ZP Gymnasium Deutsch

  • Ich sitze gerade an der Korrektur der Deutsch ZPs und erhalte lauter grandiose Noten. Das ist ja einerseits sehr schön für die Schüler, andererseits beschert mir das u.U. mündliche Prüfungen und ich denke, dass Schüler und Eltern auch meine bisherigen Klassenarbeitsnoten sehr in Frage stellen werden.


    Ich fand die Aufgaben sehr, sehr einfach und der Bewertungsbogen verschenkt in meinen Augen auch noch viele Punkte und so erhalten dann alle mindestens eine drei.


    Fällt das bei euch auch so gut aus? Oder mache ich etwas verkehrt?
    :evil:

  • Das ist an der HS auch so, die Prüfung der 10B Klassen dürften die gleichen wie die fürs Gym. gewesen sein.


    Wir haben im Kollegium auch schon festgestellt, dass die Punkte nur so hinterher geschmissen werden. Für manchen Dinge bekommt man auch an mehreren Stellen Punkte. Ist aber generell bei den ZAP so, auch in Englisch.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Das hatte ich letztes Jahr auch festgestellt. Ich hatte den Eindruck, sobald die Schüler ihren Namen auf das Blatt geschrieben haben, war es schon eine Vier.
    Es hat so gut wie kein Schüler mit einer Vier abgeschlossen und die Arbeiten hätte ich im 'normalen' Leben auch nicht mehr "4" genannt.
    Ich glaube, dass durch die guten ZAP viele Realschüler ermutigt worden sind, in die gymnasiale Oberstufe zu kommen - sie sind aber bei uns z.T. mit Pauken und Trompeten auf dem Bauch gelandet.

  • Die meisten Arbeiten hätte ich ohne Punktevorgabe /Bewertungsraster 2Noten schlechter beurteilt. Es ist kaum möglich ein "mangelhaft" zu bekommen, da mussten sich die Schüler schon extrem dumm anstellen, z.B. für die falsche Seite argumentieren. Haben bei mir zwei gemacht, die haben wohl den Arbeitsauftrag n. gelesen. Somit konnte ich viele Punkte nicht geben.

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    A. Camus

    Einmal editiert, zuletzt von nofretete ()

  • Nach den Kernlehrplänen sollen die SUS nach der 10.Klasse gelernt haben, normgerecht zu schreiben.


    In den Englisch ZAP gibt es für Orthographie und Grammatik je bis zu 2Punkte. Wenn nur wenige Fehler vorhanden sind und diese das Lesen und Verstehen nicht erschweren, gibt es noch 2Punkte. Wenn Fehler vorhanden sind und nur einzelnen Sätze fehlerfrei sind, diese aber das Lesen nicht erschweren, gibt es 1Punkt.


    Das widerspricht sich doch total.

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    A. Camus

  • Ich habe mich in hohem Maße aufgeregt. Am Gym mussten die SuS in Deutsch mit HIlfe vorgefertigter Argumente eine Argumentation zu Thema "Pausenradio" schreiben, eine lächerliche Aufgabe, ein Erwartungshorizont, der Punkte nur so verschenkt. Da berät man in seiner Klasse ein Jahr lang Schüler, die es in der Oberstufe nicht packen werden, weil Schiller und Kleist nunmal so gar nicht auf einer Ebene mit dem Pausenradio liegen und man das als Lehrer weiß, die Herzchen schreiben jetzt aber locker eine 3 und die Eltern freuen sich und denken, dass ich als Lehrerin maßlos übertreibe und ab in die Oberstufe.
    Ich habe einen LK in der 12, da gehen jetzt reihenweise die Schüler ab, weil sie es nicht schaffen: "Aber in den ZPs hatte ich alles Einsen." Ob sich irgendjemand Gedanken macht, was es für Auswirkungen hat, wenn man diese Prüfungen so einfach macht? Und dann der Vergleich zu Englisch, dort wird eine politische Rede analysiert: 1. Fremdsprache, 2. POLITISCHES Thema, 3. knallharte Analyse - wo bleibt denn da die Vergleichbarkeit zwischen den Fächern?
    Bin gespannt, was die Mathe ZP hergibt...

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

  • Zitat

    Original von nofretete
    Nach den Kernlehrplänen sollen die SUS nach der 10.Klasse gelernt haben, normgerecht zu schreiben.


    Das ist ja schick - das erwarten unsre hessischen Eltern nach Klasse 4. 8) ;)

  • Schmeili, ich weiß. Aber leider sieht die Wirklichkeit so aus, dass die meisten es auch nach Klasse 10 nicht schaffen.:)


    Kiray, die gleiche Aufgabe hatte unsere 10B auch, die Arbeit der 10A sah ähnlich aus. Dass die Punkte nur so hinterher geworfen wurde, schrieb ich ja schon. Habe meine Vornoten fertig, fast alle 2 Noten schlechter, als die Ergebnisse der ZAP. Da sieht man mal wieder, wie leicht diese war oder erwarte ich viel. zu viel?

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    A. Camus

  • Nofretete, das sieht bei mir ähnlich aus. Nur meine handfesten 5er Kandidaten haben eine vier, ansonsten waren alle deutlich besser.
    Und meine 10er signalisierten heute, dass im Vergleich der drei Fächer Deutsch nur das zweiteichteste war, weil Mathe "total billig" gewesen sei.

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  • Ist doch schön, wenn NRW bald von sich behaupten kann, im bundesdeutschen Vergleich aufgeholt zu haben. :D


    Eine andere Erklärung für diese Weichspül-ZAP habe ich nicht.


    Fühle mich aber auf den Arm genommen, wir haben die ganze Arbeit mit dem Nachsehen und das was rauskommen soll, Leistung objektiv zu messen, wird nicht erreicht. Das ist doch Augenwischerei und ich muss da meinen Namen drunter setzen. Das widerstrebt mir echt.

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    A. Camus

  • Kann die meisten Aussagen bestätigen.


    Allerdings ist die Wahlaufgabe 1 (Romanauszug) schlecht ausgefallen. Im Vergleich zur Aufgabe 2, in der den Schülern die Argumente schon mundgerecht dargeboten wurden, war diese, meiner Meinung nach, deutlich schwerer. Trotzdem hat fast die Hälfte der Klasse diese Aufgabe gewählt. ;(

  • Zitat

    Original von sideshowmel
    Allerdings ist die Wahlaufgabe 1 (Romanauszug) schlecht ausgefallen. Im Vergleich zur Aufgabe 2, in der den Schülern die Argumente schon mundgerecht dargeboten wurden, war diese, meiner Meinung nach, deutlich schwerer. Trotzdem hat fast die Hälfte der Klasse diese Aufgabe gewählt. ;(


    Das kann ich so unterschreiben. Die zweite Wahlaufgabe war deutlich leichter/weniger anspruchsvoll als die erste Wahlaufgabe. Ich frage mich, wer so einen Mist verzapft und sich zwei solch unterschiedlich schwere Aufgaben ausdenkt, die dann auch noch die gleiche Gewichtung haben.


    Leider haben sich auch einige meiner SuS (E-Kurs) die erste Aufgabe ausgesucht und das zeigt sich deutlich in den Ergebnissen. Insgesamt haben sich diejenigen SuS, die Wahlaufgabe zwei bearbeitet haben, leicht verbessert, während bei einigen, die Wahlaufgabe eins gewählt haben die Note nach unten geht.


    Für SuS vom Gymnasium waren wohl beide Aufgaben gut machbar. Ich kann mir aber vorstellen (und sehe es ja teilweise an "meinen" eignen Ergebnissen), dass die Haupt- und Gesamtschüler in den E-Kursen besonders an Aufgabe eins zu knacken hatten.

  • Da diese Ungleichverteilung im letzten Jahr auch schon so war, habe ich meinen Schülern dies vorher sehr deutlich gemacht. Fazit: Alle wählten Thema 2... Das war auch gut so, denn auch am Gymnasium haben die SuS bei Nr. 1 deutlich schlechter abgeschnitten als bei Nr 2.

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  • Ich habe auch allen zur Argumentation geraten und sie haben sich daran gehalten :D, was Schüler ja nicht immer tun.

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    A. Camus

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