integrativer Grammatikunterricht - Prüfung

  • Hi!


    Ich brauche dringend Hilfe. Gestern wurde meine Idee für die Prüfungsstunde (2.Staatsexamen) abgelehnt. Ich hatte mir überlegt kreatives Schreiben in einer 3.Klasse durchzuführen. Leider ist die Lerngruppe es gar nicht gewohnt frei zu schreiben. Somit meinte meine Seminarleitung,dass es wahrscheinlich mit Blick auf die Lerngruppe besser wäre in einer Prüfungsstunde ein Rechtschreibphänomen zu thematisieren, und einen grammatischen Aspekt einzubinden. Sie sagte etwas in die Richtung gehend, eu - äu, Stammprinzip- Ableitung.
    Leider hat die Lerngruppe das Phänomen eu - äu schon in der 2.Klasse thematisiert.


    Hat jemand evt. eine Idee in welche Richtung ich denken kann, damit das ganze nicht zu trocken wird.


    Über Tipps und Hinweise wäre ich super dankbar....


    ***

  • eine 3. klasse ist es nicht gewohnt frei zu schreiben??? machen die keine buchzusammenfassungen oder ferienberichte ?( find ich ja merkwürdig.


    wie wärs mit so nem expertenpuzzle...weiß nicht ob du das kennst? du macht verschiedene Gruppen und die einzelnen Gruppen informieren sich dann über das bestimmte grammatikthema ...dann werden die gruppen gemacht, so dass in jeder neuen Gruppe ein experte für ein thema sitzt. dann wird ausgetauscht...aber in wie weit das sinnvoll ist wenn sie die thematik eigentlich schon kennen...hmmm


    lustig wären vllt. auch falsch und richtig geschriebene Wörter...mit eu und äu eben.... Die Kinder müssen dann die falsch geschriebenen Wörter finden, diese berichtigen und anhand ihres wissens erklären warum dass eben so geschrieben wird und nicht anders..bezug nehmend auf den wortstamm...

  • Zitat

    Leider hat die Lerngruppe das Phänomen eu - äu schon in der 2.Klasse thematisiert.


    Wissen deine Ausbilder bzw. Prüfer das?
    Und wenn, wiederholst du das mit der Begründung, dass es eben noch nicht genug gefestigt ist....


    Zitat

    eine 3. klasse ist es nicht gewohnt frei zu schreiben???


    Ich haben meinen ersten Aufsatz auch erst in der dritten Klasse geschrieben...

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Ich kenne es von meiner Nichte (jetzt 4. Klasse) die mussten schon in der 1. Klasse als HA ein Bild frei beschreiben z.b. In der 2. Klasse mussten sie kleine Wochenendberichte abgeben so ca. 10-15 Zeilen/Sätze. Für mich zählt sowas auch als freies schreiben oder liege ich da falsch?


    und so wie ich es rausgelesen habe: sie wollte die Kinder ja da ranfürhen. irgendwann müssen sies ja lernen...so eine aussage wie: sie sind da nicht gefestigt (ich weiß nicht mehr den genauen wortlaut) lasse ich da nicht gelten...jeder fängt mal klein an =)

  • Zitat

    Original von Priemelchen:
    Ich kenne es von meiner Nichte (jetzt 4. Klasse) die mussten schon in der 1. Klasse als HA ein Bild frei beschreiben z.b. In der 2. Klasse mussten sie kleine Wochenendberichte abgeben so ca. 10-15 Zeilen/Sätze. Für mich zählt sowas auch als freies schreiben oder liege ich da falsch?


    Meiner Meinung nach liegst du falsch. Wenn ich ein Bild beschreiben muss, kann ich nicht frei wählen über was ich jetzt schreibe. Ebenso würde ich das beim Wochenendbericht sehen. Auch Buchzusammenfassungen und Ferienberichte fallen eigentlich nicht unter das freie Schreiben.



    Bibo

  • Sorry, hatte ich jetzt etwas falsch rüber gebracht. also sie sollten sich zu dem Bild ein geschichte überlegen. also nicht beschreiben was sie auf dem Bild sehen, sie sollten sich ein Bild suchen, schauen was da passiert, und dazu eine kleine Abhandlung schreiben. Meine Schwägerin hatte sogar mal einen Dialog auf Grund eines Bildes (2 Hühner sstreiten sich ?( ) schreiben. Das war aber dann schon 2. Klasse...


    Wie erklär ich das jetzt...nicht dass man mich missversteht. Man hat also ein Bild auf dem 2 Kinder auf einer Wiese sitzen.


    sie sollten also nicht schreiben: ich sehe eine große Wiese. Anna und Tim sitzen dort. Neben Tim steht ein Picknickkorb. Anna hat sich an einen Baum angelehnt.


    Sondern: Anna und Tim haben sich zum Picknick auf einer Wiese verabredet. Tim hat einen Picknickkorb mitgebracht. Beide setzen sich unter einen großen Baum der ihnen Schatten spendet...


    aber bei ihr hieß es meines Wissens trotzdem Bildbeschreibung ... muss ich nochmal nachfragen. Aber sie sagte immer am Telefon, ich habe wieder eine Biene auf meine Bildbeschreibung bekommen. Das waren aber immer so kleine Geschichtlein die sie sich anhand des Bildes ausdenken mussten...


    aber wenn das nicht freies schreiben ist, dann hatte ich nen Denkfehler :D


    Trotzdem denke ich, dass sie in der 3. Klasse dann mal lernen sollten wie sie kleine geschichten schreiben bzw. Aufsätze. Warum das dann ein schlechtes Thema wäre für ein 2. Staatsexamen...schade- hätte den Kindern glaube ich mehr spass gemacht als Grammatik (das mochte ich nieeee in der schule :tongue:)

  • Priemelchen:


    Das was du beschreibst, ist nichts anderes als eine Bildergeschichte. Ob nun mit einem Bild, drei, vier oder sechs, spielt eigentlich keine Rolle. Zu einem bestimmten Bild oder mehreren Bildern zu schreiben, beinhaltet eine Vorgabe. In dem Moment kann ich dann aber nicht aufschreiben, dass ich selbst gerade einen irren Hunger habe, oder mir ausdenken, dass zwei Teletubbies gerade durch den Raum fliegen. Das Schreiben wird ganz stark gelenkt.



    Bibo

  • Zitat

    Original von Priemelchen



    wie wärs mit so nem expertenpuzzle...


    Vorsicht. Erst Thema und Stundenziel haben, DANN passende Methode aussuchen, nie umgekehrt!!!


    Mehr Tipps hab ich leider nicht, kenn mich als Gym-Lehrerin mit Grundschuldidakitk nicht aus (nur genug, um zu verstehen, dass das schon alles ganz schön anders ist... ;) ).


    Drück die Daumen, dass du was gutes findest!

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Zitat

    Original von SteffdA


    Wissen deine Ausbilder bzw. Prüfer das?
    Und wenn, wiederholst du das mit der Begründung, dass es eben noch nicht genug gefestigt ist....


    Da ist aber dann die Gefahr groß, dass sie alle rufen "Das hatten wir doch schon!!!!"


  • naja ich ging jetzt von der frage aus: wie kann es nicht langweilig werden :D


    Bibo: ok verstanden...dann hatte ich nen denkfehler!

  • Aber auch da brauchst du dein Ziel!
    Und: Rechtschreibphänomen mit grammatischen Aspekt ist kein Ziel.


    Zumal - aber da mögen die Grundschulexperten mich korrigieren - ein Gruppenpuzzle in der Grundschule? Kann das funktionieren? Ich hab's mal am Ende der 5 ausprobiert und fand das schon schwierig (völlig davon abgesehen, dass die Kleinen ja für alles ewig brauchen und extrem unterschiedliches Arbeitstempo haben, das ist dann gerade für sowas wie ein Gruppenpuzzle organisatorisch aber mal so richtig kompliziert...).

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • eine studienkollegin (GSLA) hat es wohl als unterrichtsprobe gemacht und die beurteilung war sehr positiv...natürlich hat sie auch ihre Zulassungsarbeit über das Thema Expertenpuzzle in der gS geschrieben. Hatte sich daher evtl. mehr in das Thema eingeabreitet und wusste worauf sie achten musste ?( da bin ich überfragt...


    Ich kenne den Lehrplan leider nicht, weiß auch nicht was für Ziele man daher hat

  • Zitat

    Da ist aber dann die Gefahr groß, dass sie alle rufen "Das hatten wir doch schon!!!!"


    Also ich habe meine Schüler vor der Examensprobe etwas gebrieft. Ich denke, das ist auch zulässig, weil das für die Schüler auch eine ungewohnte Situation ist und sie sich dadurch anders verhalten.
    Außerdem kann man den Schülern schon sagewn, das es eine Wiederholung ist und an Beispielen zeigen, dass sie da nicht so sicher sind.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Zitat

    Original von SteffdA


    Also ich habe meine Schüler vor der Examensprobe etwas gebrieft. Ich denke, das ist auch zulässig, weil das für die Schüler auch eine ungewohnte Situation ist und sie sich dadurch anders verhalten.
    Außerdem kann man den Schülern schon sagewn, das es eine Wiederholung ist und an Beispielen zeigen, dass sie da nicht so sicher sind.


    Es handelt sich aber um Grundschüler - und die können glaube ich nur begrenzt diesbezüglich "gebrieft" werden. Außerdem haben Prüfer glaube ich einen ganz guten Blick dafür, ob Schüler einen neuen Denkprozess mitmachen oder ob sie nur so tun ..

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