16 Semester

  • Hallo zusammen!


    Ich bin im Moment am Ende meiner Belastbarkeit angelangt. Ich mache Praktikum in einer Schule mit den ganzen Vor- und Nachbereitungen, gehe in meinen 400€ Job arbeiten und schreibe nebenher Hausarbeiten am Fkießband. Eine 60 Stunden Woche ist für mich noch was nettes.Biin dadurch gestresst und traurig...überfordert.
    Warum das alles? Weil ich im verdammten 13. Semester bin und endlich fertig werden will. Hab mir einen Mordsplan aufgestellt wie das alles zu schaffen ist, mit den ganzen Praktika und Hausarbeiten, ja und nebenbei muss ich auch noch arbeiten. Und die Staatsexamensarbeit will Ende des Jahres auch noch geschrieben werden.
    Wenn ich meinen Plan durchziehe, bin ich im 16. Semester fertig, wenn nicht im 17.
    Ich habe lange nicht richtig studieren können. Das aus privaten Gründen die mich einfach so umgehauen haben, dass nichts mehr ging. Aber was immer da war, war mein Wille Lehrer zu werden. So hatte ich immer gute Noten und Bewertungen. Aber diese Semesterzahl macht mich fix und fertig. Ich male mir die wildesten Szenarien aus, dass ich nie einen Job bekommen werde, weil es einfach scheiße und faul aussieht. Ich kann noch nicht mal richtig stolz auf mich sein, wenn ich Erfolg habe, weil diese Zahl einfach immer weiter wächst.


    Was denkt ihr? Werde ich überhaupt eine Anstellung finden? Und was ist wenn ich es echt nicht schaffe und es 17 Semester werden? Diese Zahl ist so unglaublich heftig und mein Name steht darüber!

  • Zwei Dinge, um dich aufzumuntern:
    1) Die meisten werden nicht in der Regelstudienzeit fertig. (Ich habe irgendwo mal gelesen, dass jeder etwa 4 Semester mehr benötigt. Da liegst du zwar drüber, aber es ist dann nicht mehr ganz so "extrem".)
    2) Ich habe an unserer Schule schon so manche Bewerbung gelesen. Bisher bin ich noch nicht auf die Idee gekommen, nachzurechnen, wieviele Semester jemand an der Uni war.


    Mach dir da also keine Gedanken. Wenn du es geschafft hast, kannst du stolz auf dich sein, da du dein Studium selbst finanziert hast. Natürlich hinterlässt das Spuren (in der Semesteranzahl, aber auch in der Lebenserfahrung). Außerdem bist du bestens vorbereitet für das Referendariat und den Lehrerberuf, denn auch dort sind 60 Stunden die Regel (oder auch mal die ruhige Ausnahme zwischen anderen, längeren Wochen...).
    Besagte Lebenserfahrung zahlt sich dann vielleicht bei späteren Bewerbungen (nach dem 2. Staatsexasmen) aus. Jemand, der sich selbst zu behaupten weiß, geht selbstbewusster in ein Vorstellungsgespräch und kann besser überzeugen. (Um es böse zu formulieren: So ein "Häschen", das auch im Studium zu Hause wohnte und spätestens mit dem Ende der Regelstudienzeit fertig wurde, wirkt nicht unbedingt durchsetzungsfähig (oder komptent) genug.)

  • Die Anzahl der Semester interessiert doch nachher niemanden. Ich bin nun im 21. Hochschulsemester, aber ich habe eben nun auch schon inzwischen 5 Prüfungsordnungswechsel, Fachweschsel usw. hinter mir!

  • Ich schließe mich an, setz dich nicht unter so einen immensen Druck und ziehe es einfach durch, und wenn es doch 17 Semester werden, sind es eben 17. Ich habe ähnlich lange studiert wie du, zuerst aufgrund eines Fächerwechsels und dann, weil ich alles selbst finanziert habe und oft mehr Stunden in der Woche gearbeitet als studiert habe.
    Inzwischen liegt das Referendariat hinter mir und ich habe eine feste Stelle als Beamtin. Zu keiner Zeit war es ein Thema, dass ich so lange studiert habe. Im Gegenteil, in Vorstellungsgesprächen wurde sogar mit viel Verständnis darauf reagiert, weil ich eben viel gearbeitet habe.
    Also, nur Mut!

  • Hm wow.. wenn man sich nur auf das Studium konzentriert, dann ist die Regelstudienzeit aber schon realistisch... oder?

    • Offizieller Beitrag

    Selbst da kommt es auf die Fächerkombi an- wenn du z.B. eine Fremdsprache studierst, musst du auch noch ein oder zwei Semester Auslandserfahrung dazu rechnen. Und bei uns in Französisch war die Zwischenprüfungsdurchfallquote recht hoch...

  • Natürlich kann man auch das Lehramtsstudium in der Regelstudienzeit schaffen.
    So wie jedes andere Studium auch.
    Auch mit Fremdsprachen. Dann muss man eben etwas kompakter studieren, um sich Platz für Auslandssemester zu schaffen.
    Ob das allerdings sinnvoll oder nötig ist, sei mal dahin gestellt. Wenn in einem Studium die Studiendauer egal ist, dann ists das Lehramt. Lasst euch Zeit und macht auch mal andere Sachen. Der Ernst des Lebens (= Lehrerdasein) beginnt noch früh genug. :)


    Zur Zwischenprüfung: die ist inzwischen in jedem (?) Bundesland studienbegleitend. Entweder in Form des B.Ed. oder im modularisierten Lehramt.

  • Zitat

    Original von Xeones
    Hm wow.. wenn man sich nur auf das Studium konzentriert, dann ist die Regelstudienzeit aber schon realistisch... oder?


    Bei uns an der Uni definitv nicht, da die Fachbereiche nicht aufeinanderne abgestimmt waren und die Plätze nie gereicht haben. Sprich du hast also endlich mal alle Veranstaltungen in deninen Stundenplan gekriegt und nur mal hier oder da eine Viertelstunde, die du zu spät kommen mußtest (weil die Fachbereiche verschiedene Anfangszeiten hatten) und dann hast du aber die Hälfte der Veranstaltungen nicht bekommen bzw. bist rausgeflogen wegen Überfüllung.


    Da war nichts mit Regelstudienzeit in allen Fachbereichen gleichzeitig.

  • Zitat

    Original von Xeones
    Hm wow.. wenn man sich nur auf das Studium konzentriert, dann ist die Regelstudienzeit aber schon realistisch... oder?


    Ist sie. Ich habe ein bisschen nebenbei gearbeitet (19 Std./Woche und voll in den Semsterferien) und ich hätte das, wenn nicht Mathe gewesen wäre, auch in 5 Semestern hingekriegt mit dem Primarlehramt.


    AAABBBBEeeeeeer:


    Ich finde es absolut nicht schlimm, wenn jemand lange braucht. Es stört keinen am Ende. Wenn man seine Zeit nicht nur vergeudet, sondern gelebt hat, dann ist der Weg für mich auch ein Ziel.


    Keine Sorge! Es ist nicht so schlimm mit deinen 16 oder auch 17 Semestern.
    Was solls?
    Kopf hoch!

  • Zitat

    Original von Xeones
    Hm wow.. wenn man sich nur auf das Studium konzentriert, dann ist die Regelstudienzeit aber schon realistisch... oder?


    Wenn man sich stresst, geht das schon. Für Regelschul-LA wäre ich dem Modulplan zufolge nach 6 Semestern fertig gewesen. (hatte Bafög) Doof ist nur, wenn man eine Klausur (inkl Nachklausur) nicht besteht/(krank ist) und diese nur im Winter bzw. Sommer angeboten wird. In dem Fall werden es ja automatisch 2 Semester länger. Planen/Einplanen kann man eigentlich nichts. Nur Hoffen und sich anstrengen. :)


    Diese Bachelor/Master Scheisse... alles schnell schnell...nichts halb, nichts ganz....und die Persönlichkeitsentwicklung bleibt auf der Strecke. Gerade, aber nicht nur als Lehrer ist diese doch wichtig! Also, nicht übertreiben. Und nicht verrückt machen mit der Semesterzahl.

  • Zitat

    Original von Flitze
    .... Aber diese Semesterzahl macht mich fix und fertig. Ich male mir die wildesten Szenarien aus, dass ich nie einen Job bekommen werde, weil es einfach scheiße und faul aussieht. Ich kann noch nicht mal richtig stolz auf mich sein, wenn ich Erfolg habe, weil diese Zahl einfach immer weiter wächst.


    Was denkt ihr? Werde ich überhaupt eine Anstellung finden? Und was ist wenn ich es echt nicht schaffe und es 17 Semester werden? Diese Zahl ist so unglaublich heftig und mein Name steht darüber!


    Diese Zahl steht nicht im Diplom - die Einstellung in den Schuldienst geschieht nach Eignung und Befähigung. Da DARF nicht mal nachgerechnet werden, wie lange du studiert hast. Diese Information stünde zudem nur im Lebenslauf, der jedoch auch nur von Interesse ist, falls du dich schulscharf auf eine bestimmte Stelle bewirbst.


    Also - schau dass dein Examen gut wird - und gut is.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Zwei Anmerkungen:


    1.) Zitat von meinem Lieblingsprof (ernst gemeint): Wer richtig studieren will, muss mindestens noch mal die Hälfte drauf schlagen.


    Ich habe mich an die Regel gehalten, dann habe ich aber noch Sek II drauf gepackt (dank Latinum und Graecum hat das viel länger gedauert als ursprünglich gedacht).


    2.) Auch bei einer schulscharfen Ausschreibung gibt es wirklich wichtigere Kriterien. Bei einer Vertretungsstelle haben wir aber mal einen Kandidaten aussortiert, weil er 15 Jahre Lücke im Lebenslauf hatte (na gut, er war auch schon 68 als er sich bei uns beworben hatte).


    Also sei guten Mutes, studiere gründlich, viel Erfolg,


    Boeing

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe durchaus "kompakt" studiert- musste aber dennoch 3 Semester auf die Regelstudienzeit draufschlagen (2 Auslandssemester + 1mal durch ZP gefallen).
    Wie es inzwischen ist, weiß ich nicht, aber damals hatten die Unis in ihren Prüfungen auch noch unterschiedliche Niveaus...
    Ehrlich gesagt, denke ich mir manchmal, vielleicht hätte ich mir doch mehr Zeit lassen sollen, dann hätte ich vielleicht eine noch bessere Examensnote gehabt- andererseits hab ich so früher Geld verdient.
    Fazit: Es hat alles sein Für und Wider und die Semesterzahl taucht tatsächlich nirgendwo mehr auf.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Zitat

    Original von Hermine
    Wie es inzwischen ist, weiß ich nicht, aber damals hatten die Unis in ihren Prüfungen auch noch unterschiedliche Niveaus...


    Und natürlich war man selbst immer auf der schwierigsten von allen Unis. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Sorry, aber nachdem ich die ZPs vergleichen konnte, kann ich da drüber nicht mehr lachen.
    Außerdem wollte ich mich nicht beklagen, ich wollte schlichtweg der Aussage widersprechen, dass man das Studium ja locker in der Regelzeit schaffen kann, wenn man nur straff und kompakt genug studiert.

  • Zitat

    Original von lehraemtler


    Und natürlich war man selbst immer auf der schwierigsten von allen Unis. ;)



    Bei uns im Köln-Bonner-Raum gehen die Primarstufenleute, die kein Mathe können, eben NICHT nach Köln, sondern nach Koblenz, da in Köln über Mathe "gesiebt" wird ...

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