Hallo zusammen,
ich komme jetzt an eine neue Schule und übernehme eine 2. Klasse.
Diese Schule ist zweizügig, ich war bisher weitgehend an einzügigen Schulen.
Nun ist es ja eigentlich positiv, dass man so mit der Parallelkollegin zusammenarbeiten kann. Bisher wurde das an der Schule auch so gehandhabt. Anscheinend vergleichen die Eltern die beiden Klassen auch stark.
Das Doofe ist nur, dass die Kollegin so ganz anders arbeitet als ich. Meine Vorgängerin und sie lagen da wohl schon eher auf einer Welle, aber ich fürchte, bei uns wird das anders sein.
Bin deswegen gerade ziemlich gefrustet, denn es geht schon um grundsätzliche Ansätze: so kennen die Kinder beider Klassen kein freies Schreiben, kaum Sachthemen (und wenn, dann mit Merksätzchen und im Arbeitsheft), kein projektorientiertes oder anderes freies Arbeiten, haben in Klasse 1 mit Schreibschrift angefangen, aber noch nie nen eigenen Text verfasst, usw.
Was soll ich denn jetzt machen?
Natürlich wäre es sinnvoll, mit der Kollegin harmonisch zusammenzuarbeiten, aber das würde hier bedeuten, dass ich meine Grund- und Ansätze total über Bord werfe. Ich habe mir im Laufe der Zeit auch einige schöne Werkstätten zusammengestellt, habe viel mit Literaturprojekten, etc. gearbeitet. Das wollte ich eigentlich auch weiterhin tun.
Es ist aber wahrscheinlich schwierig, den Kindern und Eltern die neuen Arbeitsformen bei- und nahe zu bringen, besonders, wenn die Kollegin den alten Stil weiterhin verfolgt. Da entsteht dann phasenweise nichts vergleichbares. Außerdem macht man sich wahrscheinlich nicht gerade beliebt, wenn man sofort aus der Spur läuft. Ich kann mir aber trotzdem nur schwer vorstellen, meinen Sachunterricht auf die Doppelseite im Pusteblume-Arbeistheft zu beschränken...
Was würdet ihr denn tun? Wart ihr schon mal in so einer Situation?
Unfrohe Grüße,
Melo