Ich muss mal was loswerden...
In diesem Jahr bin ich zum 1. Mal Prüferin im Abitur gewesen. Ich habe mir den Erwartungshorizont vorgenommen und alles nach bestem Wissen und Gewissen korrigiert. Meine Korreferentin ist schon seit 20 Jahren im Abi und hat dementsprechende Erfahrung... sie hat meine Bewertung z.T. heftig kritisiert und viele Kandidaten schlechter bewertet. Sie hat ihre Kriterien etwas anderes gewichtet als ich meine und das auch gut begründet, so dass ich nach unserer gemeinsamen Vorbesprechung doch eher in ihre Richtung korrigiert habe. So kam es, dass meine Prüflinge schlechter abgeschnitten haben.
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob das wirklich der richtige Weg war... klar, auf diese Weise soll eine gewisse Objektivität gewährleistet werden, aber ich fühle mich nicht gut dabei. Die Schüler haben sich ja im Laufe der 2 (manche sogar 3) Jahre an meinen "Stil" gewöhnt und eben auch dementsprechend ihr Abi geschrieben. Dazu kommt noch, dass der FPL eher auf meiner Seite war, mir das aber erst später gesagt hat, als die Arbeiten schon abgegeben waren...
Habt ihr schon mal so etwas erlebt?
Hätte ich mich mehr durchsetzen sollen meiner Kollegin gegenüber?
Oder die Entscheidung dem FPL überlassen?
Bin unsicher...