Hi ihr Lieben!
Als ich aus dem Ref raus war, hatte ich auf meiner Homepage mal einige Infos zusammen getragen. Ich hab sie auf meiner Festplatte wieder entdeckt und stelle euch die Infos hier zur Verfügung.
Vielleicht kann man das ja oben im Forum anpinnen, wenn es hilfreich für euch ist.
Eigentlich dachte ich, ich hätte noch mehr Tipps gehabt, aber das sind die, die ich grade gefunden habe. Ich schreib hier bestimmt mal weiter.
Gruß,
Matula
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ÜBERSICHT (V 1.2) Update 28.4.2010
Geld und Steuer
Krankenversicherung
Berufsverbände
Prüfungsphase (kommt noch)
Bewerbungsphase (kommt noch)
Vorstellungsgespräch
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GELD UNS STEUER
Was verdiene ich?
Eine ziemlich elementare Frage ist die nach dem Geld. Als Beamte bekommt ihr kein Gehalt, sondern Sold. Wieviel, ist in der Bundesbesoldungsordnung festgelegt. Als Lehrer am Gymnasium landet ihr in der Besoldungsgruppe A13Z. Der Anwärtergrundbetrag (Stand 1.1.2002) beträgt 1007,16€. Dazu kommen evtl. Zuschläge für Verheiratete, Kinder usw. Außerdem habt ihr Anspruch auf Vermögenswirksame Leistungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld.
Besoldungstabellen
Von diesem Betrag werden natürlich noch Steuern abgezogen. Allerdings ist das bei Beamten erfreulich wenig, da diese keine Sozialabgaben (Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung) bekommen und somit auch nicht einzahlen. D.h. es wird lediglich Lohn- und Kirchsteuer fällig.
Beispielrechnung
Rechnen wir doch einfach mal durch.
Wir haben einen durchschnittlichen Referendaren, um die 30, evangelisch, nicht verheiratet, ohne Kinder. Dieser bekommt nach obigen Angaben 1007,16€. Hiervon gehen 48,83€ Lohnsteuer und 4,39€ Kirchensteuer ab.
D.h. euch werden 953,94€ überwiesen.
Lohnsteuerrechner (gilt auch für spätere Tätigkeiten): hier
Hinweis: Lohnsteuertabelle auf "besondere" und Krankenversicherung auf "0%" stellen
Aber Achtung: Wer jetzt schon das Geld verprasst. Hiervon müsst ihr jetzt noch eure sonstigen Ausgaben (Wohnung, Strom, Auto, Telefon, Handy, Internet, Krankenversicherung, GEZ...) abziehen. Je nach Wohnort und Wohnung bleiben nach Abzug nur von diesen Grundbedürfnissen etwa 400€ übrig.
Immer noch ne Menge? Dann zieht jetzt noch durchschnittlich 50€ pro Monat Material für die Schule (Schulbücher, Bastelmaterial, Material für Versuche, Kopiergeld) und 300€ für Lebensmittel und Kleidung ab.
So, von diesen 50€ dürft ihr jetzt auch mal ins Kino oder zum Referendar-Stammtisch
Lohnsteuererklärung
Die Kohle ist knapp, wie ihr oben gelesen habt. Aber es gibt noch eine Geldquelle. Die Lohnsteuer! Wer fleißig seine Quittungen der Schulbuchverlage, Karstadt, Büro- und Copy-Shops sammelt, der bekommt im Frühjahr einen unerhofften Geldsegen. Ich habe in beiden Jahren etwa 500-600€ an Lohnsteuer zurückbekommen. Davon kann man dann schon mal in den Urlaub fahren.
Zur Berechnung empfehle ich eins der viele Steuersoftware-Programme. Diese kosten etwa 20€, die sich im nächsten Jahr als Ausgaben absetzen lassen, und leistet gute Dienste, was die Berechnung der Unkosten angeht. Damit macht die Erklärung fast schon Spaß. Allerdings solltet ihr etwa 6-8 Wochen Wartezeit einplanen. Wer ein zusätzliches Urlaubsgeld im Sommer haben möchte, sollte seine Steuererklärung spätestens zu Beginn der Osterferien bearbeiten und abschicken.
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DIE KRANKENVERSICHERUNG
Was ändert sich?
"Normale" Arbeitgeber bezahlen dem Arbeitnehmer 50% der Krankenversicherung. Dies ist in der Regel eine gesetzliche Krankenversicherung (GKV). Die anderen 50% zahlt der Arbeitnehmer, wobei das Geld dem Arbeitnehmer gar nicht erst ausgezahlt wird, sondern direkt der GKV überwiesen wird.
Als Lehrer ist euer Arbeitgeber die jeweilige Bezirksregierung. Diese beteiligt sich jedoch nicht an den Kosten der Krankenversicherung, sondern nur an den Krankenkosten. Dies ist ein wesentlicher Unterschied. Die Bezirksregierung zahlt also nicht monatlich einen festen Betrag, sondern jeweils 50% der wirklich entstandenen Kosten, z.B. für den Zahnarztbesuch. Kostet die zahnärztliche Untersuchung z.B. 200€, so bezahlt die Bezirksregierung (bzw. die sog. Beihilfestelle) 100€ Beihilfe. Die übrigen 100€ muss der Arbeitnehmer selbst bezahlen, sofern er nicht versichert ist.
Der eine oder andere mag nun denken, dass es günstig ist, wenn ich mich gar nicht versichere. Das mag sich bei einem Zahnarztbesuch 1x im Jahr noch rechnen, doch sollte einmal eine größere Behandung anstehen, können schnell mehrere 100 oder 1000 € zusammenkommen.
Also doch versichern?
Natürlich!
Aber man benötigt nur eine "halbe" Versicherung, da 50% der Krankenkosten bereits vom Arbeitgeber übernommen werden. Die GKV bieten solche Tarife allerdings nicht an. Hier müsste man sich zu 100% versichern, bei einer Privaten Krankenversicherung (PKV) nur zu 50%. Das sich dies auf die Beitragskosten auswirkt, dürfte einleuchten.
Gesetzlich oder Privat?
Da man im Referendariat jeden Cent zweimal umdrehen muss, fährt man mit einer privaten Krankenversicherung in der Regel besser. Ich persönlich bin in einer GKV geblieben und habe monatlich etwa 150€ an Beiträgen bezahlt. Die Beitrage in einer PKV liegen bei etwa der Hälfte oder weniger, da die PKV teilweise besondere Tarife für Beamtenanwärter haben.
Der einzige Nachteil in einer PKV ist, dass es etwas komplizierter beim Arzt ist. Ihr bekommt nach dem Arztbesuch eine Rechnung, die ihr erst einmal selbst bezahlen müsst. Die Rechnung reicht ihr dann bei der PKV und der Beihilfstelle ein und bekommt dann eure Auslagen erstattet.
Komme ich aus der PKV wieder raus?
Am Anfang meines Referendariats wusste keiner, ob man aus der PKV wieder herauskommt, wenn man vielleicht doch nicht Lehrer werden will. Deswegen bin ich (und noch ein weiterer Depp) in der GKV geblieben. Dies hat mich in den letzten 2 Jahren etwa 2000€ an zusätzlichen Beiträgen gegenüber einer PKV gekostet. Es ist jedoch kein Problem aus einer PKV nach dem Referendariat auszutreten, da die PKV zum einen spezielle Anwärtertarife anbieten, die auf 2 Jahre befristet sind und zum anderen ihr bei einem Wechsel des Arbeitsverhältnis einen Anspruch auf Wechsel der Krankenkasse habt.
Welche PKV nehme ich?
Hier lohnt sich natürlich ein Vergleich und ein Blick in die Veröffentlichungen der Zeitschrift "TEST" oder "FINANZTEST". Die meisten Lehrer sind in der DeBeKa oder bei der HUK-Coburg versichert.
Tipp: Versucht herauszubekommen, ob es bei eurer Versicherung einen Spezialisten für Lehrer und Referendare gibt. Der kann euch gesondert beraten und weiß am besten, welche Tarife für euch sinnvoll sind.
Übrigens: Ein heißer Tipp in allen finanziellen Fragen sind die Verbraucherzentralen! Ein Gang hierher lohnt sich!
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BERUFSVERBÄNDE
Soll ich in einen Verband gehen?
Klare Antwort: ja!
Ein Verband bietet viele Vorteile. Mit dem Mitgliedsbeitrag (für Referendare 4€ monatlich) seid ihr automatisch Berufshaftpflicht versichert. Diese deckt z.B. auch die berühmte Schlüsselversicherung ab. Wenn ihr den Schulschlüssel verbummelt, müssen die Schlüssel an den Eingangstüren und aller Kollegen ausgetauscht werden. Das sind mehrere 1000€.
Außerdem bekommt ihr bei Bedarf von den Verbänden kostenlose Rechtsberatung und Rechtsschutz. Bei Streitfällen nicht zu unterschätzen.
Obendrein bekommt ihr regelmäßige Infos aus dem Umfeld Schule und der Bildungspolitik, Einladungen zu Fortbildungen und Verbandstreffen.
Und nicht zuletzt: Die Verbände vertreten eure Intressen gegenüber der Politik. Allein dies sollte man unterstützen.
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DAS BEWERBUNGSGESPRÄCH oder: 3. STAATSEXAMEN
[SIZE=7](Aus einem anderen Thread von mir entnommen und durch die Antorten ergänzt)[/SIZE]
So, das Ref ist geschafft. Wie geht es weiter im Vorstellungsgespräch? Hier ein paar Fragen, wie sie in einem intensiveren Gespräch kommen könnten.
1. Stellen Sie sich und ihren Werdegang vor.
2. Wieso bewerben Sie sich an dieser Schule?
3. Wären Sie bereit in diese Stadt zu ziehen?
Antwort sollte immer "ja" lauten.
4. Nennen Sie ihre Unterrichtserfahrung in Fach XY.
5. Was waren die Gründe für ein Studium des Faches XY?
6. Skizzieren Sie eine Kursfolge im Grundkurs/Leistungskurs im Fach XY.
7. Welches wären (oder waren im Studium) Ihre persönlichen Schwerpunkte?
8. Wohin würden Sie mit einer 7. Klasse auf Klassenfahrt fahren und warum?
SEK I i.d.R. im Nahraum, besonders bei den unteren Klassen. Klasse 9/10 evtl. in eine deutsche Großstadt.
9. Wohin würden Sie mit einem Leistungskurs im Fach XY fahren und warum?
Hier eine Verknüfung zu einem Unterrichtsgegenstand (Dichter, Komponist...) parat haben.
10. Welche außerschulischen Lernorte wären lohnenswerte Ziele? Welche rechtlichen Aspekte sind zu beachten?
Antrag stellen, bzw. im Sekretariar abmelden (wg. Feueralarm), wenn es sich nur um eine Unterrichtsstunde handelt. Aufsichstpflicht gewährleisten.
11. Haben Sie Vorstellungen für eine AG?
12. Welche Erfahrung haben Sie mit neuen Medien?
13. Wie wird Leistung bewertet?
Legt die Fachkonferenz fest. Lehrer muss sich daran halten! Kann aber je nach Bundesland variieren.
14. Würden Sie auch fachfremd XY unterrichten?
15. Was können Sie von Ihren Stärken ins Schulprofil einbringen?
16.Nennen Sie ein gutes Beispiel für Zusammenarbeit aus ihrem Erfahrungsschatz und ein schlechtes.
17. Sie bekommen eine .... Klasse als Klassenlehrer. Wir würden sie anfangen?
18. Wie gehen sie damit um, dass eltern/weiterführende schulen mehr schriftliches arbeiten (vokabeln etc.) etc. fordern?
19. Wie kann man die Schüler im Schulleben auf das Berufsleben vorbereiten?
20. Was fällt Ihnen beim Thema "Evaluation und Qualitätssicherung" ein?
21. Wie würden sie Differenzieren bei XY...
22. Welche Lektüre würden Sie in Klasse 5 / 8 lesen?
23. Wie gehen Sie mit vergessenen HA um?
Tipp: Ihr dürft Pokern und bei privaten Fragen auch etwas Schummeln. Die Schulleiter lügen auch. Eine mündliche Zusage zählt nichts!!!! Auf keinen Fall bei den anderen Stelle zusagen oder Vorstellungsgespräche auslassen, weil euch mündlich die Stelle "auf jeden Fall" zugesichert wurde. Solange der Dezernent euch die Stelle nicht angeboten hat, ist die Zusage nichts wert!