Arbeitshefte in Eigenarbeit

  • Ich arbeite auch frei mit flex und flo. Die Kinder muessen sich jeden tag nach der Arbeitszeit meistens zwei aufgaben in ff ankreuzen, die sie zu Hause machen. Also die naechsten zwei Nummern. Das sind dann mal weniger als 15minuten, mal mehr.


    Frei geben heisst nicht, die Reihenfolge frei zu geben, die Kinder bearbeiten schon eine Seite nach der anderen.

  • Hallo Meike,


    die Hefte sind so aufgebaut, dass die Kinder sich alle Inhalte selbst erarbeiten. Dennoch arbeiten sie natürlich Seite für Seite, nur eben nach eigenem Tempo. Das eine Kind ist vielleicht noch auf Seite 3 und die andere schon auf Seite 23.


    Ist ein Kind mit Heft 1 fertig, erfolgt ein Test. Daran siehst du wie sicher das Kind die Inhalte erarbeitet hat. Ist der Test in Ordnung bekommen die Kinder das nächste Themenheft.


    Ich werde in Klasse 3 genau so weiterarbeiten. Allerdings sind wir integrativ und müssen keine Noten geben. Ich könnte mir das aber dennoch sehr gut vorstellen.


    In den Lehrerbänden kriegst du übrigens ganz viele Tips für das offene Arbeiten. Man kann mit Einstern aber auch gebunden arbeiten.


    Flex und Flo kenne ich nicht.


    LG Anja

  • Hallo!


    Ich habe im letzten Schuljahr auch ansatzweise so gearbeitet, allerdings erst in den letzten Monaten des Schuljahres und nur für einzelne Kinder.


    Meine Frage: Die wirklich guten Kinder benötigen ja unendlich viiiiel weniger Zeit und könnten theoretisch bis Dezember das ganze Buch durcharbeiten (schätze ich...). Bremst ihr zwischenzeitlich und dann müssen Knobelaufgaben etc bearbeitet werden? Lasst ihr zuerst den gesamten Stoff des Schuljahres abarbeiten und dann gibt es Zusatzmaterial?


    Ich hab noch nicht den Weg gefunden, mit dem ich ganz glücklich bin, klar ist für mich jedoch, dass ich nicht immer wieder die starken Kinder bremsen kann, denn dann sinkt die Motivation...


    Also, wie sehen eure "Fordermaßnahmen" aus?


    Danke für Tipps

  • Mir geht da noch was durch den Kopf. Einige Kolleginnen arbeiten bei uns mit Stumpenhorst, d.h. jedes Kind erareitet sich selbstständig und in den meisten Fällen alleine jeden Buchstaben.
    Als ich kollegial hospitiert habe, ist mir aufgefallen, dass es sehr viele Kinder eben nicht tun. Ich hab Kinder gefragt, wie sie zurechtkommen und sie formulierten ganz klar, dass sie sich allein fühlen und dass das so oft langweilig ist.
    Wir haben (und das ist bestimmt auch nicht der Stein der Weisen) jeden Buchstaben gemeinsam zumindest eingeführt und dann jeden Tag immer ein wenig Übungen gemeinsam. Den Rest der Zeit durften die Kinder auch mit selbstständiger Arbeit verbringen.
    Nach einigen Jahren mehr oder weniger offenen Arbeitens ist mir das etwas lieber mittlerweile.
    Ich finde auch nicht, dass Erst-/Zweitklässler sich "alleine" durch ein Buch "kämpfen" ;) müssen. Ich finde es toll für die Klasse als Gemeinschaft, auch gemeinsam was zu erarbeiten.
    Ich bin seit Enthusiasmus beim Start als Lehrerin und in der Referendarzeit wieder etwas ab davon hier den Kinder alles in die Hand zu legen. DAs geht auch, wenn man sie behutsam lenkt. Das verstehe ich auch als Begleitung beim Lernen.

  • Wir erarbeiten ja auch Dinge gemeinsam, ich mache ja auch noch andere Themen und vor allem andere Fächer. Und meine Kinder äußern sowas gar nicht wie bei dir. Wie sagte letztens jemand bei einer Fortbildung. Man sollte nicht glauben, dass beim Frontalunterricht oder geleitetem Unterricht alle dabei sind, alle aufpassen oder alle Spaß haben.


    Meine Themenhefte sind gespickt mit ganz vielen Lernspielen. Ich schreibe dann z.B. auf Seite 8 unten, dass sie jetzt Super-Acht spielen dürfen, oder dass sLernspiel 7 oder Klammerkarten holen dürfen. Das finden die super klasse. Allgemein sind die Einsternhefte sehr schön und kindgerecht aufgebaut. Und last but not least, bin ich ja auch noch da. Die Kinder kämpfen sich nicht alleine durch. Wir haben Klassenphasen, Kleingruppenphasen, machen Kopfrechenspiele und so weiter. Naja, ich denke man muss schauen was zu einem selbst passt und auch zur Klasse. Ich bin sehr zufrieden mit der Art zu unterrichten und ich bin davon überzeugt, dass ich unseren Schülern (Brennpunktgebiet Hamburg) so am gerechtesten werde.


    Die Schnellen kriegen natürlich extra Futter. Meine Schüler haben dann z.B. ein Knobelheft, in dem sie immer wenn sie möchten knobeln können. Oder sie haben eigene Projekte. Ein Junge interessierte sich zum Beispiel sehr für Würfelbauten, da hat er dann ein eigenes Heft.


    LG Anja

  • Ganz von Anfang könnte ich es mir auch nicht vorstellen, dass ich ganz frei arbeite. Ich habe mit Deutsch begonnen, als wohl noch nicht alle Buchstaben mit Übungen und Wörtern und, und und erarbeitet waren, aber alle Buchstaben eigentlich irgendwie bekant waren. Somit war dieses freie Dahinarbeiten für mich ein verdichtendes Üben. Da hatten die Kinder auch die Reife. Sie konnten Aufträge selber erlesen.


    Auch Mathe habe ich erst freigegeben, als wir nach der Methode von Christina Buchner die Grundfertigkeiten erarbeitet hatten. Dann kehrten wir zu unserem Buch zurück und das ging dann offen.


    LG Grille

  • Und wie ist das mit den langsameren "Arbeitern"?
    Wenn jeder in seinem Tempo arbeitet, dann arbeiten diese Schüler ebenfalls in "ihrem Tempo" und das bedeutet sie schaffen dann in jedem Schuljahr einige Themenbereiche nicht? Oder sie haben einiges eben nur "angekratzt"? Oder müssen die das in der Schule nicht geschaffte dann in Heimarbeit nachholen? Oder wird das Pflichtprogramm dann eben soweit runtergefahren, dass es letztendlich jeder schafft?
    Die Leistungsstarken und die Schnellen bei dieser Arbeitsform zu versorgen, scheint mir verständlich... und für die scheint mir diese Arbeitsform auch sehr passend. Aber wie ist das mit den Langsameren? Wie macht dir das, damit auch die das Mindestmaß erreichen?

  • Ich find das auch schwierig. Habe es so gemacht, dass ich bei den schwächeren Kindern regelmäßig Aufgaben gestrichen habe - v.a. solche mit gehobenem Anforderungsniveau. Das führt dann dazu, dass manche Kinder eigentlich nur die ganz grundlegenden Aufgaben bearbeiten. Das ist eine Frage der Zeit, außerdem sind die "Königsaufgaben" ohnehin eine Überforderung für einen Teil der Kinder.
    Die "Trödelkinder" müssen teilweise auch mal zu Hause noch die ein oder andere Aufgabe nacharbeiten - bei manchen wirkt das... leider nicht bei allen!

  • Ja, das hab ich mir schon gedacht, dass man dann ständig kürzen muss, damits irgendwie passt. Daher bin ich auch kein Verfechter eines solch großen Freiraums für alle - Freiraum ja, aber alles in Maßen. Jeder bekommt bei mir den Freiraum, den ich für bewältigbar halte.
    Alle Schüler in ihrem Tempo laufen zu lassen, stößt bei mir in Hinblick auf die Langsameren auf Unwohlsein. Ich kann nicht sagen: "Das ist dann eben ihr/sein Tempo und dann ist das nunmal so."
    Ich habe den ein oder anderen in meiner Klasse, der sehr(!!!) langsam arbeitet, aber vom Intellekt durchaus Knobleaufgaben lösen könnte und wollte und auch sollte. Aber wenn weiterführende oder tiefergehende Aufgaben nur die Schnelleren bekommen, weils bei denen vom Tempo her sonst nicht passt, das kann doch auch nicht die Lösung sein.
    Wie gesagt, mische ich immer. Mal Freiräume, mal nicht. Mal die einen mehr und mal die anderen weniger... die optimale Lösung hab ich aber auch noch nicht gefunden.

  • Nein, da haben wir uns missverstanden:
    ich streiche weiterführende Aufgaben bei den schwächsten Kindern, die diese ohnehin nur mit maximaler Unterstützung lösen können,
    wie gesagt, Trödelei wird nicht belohnt, hier wird nicht gestrichen, man kennt doch schließlich seine Experten. Da gibt es dann am WE mal Hausaufgaben...


    Freiraum in Maßen - absolut, da bin ich einverstanden. Einige brauchen mich so gut wie gar nicht, andere sind absolut überfordert, wenn ich keine konkreten Vorgaben mache - man muss das wirklich austesten. Manche Kinder steigern auch ihr Arbeitstempo, wenn sie mehr Freiraum haben.

  • Ach und im geschlossenen Lehrgang schaffen die Schwachen alle Lernziele? Ich habe es anders erlebt. Da sind die Schwachen immer mehr hinterher gehinkt. Wer nämlich die Grundlagen nicht verstanden hatte, hatte dann große Mühe mitzukommen. Mühsame Förderung war die Folge. Und einige mussten wiederholen, weil sie es einfach nicht schafften.


    Man muss natürlich schauen ob der langsame Schüler langsam ist,weil er trödelt (dann muss er evtl. nacharbeiten, das reguliert sich dann, weil das wollen die Trödler auch nicht) oder weil er ein schwacher Schüler ist (dann werden die hohen Anforderungsniveaus gestrichen, denn erstmal ist wichtiger dass die Grundlagen da sind).


    Bei den Lernschwachen geht es nicht ums Arbeitstempo, "das eben so ist", sondern das Lerntempo. Und das ist nunmal so.


    Aber ich sehe das überhaupt nicht als Problem. Und ich finde es schwierig, wenn von Kollegen, die noch nicht so gearbeitet haben, daraus eins gemacht wird.


    LG Anja

  • Zuerst einmal..ich finde Prusselises Argumentation völlig in Ordnung..DENN in erster Linie muss sich die Lehrerin mit ihrem Unterricht identifizieren können und sich nicht von allen Seiten verbiegen. Wo kämen wir denn hin, wenn alle VerterInnen ihrer eigenen Richtung nur diese als richtig empfinden?


    Nur wenn wir authentisch sind, kommen wir auch echt bei unseren Schülern an.


    Ich persönlich mische,wie vermutlich viele von uns, meine Methoden..Methodenvielfalt ist für mich das Zauberwort,denn die alleinige perfekte Unterrichtsform hab ich auch nach beinah 20 Jahren noch nicht gefunden ebenso wenig das perfekte Lehrbuch.


    Anmerken möchte ich allerdings,dass ich das Abarbeiten von Buchseiten oder Arbeitsblättern NICHT als offen empfinde,was viele leider immer noch tun und was bitte ist frei an der so hochgelobten Freiarbeit mit Wochen- oder Tagesplänen bei vielen, ..? Lediglich doch nur die Entscheidung der Kinder,wann sie in welcher Reihenfolge und wenns gut geht in welcher Sozialform, sie den Wulst an Blättern abarbeiten.
    Das ist tatsächlich bei vielen noch die Praxis und davor würd mir grauen.


    Ich versuche weitestgehendst differenziert zu arbeiten,hatte im letzten Turnus sowohl zwei Hochbegabte wie auch zwei schwerst Legastheniker, dazu einige Therapiekinder und viele ganz durchschnittliche Grundschulkinder..ohne die einen zu fördern und die anderen zu fordern,geht das doch eh nicht. Ich nehme mal an,dass Prusselise das genau so tut,es aber genießt, zwischendurch ihre Schäfchen mal gemeinsam zu haben,denn das bedeutet noch lange nicht frontal auf die Kinder einschwafeln. Es bedeutet viel zu reden,viel gemeinsam zu machen, viel voneinander zu lernen, mal alle,mal in Gruppen- oder Partnerarbeit, oft sitze ich am Fußboden im Sitzkreis bei meinen Kids und wir erarbeiten etwas. Wers schneller gecheckt hat,geht irgendwohin alleine arbeiten,wer noch braucht,bleibt bei uns im Kreis usw.


    Solange - auch hier - viele von ganz,ganz offen schwärmen, aber dann im Hinterkopf wieder Tests und Noten und Raster xy haben, ist das für mich sehr weit von freiem und offenem Unterricht.

  • hmm, offener Unterricht - das ist natürlich ein ganz neues Thema. Ich hatte geglaubt, dass es hier einfach darum geht, wie man sinnvoll (?) mit einem Arbeitsheft und eventuell auch dem Mathebuch arbeiten kann.
    Klar fließen in diese Diskussion auch Aspekte aus Frontal- / geöffneterem Unterricht ein, wenn man Kindern ein größeres Maß ein Eigenverantwortung und Selbstständigkeit zugesteht; dass OFFENER Unterricht aber etwas anderes ist, das ist wohl jedem Schreiber in diesem Forum klar.

  • fairytale
    Bei Einstern geht es um das reine Abarbeiten von Seiten in den entsprechenden Themenheften - und trotzdem wird diese Form als "offenes Arbeiten" verkauft. Der Verlag schreibt es jedenfalls vorn auf den Schuber drau.


    justa u.a.
    Dieses freiere Arbeiten versteckt sich ja auch oft in dem Wort "offen". Fairytale hat ja schon erwähnt, dass bei vielen Kollegen das Abarbeiten von Arbeitsblättern im "eigenen Tempo" - meinetwegen auch von qualitativ und quantitativ differenzierten ABs - als offenes Arbeiten angesehen wird. Ich sehe das ähnlich problematisch wie fairytale.


    Zudem sah und sehe ich beim freieren Arbeiten stets die Problematiken bei den langsameren Schülern. Die Einträge, die auf meinen folgten, nahmen immerzu die Leistungsschwächeren in den Blick... aber um die geht es mir gar nicht. Ich sehe es für die Leistungsstarken und für die Leistungsschwachen als sehr positiv an, im freier zu arbeiten. Nur die Langsameren, fallen mir da komplett durchs Raster. Und die dann (und damit auch die Eltern) mit häuslichem Nachholen zu bestrafen, sporten meine Kinderchen nicht zum schnelleren Arbeiten an, weil sie es eben nicht können. Einge sagen dann auch mal gerne: "Och, das mach ich dann zuhause mit Mama" - na super.
    Ich kenne es aus eigener Erfahrung, dass die langsameren Kinder noch langsamer arbeiten, wenn sie keine direkten Vergleichsmöglichkeiten haben. Jeder arbeitet an einem anderen Thema, jeder ist woanders. Da merken die kaum, wie langsam sie eigentlich sind.
    Wie schon gesagt, für die leistungsstarken und die leistungsschwächeren Schüler sehe ich das relativ unproblematisch.

  • Ich habe natürlich auch langsame Schüler, aber hey, die sind doch im anderen Unterricht nicht schneller.


    Dass Schüler beim Arbeiten im eigenständigen Tempo langsamer werden, finde ich gar nicht. Denn genau dort haben sie ja den Vergleich und meine Kids motivieren sich tierisch dadurch.


    Aber ihr werdet es sicher besser wissen. ;)


    LG Anja

  • gluehwurm: Ich denke gerade darüber nach, was du schreibst: Arbeiten die Langsamen tatsächlich schneller, wenn alle Kinder gleichzeitig S. 75 Nr. 3 bearbeiten oder sehen sie da eher, dass sie viel mehr Zeit brauchen, und das demotiviert diese Kinder?
    Ich glaube eigentlich nicht, dass es da größere Unterschiede gibt, habe in den ersten beiden Schuljahren teilweise sehr stark gesteuert und genaue Vorgaben gemacht, kenne die Kinder und ihr Arbeitstempo aber auch in offeneren Arbeitsformen (Arbeit an Stationen, etc).
    Mein Eindruck ist der, dass diese Kinder fast immer langsam sind... Ihnen hilft es am ehesten, wenn ich konkret sage: "Ich möchte, dass du bis zum Ende der Stunde diese und diese und diese... Aufgabe schaffst." Und dafür ist es unerheblich, ob alle an derselben oder an verschiedenen Aufgabe arbeiten.

  • Oh Gott, niemals lasse ich alle gleichzeitig S.x Nr.y bearbeiten. Wie soll das denn funktionieren? Der erste ist fertig, da hat er letzte sich grad die Aufgabenstellung durchgelesen. Sowas geht bei der heutigen Heterogenität doch gar nicht mehr. Ich hab eine GU-Klasse und differenziere wie ein Weltmeister. Aber eben alles in Maßen, sagte ich ja bereits.


    Die Langsameren arbeiten bei mir wesentlich langsamer, wenn sie keine direkten Vergleichsmöglichkeiten haben. Ich habe mit Einstern gearbeitet und war nachher recht gefrustet, dass einige schon nach einer Woche dermaßen hinterherhinken. Würden sie jeden Stunde etwas hinterherhinken, so müssten sie das regelmäßig aufholen und es wäre ihnen ersichtlich und für sie nachvollziehbar oder aber man könnte streichen. Aber wenn ganze Themenbereiche fehlen, mag ich das nicht den Eltern überlassen, mit ihrem Kind das aufzuarbeiten.
    Ich kann nicht erst sagen "jeder in seinem Tempo" und dann sollen sie nacharbeiten. Da stimmt doch dann was nicht.


    In SU oder Deutsch ist das doch alles relativ entspannt, wenn die Langsamen langsam sind. Ob die nun eine Bildergeschichte perfekt schreiben können oder nicht... das ist doch nicht schlimm, jeder nach seiner Facon. Aber gerade in Mathe find ich es fatal, wenn denen Dinge fehlen. Da gibts dann beim Ü2 Probleme. Und viele kürzen dann in Mathe gerade bei den wichtigen Dingen wie Geometrie, Parkettierungen, Muster, Wahrscheinlichkeiten...
    Einstern find ich als Lehrwerk nicht schlecht. Es ist zumindest besser als so manch anderes. Aber die Arbeitsweise damit sollte man sich gut überlegen, damits für alle in der Klasse passt.

  • gluehwurm, das find ich auch schwierig, dass evtl ganze Bereiche rausfallen müssten. Ich glaube, wir liegen da auch gar nicht so weit auseinander, beschreibe mal konkret, wie es bei mir zuletzt lief: Im 2. Schuljahr hab ich es so gemacht: Wir haben gemeinsam mit dem 1x1 angefangen, die Grundlagen gemeinsam erarbeitet (die ganze Klasse), und dann gab es Übungsmaterial (auch die Aufgaben im Buch) zu den allen Reihen. Hier hab ich dann niemanden gebremst, die Kinder haben in ihrem eigenen Tempo gearbeitet, die schnellen Kinder haben schließlich noch viel mit Knobelaufgaben (z.B. aus dem Zaubereinmaleins, Paletti) gearbeitet. Die langsamen waren dann irgendwann auch mit dem 1x1 durch, und es ging für alle gemeinsam mit dem neuen Thema weiter.
    Ich hab also immer gemeinsame Einführungen zum Thema gemacht, danach waren die Kinder immer unterschiedlich weit in ihrer Arbeit und haben auf sehr unterschiedlichem Niveau gelernt.


    Mit dieser Vorgehensweise bin ich auch ganz zufrieden, es klappt bisher gut. Und dass ich ganze Themenbereiche von Eltern aufarbeiten lasse, davon hab ich nicht gesprochen. Es handelt sich dabei dann fast immer um Aufgaben, die die Kinder selbstständig lösen können, mit denen sie nur nicht fertig geworden sind.

  • justa
    Ich setze den Kindern (und mir) Lernziele, die sie in einem gewissen Zeitraum erreicht haben sollen. Denn schließlich habe ich gewisse Lernzielvorgaben, die einen erfolgreichen Abschluss eines Lernjahres, und weitreichender gesehen, einen erfolgreichen Ü2 definieren.
    Das Erreichen dieser Lernziele unterstütze ich mithilfe von differenzierten Plänen, die "abgearbeitet" werden müssen. Der Plan ist recht individuell und sehr differenziert und lässt beim Erarbeiten auch den ein oder anderen Freiraum. Leztendlich hat zum Schluss jeder seinen Plan erfolgreich bearbeitet - obwohl ihn jeder etwas anders bearbeitet hat. Nun, wenn der Zeitraum vorüber ist, prüfe ich mit einer Lerzielkontrolle ab, ob die Lernziele erreicht wurden. Dann gehts gemeinsam zum nächsten Lernziel... so in etwa mache ich das.
    Manchmal beziehen sich die Lerziele auf reine Fertigkeiten... machnmal auf übergreifende Kompetenzen.


    Ich spreche mich hier ja lediglich gegen das System "jeder macht alles in seinem Tempo" aus. Den Schnarchnasen will ich beim Schnarchen nicht seelenruhig zusehen, um dann nachher zu sagen, dass sie in Heimarbeit nun das In-derSchule-nicht-geschaffte nachholen müssen.
    Ich habe viele Kinder in meiner Klasse, die mir persönlich viel zu langsam arbeiten. Wenn ich da an G8, an die Fülle und den Zeitdruck denke, da wird mir ganz anders.


    Zum Schluss sei noch gesagt, dass ich mein System natürlich nicht für das Optimalste halte... ich bin noch immer auf der Suche nach einer Arbeitsweise, die allen Kindern und allen mir persönlich wichtigen Aspekten gerecht wird.
    Aber: Wer suchet, der findet...

  • Und ich suche ja auch, denke einfach, dass ich nicht jedem gerecht werde.
    Sind deine Pläne dann so eine Art Wochenplan?

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