Sonderpädagik - welches Zweitfach gefragt?

  • Moin Moin aus Oldenburg!


    Nach meinem Abitur und anschließender Berufsausbildung zur Krankenschwester, die ich dieses Jahr abschließe, werde mich an der Uni Oldenburg für das kommende WS für das Lehramt Sonderpädagogik bewerben (zulassungsbeschränkt). Nun habe ich als Zweitfach Interdisziplinäre Sachbildung ins Auge gefasst. Dabei sind mir jetzt allerdings gewisse Zweifel aufgekommen hinsichtlich der Frage, inwieweit diese Fächerkombination zukunftsträchtig ist, d.h. diese Fächerkombination bei der Bewerbung später überhaupt gefragt sein wird. Als Alternative käme für mich von der Interessenlage noch Germanistik und Geschichte in Frage. Mein Berufswunsch wäre Lehrerin an der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen, evtl. auch Emotionale und soziale Entwicklung.
    Was meint ihr dazu?


    LG
    Klabautermanns Frau

  • Interdisziplinäre Sachbildung sagt mir jetzt nichts - geht das in Richtung Sachunterricht?
    Im Endeffekt unterrichtest du ja später eh alles - da fand ich es sehr hilfreich, in den Hauptfächern fit zu sein. Mein Unterrichtsfach an der Uni war Deutsch inkl. vieler Seminare zu den Themen LRS und Co, Deutsch als Frendsprache.
    Mathe habe ich später noch nachgeholt, speziell mit dem Thema Dyskalkulie sollte man sich in den von dir genannten Schwerpunkten (sind auch meine) schon auskennen.


    Viel Erfolg bei der Bewerbung :)

  • Hallo FrauBounty,


    danke für deine Antwort. Ja, mit interdisziplinäre Sachbildung ist das Unterrichtsfach Sachkunde gemeint. Heute muss ja alles einen neuen, höherwertigeren Namen haben... Wenn ich dich richtig verstehe, macht es also mehr Sinn, als so genanntes Zweitfach Germanistik, sprich Deutsch, zu wählen? Eigentlich schade. Andererseits...du sagst, dass ich letztentlich sowiso alles unterrichten werde. Das wäre aber irgendwie seltsam, wenn ich beispielsweise Mathe unterrichten solle, aber während des Studiums nicht einen einfachen Dreisatz gelöst hätte. ?(

  • Dieselbe Frage wie du hab ich auch schon im Forum Förderschule gepostet.
    Frau Bounty hat schon recht, ich bin momentan Praktikantin an einem Förderzentrum und die Lehrer dort sagen mir, dass Hauptfächer schon ganz gut wären, wenn man diese studiert hat und die dann unterrichten könnte.
    Aber sie sagen auch, dass man als FöLehrer später prinzipiell alles unterrichten kann, vorallem in der Primarstufe, man muss sich eben selber in den Stoff einarbeiten und vor-/nachbereiten.
    Also ich hab jetzt letzendlich auf meinen Bauch gehört und werde wohl erstmal das Fach Wirtschaft/Politik für die Sek.I studieren. Hab mich aber auch noch für Deutsch beworben. In meinem Studienplan steht dann auch Grundstufendidaktik für die Fächer Mathe und Deutsch in Förder-/Integrativschulen (find ich gut ;) Dass man da ein Modul dazu hat, und die Fächer später auch unterrichten kann, ohne sie explizit studiert zu haben).
    Ich hab dann auch noch die Möglichkeit, ein Drittfach im Master zu studieren. Da könnte man ja immernoch ein Hauptfach nehmen...
    Übrigens wird eher nach den Fachrichtungen gefragt. Wenn die Lehrer mich fragen, welche ich studieren möchte (EH und SH), dann sagen sie, dass ich damit gute Chancen später hätte.


    Wo möchtest du denn studieren?


    [Edit]:
    Ach, nach Oldenburg. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil ;)
    Schau doch mal in die Studienordnung, ob du dann im Hauptstudium/Master auch ein Drittfach (zweites Unterrichtsfach) dazunehmen kannst. Damit erhöhst du deine Chancen später und kannst dich in ein paar Jahren nochmal besser nach der Fachnachfrage richten.
    Nimm doch aber erstmal das, was dich interessiert und wo du denkst, das könnte dir Spaß machen, es zu unterrichten.

  • Zitat

    Original von Klabauterfrau
    Das wäre aber irgendwie seltsam, wenn ich beispielsweise Mathe unterrichten solle, aber während des Studiums nicht einen einfachen Dreisatz gelöst hätte. ?(


    Also ich habe auch L und V als Richtung, habe nicht Mathe studiert, also im Studium auch keinen Dreisatz gelöst, unterrichte aber seit etlichen Jahren Mathe an einer Förderschule - ohne Probleme. Es ist, wie Frau Bounty sagt, als Förderschullehrer unterrichtest du praktisch alles. Wie fit du dann in den einzelnen Fächern bist ist auch immer eine Frage des persönlichen Engagements. Das fachliche Niveau ist für jemanden, der ein Abitur geschafft hat, auf jeden Fall machbar.

  • aber das fachliche niveau ist es ja nicht (wobei ich in der psychiatrie auch schon mit einem oberstufenschüler mathe machen durfte), sondern im alltag eher das problem, wie man es dem kind nahe bringt.
    (aber das habe ich ehrlich gesagt auch nicht im studium gelernt, sondern eher im ref)
    dass die fachrichtungen das entscheidende sind, stimmt meiner erfahrung nach schon. mit lernen und e/s (oder erziehungshilfe oder wie es in den anderen bundesländern auch heißen mag) hat man hier allerbeste chancen seit jahren.

  • Hallo Knödelfee, mal kurz eine Frage: nach welchen Kriterien bist du denn da Mathelehrerin geworden, obwohl du es nicht studiert hast? Würde mich mal interessieren. Ging es da nach Mathenoten in der Oberstufe/Abizeugnis (was ich nicht glaube?!)?


    Wobei ich heute als Förderschul- Praktikantin (ich studiere noch nicht einmal!) in einer siebten Klasse Mathe mal was "unterrichten" durfte (nicht Dreisatz, aber Dreiecksberechnungen ;)). Und obwohl das Ganze schon ewige Jahre zurückliegt bzw. ich auch mal meine Matehtiefs hatte ;) ging es doch ganz einfach. Ich denke auch, dass man sich da mit ein wenig Engagement einarbeiten kann (wenn man es jetzt unterrichten soll, ohne es studiert zu haben).


    Also, wie gesagt, nimm das, was dich am meisten interessiert, einfach das, worauf du gerade Lust hast. Nach den Prognosen für die anderen Lehrämter (Mathe Mangelfach, Deutsch Labefach und überlaufen usw.) kann man sich bei Förderschullehramt eh nicht richten.

Werbung