"Lesen duch Schreiben" sinnvoll ergänzen

  • Bevor bald alle im Urlaub sind, noch schnell eine fachliche Frage "zum Abschluss".
    Nächstes Jahr darf ich erstmalig die Ersties unserer jahrgangsgemischten Klasse "übernehmen" (de facto unterrichten ich und meine Kollegin natürlich die ganze Klasse, aber insbesondere für die Teilungsstunden und die Erstellung der Wochenpläne haben haben wir die Jahrgangsstufen aufgeteilt). Wir arbeiten mit Tinto, also nach dem Konzept "Lesen durch Schreiben". Die Kinder mit den guten Lervoraussetzungen (vor allem mit Eltern, die zu Hause auch mal mit ihren Kindern lesen) haben es so auch gelernt aber ich mache mir doch ein wenig Gedanken über die Kinder , bei denen die Voraussetzungen nicht so günstig sind.
    Wir haben einfach sehr viele Kinder die nicht gut sprechen können, sowohl aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse als auch was die Artikulation angeht (da raten wir dann auch dringend zum Logopäden...). Diese Kinder tun sich wirklich schwer die Laute korrekt abzuhören und ich habe bei den meisten nicht den Eindruck, dass sie quasi "von selbst" lesen lernen. Zu denken gibt mir auch ein Kind, dass sich zwar sehr schwer tut Wörter lautgetreu zu verschriften, aber dennoch schon gut lesen kann, weil zu Hause mit ihm geübt wurde. Woraus ich schließe, dass Kinder vielleicht auch unterschiedliche Zugänge zum Schriftspracherwerb haben... ? Und dass ich den Kindern vielleicht einen Weg vorenthalte wenn ich darauf beharre, dass sie erstmal nur schreiben sollen....?
    Kurz: ich werde zwar im kommenden Schuljahr sicherlich auch weiterhin den Schwerpunkt auf Schreiben legen (und mich in den ersten Wochen auch darauf beschränken), aber ich würde doch gern früher anfangen, gezielte Leseübungen zumindest anzubieten. Im Tinto findet man dazu nicht wirklich viel, und das Lesebuch ist für meine schwachen Schüler definitiv zu schwierig. Jetzt aslo die Frage: wo finde ich Anregungen für solche gezielten Leseübungen, mit denen man das Konzept "Lesen durch Schreiben" sinnvoll erweitern könnte? Und wie macht ihr das in euren Klassen? Wie gesagt: bin Anfänger und auch für simple Anregungen noch dankbar!

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Ich gebe nicht alle Buchstaben frei, sondern fange mit LEO und dann MNAPi an. Wenn die Kinder diese Buchstaben erarbeitet haben, dann beginne ich mit Silbenhüpfen, Buchstabenfangen - gehe also über die Silbe. Dazu mache ich Übungsblätter. Nach einiger Zeit, wenn die Kinder die Synthese verstanden haben, gibt es die http://www.froehler "Konditionstraining-Lesen Kartei" .
    Die ersten Kinder beginnen kurz vor Weihnachten, die letzten ca. im Februar.


    Gut ist auch das Verschlüsseln und Entschlüsseln von Wörtern mit Bildern der Anlauttabelle....



    flip

    • Offizieller Beitrag

    Kann elefantenflips Antwort unterstützen: Silbenlesen ist eine gute Idee.
    Was vom System her umstritten aber von den Kopiervorlagen her nicht schlecht ist, ist IntraactPlus. Wobei du die Blätter auch selber erstellen kannst.
    Bei uns gab es - als wir noch mit Tinto arbeiteten immer Silbenlesebögen mit nach Hause zum Üben.
    Später dann Wörter mit steigendem Schwierigkeitsgrad.
    (Leider haben wir so viele Kinder mit unguten Voraussetzungen bzw. Eltern, die nicht üben, dass wir inzwischen wieder bei einer Fibel gelandet sind, ergänzt um die von Flip genannten Übungen. )

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

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