Bildungswissenschaftliches Begleitstudium

  • Hallo!


    Ich weiß, unten war schon einmal ein Thread zu diesem Thema, aber eben nicht ganz dasselbe. Ich habe während meines Studiums Erziehungswissenschaften bis zum Abschluss studiert und auch in meinen beiden Unterrichtsfächern fachdidaktische Zusatzprüfungen absolviert (habe mein 1. Staatsexamen) und fange nun mit OBAS an (zwischendurch Wirtschaft und Uni). Im OBAS gibt es ja nun diesen Passus:


    (7) Lehrkräfte in Ausbildung, die im Rahmen ihres Hochschulstudiums bereits
    bildungswissenschaftliche Studien nach dem Lehrerausbildungsgesetz durch
    Prüfungen nachgewiesen haben, nehmen an der Qualifizierung und Prüfung nach
    Absatz 1 nicht teil


    Darum bin ich davon ausgegangen, dass ich das Ganze nicht noch einmal machen muss. Die Dame von der Bezirksregierung beharrt jedoch darauf. Und nu? Setze ich mich jeden zweiten Samstag hin und mache genau das, was ich im Studium auch getan habe? (also nicht dass ich jetzt faul wäre, aber ich habe drei kleine Kinder und wollte die Samstage eigentlich dazu nutzen, Unterricht vorzubereiten etc ...)


    Ist hier vielleicht jemand in einer ähnlichen Situation?


    Liebe Grüße
    Lolalupe

  • Hallo lolalupe,


    geht mir so ähnlich - und hatte auch schon mal eine kurze Anfrage hier im Forum gestellt..


    Auch ich will mich nicht drücken, aber die Zeit könnte man wirklich besser nutzen. Ich wollte jetzt bis zum Start warten und dann die Frage stellen. Aber wenn die BR schon so negativ reagiert ...


  • koag: Ich habe gerade beim Ministerium angerufen. Der freundliche Herr am anderen Ende der Leitung sagte, für ihn sei die Sachlage klar. Absgeschlossenes erziehungswissenschaftliches Studium im Rahmen des Lehramtsstudiums bedeute, man müsse den bildungswissenschaftlichen Studiengang nicht machen - stehe ja auch so im OBAS. Ansonsten solle ich das Ganze bei der Bezirksregierung noch mal eine Etage drüber aufhängen ...


    hmja - da steht dann wieder Meinung gegen Meinung.


    Mindestens drei Fragezeichen ...

  • klingt ja spannend...


    Hat der freundliche Herr denn auch etwas über das Prozedere gesagt? Beantragung formlos oder per Formular an wen, wann...?


    Gruß + Dank im Voraus


    koag

  • Hallo zusammen,


    ich freue mich natürlich definitiv nicht über eure Probleme mit der BR ... aber das hatte eben beim Durchlesen doch etwas "befreiendes" zu sehen, dass ich nicht der Einzige bin, der deren Einstellung und/oder vorgehen zeitweise sehr merkwürdig findet.


    Gut, dass es so ein Forum gibt ... dann steht man wenigstens nicht ganz alleine da und kann hier und da mal den einen oder anderen wertvollen Tipp bekommen oder geben ... und dann hoffentlich weiterkommen.


    Im Moment nervt nur die Urlaubszeit ...


    Gruß,
    step.


    lolalupe, koag: PN beachten

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • koag: Prozedere dazu gibt es leider nicht. Ich soll jetzt bis zum 23. August warten und dann mit dem Studienseminarleiter reden. Und ansonsten nochmal anrufen ;) ... Irgendwie ist das wie Schlittschuhfahren auf nem nicht ganz durchgefrorenen See gerade ...

  • lolalupe, koag


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Auch StudienseminarleiterInnen haben ihre eigenen Meinungen, was die OBAS sagt und was nicht ... und die sind nicht immer identisch.


    Das schlimme daran ist aber ... laufendes Verfahren, deshalb nur soviel ... das die BR dann nicht etwa hingeht, und den Sachverhalt klären läßt - was glaube ich von einer weisungsbefugten Behörde bei unterschiedlichen Meinungen der weisungsgebundenen Seminare erwartet werden kann -, sondern sich auch gerne der Meinung eines Seminars anschließt, dessen Auffassung ihr gerade aufgrund von XY genehm ist.


    Deshalb ist die Auskunft des Ministeriums in so einem Fall sehr wichtig. Und: Notfalls noch den Personalrat einschalten.


    Denn gerade lolalupes Fall ... geht es noch eindeutiger? Das neue bildungswissenschaftliche Begleitstudium der OBAS ist genau das, was sie gemacht hat: Erziehungswissenschaften + Didaktik.


    Viel Glück,
    step.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



    Einmal editiert, zuletzt von step ()

  • freu mich auch schon: habe die letzten zwei jahre bis auf zwei scheine alles in EW im studium gemacht. jetzt darf ich mir den ganzen MÜLL nochma antun und dann noch auf einen Samstag????


    wo habt ihr eigentlich die ganzen infos her? bisher habe ich auf der seminarseite nur was vom 23. gelesen.


    OBAS wird echt richtig knallhart, aber sind ja nur zwei jahre :)

  • step: Oh nö - wenn jetzt auch noch SeminarleiterInnen mit ihrer Lesweise des OBAS dazukommen, rauf ich mir aber gehörig die Haare!
    *tiefseufz*


    drey: Willkommen im Club der Erziehungswissenschaften-bis-zum-Umfallen-Studierer! Ist doch echt idiotisch, oder? Da hat man das komplette Studium von Anfang bis Ende nachweislich durchgezogen und tut sich das alles noch mal an? Verschwendung von Resourcen und Steuergeldern ...
    (ich weiß das auch nur, weil eine Freundin von mir auch nach OBAS ihre Ausbildung macht und samstags seit einem Jahr schwitzt und jetzt kurz vor ihrer Prüfung steht ...)

  • Och, nun warte doch erst mal ab. Die vom Seminar können dir da besser weiterhelfen als irgendjemand von der Bezirksregierung. Ich habe da auch schon allerlei erlebt.


    Übrigens finde ich es alles andere als "Müll", was man dort lernt. Ich fand meinen Kurs ausgesprochen interessant und hilfreich gerade vor dem Hintergrund der Unterrichtserfahrung, die sich im Seiteneinstieg doch etwas anders gestalten als im Studium. Und die Prüfung ist eine gute Vorbereitung auf das Kolloquium in der Staatsprüfung.

  • Piksieben: Nein, ich habe ja auch nicht Müll gesagt - aber ich habe mein Erstes Staatsexamen gemacht und darum Bildungswissenschaften bis zum Abschluss studiert und fühle mich darum etwas verschaukelt, wenn ich das Ganze noch einmal machen soll ... Ich würde die Samstage halt lieber zur Vorbereitung des Unterrichts nutzen und für die Familie (habe drei kleine Kinder), für die vermutlich demnächst wochentags nicht mehr so viel Zeit bleibt :( ...

  • lolalupe, mein pädagogisches Gewissen erlaubte mir nicht, das Wort "Müll" so stehen zu lassen :rolleyes:


    Wie gesagt, wende dich ans Seminar, ich glaube nicht, dass du alles doppelt machen musst.

  • Hallo,


    auch hier würde ich das Seminar fragen...wenn Du fachdidaktische Scheine gemacht hast, brauchst Du das sicherlich nicht.


    Ich selber komme nicht drum herum...so ein Mist, ich muss es machen.


    :-)))


    Lg, lilaa

  • Zitat

    Original von lolalupe
    Ich habe gerade beim Ministerium angerufen. Der freundliche Herr am anderen Ende der Leitung sagte, für ihn sei die Sachlage klar. Absgeschlossenes erziehungswissenschaftliches Studium im Rahmen des Lehramtsstudiums bedeute, man müsse den bildungswissenschaftlichen Studiengang nicht machen - stehe ja auch so im OBAS. Ansonsten solle ich das Ganze bei der Bezirksregierung noch mal eine Etage drüber aufhängen ...


    Hallo lolalupe,


    da wir ja nun gerade bei der Sonnenkönigin mitverfolgen können, wie offensichtlich u.a. ein Machtkampf zwischen Ministerium und BR tobt ... der PR nur noch auf die erste Klage eines Bewerbers wegen OBAS und der Entscheidungen der BR wartet ... und es ja "viele" mysteriöse Fälle zu geben scheint ... wie ist es denn bei dir ausgegangen?


    Ich würde denken ... eindeutiger als BW schon im Lehramtsstudium gemacht zu haben geht es ja nun wirklich nicht ... aber was interessiert es die BR, was ich denke ;(


    Neugierig,
    step.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Hallo Step,


    Danke der Nachfrage! Ich habe eben meine Kündigung eingereicht, aber das liegt nicht daran, dass mich das Unterrichten schockiert hätte - das war so richtig nett, besser als erwartet, und es gab mehrere schöne Momente in dieser Woche.


    Hintergrund ist bei mir eher, dass die Rahmenbedingungen nicht stimmen: Ich habe zweimal bis abends Unterricht, einen Tag lang bin ich 10 Stunden am Seminar, und obwohl ich theoretisch die Möglichkeit hätte, in ein anderes Fachseminar zu gehen, das früher läge, darf ich es nicht, weil der Leiter keine OBASler drin haben will.


    Hinzu bekommt besagtes bildungswissenschaftliches Begleitstudium, von dem sich die BR nicht abbringen lässt. Es sei denn, man schreibt eine Eingabe und bittet irgend einen der Bezirksregierungsfürsten um einen Erlass. Dieser wird offenbar aber mal so und mal so beschieden. (ist das nicht lustig? Ich, Rüdiger, Regierungsrat von Gottes Gnaden ... sorry, ich werde gerade sarkastisch, aber mir geht diese Feudalbürokratie grad so was von auf den Senkel)


    Ich habe mehrere Nächste lang wach gelegen, aber so lässt sich das OBAS absolut nicht mit meiner Familie vereinbaren. Meine ersten Stunden liegen um 7.45 Uhr, meine letzten um 16.00 Uhr - Kiga und Ganztag schließen eine halbe Stunde später, Fahrzeiten in der Rush Hour liegen bei durchschnittlich 60 Minuten. (ich hatte vorher auch ausdrücklich darum gebeten, nur bis 15 Uhr unterrichten zu müssen - ging in der Zusage der Schule, dann bei der konkreten Stundenplanung aber nicht mehr) - mir tut es leid um die Schüler, die ich in den wenigen Tagen schon ziemlich gern gewonnen habe, aber so bekomme ich das OBAS nicht auf die Reihe.


    Eventuell steige ich zu einem späteren Zeitpunkt über das reguläre Ref. noch einmal ein - ansonsten mache ich jetzt halt wieder freiberuflich den Markt unsicher ...


    Ich wünsch euch anderen alles Gute beim beherzten Streiten mit den BR um alle Tücken und Interpretations- und Lesarten der OBAS!


    liebe Grüße
    lolalupe

    Love it, change it or leave it!

    Einmal editiert, zuletzt von lolalupe ()

  • Hallo lolalupe,


    das tut mir sehr leid für dich ... aber ich kann deine Probleme mit der Situation gut nachvollziehen ... und ... :respekt: ... vor deiner Haltung und Entscheidung.


    Ich hoffe, du hast in deiner Kündigung diese Punkte auch klar und deutlich zum Ausdruck gebracht.


    Wobei dies dann eigentlich eher mal bei Frau Löhrmann oder Frau Kraft landen müsste, als in der Bürokratie zu versinken. Kann mir nicht vorstellen, dass erstere mit ihrem Lob auf der PK am Freitag die MA gemeint hat, mit denen du zu tun hattest ... und zweitere das für eine Lösungsmöglichkeit ihrer Politik für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hält ... und dann auch noch in diesem Sektor.


    Wünsche dir Alles Gute ... und wie du schon gesagt hast ... weil du ja die Möglichkeit des reg. Refs hast ... vielleicht ist das ja dann in Zukunft mal der Weg für dich.


    LG,
    step.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Oh. lolalupe, das tut mir auch leid. Aber du hast das einzig Richtige gemacht und gleich die Reißleine gezogen.


    Ich kann von einem Fall berichten, in dem wie bei dir die Rahmenbedingungen an der Schule nicht stimmten. Die Kandidatin hat auch ziemlich schnell gekündigt, aber später an einer anderen Schule angefangen.


    Wenn du nämlich im Kampf gegen die BR (und anders kann man das wohl kaum noch bezeichnen) überhaupt eine Schnitte haben willst, dann brauchst du die Unterstützung des Schulleiters.


    Ich hätte längst geschmissen, wenn ich die nicht zu jeder, wirklich jeder Zeit gehabt hätte.


    Die Schulen brauchen uns. Bei uns werden Stundenwünsche so gut es geht berücksichtigt. Wer im Nachmittagsbereich nicht kann, muss auch nicht.


    Ich würde vielleicht den Stellenmarkt beobachten und vielleicht noch mal einen Anlauf an einer anderen Schule (vielleicht in deiner Nähe) machen und gleich beim Vorstellungsgespräch klar machen, was dir wichtig ist.


    Dass du Bildungswissenschaften nochmal machen sollst, finde ich unglaublich.


    Alles Gute für dich!

  • Hallo Lolalupe,


    du musst einen formlosen Antrag zwecks Befreiung vom bildungswissenschaftlichen Zusatzstudium stellen (An das Studienseminar, dem du zugeordnet bist) Dem Schreiben legst du Kopien deiner entsprechenden Unischeine und eine Kopie deines Zeugnisses (1. Stex) bei. Dann wird dir das anerkannt, egal was die Dame der Bezreg. erzählt. Jemand in meinem Ausbildungsgang hat ebenfalls das 1. Staatsex und dort wurde die Bildungswissenschaft auf Antrag auch anerkannt. Ich habe eine abgeschlossene Lehrerausbildung aus einem EU - Land, mache jetzt OBAs und mir wurden die Bildungswissenschaften auch anerkannt. Stelle also den Antrag, gehe zum ersten Biwi Seminar (Die Bearbeitung des Antrags dauert einige Wochen) und warte auf deinen Anerkennungsbescheid. Im übrigen ist die Anerkennungsregelung auch ganz klar in der Ausbildungsordnung OBAS festgeschrieben. Da OBAS schon stressig genug ist, sollte man sich nicht mehr Arbeit machen als nötig. Schon gar keine doppelte Arbeit!
    LG und viel Erfolg!

  • Hey Lolalupe,


    finde deine Entscheidung super-konsequent und kann sie verstehen! Hoffentlich kapieren dieses Scheiß-Bürokraten jetzt endlich, was sie da anrichten!
    Der Typ von der BR, der bei mir immer dagegen gestimmt hat, kann mir auch mal gerne im Dunkeln begegnen - die Tage, die ich hier zwischen Hoffen und Bangen verbracht habe, wünsche ich ihm mal ans Bein und Pest unc Cholera und schlaflose Nächte dazu!


    LG


    Sonnenköngin

    Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

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