Abi Zweitkorrektur

  • Hi,


    habe heute bemerkt, dass in den Umschlägen mit den Arbeiten für die Zweitkorrektur die Listen der Erstkorrektur lagen (heißt: Name der Schule, Namen der Schüler sind mir nun bekannt).


    Wollte jetzt am WE ein bisschen was schaffen. Soll ich erstmal weiterkorrigieren oder lieber warten, bis die SL mir sagt, wie's weitergeht?


    Hattet ihr den Fall schon mal? Was ist dann passiert?


    lg klöny

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Klöni,


    sollte das nicht so sein? In welchem Bundesland bist Du nochmal?


    Da bei uns die Klausurbögen gestempelt sind und der Name der Schüler natürlich drauf steht, lässt es sich nicht vermeiden, dass man Namen der Schüler, sowie die Schule kennt. Beim Bewertungsbogen, wenn Du in der Spalte neben dem EK als ZK bewertest, muss der Name des Schülers dabei sein, sonst könnte man das doch nicht zuordnen.


    Ich nehme für die ZK aber immer Blankobewertungsbögen und schaue mir die Bögen der EKs gar nicht erst an, um möglichst unvoreingenommen zu sein. In der Regel komme ich dann auch auf recht ähnliche Ergebnisse.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Original von Bolzbold
    In der Regel komme ich dann auch auf recht ähnliche Ergebnisse.


    Woher weißt du das? (Ernsthafte Frage - ich habe das noch nie gemacht)

  • In NRW tragen Erst- und Zweitkorrektor die Ergebnisse auf ein gemeinsames Formular ein, dass die Arbeit begleitet.


    Nele

  • Hi,


    die Zweitkorrektoren sind von einer anderen Schule und dürfen weder Name der Ausgangsschule noch die der Schüler kennen. Es werden zwei Umschlagbögen für jede Arbeit verwendet, die ohne Namen geht an den Zweitkorrektor. Die Schüler bekommen eine Nummer, die dann zusammen mit der Chiffrennummer der Schule auf der Arbeit steht.


    Auf der Liste für die Erstkorrektoren der Ausgangsschule steht deutlich: "...darf auf gar keinen Fall den Zweitkorrektoren bekannt sein." Die Zweitkorrektoren erhalten eine zweite Liste. Die Oberstufenkoordinatoren tragen dann die Ergebnisse zusammen.


    Nun ja, ihr hattet einen solchen Fall also noch nicht? Dann mach ihr mir halt ein schönes Wochenende. Mist aber auch ;)


    lg klöni

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Ummon


    Woher weißt du das? (Ernsthafte Frage - ich habe das noch nie gemacht)


    Wie nele noch einmal präzisiert hat und wie ich ursprünglich dargelegt habe:


    Wir können die Ergebnisse des EKs einsehen, da wir denselben Bewertungsbogen verwenden.


    Natürlich kommt es beim Sortieren vor, dass man die Endnote sieht, aber die Punktevergabe im Einzelnen interessiert mich während der ZK nicht. Ich will das möglichst neutral machen.
    Natürlich wird einem das mitunter dann trotzdem dadurch noch erschwert, dass es je nach EK Klausuren gibt, die quasi gar keine Randbemerkungen (außer den sprachlichen oder ggf. sachlichen Fehlern) haben und solche, die voller Randbemerkungen sind - alle nicht gesetzten Konjunktive angestrichen inklusive.


    Gruß
    Bolzbold

  • Hi!
    Bin aus BW und hatte den Fall auch einmal. Hab den SL angerufen, der dann im RP. Wir haben dann die Unterlagen an die Erstkorrekturschule zurückgeschickt) und ich habe trotzdem die Korrektur vorgenommen...
    Ich würde an deiner Stelle erst mit der SL sprechen, bevor du die Arbeit etwa vergebens machst.
    Grüße

  • Sollte das nicht so sein, dass man die Punkte/Note des Erstkorrektors nicht sehen kann, eben um Beeinflussung auszuschließen?


    Bei uns in BW kann man nur die Randnotizen sehen.

    • Offizieller Beitrag

    Nun ja, in NRW geht es ja nicht um gute Leistung sondern um gute Außendarstellung.


    Wie eine neutrale Bewertung angesichts der Bewertungsbögen des EK vorgenommen werden soll, ist mir auch schleierhaft.


    Entweder ist NRW da gedankenlos, oder man traut uns Lehrern ein gewisses Maß an Mitdenken zu.


    Gruß
    Bolzbold

  • Mitdenken ist da m.E. der falsche Begriff, solch eine Beeinflussung geschieht ja nebenher, unbewusst, ob man mitdenkt oder nicht.
    Wenn ich sehe, dass der EK der Arbeit 15 Punkte gegeben hat, wird das auf jeden Fall einen Einfluss auf mich haben, auch wenn ich mich dagegen wehre (eventuell sogar gerade dann).


    Und dann mit Note abdecken usw. arbeiten stelle ich mir in der Praxis als schwer durchführbar vor.


    Aber da erzähle ich dir/euch ja sicher nichts Neues...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Ummon
    Mitdenken ist da m.E. der falsche Begriff, solch eine Beeinflussung geschieht ja nebenher, unbewusst, ob man mitdenkt oder nicht.
    Wenn ich sehe, dass der EK der Arbeit 15 Punkte gegeben hat, wird das auf jeden Fall einen Einfluss auf mich haben, auch wenn ich mich dagegen wehre (eventuell sogar gerade dann).


    Und dann mit Note abdecken usw. arbeiten stelle ich mir in der Praxis als schwer durchführbar vor.


    Aber da erzähle ich dir/euch ja sicher nichts Neues...


    Das ist richtig.


    Allerdings gibt es ja alleine in den Sprachen locker zwischen 30 und 40 Einzelkriterien je nach Erwartungshorizont, die dann zu bepunkten sind. Natürlich mag die 1+ dann im Kopf mitschwingen, jedoch gibt man ja für jedes einzelne Kriterium Punkte und zumindest ich denke während des Korrigierens nicht darüber nach, was dann am Ende bei rauskommt. Manchmal bin ich selbst überrascht, wenn eine Punktergebnis meinem Gesamteindruck nicht entspricht, dann gehe ich die Klausur noch einmal durch und prüfe das (bzw. mich selbst).


    Gruß
    Bolzbold

  • Gerade bei den Sprachen - ich kenne es jetzt nur von Deutsch - ist eine rein objektive Beurteilung von Arbeiten, ein Abhaken von Kriterien, nicht so ohne Weiteres möglich wie bei Naturwissenschaften oder Mathematik.
    Wenn ich einem Aufsatz eine 2-3 gebe, wäre es bei einem anderen eine 2-, beim Nächsten eine 3+.
    Ich selbst schwanke ja auch immer zwischen zwei Noten(vierteln). Und wenn ich dann sehe, dass ein anderer die 3+ gegeben hat, tendiere ich wohl auch eher dorthin.


    Aber wie gesagt, ich hatte bisher noch keine ZK, das kommt in wenigen Wochen auf mich zu.

    • Offizieller Beitrag

    Ummon


    Genau das Schwanken zwischen zwei Noten wird ja mit den Punkten so gesehen dann vermieden, wenn man nach dem Abhaken nüchtern zusammenzählt. Natürlich bleibt da noch der persönliche Eindruck. Bei einem Punkt, der für die entsprechend bessere Note fehlt, denke ich als EK oder bei Arbeiten außerhalb des Abiturs schon noch einmal darüber nach.


    Durch das arithmetische Mittel der Punktwerte von EK und ZK im Abitur schwanke ich da nicht mehr so, weil es SEHR selten vorkommt, dass der EK beispielsweise 70 Punkte gibt (in Geschichte wäre das dann eine 2-) und der ZK 69 Punkte (entsprechend 3+).
    Da dann trotzdem gemäß Erlass aufgerundet wird, muss man sich darüber an sich keine Gedanken mehr machen.


    Ich bin mal gespannt, welche Erfahrungen Du da machen wirst. Berichte doch mal, wenn es soweit ist. Auf mich kommen diesmal 1/2 Kursstärke E-LK Zweitkorrekturen zu.


    Gruß
    Bolzbold

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns findet die Zweitkorrektur ja sogar innerhalb der Schule statt.


    Was ich hilfreich finde, ist, den Erwartungshorizont des anderen zu haben und dann eghe ich die Aufgaben einzeln durch und bepunkte für mich. Am Ende kuck ich dann l, was dabie raus kommt. Da kann es durchaus auch zu Abweichungen kommen und dann kommt die Besprechung der Arbeiten mit dem Erstkorrektor.


    Auch das geht.

    • Offizieller Beitrag

    Nichtsdestotrotz finde ich all diese Billigregelungen fehleranfällig und unsinnig, neben der ziemlich fiesen Zusatzbelastung für die Kollegen.
    Wenn schon Zentralabi, dann doch bitte auch die logisch folgenden externen, zentralen und anonymen Korrekturen so wie in England: Nummer drauf, Arbeit wegschicken, Ergebnis wiederbekommen.
    Dann müsste man aber natürlich eine Kommission korrigierender Sachverständiger ausbilden und bezahlen... und warum, wenn das auch Kollegen 'mal eben fix' neben dem Unterricht her machen können ...?

  • Wir haben Zentralabi (nicht für alle Fächer, aber die meisten). Englisch ist bei uns Zentralabiturfach.


    @blabla93

    Zitat

    Bin aus BW und hatte den Fall auch einmal. Hab den SL angerufen, der dann im RP. Wir haben dann die Unterlagen an die Erstkorrekturschule zurückgeschickt) und ich habe trotzdem die Korrektur vorgenommen...


    Wir haben heute den einfachen Weg gewählt. Liste für die Erstkorrekturen mit TippEx bearbeiten, kopieren, und so tun, als hätte niemand was gesehen.... 8o :D

  • Diese Lösung ist wie unsere damals sehr pragmatisch ;)
    meike:
    Unsere ba-wü. "Billiglösung" hat auch Vorteile: Ich finde es recht hilfreich, zu sehen, wie andere bewerten, und was Schüler anderer Schulen können (oder auch nicht) und habe auch dadurch einiges gelernt.
    Die Korrekturtage als Augleich für die Zweitkorrektur sind auch angemessen, vor allem, wenn man die Erstkorrektur schon gemacht hat und dadurch eingearbeitet ist.
    Gruß

  • Zitat

    Original von Dalyna
    Bei uns findet die Zweitkorrektur ja sogar innerhalb der Schule statt.


    Was ich hilfreich finde, ist, den Erwartungshorizont des anderen zu haben und dann eghe ich die Aufgaben einzeln durch und bepunkte für mich. Am Ende kuck ich dann l, was dabie raus kommt. Da kann es durchaus auch zu Abweichungen kommen und dann kommt die Besprechung der Arbeiten mit dem Erstkorrektor.


    Auch das geht.


    Machen wir genau so... und wir HABEN Zentralabitur... :rolleyes:

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