Liebe KollegInnen,
ich bin ein kleiner Teil eines insgesamt doch sehr überalterten, folglich von Krankheiten und vielen Fehlzeiten geplagten Kollegiums einer Kölner Hauptschule. Weit enfernt davon, das Alter diskrimieren zu wollen, ist es doch für junge KollegInnen und erst recht für SuS nicht leicht, diverse Schrullen und Marotten von Menschen zu ertragen, die viele Jahrzehnte in eine einzige Richtung kommunizieren und in unserem benachteiligten Klientel keine echte kritische Antwort finden konnten. Nun war in den letzten Tagen zu erkennen, dass sich ausgerechnet die am wenigsten gelittenen Kolleginnen über Kontakte, die man in Köln gerne als "Kungelei" beschönigend abtut, die aber bereits drei Meter vor den Stadttoren Kölns als schmierig bezeichnet werden, über ihr Dienstende hinaus einen Lehrauftrag sichern. Es sitzen sicher kreative Seiteneinsteiger in den Startlöchern, die Referendare, die wir haben, sind aus dem Stehgreif besser qualifiziert als diejenigen KollegInnen, die ihr rudimentäres Nachkriegsstudium seit einem halben Jahrhundert rauf und runterbeten. Der Rest des Kollegiums schweigt, weil Seilschaften in Köln tödliche Fallen sein können. Es bleibt die innere Emigration oder der Versetzungsantrag. Wer weiß hier therapeutischen Rat oder eine rechtliche Auskunft, wie diesem Beschiss beizukommen ist? Vielleicht hilft ja bereits die Öffentlichkeit dieses Forums.
Kungelei bei Dienstzeitverlängerung
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Wenn bei Euch so gekungelt wird, wie Du es schilderst, ist es bestimmt nicht gut für die Schule. Aber ganz machtlos seid ihr auch nicht: Die Verlängerung der Dienstzeit über die Pensionierungsgrenze hinaus ist mitbestimmungspflichtig. Der Bezirkspersonalrat hat in jedem Einzelfall zu prüfen, ob "dienstliche Gründe" für die Verlängerung vorliegen. Sie liegen dann regelmäßig nicht vor, wenn junge Kollegen für die Stelle verfügbar sind.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass in NRW die Bezirkspersonalräte kein Interesse daran haben sollten, junge und neue Kollegen in die Schulen zu bringen.
Oder ist bei euch der Bezirkspersonalrat bereits ein Teil des Kölner Klüngels?
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In Ba-Wü wird diese Verlängerung per ordere mufti eingeführt.
Wir "dürfen"=müssen in Zukunft bis 67 unterrichtenWer nicht durchhält, bekommt dann keine volle Pension mehr.
Uns Ötti hat das durchgeboxt, bevor er nach Brüssel geflohen ist damit er nicht mehr so leicht zu steinigen ist, falls die Kollegen endlich merken, was er ihnen eingebrockt hat. -
Sorry, alias, das ist ein anderes Thema.
Die Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist ein Thema, das nicht nur den öffentlichen Dienst in ALLEN Bundesländern, sondern alle Arbeitnehmer in unserer gesamten Gesellschaft betrifft.
Hier geht es nur um die freiwillige Verlängerung, bevor die zwangsweise Verlängerung für alle kommt.
Und hier sind, wenn es um Lehrer geht, die Bezirkspersonalräte gefordert.
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Oder ist bei euch der Bezirkspersonalrat bereits ein Teil des Kölner Klüngels?[/quote]
So ist es. Wenn schon Klüngel, dann richtig. Danke für den Versuch einer Antwort, aber so kommt man hier in der Domstadt nicht weiter.
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Sorry, aber dann solltest du vielleicht jemanden aus der Domstadt fragen?
Hier kann jeder nur aus seinem Erfahrungshintergrund schöpfen.
Und das macht für mich auch gerade den Wert der Forumsdiskussion aus: man bekommt unterschiedliche Sichtweisen und damit auch neue Denkanstöße vermittelt. -
Zitat
Original von stranger
So ist es. Wenn schon Klüngel, dann richtig. Danke für den Versuch einer Antwort, aber so kommt man hier in der Domstadt nicht weiter.
In Baden-Württemberg sind jetzt gerade Personalratswahlen. Wann sind sie bei Euch? Es sind die Kolleginnen und Kollegen, die sich ihre Personalräte wählen.
Wenn Ihr Kölner einen nicht-kungelnden Bezirkspersonalrat wollt, müsst Ihr Euch von Eurem Kölner Motto (Sorry, ich kann kein korrektes Kölsch) "Es ist noch immer gut gegangen" verabschieden und andere Personalräte wählen.
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