Ziel: Berufschullehrer werden

Da keiner was schreibt, fange ich mal an. Die Berufsschullehrer und Aspiranten, die ich kenne, haben zumindest ein Fachabi.
Aber kann ich auch täuschen. Mal schaun, was "die Leute vom Fach" sagen

Ich bin zwar in Niedersachsen tätig, aber vielleicht kann ich dir ja auch ein wenig helfen...

Bei uns kann man nach abgeschlossener Lehre und 3 Jahren Berufstätigkeit die Fachoberschule Technik besuchen, dort dann in 2 Jahren die Fachhochschulreife machen, also die Berechtigung zum Studium an den Fachhochschulen. Dort kann man dann auf Dipl.-Ing. studieren und danach ein Ergänzungsstudium fürs Berufschullehramt dran hängen. Dann ist man nach ca. 8 Jahren Studium und weiteren 2 Jahren Referendariat (Zeiten können variieren) dann Berufsschullehrer und bekommt A13.

Du kannst aber auch als Meister noch draufsatteln und den Fachpraxislehrer (A10) ansteuern. Wie das geht, kann ich dir aber nicht so genau sagen.

Ob sich das lohnen wird, wird dir jetzt keiner so genau sagen können, schätze ich.

Zitat

Original von Nuffi

Bei uns kann man nach abgeschlossener Lehre und 3 Jahren Berufstätigkeit die Fachoberschule Technik besuchen, dort dann in 2 Jahren die Fachhochschulreife machen, also die Berechtigung zum Studium an den Fachhochschulen.

Kleine Korrektur: Zumindest in Bayern braucht man keine 3 Jahre Berufstätigkeit, sondern nur eine abgeschlossene Ausbildung, um die BERUFSoberschule zu besuchen. Für die FACHoberschule braucht man gar keine Ausbildung/Berufserfahrung, die macht man gleich nach der Realschule/Wirtschaftsschule/...

Braucht man für die Fachoberschule irgendeinen bestimmten Notendurchschnitt?

In NRW reicht zum Besuch der Höheren Berufsfachschule (mit integriertem Praktikum - insgesamt drei Jahre) den mittleren Bildungsabschluss (zu erreichen auf "allen" Schulen - bei uns nach dem 10. Schuljahr), d. h. auch unsere Hauptschüler (10 B) können auch ohne Qualifikation diese Schule besuchen.
Das gleiche gilt für den Besuch der Fachoberschule.

Die "Bildungsserver" der Bundesländer geben dazu aber auch Auskünfte, ich weiß das also nur für NRW. Die Berufsschulkollegen informieren regelmäßig unsere Schüler, ich bin froh, wenn ich dann immer gleichzeitig meine Infos aktualisieren kann. Da gibt es die Infos dann allgemein und auf das spezielle (uns nahe gelegene) Berufskolleg bezogen.

Hallo. An unserer Schule gibt es einen "Werkstattlehrer" der an unserer Schule mit den Schülern sein Fachabitur nachgemacht hat, damit er noch die Möglichkeit zur Beförderung hat. Er hat vorher aber schon länger als fest angestellter Lehrer gearbeitet. Ich weiß aber nicht, wie seine Laufbahn vorher war...

Abi nachmachen und dann den "ganz regulären" Weg über Studium und Referendariat gehen. Wenn du erst 21 jahre alt bist, sollte das doch kein Problem sein, oder?

aber studieren willst du schon?

Du müsstest ja dann Bautechnik und ein weiteres Fach studieren. Viele unserer Lehrer, die die Maurer im Fachbereich unterrichten, sind Ingenieure und haben danach noch ihr Referendariat gemacht.

Zitat

Original von handwerker
ich will ja kein normaler Lehrer werden, sondern Berufschullehrer für mein Spezialgebiet, in diesem Fall als Maurermeister..

Nun ist ein Berufsschullehrer aber ein normaler Lehrer, der studieren und Referendariat machen musste. Außer die Fachpraxislehrer (was dir oben schon mal vorgeschlagen wurde). Fachpraxislehrer kann man über eine zweijährige Weiterbildung werden. Über die Voraussetzungen (Berufserfahrung, Meisterbrief, etc.) weiß ich aber nicht Bescheid.

Zitat

Original von handwerker
ich will ja kein normaler Lehrer werden, sondern Berufschullehrer für mein Spezialgebiet, in diesem Fall als Maurermeister..
Abi nachmachen ist in meinen Augen Quatsch, da ich 1. kein normaler Lehrer werden will der Deutsch, Mathe o.a unterrichtet 2. kann ich mir das nicht leisten, noch ein paar Jährchen in die Schule zu gehen und kein eigenes Geld zu verdienen und 3. bin ich total schlecht in Fremdsprachen

Ach so, Berufsschullehrer sind keine normalen Lehrer!? Das solltest du hier nicht so laut sagen...!
In aller Regel haben Lehrer (ganz gleich für welches Lehramt) nicht nur Abi, sondern auch studiert. Es hat schon seinen Sinn, dass nicht jeder Hans und Franz hinkommen und "mal eben so" einen auf Lehrer machen kann. Dazu gehört schon ein bißchen mehr als ein Meisterbrief in einem bestimmten Beruf. Das Fachwissen ist ja nur ein Teil der Lehrerausbildung. Ganz elementar ist auch, die Frage danach, WIE ich meinen Schülern das nötige Wissen und Können vermittel.

Auch wenn es in einigen Bundesländern so etwas wie Werkstattlehrer an Berufsschulen gibt, hast du glaube ich noch ein ziemlich difuses Bild von dem Job und seinen Anforderungen.

Ich denke auch, wenn du gar keine Ambitionen hast ein wie du es nennst "normales Fach wie Deutsch, Mathe..." zu unterrichten, wird es für dich schwer als Berufsschullehrer, denn das benötigst du auf jeden Fall. Selbst wenn du in deinem Studium kein reguläres Zweitfach studiert hast, wirst du am Ende Politik/Wirtschaft unterrichten müssen (zumindest bei uns in Hessen ist das so).

Die einzige Schiene die du ohne diese Zweitfächer fahren kannst, wäre die des Fachlehrers - und selbst die machen ein zweijähriges Referendariat. Der Fachlehrer macht, wie schon erwähnt, den typischen Werkstattunterricht, d.h. wenig Theorie, viel Praxisunterricht. Wie dein Werdegang davor sein muss, kann ich leider auch nicht beantworten, aber da könntest du dich mal bei einem Studienseminar für berufliche Schulen in deiner Nähe schlau machen. Die müssten das eigentlich wissen. Oder google den Begriff "Fachlehrer" doch einfach mal

Hallo handwerker,

die Frage ist, ob Du wissenschaftlicher Lehrer (Theorielehrer) oder praktischer Lehrer (Werkstattlehrer) werden möchtest.

Bei erstem benötigst Du ein Studium - teilweise ist aber auch mit dem Meistertitel ein Studium möglich, zum Werkstattlehrer reicht Dir Dein Meistertitel.

Wie dies in Ba-Wü möglich wäre, könnte ich Dir sagen.

Was möchtest Du denn werden? Die Frage aller Fragen.

Bin auf Deine Antwort gespannt.

Viele Grüße
Super-Lion - wissenschaftliche Lehrerin an einer Berufsschule des gewerblichen Bereichs (wir haben auch Maurer)