Also bei meiner "alten" OVP ist es so, dass die Ausbildungslehrergutachten mit in die Gutachten der FL eingehen sollen, was immer das heißt. Bei mir ist das j a leider nicht passiert. Im Gegenteil! Die Fachleiter sagen, dass sie die Gutachten der Ausbildungslehrer nicht nachvollziehen können. Klar, dass die FL immer recht haben, aber wenn es nach meiner Schule geht, kann ich doch so unfähig gar nicht sein. Und das macht so traurig, verzweifelt und wütend.
Durchgefallen
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Naja, wenn ich ehrlich bin, ist es für mich, wenn ich solche Gutachten schreiben soll, immer eine schwere Sache, auch wirklich mal Klartext zu schreiben. Jetzt mit den Ankreuzgutachten finde ich es noch schwieriger.
Das Problem ist ja auch, dass man mit der Zeit auch ein persönliche Ebene entwickelt und es fällt da schwer zu sagen: "Du, menschlich bist du echt total ok, aber fachlich ... und was deine Zuverlässigkeit angeht ...." Da wird, glaube ich, ziemlich runtergeschraubt. Und das wissen die Fachleiter. Vieles wird wohl auch eher weniger schriftlich fixiert, als im persönlichen Gespräch deutlich. -
Also, ich denke nicht, dass meine Ausbildungslehrer nicht Klartext geschrieben haben. Und sollte man als Ausbildungslehrer nicht auch eine Distanz haben, um die Wahrheit zu sagen. Ich hatte viele persönliche Gespräche mit Ausbildungslehrern und Kollegen, in denen auch Probleme angesprochen wurden. Ich rede z.B. zuviel im Unterricht (was sich etwas gebessert hat, ich aber nicht ganz abstellen konnte).
Also ich denke einfach, Ehrlichkeit hätte mir im Vorfeld, von Seite des Seminars, sicher geholfen. Aber mich bis gut 24 Stunden vor der Prüfung im Unklaren über die Note meiner Gutachten zu lassen, ist schon ...............(finde ich kein Wort dafür). -
Ich kann deine Enttäuschung verstehen. Aber hast DU denn mal im Vorfeld deine Fachleiter GEFRAGT, wie du stehst? Wenn du bereits einmal durchgefallen bist, müsstest du ja entsprechend sensibilisiert gewesen sein? Habt ihr nach Lehrproben (die ja vermutlich auch nicht gut gelaufen sind, wenn man die Vornote betrachtet) über deine Leistung gesprochen?
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ja natürlich haben wir in den Besprechungen darüber gesprochen. Aber es wurde auch immer gesagt: Sprechen sie noch mal alles mit ihrem Mentor durch und dann wird das mit der Prüfung auch klappen.
Enttäuscht bin ich, aber noch mehr verzweifelt, weil ich nicht glaube, dass sich die Prüfer viele Gedanken machen über die Folgen ihrer Entscheidung. Ich habe mir letzte Woche bei der Notengebung meiner 10 B Klasse HS (Abschluss) viele viele Gedanken gemacht und überlegt, wo ich noch etwas finden kann, damit derjenige eine Chance hat. Ich bin ja kein Unmensch und stürze jemanden ins Unglück, das steht mir doch gar nicht zu.
Ich denke auch nicht, dass ich so schlecht bin, was sich in vielen Unterrichtsstunden gezeigt hat. Habe auch sehr viele positive Rückmeldungen der Schüler erhalten. Ach, ich weiß, das ist alles nicht wichtig und vielleicht bin ich auch viel zu subjektiv -
Hallo hopless,
mhm also ich denke schon, dass die Fachleiter sich darüber Gedanken machen, welche Note sie geben (v.a. wenn es um 4 oder 5 geht.). Hast du nach den Unterrichtsbesuchen nach der Note für die Stunden gefragt? Gerade bei den letzten Besuchen war ich an den Noten interessiert (schon allein um ein Feeling für die Examensstunde zu bekommen).
Immerhin hast Du (zumindest war es bei mir so) bei den letzten Besuchen ein Anrecht auf die Noten für die letzten Besuchsstunden (auf die Vornote sowieso). Aber:
1) Selbst wenn Du die Vornoten gekannt hättest, wären dir nicht so viele Alternativen geblieben (außer nicht anzutreten, aber dann wärst du ohnehin durchgefallen).
2) Selbst wenn die Vornoten beide vier oder meinetwegen auch drei oder besser gewesen wären, hättest Du mit zwei Fünfen die Prüfung ohnehin nicht bestanden.Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Prüfer / Fachleiter dich absichtlich durchfallen gelassen haben.
lg Delfin
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Hallo flipper,
Noten wollten die nie sagen, weil es ja nur um eine Beratung geht. Aber sie haben immer signalisiert, dass eine Chance besteht und bei einigen Stunden hat der FL auch gesagt, dass ich damit bestanden hätte. Aber letztlich ist mir auch klar, dass alles reden über "hätte, könnte, wäre", nichts bringt. Durch diese schreckliche Zeit muss ich jetzt durch. Und vielleicht bringt die rechtliche Beratung morgen ja etwas. Verzweiflung wechselt sich mit Hoffnung ab. Aber es ist schon toll, wenn man hier die Möglichkeit hat, sich mal ein bisschen was von der Seele zu schreiben.
anni
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Ich wünsche Dir, dass Du morgen nach der rechtlichen Beratung klarer siehst und ein bißchen Sonne zurück in Dein Leben findet, Anni.
Selbst wenn es doch keine Möglichkeit mehr geben sollte im Lehrerberuf zu arbeiten- wer weiß ob für Dich nicht etwas viel besseres noch vorher bestimmt ist. Du kennst doch bestimmt den Spruch "wer nicht bekommt, was er will, bekommt was besser für ihn ist".
Davon ab- auch wenn das viele sich gar nicht vorstellen können und es das eigentlich nicht geben sollte- ich habe schon erlebt, dass Prüfungen nicht objektiv abliefen und das Ergebnis vorher schon eigentlich feststand.
Lass das nicht zu nah an Dich heran und versuche- ich weiß, das ist schwer- es nicht persönlich zu nehmen.
Kopf hoch!
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Zitat
Original von Susannea
Ich würde es genau anders machen. Wenn du der Meinugn bist, es ist dien Beruf bzw. deine Berufung und du willst dies weiter machen, dann guck, ob dich iene Klage weiter bringt. Alternativ findest du unter diesen Umständen sicher auch eine Stelle (allerdings evtl. nicht in deinem Bundesland) ohne 2. Staatsexamen. Bei uns gibts davon genügend. Klar, es sind mindestens am Anfang keine festen Stellen und man muss mit der Kurzfristigkeit leben, aber ich arbeite nun schon seit fast zwei Jahren sogar ohne das 1. Staatsexamen an der Schule und es ist kein Problem!KLar, wird noch schlechter bezahlt als eh schon, aber das war mir egal.
Der Tipp ist für NRW nur eingeschränkt hilfreich, weil man im Vertrag für eine Angestelltenstelle unterschreiben muss, dass man nicht endgültig durch das Zweite Staatsexamen gefallen ist.
Geht dann also nicht mehr - zumindest im staatlichen Schulwesen.(Wo jetzt der Sinn liegt, dass man ggf. ohne Erstes Staatsexamen Vertretungsstellen übernehmen kann, sei mal dahin gestellt...)
hopeless:
Die Situation tut mir sehr leid für dich.
Ich denke aber schon, dass die Fachleiter sich gerade in der Situation Gedanken gemacht haben werden, was sie da tun. Und natürlich können sie dir Hoffnung signalisieren. Die Prüfung hätte ja auch mit zwei glatten Vieren beendet werden können.
Du würdest deinen Schülern ja auch Hoffnung machen, dass sie es schon packen werden.Ich wünsche dir, dass du eine gute Lösung für dich findest!
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Zitat
Original von katta
(Wo jetzt der Sinn liegt, dass man ggf. ohne Erstes Staatsexamen Vertretungsstellen übernehmen kann, sei mal dahin gestellt...)
Wenn man das Erste oder Zweite Staatsexamen noch nicht gemacht hat, ist der Ruf als "nicht geeignet" ja (noch) nicht vorhanden. Also: Erst einmal an das Gute im zukünftigen Lehrer glauben...
Erst wenn man endgültig nicht bestanden hat, ist ja "erwiesen", dass man nicht geeignet ist.Skepsis ist dennoch angebracht, aber nachvollziehbar ist es schon.
@TE:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass rechtlich etwas machbar ist. Gibt es für dich keine Alternativen im außerschulischen (pädagogischen) Bereich? -
Zitat
Original von katta
Der Tipp ist für NRW nur eingeschränkt hilfreich, weil man im Vertrag für eine Angestelltenstelle unterschreiben muss, dass man nicht endgültig durch das Zweite Staatsexamen gefallen ist.
Geht dann also nicht mehr - zumindest im staatlichen Schulwesen.(Wo jetzt der Sinn liegt, dass man ggf. ohne Erstes Staatsexamen Vertretungsstellen übernehmen kann, sei mal dahin gestellt...)
Der Sinn ist einfach, es sind nicht genügend fertig ausgebildetet Lehrkräfte da, also nimmt man z.B. Lehramtsstudenten, sicherlich sinnvoller als den Unterricht ausfallen zu lassen *kopfschüttel*Und das man sich evtl. in eine andere Bundesland begeben muss, ist bei so etwas doch klar, wenns da nicht geht.
Weder in Berlin noch in Brandenburg muss man z.B. solchen Blödsinn unterschreiben!
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Habe heute mit einer Rechtsanwältin gesprochen. Jetzt ist erstmal eine Gegenäußerung zu den Gutachten gemacht worden und dann wird Akteneinsicht beantragt in die Protokolle der Stunden. Danach kann entschieden werden, ob es Sinn macht dagegen vorzugehen oder ob es aussichtslos ist.
Nach wie vor denke ich nicht, dass ich "ungeeignet" für den Lehrerberuf bin, sonst hätte ich nicht so viele positive Rückmeldungen von Seiten meiner Kollegen und Schüler erhalten. Ich kann nicht genau sagen, was da gelaufen ist, aber selbst die RA sieht einige Sachen, die während und vor der Prüfung passiert sind als sehr suspekt an.
Gemerkt habe ich, dass man niemandem vertrauen kann. Aber ich werde kämpfen, ich möchte nicht irgendwann sagen: Hätte ich mal....... -
Dein letzte Argument kann ich gut verstehen. Kämpfe, dann musst du nicht irgendwann einmal unter dem Gefühl leiden, etwas versäumt zu haben.
Sollte es nicht klappen: Ich hatte auch eine Mitreferendarin, die das zweite Stex nicht geschafft hat - vor 13 Jahren. Inzwischen arbeitet sie hin und wieder an Volkshochschulen und übernimmt zeitweise Lehrgänge in der beruflichen Bildung. Sie ist damit ganz glücklich. -
MIr ist übrigens noch eines eingefallen, eine Bekannte arbeitet in solch einem Fall wie deinem nun schon seit Jahren mit festem Vertrag an einer Waldorf-Schule!
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Ja, so einen Fall kenne ich auch. Bei uns an der Schule hat eine neue Lehrkraft die Probezeit nicht bestanden. Zum Nichtbestehen der Probezeit gab es noch den Zusatz, dass sie an keiner staatlichen Schule mehr unterrichten darf. Sie hat dann eine Stelle an einer Waldorfschule bekommen. Ob sie dort bleiben 'durfte' und einen festen Vertrag bekommen hat, weiß ich jedoch nicht.
Sie hat übrigens zunächst auch versucht die Gutachten samt Ergebnis anzufechten. Es wurde dann sogar ein 'Formfehler' festgestellt. Daraufhin gab es zwei erneute Unterrichtbesuche für die sogar jemand von der Bezirksregierung gekommen ist. Am Schluss hat das aber auch nicht geholfen und man kam auf das gleiche Ergebnis.
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Ich könnte mir schon vorstellen, dass du mit deiner Fächerkombination auch an einer Privatschule was bekommst.
Mit der Verbeamtung wird es halt nichts, aber du kannst immerhin in dem Beruf arbeiten. -
Hallo Hopeless,
ich habe immer noch nicht verstanden, warum du deine Vornoten aus den Unterrichtsstunden, die deine Seminarleiter gesehen haben, nicht kanntest. Hast du nicht ein Recht darauf, diese zu erfahren? Haben dich die Seminarleiter "abgebügelt", weil sie dir vorher nicht ihre Einschätzung der Lage sagen wollten. Ich kenne zwei ähnliche Fälle, wo den lehramtsanwärtern (die zweimal durchfielen) nicht vorher genau gesagt wurde, wie schlecht es um sie stand. In beiden Fällen trauten sich m.E. die Seminarleiter nicht, Klartext zu reden, d sie Angst vor der Reaktion der beiden Lehramtswärter hatten, bzw. der eine der beiden war quasi taub auf dem Ohr was Kritik anging. Beide waren absolut ungeeignet als lehrer (wie auch die Schulen bestätigten). Es galt als klar, dass beide noch einmal durchfallen müssen.
Interssanterweise wussten das alle Seminarteilnehmer schon vorher, nur die beiden kandidaten nicht. Das hat mich auch sehr gewundert. Sprich mal mit den anderen Seminarteilnehmern, vielleicht wissen sie etwas.
Mera -
Hallo hopeless,
mich würde intressieren, wie Dein Fall am Ende ausgegangen ist. Welche Erkenntnis konntest Du durch die Akteneinsicht gewinnen?
LG memarama
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Zitat
In Physik Versuche zur Trägheit gemacht, an denen sie wirklich was
entdeckt haben usw. In Mathematik im Informatikraum, da hatten die
Schüler auch ihren Spaß und haben mir eine Bestätigung gegeben.Versuche, an denen Schüler etwas selber entdecken sind doch didaktisch hervorragend! Und wenn das sogar auch noch toll geklappt hat, was war dann das riesige Problem der Physikstunde?
Hast Du fachlich noch einen Bock geschossen und einen groben Schnitzer gemacht? Ich kann mir irgendwie nicht erklären, wie eine Stunde, in der die Schüler mitgearbeitet haben und sich selber Gesetzmässigkeiten zur Trägheit an Versuchen eigenständig abgeleitet haben, eine 5 ergibt? Hast Du Schüler nebenher beleidigt?Ich meine klar war ich nicht dabei in der Stunde und bin noch nicht einmal fertiger Lehrer, aber eine Stunde, in der es nicht wirklich gravierende Fehler gab so mies zu bewerten ist schon krass.
In meinem Praxissemester habe ich mehrfach eine fertige Lehrerin gesehen, bei der sind in der Stunde die Schüler auf den Tischen getanzt und haben mit Sachen herumgeworfen und da war Lernzuwachs nahezu Null, weil niemand mitgearbeitet hat. Eine andere Lehrerin (Biologie, habe fachfremd hospitieren müssen anfangs) hat in ihren Erklärungen ständig den ersten Hauptsatz der Thermodynamik verletzt und chemische Erklärungen zum Haare raufen geliefert ohne mit der Wimper zu zucken.
Selbst diese Lehrerin darf unterrichten und bei Dir klappt die Prüfungsstunde ohne solchen Supergau, die Schüler leiten sich aus Experimenten selbständig was ab, Du sagst nichts fachlich Falsches (oder doch?) und Du bekommst eine 5?Kann Deinen Frust sehr verstehen. Macht mich richtig sauer beim Lesen. Das Abitur wird einem nachgeworfen, das 1. Staatsexamen ist leicht abzuschließen, nur beim 2. Staatsexamen werden auf einmal Maßstäbe angelegt, wo alles perfekt zu sein hat um überhaupt gerade so zu bestehen?
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Ich meine klar war ich nicht dabei in der Stunde und bin noch nicht einmal fertiger Lehrer, aber eine Stunde, in der es nicht wirklich gravierende Fehler gab so mies zu bewerten ist schon krass.
Das Abitur wird einem nachgeworfen, das 1. Staatsexamen ist leicht abzuschließen, nur beim 2. Staatsexamen werden auf einmal Maßstäbe angelegt, wo alles perfekt zu sein hat um überhaupt gerade so zu bestehen?
Tja, Silicium, dann mal ein herzliches Willkommen im richtigen (Referendarits-)Leben! Bin schon sehr gespannt, ob du uns daran teilhaben lässt, wenn es bei dir soweit ist. Und die Leichtigkeit des 1. Staatsexamens wäre ja auch noch zu beweisen...
Mal abgesehen davon ist der Thread hier 1,5 Jahre alt.
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