Bewerbung --> Absage bekommen mit folgender Begründung:

  • Hallo,


    ich habe mich vor ein paar Wochen an einer Schule beworben, die meine studierten Fächer ausgeschrieben hatte. Da meine Kombination sehr selten ist und die Schule sich noch dazu im ländlichen Raum befindet, rechnete ich mir gute Chancen aus. Nun kam kürzlich eine Absage. Begründung: Es gab sehr viele Bewerber und man sei bei der Einladung zum Vorstellungsgespräch nach dem Eingangsdatum der Bewerbungen vorgegangen. Ist sowas überhaupt erlaubt? Meine Bewerbung kam innerhalb der Frist an! Und ich gehe sehr stark davon aus, dass es nur ganz wenige Bewerber mit meinen Fächern gab.


    Viele Grüße
    SchafimWolfspelz

  • Erst mal tut es mir leid, dass es mit der Bewerbung nicht geklappt hat, aber die Begründung ist wirklich der Hammer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das rechtens ist. Hast Du Dich mal erkundigt? Du warst ja in der Frist!

    Das Leben ist kein Ponyhof! Meins schon ;)

  • Das klingt wirklich eigenartig:
    Kannst du dich nicht beim entsprechenden RP erkundigen.
    Mich ärgert das auch, wenn Schulen die Vorgaben nicht kennen oder sich nicht daran halten.
    Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das korrekt ist. Eigentlich geht es hier doch wirklich um Leistungsziffer und Fächerkombi....
    Ich drücke die die Daumen für diese Bewerbungsrunde!!!!


    Liebe Grüße
    Nordsternhaus

  • Bis jetzt habe ich noch nicht beim RP angerufen. Ich dachte, ich warte erst mal ab, was ihr so meint.


    Wenn ich tatsächlich anrufe, dann erreiche ich damit ja nur, dass das RP sich mit der Rektorin in Verbindung setzt und ihr evtl. sagt, dass das nicht in Ordnung war. Selbst wenn sie mich dann gezwungenermaßen noch einladen muss, wird sie mich auf der Rangliste bestimmt auf en letzten Platz setzen :-(.
    Oder?

  • Das wäre mir egal, Du hast ja nichts zu verlieren und es gibt ja durchaus harte Kriterien wie Note etc...
    Außerdem bin ich der Meinung, dass einen jedes Bewerbungsgespräch weiter bringt. Sei es an Erfahrung, Erkenntnissen. Ich würde auf jeden Fall anrufen.

    Das Leben ist kein Ponyhof! Meins schon ;)

  • Oder du wendest dich erst mal an eine Gewerkschaft bzw. Personalvertreter, die müssten sowas doch eigentlich auch wissen (oder es rausfinden können).

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Mhm. Liebe Leute, so eine Absage ist bedauerlich, aber so richtig dramatisch kann ich das bei allem Verständnis über die Enttäuschung nicht finden - das war eine offenbar eine schulscharfe Bewerbung in freier Konkurrenz. Es hat eine Absage gegeben (immerhin etwas - das ist im Berufsleben nicht immer üblich!) mit der Begründung, dass es genug Bewerber gegeben habe. Es kann sein, dass das vorgeschoben ist - der Primarlehrermarkt ist überlaufen - vielleicht aber auch nicht. Was soll ein Anruf beim Schulamt oder der Gewerkschaft da bewirken?


    Bei Bewerbungen kann es Absagen geben. Das ist alltägliche Realität. Auch bei einer fristgerechten Bewerbung gibt es keine rechtliche Garantie auf ein Bewerbungsgespräch.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

    • Offizieller Beitrag

    Da bin ich anderer Meinung!
    Ich finde es nicht in Ordnung, wenn die Schule mit dieser fadenscheinigen Erklärung absagt! Auch die Schule hat sich an Vorschriften zu halten und Bewerbungen, die innerhalb der Frist eingegangen sind, müssen gleichberechtigt behandelt werden.
    Ich würd mich jedenfalls beschweren.
    Die Praxis, Stellen ausschreiben zu müssen, obwohl die Besetzung eigentlich feststeht, finde ich sehr fraglich und für alle anderen Bewerber frustrierend. Wenn man sich dabei noch nicht mal an Vorgaben hält, kann man sich die Sache wirklich komplett sparen.

  • Zitat

    Original von neleabels
    Mhm. Liebe Leute, so eine Absage ist bedauerlich, aber so richtig dramatisch kann ich das bei allem Verständnis über die Enttäuschung nicht finden - das war eine offenbar eine schulscharfe Bewerbung in freier Konkurrenz. Es hat eine Absage gegeben (immerhin etwas - das ist im Berufsleben nicht immer üblich!) mit der Begründung, dass es genug Bewerber gegeben habe. Es kann sein, dass das vorgeschoben ist - der Primarlehrermarkt ist überlaufen - vielleicht aber auch nicht. Was soll ein Anruf beim Schulamt oder der Gewerkschaft da bewirken?


    Bei Bewerbungen kann es Absagen geben. Das ist alltägliche Realität. Auch bei einer fristgerechten Bewerbung gibt es keine rechtliche Garantie auf ein Bewerbungsgespräch.


    Nele


    Ich sehe das auch anders. Es gibt strenge Vorgaben, die in zum Beispiel Niedersachsen soweit gehen, dass Schulen Bewerber nehmen müssen, die sie eigentlich gar nicht wollen, alleine wegen der Note. Und wenn hier einfach die ersten Bewerber berücksichtigt wurden, und der Rest nicht, kann das letztlich gravierende Auswirkungen haben.


    Also ich würde da auch auf Verfahrensfehler plädieren und mich ganz schnell beschweren.


    LG Anja

  • Sch... Situation!
    Ich kenne es aus NRW so, dass die Note entscheidet, ob du eingeladen wirst oder nicht. Im Vorstellungsgespräch (schulscharf) wird dann geguckt, ob du mit der Schule, dem Kollegium etc. vermutlich klar kommst.
    Wenn du in der Frist deine Unterlagen abgegeben hast, würde ich auf jeden Fall Beschwerde einlegen.
    Damit hast du die Stelle zwar nicht, aber für weitere Bewerbungen hast du Sicherheit.
    Ich gehe davon aus, dass die Schule die Stelle passend für einen schon vorher bekannten und gewollten Bewerber (vielleicht einen Referendar) ausgeschrieben hat. Aber dann hätte sie (in NRW) alle Bewerber mit gleichen oder besseren Noten zum Gespräch einladen müssen.
    Hast du die Absage von der Schule direkt oder vom Schulamt / Bez.Reg bekommen? Mich wundert, dass die höhere Stelle da nichts gemerkt hat, denn in meinen Augen sieht das auch nach Verfahrensfehler aus.
    Viel Erfolg!
    Peselino

    • Offizieller Beitrag

    Mir ist sao was Ähnliches passiert. Ich bekam die Unterlagen zurück mit dem Kommentar, dass meine Bewerbung den Anforderungen nicht entspricht, was sie laut Ausschreibungstext aber tat. Zudem gab es zumindest damals in Bawü die Vorgabe, dass alle Bewerber, die auf die ausschreibung passen, zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden müssen. Ich hab mich geärgert, aber nichts unternommen, weil mir klar war, dass ich so die Stelle eh nicht bekomme und ich dafür an den Bodensee hätte fahren müssen.


    Aber es ärgert mich, wenn Schulen absagen, obwohl die Vorgabe besteht, dass alle eingeladen werden müssen, die auf die Ausschreibung passen. Man macht sich aber eben unbeliebt und bekommt mit Beschwerde, wenn sie noch so rechtens ist, sicher die schulscharfe Stelle nicht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Damit hast du die Stelle zwar nicht, aber für weitere Bewerbungen hast du Sicherheit.


    In wiefern sollte sie dann Sicherheit haben? Okay, diese Schule bekäme vielleicht ärger, ggf. müsste die Ausschreibung wiederholt werden *, aber es kann sein, dass ihm bei einer anderen Schule das gleiche geschieht und er auch dort aus "fadenscheinigen" Gründen nicht genommen wird.


    Ich würde mich ärgern, aber es dann in die Rundablage legen. Alleine schon, weil man sich immer zweimal im Leben sieht. Wenn man der Schule jetzt auf die Füße treten lässt, und sich dann irgendwann noch einmal an der Schule bewirbt, wird man mit Sicherheit auch nicht genommen. Leider.


    Aus moralischen Gesichtspunkten raus müsste man natürlich was unternehmen, nur ... man hat halt nichts davon. Nur Nachteile. **


    kl. gr. Frosch


    * Wir hatten so einen Wiederholungsfall einmal an einer Schule. Die komplette Ausschreibung musste wiederholt werden, die genommenen Kandidaten konnten nicht zum Schuljahresbeginn anfangen, sondern erst 8 Wochen später, was sich auf die Vertretungssituation und die Unterrichtsversorgung der Schüler massiv ausgewirkt hat. Stimmt, es ist Schuld der Schule, aber man sollte sich wirklich fragen, ob sich der AUfwand lohnt.


    ** Schulleiter kennen sich übrigens untereinander uns sprechen miteinander. Wenn ein Bewerber an einer Schule (berechtigt) "Ärger" gemacht hat, spricht sich das rum. Leider.-

  • Hallo,


    ich habe mich bereits an das Regierungspräsidium gewendet, bevor ich die letzten beiden Antworten gelesen habe. Hmm....
    Nun muss ich halt mal abwarten, was die so meinen. Nützen wird es mir wahrscheinlich im Moment nichts, aber wenn so etwas wiederholt vorkommt, werden Schulleiter in Zukunft vielleicht besser aufgeklärt. Kann ja tatsächlich sein, dass es die Rektorin einfach nicht besser wusste, aus welchen Gründen auch immer.

  • Zitat

    [i]


    Aus moralischen Gesichtspunkten raus müsste man natürlich was unternehmen, nur ... man hat halt nichts davon. Nur Nachteile..-


    Nichts für ungut, aber Du wärst eine tolle Untertänin. Das Referendariat erfolgreich durchlaufen, mit anderen Worten.

  • Manchmal ist es leider besser untertänig zu sein, zumindest solange man keine feste Stelle hat :-(.


    Mein Sinn für Gerechtigkeit hindert mich manchmal aber trotzdem daran ;-).

  • Meiner Meinung nach geht es auch nicht darum, ob man die Stelle nach der ""Meldung" bekommt oder nicht.
    Die meisten Schulen bewerben sich dafür, Stellen ausschreiben zu dürfen. Dass nicht alles astrein abläuft und das Profil auf einen bestimmten Bewerber ausgeschrieben wird, das passiert bestimmt oft. So eine offensichtliche Fehlorganisation, ob aus Nichtwissen oder Gleichgültigkeit, finde ich erst recht nicht in Ordnung. Das Ausschreiben und Aussuchen einer neuen Lehrkraft sehe ich als Privileg: So kann ein Kollegium "sinnvoll wachsen". Wer sich so gar nicht an die Regeln hält, schadet dem Prinzip der Stellenausschreibung enorm. Für die Bewerber muss es einigermaßen transparant sein, sonst fühlen sich viele einfach ungerecht behandelt. Und die Bewerbungsphasen sind schon aufreibend genug. Das weiß ich nur zu gut!

  • Achsooooo:
    Ich glaube nicht, dass der Bewerbername an die Schule weitergegeben wird, wenn man das meldet. Das wäre ja unmöglich. Das ist ja keine offizielle "Anzeige". Ich finde es gut, dass du nicht ruhig bleiben willst.

  • Zitat

    Original von SchafimWolfspelz
    Manchmal ist es leider besser untertänig zu sein, zumindest solange man keine feste Stelle hat :-(.


    Da bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher. Ich bin davon überzeugt, dass das "Informpressen" im Referendariat und der ihm innewohnende Zwang zum Konformismus als Überlebenstaktik zum heimlichen Lehrplan des Refs gehört. Der Staat braucht keine Freidenker, und schon gar nicht, wenn nach 2 Jahren hinter ihnen die Klassentür zuklappt und sie - in gewissen Rahmen - in der Klasse große Gestaltungsmöglichkeiten haben.


    Genauso sicher bin ich, dass die dauernde Stimmungsmache von Seiten der Kultusministerien nach dem Motto "wir brauchen euch nicht, ihr seid nur Bittsteller, kommt am besten auf Knien" reine Taktik ist, um die Ansprüche der Junglehrer möglichst gering zu halten. Die brauchen uns noch viel mehr als wir, denn Lehrer sind bundesweit bzw. auch weltweit mobil.

    • Offizieller Beitrag

    Dagwood: 1. erwarte ich ich, dass du dich für diese Aussage öffentlich hier im Thread entschuldigst. Danke.


    2. Das hat nichts mit "untertänig" zu tun, sondern mit "sinnvoll". Warum sollte man sich oder andere ins eigene Fleisch schneiden, wenn es nichts bringt. Revolution ist gut, man sollte aber sinnvoll mit diesem Instrument umgehen. ;)


    kl. gr. Frosch

  • Zitat

    Original von kleiner gruener frosch
    Dagwood: 1. erwarte ich ich, dass du dich für diese Aussage öffentlich hier im Thread entschuldigst. Danke.


    Nur wenn sich Schaf im Wolfspelz beleidigt gefühlt hat.


    Ansonsten berufe ich mich auf meine Meinungsfreiheit. Und jetzt komm nicht mit "privates Forum", wenn Du dich nicht dem Vorwurf aussetzen willst, Zensur zu üben. Wir sind schließlich nicht beim SpoN.

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