Nach dem Ref anderes Bundesland (Gleichbehandlung)

  • Hallo liebe Forengemeinde,


    weiß jemand von Euch wie es im folgenden Fall aussieht. Nach dem 2. Staatsexamen findet ein Lehrer keine Stelle in dem Bundesland in dem er studiert hat und auch sein Referendariat abgeleistet hat (z.B. in Bayern). Nun bewirbt sich dieser fertige Lehrer nicht in Bayern sondern in Baden-Württemberg auf eine Realschulstelle, da dort die Chancen besser stehen. Hat dieser Kanditat aus Bayern genau die gleichen Einstellungschancen wie ein anderer Student, der allerdings in Baden-Württembergt studiert und auch dort sein Referendariat abgeleistet hat, oder wird in diesen Fällen bevorzugt der Kandidat aus Baden-Württemberg eingestellt? Vielleicht weiß ja jemand von euch bescheid. Das ganze könnte die einstellungschancen ja durchaus massiv beeinträchtigen, da z.B. in Bayern die Einstellungschancen für Realschullehrer in den kommenden Jahren sehr schlecht sein sollen. Würde mich über eine Antwort freuen.


    lg l

  • Hallo lucylue,


    soweit ich weiß werden (zumindest bei uns in NRW) alle Kandidaten, die sich beworben haben bis zu einer bestimmten Ordnungsgruppe vorgeladen (falls eine Auswahl getroffen werden muss). Hier spielt es keine Rolle, in welchem BL man das Referendariat absolviert hat. Für die Einstellung ist dann nebne den Zeugnisnoten auch relevant, wie der Bewerber ins Schulprofil passt, wie gut er das Anforderungsprfil der jeweiligen Stelle erfüllt.
    Ein ehemaliger Mitreferendar von mir hat ohne Probleme in Berlin eine Stelle gefunden, die Schwester einer ehmaligen Komiltionin (Referendariat und Studium in NRW) hat sofort eine Stelle in Bayern gefunden.




    Lg Flipper

  • Hallo und vielen Dank für die Antwort


    das kann ja ein Spaß geben, wenn ich mir die Einstellungssituation in den kommenden Jahren in Bayern so anschaue. Dort wird es in den nächsten Jahren ja viel zu viele Realschullehrer geben. Die neusten Zahlen sprechen davon, dass nur jeder Dritte Realschullehrer mit einer Stelle rechnen kann. Wenn ich mir nun vorstelle, dass diese Lehrer in das Nachbarländle Baden-Würtemberg kommen, wird sich die Situation in BW höchst wahrscheinlich auch noch weiter verschlechtern. Obwohl es hier ja auch nicht gerade toll aussieht mit den Einstellungen im Realschulbereich aber eben dennoch deutlich besser als in Bayern. Ich als Baden-Württembergerin freue mich natürlich nicht besonders über die nahende Welle an Konkurrenz.


    lg

  • Prognosen sind häufig das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt werden.


    In Baden-Württemberg wurden in den letzten Jahren an den Gymnasien eine ganze Reihe von Realschullehrern mit Zeitverträgen eingestellt. Diese Kollegen hatten an Realschulen keine Stellen bekommen, an den Gymnasien gab - und gibt - es fachspezifischen Bewerbermangel.


    Ob die Chancen in Bayern oder in Baden-Württemberg besser sind, kann man wohl auch nicht verallgemeinern: Ich habe in meinem Bekanntenkreis drei Realschullehrer, die 2009 eine Anstellung im bayerischen Allgäu gefunden haben, nachdem sie in B-W leer ausgegangen waren.


    Und noch eine Beobachtung aus dem gymnasialen Bereich: Zur Zeit erzählt man uns, dass in zwei Jahren einem geschätzten Bedarf an neuen Gymnasiallehrern von 400 Stellen eine Bewerberflut von 2000 Junglehrern gegenüberstehen würde. - Ob man bei diesen Bedarfsrechnungen die Tatsache genügend einkalkuliert hat, dass innerhalb der nächsten 5 Jahre circa ein Drittel der jetzt aktiven Gymnasiallehrer in den Ruhestand treten wird, fragen sich viele Schulleiter, die an ihren Schulen den Lehrermangel verwalten dürfen und gleichzeitig den Unterricht im Pflichtbereich sicherstellen müssen. Die künftigen Kollegen, die jetzt noch im Studium sind, stellen sich dieselben Fragen.


    Fazit: Prognosen sind immer unsicher; wichtig ist meines Erachtens neben einer ordentlichen Qualifikation eine größtmögliche regionale Mobilität. Es gibt Gegenden, wo nach Ansicht mancher Junglehrer der sprichwörtliche Hund begraben ist und wo deshalb kaum jemand freiwillig hingeht. Wer an solchen Orten nicht Fuß fassen kann, hat später ja immer noch die Möglichkeit, sich versetzen zu lassen.

  • Hallo,


    ich mache gerade mein Examen in Bayern auf Realschullehramt in den Fächern Englisch, Geo und Ethik. Ich würde im Ref allerdings gern zurück nach Schleswig-Holstein. Kann mir jemand sagen, ob das Sinn macht oder wie meine Chancen stehen? Und kann ich Ethik in SH überhaupt gebrauchen?


    Vielen Dank!

  • Ich hatte vor der Bewerbung zum Ref auch nachgefragt. Die ADD in Trier hat mir folgendes erklärt (das gilt speziell für RLP, wie es genau woanders ist weiß ich nicht, aber evtl ähnlich):
    Wenn ich in RLP Ref mache und mich danach auch in RLP bewerbe, bekomme ich einen Bonus auf meine Endnote von 0,5.
    Mache ich woanders Ref und bewerbe mich dann in RLP bekomme ich je nach Bundesland in dem ich Ref gemacht habe einen Malus von ca. 0,3 - 0,4.
    Das hieß für mich, der nach dem Ref in RLP arbeiten möchte, Daumen drücken, dass ich hier einen Platz bekomme, denn sonst ist man schnell mal fast eine ganze Note hinter anderen Bewerbern. Zum Glück hat's geklappt :)

    • Offizieller Beitrag

    Natürlich ist das aber auch immer eine Frage nach den gesuchten Fächern.


    Ich bin nach dem Ref aus Bawü nach RLP. Bawü hat kaum eingestellt und im nächsten Jahr mit Plakatwänden geworben, in RLP hatte ich gleich mehrere Angebote, weil unglaublicherweise im Bereich Südliche Weinstraße Biologie gesucht wurde und RLP NIEMANDEN hatte, der sich für diese Region mit Biologie beworben hatte.


    Der Malus hat mir nicht geschadet.

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