Umgehen mit Neid bei Beförderung...

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Original von Vaila

Dass LehrerInnen sehr unterschiedlich belastet sind, ist doch längst wissenschaftlich belegt ...

Trotzdem nervt es, dass dein einziges Ziel der Teilnahme hier in diesem Forum offensichtlich darin besteht, jedes Thema auf die Diskussion "Besondere Belastung der Korrekturfachlehrer" zu drehen, die außerhalb von NRW sowieso kaum nachvollziehbar ist.

ich bin hier eigentlich völlig außen vor (weil es in der grundschule halt ein bisschen anders läuft), lese euren thread aber doch interessiert.

als außenstehende stellt sich mir die frage: weiß ich nicht vorher, dass ich bei der kombination deutsch/englisch einfach viel zu korrigieren habe? dann kann ich mich doch später nicht wundern/aufregen/meckern/vergleichen/...

ihr wählt eure fächer doch selbstständig und bekommt sie nicht aufs auge gedrückt.

hasi: genieße deinen erfolg! ich gönne es dir!!!

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Original von magister999Jahresarbeitszeitmodelle und Fächerschlüssel sind keine Lösung, sie schaffen nur neue Ungerechtigkeiten.

Davon können wir hier in HH ein Lied singen. Unser Arbeitszeitmodell ist ungerecht und hat jede Menge Nachteile - leider.

In Bayern ist die Beförderung A13>A14 am Gymnasium nicht mit einer Aufgabe verbunden, die Wartezeit beträgt 8-10 Jahre, abhängig davon, wann eine Stelle frei wird. Wann man dran ist lässt sich berechnen aus Beurteilungen und Dienstjahren. Die Gehaltserhöhung gibt's dann aber sofort, ohne Wartezeit.

Bestimmte Aufgaben sollen nur an A14-Leute vergeben werden; inzwischen dürfen die aber auch an A13-Leute vergeben werden oder sie werden kommissarisch ausgeübt. Das ändert dann aber nichts an Bezahlung oder Wartezeit, oder allenfalls indirekt über eine eventuelle Beurteilung.

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Original von Meike.
Ist es in anderen BL eigentlich auch so, dass man die Tätigkeit, für die man A14 bekommen hat, erstmal 4 Monate bis ein halbes Jahr ausführen muss (sog. Probezeit), bis man die damit verbundene Gehaltserhöhung (nach langem Gezacker mit der HBS) auch bekommt?

Bei uns darf man die neue Tätigkeit sogar ein ganzes Jahr (Probezeit) ohne zusätzliche Bezahlung ausüben.

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Original von Meike.
Ja schick! Was die da an Kohle sparen!
Gibt es das außerhalb des öffentlichen Dienstes eigentlich auch, dass Beförderungen finanziell erst nach vielen mit ordentlich Zusatzarbeit verbundenen Monaten wirksam werden?
Mein Vater (Ingenieur) schüttelte da nur den Kopf und zeigte mit dem Finger gen Stirn.

Kluger Vater.

Aus diesem Grund gibt es in Ba-Wü derzeit einen Beförderungsstau zu (Kon-) Rektoren - mangels Bewerbern.

(Schwäbischer) Seitenhieb zur Korrekturfach-Diskussion:

Hetsch halt was Gscheit's glernt.....
Auf Hochdeutsch:
Die Eckdaten der Anforderungen nach dem Studium waren vor dem Studium bekannt. Das hat jeder selbst so gewählt. Und ein Korrekturfachlehrer sollte mal 15 Stunden pro Woche mit 5.-Klässlern in die Turnhalle joggen. Vielleicht flüchtet er dann gerne wieder zurück an den Schreibtisch. Jeder Stand hat seine Plage....

Übrigens: Ich bin kein Sportlehrer. Ich unterrichte Alles - außer Sport.
Und das ist gut so - und ich bin froh drum.

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Original von Rottenmeier

Davon können wir hier in HH ein Lied singen. Unser Arbeitszeitmodell ist ungerecht und hat jede Menge Nachteile - leider.

Ich kann bisher nur Vorteile im Arbeitszeitmodell von HH entdecken. Ich arbeite weniger Stunden als in Niedersachsen und kriege Entlastungsstunden für die vielen Zusatzaufgaben, die man in Niedersachsen nicht kriegt.

Du hast recht, man bekommt für Funktionen Funktionszeiten. Aber wenn man Vollzeit in der GS ist, arbeitet man mehr als vorher. Ich hatte teilweise über 30 Stunden. Ich finde es nicht gerecht, dass in der GS alle Stunden gleich faktorisiert werden. Ich habe die Fachleitung Deutsch für die komplette GS und Sek I, bin Mitarbeitervertreter und leite SchiLfs und habe genau eine Freistunde...ansonsten ist mein Plan voll. Und diese Freistunde muss ich in der Regel vertreten, weil es laut LAZ meine Pflicht ist. Kollegen, die keine Funktionen inne haben, können zum einen keine Vertretungsstunden leisten, weil sie keine Freistunden haben, zum anderen können sie nicht ihre vollen Stunden ableisten, weil irgendwann keine Kinder mehr da sind
Ich will mich nicht beschweren, ich mache meinen Beruf gerne...aber auch Arbeitszeitmodelle haben viele Nachteile. Nicht nur für die Lehrer, auch für die Schule an sich, da den Schulen viele Stunden flöten gehen, dadurch, dass viele Kollegen laut LAZ z.B. 0,2 zu wenig unterrichten. Da kommt bei einem großen Kollegium aufs Jahr gerechnet fast ne ganze lehrerstelle zusammen.

So, das war jetzt etwas offtopic...sorry.

Ok ich arbeite nur 75% und habe 6,5 WAZ (Funktionszeiten). Und vertreten muss ich in Freistunden nie und wenn wird uns das als + geschrieben. Ist vielleicht auch von Schule zu Schule unterschiedlich.

LG Anja

Hallo Hasi,

ich hatte das gleiche vor einigen Jahren auch - habe mit Anfang 30 und nach nur 3 Dienstjahren gleich eine Funktionsstelle bekommen und im Kollegium hat man sich darüber das Maul zerrissen. Einige haben sich deshalb sogar beim Personalrat beschwert. Keine Ahnung wieso.... ich fülle die Funktion aus, habe das Konzept sogar selbst erarbeitet und zuvor 2 Jahre lang "umsonst" beackert...

Heute, nach mehr als 2 weiteren Jahren haben sich die Wogen geglättet, nach wie vor regen sich meine Kollegen jedes Jahr über die Stellenausschreibungen auf (hier wird sehr personenbezogen ausgeschrieben, der Kreis der potentiellen Bewerber ist häufig auf ein oder zwei Personen begeschränkt). Insofern kann ich zustimmen, dass diese A14-Stellen schon einen Keil ins Kollegium treiben können, aber das kommt sicher auch auf die "Veranlagung" desselben an.

Wie gesagt, heute hab ich mein "O" und es regt sich auch fast keiner mehr drüber auf. Und es gab auch eine Menge Kollegen, die sich gefreut haben und es mir von Herzen gegönnt haben, aber im ersten Moment trösten einen ja die netten Worte nicht wirklich über die Anfeindungen der anderen Kollegen hinweg.

Ich kann dir nur raten, sitz es aus, mach deine Arbeit so gut wie möglich, es ist leider so, dass man sich nach der Beförderung erstmal beweisen muss.

Glückwunsch übrigens und schalt auf Durchzug...

Lolle

Danke Anja82. Nach dem neuen NRW-Jahresarbeitszeitmodell würde ich mit meiner Fächerkombination 4,5 Wochenstunden weniger erteilen müssen. Überlegt euch mal, was da zusammenkommt in 20 Jahren einschl. Benachteiligung bei Beförderungen!

Anja: ich habe auch mindestens 5,7 WAZ Funktionszeiten (finde gerade meinen LAZ-Auszug nicht), Klassenlehrertätigkeit ausgenommen. Das ist ja schon recht viel. Aber trotzdem bleibts beim vollen Plan. Wie gesagt, das trifft vor allem vollzeitbeschäftigte GS-Lehrer. Aber wenn schon AZM, dann doch bitte ine für alle gerechtes.

Für Vaila scheint es nur um Gerechtigkeit für die gebeutelten Korrekturfachlehrer zu gehen.

Schon wieder offtopic...

Zitat

Original von Rottenmeier
Anja: ich habe auch mindestens 5,7 WAZ Funktionszeiten (finde gerade meinen LAZ-Auszug nicht), Klassenlehrertätigkeit ausgenommen. Das ist ja schon recht viel. Aber trotzdem bleibts beim vollen Plan. Wie gesagt, das trifft vor allem vollzeitbeschäftigte GS-Lehrer. Aber wenn schon AZM, dann doch bitte ine für alle gerechtes.

Für Vaila scheint es nur um Gerechtigkeit für die gebeutelten Korrekturfachlehrer zu gehen.

Schon wieder offtopic...

Viele Förderstunden? Das macht bei uns bei vielen die Pläne voll, weil die eben nicht mit dem gleichen Faktor faktorisiert werden.

Zitat

Original von alias
Hetsch halt was Gscheit's glernt.....
...
Übrigens: Ich bin kein Sportlehrer. Ich unterrichte Alles - außer Sport.
Und das ist gut so - und ich bin froh drum.

Ja, also wenn man das jetzt doch thematisieren darf... in Bayern unterrichten am Gymnasium Kunst-, Musik und Sportlehrer fürs gleiche Geld mehr Stunden als andere Lehrer - und ich bin froh drum. Das ist immerhin ein Anfang.

(Das mit dem "man hat ja am Anfang gewusst, worauf man sich einlässt", ist so leicht zu widerlegen, dass das Argument wohl nie ernst gemeint sein kann.)

Danke Herr Rau! Man sieht, ich stehe nicht ganz allein mit meiner Position. Es macht wenig Sinn, noch einmal die ganze Diskussion aufzurollen, die wir schon an anderer Stelle geführt haben. Mich enttäuschen z.B. Meike und Hermine, die trotz ihrer überproportionalen Belastung meinen, im GEW-Stil die Fahne der Solidarität mit der satten Mehrheit schwenken zu müssen! Wovor habt ihr Angst, wenn jemand Lehrerarbeit etwas differenzierter veranschlagt haben möchte? Man muss doch kein Mathematiker sein, um festzustellen, dass bei der Lehrerarbeitszeit in NRW einiges nicht stimmt! Ich kann euch sagen, es stört mich gewaltig, dass ich viel mehr arbeiten muss, um auf dasselbe Gehalt von weniger belasteten Kollegen zu kommen. Und um wieder on topic zu kommen: Auf diesem Hintergrund ist der ganze Beförderungszirkus eine Farce!

Ich finde es witzig, wie in einem Thread über "Neid" jemand zeigt, wie nervig Neid sein kann. Danke für die Veranschaulichung (ja klar provoziert man gern ^^)

Glückwunsch Hasi007. Neid muss man sich eben auch erarbeiten