Hallo Ihr Lieben,
in zwei Wochen beginnt hier in NRW das neue Schuljahr. Meine zweijährige Vertretungsreserve ist nun vorbei, ich habe ab sofort eine feste Schule, die ich mir sogar mehr oder weniger aussuchen konnte.
Dort bekomme ich nun ein erstes Schuljahr. Hatte zuletzt ein Viertes, welches ich 1,5 Jahre unterrichtet hab und ich denke, das lief soweit alles gut. Zumindest war das Feedback von Eltern und Schulleitung positiv.
Aber nun...ein erstes Schuljahr - das ist natürlich schonmal was ganz anderes! Stelle mir das schon schwierig vor: neue Schule, erstes Schuljahr...andererseits bin ich bisher überall (war an vier Schulen) zurecht gekommen und das haben ja auch schon andere geschafft
Was mir aber echt Sorgen macht: An der neuen Schule wird nach Reichen gelehrt. Ansich jetzt ja nichts Schlimmes. Klar, Anlauttabelle, Lesen durch Schreiben - kenn ich ja alles noch aus Uni-Zeiten. Lehrwerk: "Lara und ihre Freunde". Da hatte ich jetzt noch nichts von gehört, weshalb ich mir das Schüler- und Lehrerbuch besorgt habe...dazu noch "Hannah hat Kino im Kopf".
Theoretisch eingelesen bin ich also etwas, aber das Ganze kommt mir extrem abenteuerlich vor. Zum Einen, weil es fremd ist und ich unsicher bin. Zum anderen habe ich im Netz (auch hier) des Öfteren gelesen, dass es einfach nicht bei allen Kindern funktioniert.
Häufig werden "Mischformen" empfohlen - also das frei Arbeiten mit der Anlauttabelle und das parallele Bearbeiten einzelner Buchstaben. Laut Reichen ist das aber absolut kontraprodukiv!
Einige Kolleginnen inklusive Schulleitung sind - wie ich gehört habe - richtige Reichen-Fans, sind zu seinen Lebzeiten auf Fortbildungen gefahren und waren auch in diesem Sommer wieder in Weimar auf einem Seminar.
Auch eines Prallelkollegin von insgesamt dreien gehört zu diesen "Fans". Eine andere kenne ich noch nicht und die letzte hat mir auch schon ihre Bedenken geäußert. Ist aber wie ich ein junges Küken und hat zudem nur eine Vertretungsstelle - kann also jederzeit verschwinden. Wir wollten uns jetzt in der letzten Ferienwoche zusammensetzen und überlegen, wie wir das Ganze angehen.
Nun habe ich ja keinerlei praktische Erfahrung mit dem Konzept, spezifisch zu Lara. Deshalb wäre ich zunächst dankbar, dass wenn jemand hier damit arbeitet, er mir seine Erfahrungen mitteilen kann.
Zum anderen: "Darf" ich mich gegen Kolleginnen durchsetzen/ mich von ihnen absondern, indem ich das Konzept nutze, dass ICH für richtig halte? Ich möchte ja nicht direkt negativ auffallen, aber ich denke, meinem persönlichen Empfinden käme eine Mischform aus freiem Schreiben und Fibellehrgang näher.
Und ich hab auch wenig Lust, nun etwas "auszuprobieren"...denn bei so etwas Wichtigem wie dem Erwerb von Lesen & Schreiben wäre ich lieber auf der sicheren Seite.
Bin gespannt auf Eure Meinung