Ich muss einfach mal los werden und euch fragen wie ihr es haltet- wo setzt ihr eine zeitliche Grenze für die Eltern /SA.
Folgende Sit: Ich arbeite an einer Brennpunktschule (7.Klasse). Eigendlich werden die Klassen zu Zweit geführt. Meine Zweitbesetzung ist schon seit November letzten Jahres langszeiterkrankt.
Die zusätzliche Arbeit mit SA, Jugendamt, Psychologen denke ich ist normal. Dass ich die meisten Eltern von zu Hause anrufe, da sie vormittags noch schlafen bzw in anderen Lokalitäten ihre Zeit verbringen- finde ich schon hart an der Grenze, denn wenn ich sie Abends anrufe wollen die Eltern häufig reden, reden, reden, so dass am Abend noch leicht so 2-3h "Telefondienst" zusammenkommen kann. Und Anrufe der Eltern nach 22h sind auch keine Seltenheit.
Von Psychologen soll täglich eine sehr detaillierte Einschätzung eines Schülers schriftlich erfolgen und ein Schüler hat eine ständige Kontrolle nötig.
Irgendwann muss ich auch noch Unterricht vorbereiten- Dies und auch der Unterricht selber verkommt dazu den Schülern Dinge/Regeln zu vermitteln, die eigendlich mit gebracht werden sollten.
Aber zur Zeit ist für mich eine Grenze überschritten- die Eltern rufen am Wochenende ganz normal zu Hause bei mir an, die Sozialarbeiter wollen ständige Rückmeldungen- möglichst täglich und machen dies durch Mails und SMS sehr deutlich.
Mir ist heut der Kragen geplatzt - ich liege krank im Bett und eine SMS eines Sozialarbeiters "nötigt" mich über einen Schüler (mit dem ich wöchentlich lange Gespräche führe, die zu nichts führen) Auskunft zu geben- obwohl ich nicht in der Schule bin und ich andere Gedanken als meine Schüler habe.
Es gibt Elternsprechtage- an denen die Eltern die es nötig hätten natürlich nicht kommen. Es gibt die Möglichkeit in der Schule anzurufen und um einen Rückruf zu bitten. Also es gibt bestimmte Zeiten, aber kein Mensch hält sich daran. Würde ich darauf pochen- hätte ich keinerlei Kontakt zu den Eltern, der ganz besonders bei der Schülerklientel sehr wichtig ist.
Bin ich nur Lehrer?- muss ich ständig greifbar sein? - Wo zieht ihr eine Grenze- einfach als Selbstschutz- ich merke, dass es absollut an die Substanz geht- ich denke auch meine Krankheit jetzt hat mit diesem ständigen Druck zu tun.
Wie macht ihr es?
LG skydep