Gesucht: Gutes Kennenlernspiel für Kurs, Jgst.11

  • Ich habe eine neue völlig, bunt zusammengewürfelte 11 und werde am Montag nach den Ferien eine Menge Papierkram mit denen erledigen müssen.
    Dazu möchte ich aber kreative Pausen machen und ein paar nette (Kennenlern-)Spiele spielen - am besten welche, die die Schüler noch nicht kennen.
    Klasse wäre auch, wenn ich den Papierkram mit einem Spiel verbinden könnte.
    Irgendwas Witziges, nicht Alltägliches, ich habe schon an eine Ralley gedacht.
    Ich kenne diverse Kennenlernspiele (anhand des Schlüsselbundes vorstellen, in einer Reihe aufstellen nach Alter geordnet etc.), aber ich such ein richtig tolles, das die Schüler noch nicht kennen.


    Hat jemand eine Idee?

  • Ich hatte das auch schon irgendwann in einem anderen Thread geschrieben, dass ich von solchen "Spielchen" in höhrere Klassen nicht viel halte, da da oft eine Menge Selbst- und Fremdschämen mit einhergeht und viele von den oft erwachsenen (!) Schülern da berechtigt keine Lust drauf haben.
    Kennenlernen werden die sich von allein in den Pausen, dazu brauchen sie deine Hilfe nicht.

    They'll never know the lovely dance,
    Can never feel the touch of night,
    For tame birds sing a song
    Of freedom while the wild birds fly.

  • Ich hab zwar bisher noch keine Kennenlernspiele ausprobiert (als Lehrer - d.h. auf der SChülerseite natürlich schon), werd das auch nach den Sommerferien zum ersten Mal probieren und bin schon ganz gespannt, wie das läuft. Ich find es gut das Schuljahr so zu beginnen. Ganz ungezwungen in ner lockeren Atmosphäre und mal zu sehen, wie die einzelnen Schüler so sind. Ich denke man kann sich da einen prima ersten Einblick verschaffen wenn man aufmerksam zuschaut.


    Habe allerdings das gleiche Problem wie du: ältere Schüler und keinen Plan was man machen könnte. Ich werde wahrscheinlich mit den einen das Vorstellen anhand des Schlüsselbundes versuchen und die anderen einen Steckbrief schreiben lassen (mit ungewöhnlichen Fragen), die Steckbriefe werden gesammelt, vertauscht, und man muss erraten, zu wem der Steckbrief passt (das mache ich in einer Klasse die sich so schon mit Namen kennt).


    Grüßle
    Callisto

  • Ich habe in einigen 11ern (allerdings in der Fremdsprache) öfter schon ein Partnerinterview eingesetzt: allerdings mit teilweise recht absurden Fragen neben den normalen (Name, Sternzeichen, English/school is...), also z.B. danach welcher Pizzabelag derjenige wäre o.ä. - aber auch sowas wie "In zehn Jahren bin ich...", oder was würdest du mit 1 milion machen...
    Jeweils a und b mit leicht unterschiedlichen Fragen, sollen sich interviewen und das ausfüllen und dann den Partner vorstellen und eine oder zwei witzige/interessante Antworten dabei benennen (nicht alles) - hatte für mich den Vorteil, dass ich mir manche Namen besser merken konnte, da ich das dann meistens noch mal wiederholt oder etwas nachgefragt habe (z.B. habe ich mir den Namen einer Schülerin besonders schnell gemerkt, weil sie ein sehr absurden Pizzabelag gewählt hatte - Dominosteine oder sowas ;) ).
    Groß gemurrt haben die da eigentlich nicht und Lacher gab es auch eine Menge - ich denke, es müssen dann aber auf jeden Fall irgendwas abwegiges als Frage bei sein.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • ... nur kurz zu nananele und Friesin:


    Ich denke schon, dass es auch einen großen pädagogischen Wert hat, zu Anfang ein Kennlernspielchen zu machen. Denn damit zeigt man Interesse an den Schülern, und dass es einem eben wichtig ist, mit wem man es zu tun hat und auch, dass einem ein gutes Kursklima am Herzen liegt.


    Welches Spiel, das muss man natürlich genau überlegen. Aber castillo und katta haben doch schon ein paar ganz nette Ideen geäußert.


    Hamilkar

  • Nein, solche Albernheiten haben im 11. Jahrgang überhaupt keinen pädagogischen Wert - das sind doch keine Kinder mehr!


    Zum Kennenlernen brauche ich doch da keine Spiele mehr.


    Meine Güte...

  • Nun, bei pädagogischem Unvermögen und Respektlosigkeit ggü. Schülern laufe ich eben zur Hochform auf.

  • ... weiß nicht, ob ich das als "Hochform" bezeichnen würde...


    Aber egal, niemand zwingt dich, dich damit auseinanderzusetzen. Fang also gleich mit dem "Stoff" an.
    Genügt ja eigentlich auch, wenn der Lehrer die Schüler kennt und nicht die Schüler sich untereinander... Als Pädagoge sollte man sich in der Tat nicht allzuviel Gedanken über Pädagogik machen, alles nur Zeitverschwendung...


    Gruß Hamilkar

  • Dabei fällt mir ein...


    Ich hab da ein etwas anderes Spiel gefunden - was ihr vielleicht kennt. Hat weniger mit Kennenlernen zu tun, als damit wie die SuS zusammenarbeiten.
    Die SuS bekommen Papier und Klebstoff und ein rohes Ei. Sie sollen das Ei nun so verpacken dass es aus einer gewissen Höhe runtergeworfen nicht zerbricht.
    Oder die Sache mit der Papierbrücke: auch wieder Klebstoff, Papier und Schere. Aufgabe: Die 50 cm breite Lücke zwischen zwei Tischen soll von einer Papierbrücke überspannt werden, die am Schluss das Gewicht der Schere tragen soll.


    Was haltet ihr davon? Das ist etwas anspruchsvoller und man kann die Schüler auch schon kennen lernen. Ich würde ersteres gerne in einer Klasse machen, in der das Halbjahresthema "Papier/Papierherstellung" ist. Meint ihr das ist Quatsch und dass man sowas nicht am Anfang machen sollte? Ich bin irgendwie ziemlich hin und her gerissen...


    Grüßle
    Callisto

  • Zitat

    Original von Hamilkar
    ... weiß nicht, ob ich das als "Hochform" bezeichnen würde...


    Aber egal, niemand zwingt dich, dich damit auseinanderzusetzen. Fang also gleich mit dem "Stoff" an.
    Genügt ja eigentlich auch, wenn der Lehrer die Schüler kennt und nicht die Schüler sich untereinander... Als Pädagoge sollte man sich in der Tat nicht allzuviel Gedanken über Pädagogik machen, alles nur Zeitverschwendung...


    Gruß Hamilkar


    Sprach ich von Anfangen mit dem Stoff?


    Es ist schlichtweg nur armselig, zu meinen, man müsse/könne Schüler durch "Spiele" kennenlernen bzw. sie sich untereinander; das ist zwanghaft, konstruiert und künstlich. Ein wirkliches zwischenmenschliches Verhältnis entsteht und wird nicht gemacht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Hamilkar
    ... weiß nicht, ob ich das als "Hochform" bezeichnen würde...


    Aber egal, niemand zwingt dich, dich damit auseinanderzusetzen. Fang also gleich mit dem "Stoff" an.
    Genügt ja eigentlich auch, wenn der Lehrer die Schüler kennt und nicht die Schüler sich untereinander... Als Pädagoge sollte man sich in der Tat nicht allzuviel Gedanken über Pädagogik machen, alles nur Zeitverschwendung...


    Gruß Hamilkar


    also allzuviel sinnvolle Pädagogik erkenne ich auch nicht in Kennenlernspielchen in Klasse 11....
    auf mich wirkt das Ansinnen auch ein wenig künstlich, aber vielleicht bin ich durch diverse Elternabende (Kindergarten, Schule, Kommunionkinder, Freizeiten usw) auch dauerhaft geschädigt ;)


    Was spricht denn dagegen, in der ersten Unterrichtsstunde den Stoff und den eigenen Unterricht vorzustellen und mit dem Stoff auch zu beginnen?
    In vielen Klassen erlebe ich Erleichterung, wenn es "normal" losgeht :D

  • Zitat

    Original von Friesin
    Was spricht denn dagegen, in der ersten Unterrichtsstunde den Stoff und den eigenen Unterricht vorzustellen und mit dem Stoff auch zu beginnen?
    In vielen Klassen erlebe ich Erleichterung, wenn es "normal" losgeht :D


    Es kommt ja auch sicher darauf an, in welcher Funktion man als Lehrer erscheint. Ich mache als Klassenlehrer einer neuen Klasse natürlich Kennenlern-Spielchen. Wenn ich aber als Fachlehrer in eine Klasse gehe, die schon eine Woche (oder länger) an der Schule ist, dann stelle ich mich vor, mach ggf. noch eine Namensrunde und beginne dann mit dem Unterricht.

  • @ Friesin und CKR,


    so etwa würde ich das auch sagen.
    Aber das Ausgangsproblem war ja nicht eine neue Klasse, sondern ein neuer Kurs, also ein Verbund, in dem sich die Teilnehmer noch gar nicht kennen. In Mittelstufenklassen mache ich natürlich keine Kennlernspiele ;)


    11. Jahrgang ist ja Oberstufe mit Kurssystem; ich bin an einer großen Schule, und selbst wenn man davon ausgehen kann, dass sich etliche Schüler vom Sehen her kennen, dienen solche "Kennlernspiele" dazu, sich kennen zu lernen und eben nicht nur vom Sehen her zu kennen.
    Natürlich muss man es von der jeweiligen Situation abhängig machen, das ist unser Beruf, dass man in unterschiedlichen Situationen eben nicht immer gleich handelt, sondern jeweils angemessen. Deshalb schien mir Marcs Auffassung ziemlich undifferenziert, und er bestätigt meinen Eindruck ja auch durch sein letztes Zitat:


    Es ist schlichtweg nur armselig, zu meinen, man müsse/könne Schüler durch "Spiele" kennenlernen bzw. sie sich untereinander; das ist zwanghaft, konstruiert und künstlich. Ein wirkliches zwischenmenschliches Verhältnis entsteht und wird nicht gemacht.[/quote]


    Nein, es ist eben nicht armselig. Natürlich entwickelt die Lerngruppe im Laufe der Zeit eine gewisse Gemeinschaft (oder auch nicht), aber man hat da als Lehrer schon Einflussmöglichkeiten, auch wenn nicht alles in seiner Hand liegt. Ich meine, das ist unsere Kernaufgabe, soziale und fachliche Lernprozesse zu initiieren und da genau zu überlegen, wie man sowas anleiten kann!


    Also, das muss ich schon so sagen!
    Überhaupt freuen sich Schüler doch auch mal über ein bisschen Abwechslung. Ich bin immer dankbar für Ideen von anderen Kollegen und probiere Sachen aus - man überlegt vorher, ob das gut ist und wie man das geschickt anstellt; und wenn es schließlich doch ein Schuss in den Ofen ist, dann lässt man es in Zukunft halt bleiben.


    Hamilkar

    • Offizieller Beitrag

    Ich wunder mich immer, wenn das Naheliegendste unerwähnt bleibt:
    Wie wäre es, wenn man die Schüler einfach fragt, ob sie ein, zwei Kennenlernspiele machen wollen oder nicht? Die sind doch nu wirklich alt genug um sich zu äußern. Ich bin seit Jahren dauernd Tutorin in der Oberstufe und erlebe das immer so, dass die Schüler einem da klare und recht eindeutige Ansagen machen. Es fällt pro Kurs übrigens mal so und mal so aus.
    Für den Fall "so" habe ich ein paar Kennenlernspielchen, die auch gleich auf Englisch sind und keinen Peinlichkeitsfaktor haben: bisher lief das zur allseitigen Zufriedenheit/Amusement. Und ich hör gleich mal so, wie man denn Englisch spricht, hat ja auch was.


    Ansonsten finde ich den Vorfurf des pädagogischen Unvermögens - basierend auf der doch vergleichweise weniger relevanten Frage des Kennelernspiels (ja/nein) - doch deutlich überzogen und weise auf die theoretisch bestehende Möglichkeit hin, sich in einer community, in die man als Neuling aufgenommen wurde, doch etwas verbindlicher einzubringen. Sie besteht... und wird gewürdigt. :)

  • Zitat

    Original von marc31


    Sprach ich von Anfangen mit dem Stoff?


    Es ist schlichtweg nur armselig, zu meinen, man müsse/könne Schüler durch "Spiele" kennenlernen bzw. sie sich untereinander; das ist zwanghaft, konstruiert und künstlich. Ein wirkliches zwischenmenschliches Verhältnis entsteht und wird nicht gemacht.


    Schon mal was von Gesprächsanlass gehört?
    Meinen 12ern habe ich es zur Wahl gestellt... ich habe sie schon gebeten, mir etwas über sich zu erzählen, damit ich sie besser kennenlernen und mir ihre Namen schneller merken kann (was besser geht, wenn ich es irgendwie verknüpfen kann) - wer keine Idee hat, was er/sie sagen soll bzw. nichts zu Persönliches von sich erzählen möchte, der konnte halt auch eine von den etwas absurderen bzw. vorgegebenen Fragen nutzen - das haben übrigens nicht wenige getan, weil es gar nicht so leicht ist, einfach so was von sich zu erzählen.
    Und das ganze hat die Atmosphäre sehr aufgelockert und darüber sind wir dann in ein richtiges Gespräch gekommen (und ja, ich habe es erst anders rum versucht, was nicht gelang).


    Und ansonsten möchte ich vor allem Meikes letzten Absatz zustimmen.


    Und persönliche Beleidigungen nur weil dir eine Vorgehensweise nicht gefällt finde ich ja mal total daneben... schöner Einstieg als Neuling in ein Forum...


    Nachtrag: Völlig davon abgesehen, dass ich diese "Spielchen" vor allem im Englischunterricht einsetze als lockere Art, sich schon mal auf Englisch auszutauschen und das auf keinem allzu schwierigen Niveau (und ich höre, wie das so mit der Fragebildung und allgemein der Ausdrucksfähigkeit ist...)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    2 Mal editiert, zuletzt von katta ()


  • Ja, ein tolles Spiel... wurde bei uns dieses Jahr in der Schule in Jahrgang 7 oder 8 gemacht...


    Ich finde es ganz schrecklich, fast erwachsene Menschen oder Erwachsene damit zu "bespaßen". Noch im Päda Seminar an der Uni und im Ref blieb einem das nicht erspart... dabei kannten wir uns doch aus der Raucherecke 8) :D


    Und auch wenn die Ausdrucksweise von marc31 zu wünschen übrig lässt, es stimmt einfach, was er sagt. Und manchmal finde ich klare Worte auch ganz erfrischend.

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von marc31
    Nun, bei pädagogischem Unvermögen und Respektlosigkeit ggü. Schülern laufe ich eben zur Hochform auf.


    Magst Du uns schildern, über wie viel pädagogisches Vermögen Du selbst verfügst?
    An Respektlosigkeit scheint es Dir ja prinzipiell auch nicht zu mangeln, wenngleich Deine Zielgruppe eine andere ist.


    Aus meiner Sicht zeugt es nicht gerade von Souveränität und pädagogischer Kompetenz, wenn ich mich auf diese sehr polarisierende Art und Weise in eine pädagogische Diskussion einbringe wie Du es hier tust.


    Es steht Dir natürlich völlig frei, Kennenlernspiele in der 11 aus diversen Gründen abzulehnen. Dass solche Spiele offenbar nicht zwingend unpädagogisch sein müssen, dürfte durch den Umstand belegt sein, dass hier gestandene Lehrer selbigen Spielen überaus aufgeschlossen gegenüberstehen und dass es offenbar auch einen respektvollen Mittelweg gibt wie Meike dargelegt hat.


    Gruß
    Bolzbold

  • Ein "Kennenlern-Spiel" in Form einer Art Vorstellrunde finde ich bei einer größeren Gruppe durchaus sinnvoll - das hat nichts mit "nicht-ernst-nehmen" zu tun (gibt es nämlich auch bei fast allen Runden von Erwachsenen, die einen Kurs o.Ä. beginnen), sondern ist schlichtweg die sozial optimale Lösung der kombinatorischen Aufgabe
    "wieviele Gespräche müssen innerhalb einer Gruppe von 25 stattfinden, damit jeder mit jedem gesprochen hat" (so wär das nämlich mit dem Kennenlernen in der Pause....).
    Auf diese Art bekommt wenigstens 1x jeder die gleiche Zeit - das wird später nie mehr passieren.... ;)

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