Zeugnis 1. Klasse

  • Hallo, liebe Kollegen,


    bin selber Lehrerin an einer Realschule und hoffe, von euch Informationen zu einigen Grundschulfragen zu erhalten. Mein Sohn hat ja neulich sein erstes Grundschulzeugnis bekommen.
    Tja, als Mutter sieht man dann doch so einige Sachen anders als als Lehrerin 8), .....und ich frag euch jetzt mal n paar Dinge ganz konkret.


    Mein Sohn ist im Mathe Forderunterricht (also nicht Förder, sonder Forder) und dies wurde nicht auf dem Zeugnis vermerkt. Auf Nachfrage bei der Klassenlehrerin u. Schulleiterin erhielten wir die Antwort, das sei "nicht üblich" ?(


    Dann steht da :"In Kunst hat xy noch Probleme , gestalterische Aufgaben ansprechend und exakt auszuführen" (Bin selbst Kunstlehrerin und bei den Formulierungen dreht sich mir der Magen um). Meines Erachtens hat mein Sohn nicht im Entferntesten ein Problem. Naja, was mich eigentlich daran stört, ist, dass so ein Fach wie Kunst (wo er ja ein "Problem" hat), erwähnt wird, Musik dagegen nicht. Also wenn schon musische Fächer, dann doch wohl beide, oder??? ?( Oder was kommt/sollte/muss aufs Zeugnis???


    Für mich ist auch nicht ersichtlich, wie verschiedene Forumulierungen einzuschätzen sind.
    Ich hätte jetzt gedacht, es gibt so Abstufungen wie
    "....hat die Aufgaben eigenständig gelöst", "teilweise mit Hilfe", "brauchte meistens Hilfe" oder wie auch immer; ihr wisst sicher, was ich meine. Und dann so ne Info für Eltern, wie die Formulierungen in Noten zu übersetzen wären....


    So steht z.B. auch "war bemüht, vereinbarte Regeln einzuhalten". Na super. Mit "bemüht" dürfte man sich wohl bei keinem Arbeitgeber bewerben Ich will jetzt nicht sagen, dass mein Sohn ein Engelchen ist, aber wenn ich die anderen Knalltüten so ansehe, die in seiner Klasse sind, frage ich mich, wie da die Formulierungen wohl lauten 8). Naja, lange Rede, kurzer Sinn: Gibt es da keine vorgefertigten, graduell abgestuften Formulierungen und eine dementsprechende "Übersetzung" für Eltern ??? Wie muss ich als Mutter ein "bemühlt" einschätzen etc.


    Ok, noch sind hier Ferien und ein Gespräch mit Klassenlehrerin und Schulleiterin steht noch an. Vielleicht könnt ihr mir ja mal mitteilen, wie ihr das so handhabt....


    Sorry, ist etwas lang geworden =)


    LG
    fiskecafe

  • Zu deiner ersten Frage: Forderunterricht wird- genau wie Förderunterricht - nicht im Zeugnis vermerkt, zumindest war das an keiner Schule, an der ich bisher gewesen bin, der Fall.


    Zu 2. (Kunst): Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, denn es ist meistens so, dass dein Sohn fachfremd in Kunst unterrichtet wird. Daher hat die Kollegin (so wie ich es im übrigen auch schon getan habe) wahrscheinlich die gängige Formulierung gewählt, die seinem Leistungsstand entspricht. Warum sich dir bei der Formulierung der Magen umdreht, erschließt sich mir jetzt nicht; zumal Kunst und Musik ohnehin nur einen Satz im Erstklasszeugnis darstellen. Überlege doch mal, wie du eine mündliche Beurteilung zu einer Leistung in einem Fach formulieren würdest, das du fachfremd unterrichtest?
    Warum Musik nicht dabei ist, weiß ich auch nicht.


    Zu 3. (war bemüht...): Naja, es geht ja um deinen Sohn, und nicht die anderen "Knalltüten", wie du sie nennst. Scheinbar bemüht sich dein Sohn eben nur, manchmal erfolgreich, manchmal auch nicht. In Note ausgedrückt würde ich mal schätzen so 3 bis 4.


    Es gibt leider keine Übersetzung der schriftlichen Beurteilung für Eltern, wohl aber Formulierungshilfen für Lehrer, die man sich bei den einschlägigen Verlagen bestellen kann.


    Bin ich froh, dass ich kein Lehrerkind in der Klasse habe...
    Ich verstehe ja, dass man als Mutter besorgt ist, aber gerade wenn man selber Lehrer ist sollte man doch versuchen, etwas konstruktiver an diese Sachen heranzugehen und vor allem wissen, welchen Ton man dabei wählt.( Mir dreht sich der Magen um usw.)


    Trotzdem Gruß von
    mrsy

  • Ich bin kein großer Freund verbaler Beurteilung, weil Eltern (-wie man auch bei dir sieht) nicht wirklich damit umgehen können und doch viel lieber Noten hätten. Kinder wollen natürlich prinzipiell -er, und wenn's die nicht gibt, dann viell. doch lieber Leistungsdokumentation.


    Jedenfalls ist es absurd, verbale Beurteilung in Noten umzulegen. Wozu soll sie denn dann dienen...?!

  • Eben genau darum gibt es ja verbale Beurteilung, um von den Noten wezukommen.


    Und ich denke mal nicht, dass sich dein Sohn mit dem Zeugnis der ersten Klasse bewerben will, oder? :)

  • Kann mich MrsYellow nur anschließen: gerade wenn man selber Lehrer ist sollte man konstruktiv an so etwas herangehen und nicht aus einer Mücke einen Elefanten machen - bei allem Verständnis für mütterliche Sorgen...
    Dein Sohn ist in der ersten Klasse! Es nur vernünftig, dass er noch keine Noten bekommt und selbst wenn seine Lehrerin noch nicht alle seine Stärken in ihrer gesamten Bandbreite wahrgenommen hat, geht die Welt auch nicht unter...

  • Zitat

    Original von nurmaIso
    Da hat wohl jemand nicht die Antwort bekommen die er gerne gelesen hätte....


    Sowas aber auch...


    nms


    Ganz im Gegenteil. Die Antworten reichen mir schon :D Warum man mir vorwirft, ich sei nicht "konstruktiv", ist mit zwar ein Rätsel, aber egal. Ebenso wüsste ich nicht, wo ich mich in diesem Forum im Ton vergriffen hätte......Nun denn....


    Will das Ganze jetzt nicht wieder aufrollen.


    Euch allen dann noch frohes Schaffen. Bei mir geht es auch Montag wieder los...


    LG

  • Bei uns werden übrigens Förder- und Forderunterricht im Zeugnis vermerkt.

    Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten? Du meinst, daß Phantasie nicht wirklich sei? Aus ihr erwachsen künftige Welten: In dem, was wir erschaffen, sind wir frei. (Michael Ende)

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