Ständiger Gesprächsbedarf einer Mutter

  • Ich habe grade schon wieder eine Anfrage bekommen für einen Gesprächstermin.
    Es ist eigentlich in den meisten Fällen diese Mutter. Die Dinge sind meist belanglos und unwichtig und immer wieder muss ich mir für sie Zeit nehmen.
    Wie kann sich ihr Schatzi in Religion verbessern. Wie kann sich ihr Schatzi nun in Kunst verbessern. Ich hätte dies und jenes gesagt, wie ich das meinen würde. Ihr Sohnemann wär ja nun sooooo erkältet zu Hause, wie er denn nun zu Hause üben könnte..... (gar nicht, wenn man krank ist, ist man krank)


    *kreisch*



    Immer und immer wieder. Immerhin kommt sie nicht mehr in den Pausen angerannt, vor dem Unterricht oder fängt mich nach einer Stunde ab. Aber wie kann denn jemand immerzu Gesprächsbedarf haben. ICh habe 30 Schülerinnen und Schüler. Wieso hat sie jeden TAg ein neues Problem????


    Habt ihr auch so redefreudige Eltern und wie geht ihr damit um, wenn es langsam echt zu viel wird?

  • Hallo,


    also ich sage auf dem Elternabend dassEltern mich nur im absoluten Notfall zu Hause anrufen sollen.
    Außerdem habe ich eine Sprechstunde. ich bin an einem Tag in der Woche länger in der Schule und stehe dann für Gespräche zur Verfügung.
    Für die Sprechstunde können sich die Eltern anmelden. Dazu schreiben sie einfach ins Merkheft.
    Schwierig finde ich solche Eltern abzuwimmeln. Da habe ich leider auch keine Lösung.
    Manchmal muss man glaube ich schon etwas deutlicher werden:
    Ich habe ein Sprechstunde. Wenn sie etwas möchten nehme ich mir dann für sie Zeit.


    lg. Tina

  • Zitat

    Original von memphis


    Außerdem habe ich eine Sprechstunde. ich bin an einem Tag in der Woche länger in der Schule und stehe dann für Gespräche zur Verfügung.


    Wir haben keine Sprechstunden und ich bin auch gerne bereit flexibel Termine auszumachen, das ist mir egal.


    Es geht aber hier nicht um wichtige Dinge. Mein Problem ist, dass sie wegen jedem Pups, der drückt, meint einen Termin vereinbaren zu müssen.
    Ob jetzt mit oder ohne Sprchstunde. Hätte ich eine, würde sie jede Woche wegen "Krams" bei mir sitzen. Das kann aber doch auch nciht sein.

  • Hallo,


    das ist echt nervig! Ich sage in solchen Fällen klipp und klar, dass es für so etwas eine Sprechstunde gibt und drücke ihr auch gleich den nächsten Termin aufs Auge. Ich rede während des Schultages mit keinen Eltern, ich muss schließlich Unterricht halten. Damit "schmeiße" ich auch jeden raus. Wenn es sehr aufdringliche Eltern sind, sollen sie ruhig jede Woche antanzen--aber in meiner Sprechstunde! Und da andere Eltern auch Termine wollen, erbibt sich dann automatisch nur alle 5-6 Wochen ein Termin. Und das überlebe ich dann auch ;)


    Wenn sie sich Sogen wegen verpasstem Stoff macht, gib einem befreundeten Kind die Sachen mit-Ende.


    Viel Erfolg!


    Gruß
    Anna

  • Zitat

    Original von annasun


    Wenn sie sich Sogen wegen verpasstem Stoff macht, gib einem befreundeten Kind die Sachen mit-Ende.


    Machen wir alles. Wir haben Botenkinder für Krankheitsfälle (jedes Kind hat einen Boten, falls es krank sein sollte) und trotzdem steht sie jeden Tag da und schreibt alles selbst auf. Nach der Schule. Sie ist einfach immer präsent.


    Ich liebe den Satz "Wo ich Sie grad sehe, ich hab da mal ne Frage..." Und sie hat immer eine Frage.


    Gut, sie kommt ja nciht mehr zwischendurch, aber nun will sie halt IMMER Termine.


    Gibt es nicht eventuell eine Grenze, von der ich nichts weiß? So nach 5 Gesprächen im Monat ist das Kontingent erschöpft.
    ;)

  • also ich kenne leider keine grenze - das wäre schön, denn solche eltern ereilen einen ja doch doch hin und wieder.


    ich werde in solchen fällen (gott sei dank nicht allzu häufig!!!) sehr deutlich und überlege gemeinsam mit den müttern (väter kamen hierbei noch nicht unter), bei welchen dingen sie mich denn nun wirklich benötigen. eher so eine art "hilfe zur selbsthilfe" ;) sie sollen mal überlegen, wenn ich in jede mama so viel zeit investieren würde, dann käme ich nicht mehr zum unterrichten.
    eine mutte hat es mal nicht verstanden und hat mir wegen einer absoluten lapalie das herz am tel ausgeschüttet. ich habe dann sehr direkt nachgefragt, wie ich ihr denn dabei helfen kann, dazu noch abends um halb neun. sie musste kurz überlegen, antwortete dann, dass sie einfach mal ihren kummer abladen wollte und ihr mann noch nicht daheim wäre. ich habe ihr dann sehr direkt gesagt, dass das so nict geht - dann müsse sie eben auf ihren mann warten.
    außerdem thematisiere ich solche dinge immer wieder an elternabenden. etwas so "ich nehme mir gerne zeit für sie und ihr kind. jedoch erwarte ich, dass sie sich im vorfeld gedanken machen, ob manche dinge nicht auch bei mitschülern oder deren eltern zu erfragen sind. ..."


    ich bin da wirklich immer offen, betone gegenüber den eltern einfach, dass ich niemandem zu nahe treten will, mir das aber ein anliegen ist und deshalb sag ich´s!


    ich drück dir die daumen, dass du einen weg für dich findest, denn ich weiß, dass sowas ganz schön nerven kann!

  • Die Frau braucht Arbeit - eine andere Aufgabe, als ihr Kind. Aber ihr das so ins Gesicht zu sagen??? Vielleicht kannst du sie ja dem Lesepatendienst vermitteln?

  • Zitat

    Original von Prusselise
    Ich habe grade schon wieder eine Anfrage bekommen für einen Gesprächstermin.


    Es sind 6 Tage um und heute ist die nächste Anfrage da. Von der gleichen Mama.
    Wobei angemerkt werden muss, dass das Kind 2 Tage davon wg. Krankheit nicht in der Schule war und zwei Tage Wochenende waren...

  • Diese Mutter scheint dich ja wirklich zu lieben. Könntest du ihr nicht einen Termin Mitte - Ende April anbieten und sie auffordern, ihre Anfragen zu sammeln. Vielleicht machst du sogar einmal monatlich einen festen Termin mit ihr um sie erst mal von der Schiene wegzubekommen, bei jeder Kleinigkeit sofort nach Rat und Auskunft zu schreien. Einmal monatlich wäre ja schon eine Verbesserung. Langfristig könnte man dann die Abstände vielleicht weiter vergrößern...
    Viel Glück!

  • Zitat

    Original von Tootsie
    Einmal monatlich wäre ja schon eine Verbesserung. Langfristig könnte man dann die Abstände vielleicht weiter vergrößern...


    *grinsel* jaaaa,sofunktionieren die Verstärkerpläne der Kinder ja auch :D
    Aber im Ernst, den Vorschlag finde ich gut!

  • 1. Ganz klar, Gespräche nur mit Termin und Angabe von Grund (Du musst Dich schließlich auch darauf vorbereiten können)
    2. Keine Lösungen für Probleme vorschlagen.
    Die Mutter möchte zum einen Engagement zeigen und braucht außerdem jemanden, der ihr Aufmerksamkeit schenken soll - aber das kannst DU nicht sein. So lange man manchen Eltern überhaupt Ratschläge gibt, kommen sie immer wieder, weil es ja funktioniert mit der Aufmerksamkeit. Wenn man die Frage zurück gibt, so in der Art "Was möchten Sie jetzt tun?" "Wie wollen sie damit umgehen?" merken die Eltern, dass Du ihnen die Problemlösung selbst zutraust (und sie von Dir keine Lösungen für Probleme erwarten können, die eigentlich nicht deine sind). Und bloß nicht schwach werden, wenn dem Gegenüber nichts einfällt. Zu Hause kann die Idee auch noch kommen. Hat bisher gut geklappt, und nimmt einem selbst das Gefühl immer reagieren zu müssen.
    Klar ist, dass das nur für den Fall gilt, dass es um mehr oder weniger herbeigeredete Dinge geht. Bei echten Schwierigkeiten helfen die Fragen zwar auch, aber trotzdem bringe ich im weiteren Verlauf eigene Gedanken mit ein.
    Ich bin kein Elternhasser, man muss nur zusehen, wie man seine Energie sinnvoll einsetzt.

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