Fremdevaluation

  • Hallo ihr Lieben,
    morgen ist es bei uns soweit: Wir werden fremdevaluiert. Eigentlich gehen wir ganz gelassen an die Sache ran. Aber hat jemand von euch schon eine Evaluation mitgemacht? Was wollen die in den Lehrerinterviews wissen? Sind das speziell auf die Schule abgestimmte Fragen oder ein allgemeiner Fragenkatalog?
    Liebe Grüße Belinda

  • Wir hatten das auch dieses Schuljahr, vor paar Monaten und ich fands super.
    Letztendlich war das Lehrerinterview wie ein vertrauliches Gespräch, in dem mit Impulsen gefragt wurde, wie es uns so geht, was gut läuft, was fehlt, was man sich wünschen würde, ...
    Wir wurden in Gruppen à 10 Personen befragt.

    Bei der Erziehung muß man etwas aus dem Menschen herausbringen und nicht in ihn hinein. (Friedrich Fröbel)

  • Das ist ein fester Fragenkatalog mit breitgefächerten Fragen von äußeren Umständen (z.B. Raumsituation) bis internen Konzepten (z.B. wie Binnendifferenzierung vorgenommen wird).

  • Zitat

    Original von Mel80
    Wir hatten das auch dieses Schuljahr, vor paar Monaten und ich fands super.
    Letztendlich war das Lehrerinterview wie ein vertrauliches Gespräch, in dem mit Impulsen gefragt wurde, wie es uns so geht, was gut läuft, was fehlt, was man sich wünschen würde, ...
    Wir wurden in Gruppen à 10 Personen befragt.


    Und, hat sich daraufhin etwas verändert?

  • Zitat

    Original von Schmeili


    Und, hat sich daraufhin etwas verändert?


    Baden-Württemberg sieht Selbst- und Fremdevaluation als Mittel der inneren Schulentwicklung. [Man hat uns beigebracht, dass Evaluation die Kehrseite der ministeriell verordneten Eigenständigkeit und Selbständigkeit der Schule sei.]


    Wenn geraume Zeit nach der Fremdevaluation der Evaluationsbericht der Schule zugegangen ist, wird er in den Schulgremien (GLK, Elternbeirat, Schulkonferenz) diskutiert. Der letzte Teil des Berichts sind die Empfehlungen zur Weiterentwicklung. Die Schule entscheidet auf der Grundlage dieser Empfehlungen, welche Punkte sie als Entwicklungsschwerpunkte bis zur nächsten Fremdevaluation bearbeiten möchte. Sie beschließt dieses Arbeitsprogramm, das mit der Schulaufsicht, die den Evaluationsbericht auch erhalten hat, abgestimmt wird. Dieses Programm führt letzten Endes zur Zielvereinbarung mit der Schulaufsicht.


    Die Vorbereitung der Zielvereinbarung bedeutet einiges an Arbeit (für die Steuergruppe), denn es müssen Ziele, Indikatoren, Maßnahmen und Zeitpunkte für die Erreichung der einzelnen Schritte definiert werden. Nach "Absegnung" durch die Gremien geht dann der Schulleiter mit seinem Steuergruppenleiter zu seiner zuständigen Schulaufsichtsbehörde und schließt mit ihr die Vereinbarung.


    Anfangs hieß es, dass alle Schulen ungefähr alle 3 bis 5 Jahre evaluiert werden sollten, bald sprach man von Fünfjahreszeiträumen, und neuerdings ist die Zahl 7 angesagt.


    Zu Schmeilis Frage: So kurz nach dem Besuch der Evaluatoren ändert sich nichts, es können und sollen Veränderungen "auf den Weg gebracht" werden, wie man so schön sagt.


    Auch wenn Schulen schon immer ein mehr oder weniger deutliches Bild von ihren eigenen Stärken und Schwächen hatten, kann ein Blick von außen, wie ihn die Fremdevaluation liefert, eine hilfreiche Sache sein.

  • Hallo,
    Mel80 schrieb:

    Zitat

    Wir wurden in Gruppen à 10 Personen befragt.


    Ist man denn da willens, das, was einen wirklich drückt, zu benennen? Das sind doch oft Interna - steht man dann vor den Kollegen nicht als Petze da?
    Habe selbst noch keine Erfahrung, deshalb die vielleicht naive Frage.
    Ciao

  • Zitat

    Original von magister999



    Die Vorbereitung der Zielvereinbarung bedeutet einiges an Arbeit (für die Steuergruppe), denn es müssen Ziele, Indikatoren, Maßnahmen und Zeitpunkte für die Erreichung der einzelnen Schritte definiert werden. Nach "Absegnung" durch die Gremien geht dann der Schulleiter mit seinem Steuergruppenleiter zu seiner zuständigen Schulaufsichtsbehörde und schließt mit ihr die Vereinbarung.


    Heiliger Bimbam. Da mach ich lieber im selben Zeitumfang Unterricht, da weiß ich, was meine Schüler und ich davon haben...
    Unsere Quälitatsevaluation liegt jetzt anderthalb Jahre zurück. Ich könnte nicht sagen, dass die ganze Sache irgendwas außer Aktenordnerfüllung gebracht hat. Ich persönlich habe bei der abschließenden Kollegiumsansprache auch das Interesse an dem Punkt verloren, als es hieß: "Die Arbeitsbedingungen haben wir unberücksichtigt gelassen, die waren nicht unser Beobachtungsschwerpunkt." Da hatte ich dann endgültig den Eindruck, die Schuleveluation diene sich selbst statt den Schulen. Aber wahrscheinlich hatte ich auch völlig ungerechtfertigte Erwartungen...


    Seufzenden Gruß,


    putzi

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)


  • Bei uns wurden auch nur ca. 10 Lehrer (insgesamt) befragt, vor allem die Fachkonferenzvorsitzenden der Hauptfächer und weitere Kollegen mit besonderen Aufgaben.
    Wir haben schon auch kritische Anmerkungen gemacht, aber auch die guten Ansätze betont. Wir wollten schon, dass unsere Schule insgesamt gut abschneidet. Auf Fehler oder Lücken hinzuweisen, war uns allerdings auch wichtig. Einerseits ist es eben eine Frage der Ehrlichkeit - andererseits eine Frage der Glaubwürdigkeit.


    Die Eltern, Schüler und Mitarbeiter der Schule wurden ja auch befragt, obwohl da zum Teil deutliche Kritik (eben auch an den Arbeitsbedingungen, der Personalsituation), hatte unsere Schule gute Bewertungen - auch im Schulklima (es musste sich keiner verstellen, die Analysten hatten bemerkt, dass auch kein Druck von außen aufgebaut worden war - sprich die Glaubwürdigkeit und Identifikation mit der Schule war gut zu spüren).

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