiden. :D

    Einmal editiert, zuletzt von Super-Lion ()

  • Ich mache das immer in Form eines "Lerntagebuches", wobei es sich eigentlich nur um ein DinA4-Blatt handelt. Jeder Schüler trägt für sich nach jeder Stunde ein, was er gemacht hat, wie weit er gekommen ist, welche Stärken er selbst dabei erkannt hat und welche Schwächen. Er formuliert für sich selbst Punkte, an denen er weiter arbeiten möchte. (Diese Stärken und Schwächen werden dann von mir am Ende des Stationslaufes aller Schüler verglichen. Schüler mit Stärken in den jeweiligen Bereichen helfen dann den Schwächeren etc.) Auch ein Lernen an Stationen endet bei mir meist mit einer Klausur. Ich habe das schon häufiger gemacht (oder Referendare in diesem Bereich beraten und es kam immer gut an).
    Also Viel Erfolg!

    Das Leben ist kein Ponyhof! Meins schon ;)

  • Hallo ihr Lieben,


    erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten!


    CKR: also sowas ähnliches hat mir meine Mentorin auch geraten. Ich solle den Lernprozess am Stundenende reflektieren, weil ich die eigentlichen Ergebnisse nicht mehr reflektieren kann.


    Vielleicht erzähl ich euch einfach mal kurz was ich vor habe.


    Also das ist eine Technikerklasse, 11 Leute, 20 Jahre aufwärts, die schon seit Jahren keinen Englischunterricht mehr hatten und auch sonst wenig mit der Sprache am Hut haben - aber sind alle hochmotiviert (lustige Truppe :) ). Ja der Rahmenlehrplan schreibt natürlich ein paar "lustige" Themen vor, u.a. auch Correspondence und telephoning. Da wir business correspondence schon abgehakt haben, kommt jetzt noch schnell telephoning dran und die UB Stunde ist quasi mein Einstieg.
    Es geht mir darum das ganze sehr handlungsorientiert zu machen, dementsprechend lernen die Studierenden an den Stationen vorallem Dinge, die sie tatsächlich gebrauchen könnten. Möglich wäre eine Situation in ihrem Alltag, in der sie einen ausländischen Kunden am Apparat haben, der ihnen erklärt dass irgend ein Teil einer Maschine defekt ist. Wenn man den Begriff nicht kennt muss man das anders umschreiben. Also lernen sie in den Stationen erstmal diese basics: Formen, Präpositionen (Ortsangaben), evtl. (weiß ich noch nicht) Gewichte, Maßeinheiten und Farben. In den ersten Stationen soll der Grundstein durch Vokabelarbeit geleistet werden, danach kommt eine Station in der sich die Schüler nicht direkt sehen (Trennwand), und der eine soll dem anderen ein "Bild" beschreiben dass aus verschiedenen Formen aufgebaut ist. Der andere soll das nachzeichnen ohne dass er das Original sieht. Ergebnissicherung findet hier über den Vergleich von Original und Kopie statt. In der letzten Station wird dann die Realität simuliert. Auch wieder mit Trennwand. Der eine bekommt ein Bild einer Maschine in dem ein Objekt als defekt markiert ist. Er/Sie soll dem Gegenüber erklären um welches Teil es sich handelt. Auch hier findet die Ergebnissicherung wieder statt indem verglichen wird ob das Gegenüber an der richtigen Stelle sein Kreuzchen gemacht hat.
    Zur Differenzierung werde ich an den Stationen kleine Hilfestellungen hinterlassen, die von den Schülern die sich unsicher fühlen benutzt werden können.


    Also hab ich insgesamt 4 Stationen.


    Super-Lion: wie du siehst bringt es da nichts das noch zu präsentieren. Gibt das Thema einfach nicht her. Und ja, jede Station wird jeweils einmal für jedes Pärchen vorhanden sein. Das ist bei der Gruppengröße kein Problem (sind sowieso nur 5 Gruppen).


    Hasi007: das mit dem Lerntagebuch klingt auf jeden Fall gut, aber ich sehe da ein Problem für meinen UB. Wenn ich die SuS den Bogen ausfüllen lasse muss ich da ja nochmal kurz drauf eingehen, das wird aber mit der Zeit nicht hinhauen (UB = 45 Min). Denn dafür müsste ich ja erstmal alle Bögen sammeln und auswerten. Das könnte ich höchstens am Anfang der nächsten Stunde machen. Ansonsten find ich die Idee prima, weil man so nochmal eine Möglichkeit an die Hand bekommt zu schauen ob die SuS meinen sie hätten verstanden was sie lernen sollten.


    Oh man, der UB macht mir echt Kopfzerbrechen. Nen richtig schönen Einstieg hab ich auch noch nicht. Hmpf :rolleyes: da muss ich nochmal ordentlich ran - hab aber auch noch 2 Wochen ^^


    Nochmal vielen Dank dass ihr euch die Zeit genommen habt mir zu antworten :) Falls jemand weitere Tipps hat, bin ich immer noch ganz Ohr!


    Grüßle
    Callisto

  • Hallo Callisto,


    ich hoffe, ich habe verstanden, worum es geht.
    Deine Ideen bezüglich der Handlungsorientierung finde ich sehr schön.
    Was ich mir allerdings schwierig vorstelle, ist, wie Du sicherstellst, dass die Schüler in dieser Stunde einen Lernzuwachs haben.
    Schlimmstenfalls sitzen die Schüler an den Stationen und bringen keine Sätze zusammen, die das Bild erklären. Was machst Du dann?
    Ich kann Deine Technikerklasse allerdings auch nicht einschätzen. Wenn Du schreibst, dass sie hochmotiviert sind, könnte das natürlich klappen.


    Wie sieht das Vokabellernen an den Stationen aus? Könntest Du da noch irgendwie eine kleine Zwischensicherung einbauen? Nur so als Idee. Bin mir gerade auch nicht sicher, wie man das lösen könnte?


    Zum Schluss würde ich aber schon noch eine kleine Ergebnissicherung machen. Du könntest die Schüler z.B. ihre erstellten Bilder an die Tafel hängen lassen. Das sieht bestimmt nett aus, was da alles so herauskommt und interessiert sicherlich auch die anderen Gruppen. Hier könntest Du dann ja auch fragen, welche Schwierigkeiten sie bei der Bildbeschreibung bzw. der -zeichnung hatten etc. Also eine Reflexion. Vielleicht sogar auf Englisch?
    Vielleicht kannst Du mit laminierten Tafelkarten auch noch eine Zuordnungausfgabe machen. Also Bild + Vokabel oder ähnliches?
    Dann hättest Du auch gleich ein Tafelbild, das den Verlauf der Stunde wiederspiegelt.
    Vielleicht kannst Du mittels der Überschriften auch gleich den Verlauf des Stationenlernens im Vorfeld erklären. Also Überschrift anschreiben/anheften und erklären, was an der jeweiligen Station gemacht wird. Dann wissen die Schüler auch, wo's in der Stunde hingeht.
    (Das mache ich sehr gerne.)


    Nochmal eine Nachfrage: Du hast 5 Gruppen, die jeweils 4 Stationen bearbeiten. D.h. aber auch, dass Du sozusagen 20 Stationen im Raum hast, oder!?


    Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen. Wenn nicht, einfach überlesen und weitermachen. :)


    Viele Grüße und viel Erfolg
    Super-Lion

  • Hey Lion,


    merci beaucoup für die tolle Antwort! Diese Einstiegsmethode mit den Überschriften an der Tafel find ich total toll. Weiß zwar noch nicht wie ich das in meinem UB-Entwurf rechtfertige, aber ich hab da schon ne Idee...
    Muss ja irgend ein reales Handlungsproblem im Vordergrund stehen, in dem Fall ja das Problem, dass man ein defektes Teil beschreiben muss.
    Ich würde dann zwei Telefonhörer als Bilder an die Tafel pinnen, dazwischen ein "Kabel" (keine Ahnung vielleicht Wäscheleine), und an das Kabel pinne ich dann diese basic skills die sie können müssen (die auch an den Stationen durchgekaut werden) damit das Gespräch funktionieren kann. Was hältst du davon? Somit hätte ich den Ablauf der Stunde erläutert, die Relevanz geklärt und nen einigermaßen interessanten Einstieg.



    Also die Befürchtung dass ich SuS habe die an den Stationen sitzen und keinen gescheiten Satz zusammen bekommen, bzw. dann auf Deutsch switchen hab ich auch. Wie ich dann reagiere weiß ich noch nicht. Da bin ich auch noch ernsthaft am überlegen...ich könnte das ja dadurch beeinflussen indem ich leistungshomogene oder -heterogene Paare bilde. Wenn ich homogene Paare bilden würde, wäre es glaube ich für die Langsameren schnell frustrierend wenn sie sehen würden dass die Leistungsstärkeren an ihnen vorbei ziehen und eine Station nach der anderen überfliegen. Wenn ich allerdings heterogene Gruppen machen würde, könnten die Stärken die Schwächeren zwar mitziehen, würden aber selbst evtl auf der Strecke bleiben. Wenn ich heterogene Gruppen hätte, wäre glaube ich auch die Gefahr nicht so groß dass sie sich gegenüber sitzen und nicht wissen was sie sagen sollen - die Gefahr wäre glaube ich in homogenen Gruppen größer.


    Das mit dem Aufhängen der Ergebnisse am Schluss finde ich auch prima! Das wären dann ja die Ergebnisse aus meiner vorletzten Phase. Da könnte man ja dann eventuell auch überleiten auf die Probleme die es generell gibt, wenn Muttersprachler zu schnell sprechen oder man undeutlich spricht, dass es dann bestimmte Phrasen gibt, wie man den anderen darauf hinweist, dass man etwas nicht verstanden hat, dass etwas nochmal wiederholt werden soll oder dass der andere bitte langsamer sprechen solle. (könnte ich ja eventuell einen Dialog/Text reingeben, den die Studierenden bearbeiten sollen, während ich mein Reflexionsgespräch habe). Was meinst du dazu?


    Ja, ich habe dann 20 Stationen im Raum stehen - 20 Tische die aufgereiht nebeneinander stehen. Das kostet zwar Raum, ist aber denke ich bei der Gruppengröße machbar (und zeigt ja auch dass die Stunde exakt für diese Lerngruppe geplant wurde, denn mit ner größeren Klasse müßte ich mir was anderes überlegen).


    Und ja, du hast mir wieder sehr weiter geholfen - als her mit den Tipps ;)


    Viele liebe Grüße zurück!
    Callisto

  • Die Dokumentation des Lerntagebuches findet einmalig am Ende des Stationenlaues statt, also wenn alle Schüler alle Stationen absolviert haben.

    Das Leben ist kein Ponyhof! Meins schon ;)

  • Hallo Callisto,


    ich habe mich gerade an eine Zeitschrift erinnert, die ich früher 'mal abonniert hatte. Sie hieß "Junge Karriere". Heute heißt sie "Karriere" und ist vom Handelsblatt. Da war jeden Monat eine "englische Seite" mit Beispielen aus dem Berufsalltag.


    Gerade bei google bin ich auf diese Tests gestoßen. Vielleicht kannst Du ja damit noch etwas anfangen?


    http://www.karriere.de/weiterbildung/fremdsprachen/


    Als Motivation würde ich vielleicht, da es ja ein UB ist, ein Telefongespräch aufnehmen. So richtig "blöd", dass man fast nicht versteht, was der andere eigentlich möchte. Dieses kannst Du dann vorspielen, die Schüler sind ruhig, müssen zuhören und sollen das Gespräch am Ende der Stunde besser machen.
    Du findest doch sicherlich 2 englisch sprechende Freunde. (Hast ja noch etwas Zeit - so früh war ich mit meinen Vorbereitungen nie dran. :)


    Viele Grüße
    Super-Lion

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