Ref oder Promotion

  • Zitat

    Original von Karlina
    lehraemtler: Darüber wird bei uns am Studienseminar ganz offen diskutiert. Daher mein ich das zu wissen :)


    Gibts dazu irgendwas schriftliches oder offizielles? Nur weil man drüber diskutiert, heißt das noch lange nicht, dass die Situation tatsächlich eintritt.
    Man diskutiert bspw. bei uns schon länger darüber, Informatik als L2 Fach einzuführen. Das geht inzwischen schon einige Jahre und es ist kein Ende absehbar.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von nanocosmos
    Im Moment tendiere ich eher zu der Methode jetzt das Ref zu machen und danach noch zu promovieren. Auf diese Weise müsste mir nach erfolgter Promotion doch eine Anstellung im höheren Dienst zustehen, oder ist in meiner "Strategie" ein Denkfehler?


    Nur weil 'Dir durch die Qualifikation eine Anstellung im höheren Dienst zusteht, heißt das noch lange nicht, dass sie Dir eine Planstelle nachwerfen. Genauso gut könnte es passieren, dass Dir nur eine Stelle als Angestellter angeboten wird und Du dann zwar auch noch ne Promotion hast, aber die juckt im Schuldienst im Grunde eh nicht. Das ist da eher was fürs eigene Ego.

  • Das mir bloß aufgrund der entsprechenden Qualifikation nicht automatisch eine Stelle zusteht ist schon klar. :)
    Der Titel hilft da natürlich auch herzlich wenig.
    Aber so könnte ich die entsprechende Qualifikation überhaupt erwerben, wenn es zu der Ausführung der Planungen im Vorbereitungsdienst kommen sollte. Leider findet man dazu sehr wenig Infos, etwas handfestes ist schon gar nicht dabei.

  • Dass man kaum konkrete Informationen bekommt liegt daran, dass solche Bestimmungen je nach Marktlage vom Dienstherren nach Bedarf auf dem Verordnungsweg geändert werden können. Wenn für dich sicher ist, dass du Lehrer werden willst, ist die beste Strategie immer noch, einfach die Staatsexamina auf dem vorgesehenen Weg zu erwerben.


    Ach ja, ich habe gerade gesehen, dass ich noch die Antwort mit den hohen Langzeitkosten schulde. Wenn es dir nicht gelingt, eine volle Assistentenstelle zu erwerben, und das ist ja heutzutage schon der Regelfall, hast du über Jahre hinweg hohe Einbußen in punkto Lebenseinkommen und Altersversorgung; als Vergleich stehen deine Studienkollegen, die sofort in Referendariat und (spekulativ) in Festanstellung kommen. Ebenso ist eine Promotion mit hohen, im Vorfeld schwer einschätzbaren Nebenkosten verbunden - Bücheranschaffungen und Fernleihgebühren, Tagungsgebühren, Reisekosten (man kann von Glück reden, wenn man eine Erstattung bekommt), etc. Anschließend kommen oft noch die Publikationskosten dazu. Promovieren ist eine teure Angelegenheit, das kann man im Vorfeld mangels Efahrung nicht wirklich einschätzen.


    Nele

  • Wir haben bei uns an der Schule einige wenige Promovierte. Davon hat aber nur einer eine Funktionsstelle (A14), und die hat er bekommen, weil er sehr engagiert ist und viele Fortbildungen besucht und eine spezielle Schulform mitaufbaut. Die anderen machen ganz normalen Unterricht, nicht mehr und nicht weniger als alle anderen Kollegen auch. :)


    Meiner Meinung nach hat die Promotion überhaupt nichts mit irgendwelchen Aufstiegschancen zu tun, fände ich auch nicht korrekt, denn die Forschung (um die geht es ja in der Promotion) sagt leider gar nix aus über die pädagogischen Fähigkeiten! Ich habe sogar oft schon das Gegenteil erlebt... da kamen Leute, die jahrelang erfolgreich an der Uni gearbeitet und doziert haben und wollten Unterricht halten, was aber ein totaler Reinfall war.... Schüler sind eben keine Studenten! ;)

  • Wer glaubt wissenschaftliches Arbeiten durch Studium/Ref zu lernen, der irrt. Dies geht (in den Naturwissenschaften) nur durch Arbeiten an der Uni (oder am Forschungsinstitut o.ä.) - nicht zwingend mit Promotion.


    Eine Promotion in Biologie wird dir (außer die schon erwähnten Einbußen bei der Altersversorgung-die aber bei ca. 3 Jahren nicht so dramatisch sind) keine Kosten Verursachen (alle erwähnten Kosten trägt in der Regel der Arbeitgeber)!


    Für die Arbeit als Lehrerin wird dir die Promotion keinen weiteren Vorteil bringen, außer der Tatsache, dass du naturwissenschaftliches Arbeiten in der Anwendung kennengelernt hast.


    Deine Vorstellung von der Promotion kann auch sehr schnell nach hinten losgehen. Je nach Arbeitsgebiet und Lehrstuhl musst du nämlich mitunter 60-80 Stunden, 7 Tage die Woche arbeiten. Diese Zeit kannst du dir zwar frei einteilen, aber wenn dein Chef möchte, dass du eine 12 Stunden-Inkubation (oder noch schlimmer 16 h!) durchführst, dann kanns du dir ja mal ausrechnen zu welchen Zeiten du so im Labor stehst.

  • Habe mir gedacht bevor ich mich für die nächsten Jahre für ne Promotion verpflichte, mache ich erstmal ein Praktikum in dem Arbeitskreis. Das Klima ist wirklich gut und die Arbeitsbedingungen ebenso (alles neue Geräte, etc.). Könnte mir gut vorstellen die nächsten 3 Jahre hier zu verbringen.
    Dann habe ich aber eine Prognose des Landes NRW über den zukünftigen Bedarf an Lehrkärften gefunden. [Quelle] Sieht nicht wirklich rosig aus, demnach wäre es das Beste jetzt ins Ref zu gehen und bis 2012 fertig zu werden.

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