Schreibschrift VA - SAS - LA ?

  • Hallo an alle,


    ich erarbeite mit meiner Klasse 2 zur Zeit die "Vereinfachte Ausgangsschrift". In Diskussionen mit Kolleginnen/en sind wir immer wieder unterschiedlicher Meinung darüber welche Schreibschrift zu bevorzugen sei. Wie ist es bei euch an den Schulen geregelt?


    Liebe Grüße
    Loretta

  • Hallo,
    wir (und auch viele andere Schulen in der Region) haben von der VA wieder zurück zur LA gewechselt. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass mit der VA viele Schüler eine sehr schlecht lesbare Schrift entwickeln, bei der LA haben wir da weniger Probleme.
    Ich persönlich bevorzuge auch die LA!


    Gruß, sunshine_lady

  • Zitat

    Original von sunshine_lady
    Wir haben den Eindruck gewonnen, dass mit der VA viele Schüler eine sehr schlecht lesbare Schrift entwickeln


    Das finde ich persönlich auch. Leider ist es bei uns so entschieden und dann wars das.

  • Ich will ja nichts falsches behaupten, aber ich glaube, in Bayern wäre flächendeckend die VA vorgeschrieben.
    Ist im Lehrplan als Anhang, ich mein als verbindliche verbundene Schrift.


    Hab ich persönlich auch nichts dagegen, ich finde, die Schönschreiber schreiben eh schön, die motorisch weniger begabten haben meiner Meinung nach bei der VA weniger Probleme und ich find sie lesbarer.


    Vor allem aber finde ich bei der VA die Verbindungen viel eindeutiger.
    Hab mit meinem Kleinen nach Fasching mit der Schreibschrift angefangen, und bisher schauts echt gut aus, was sie so schreiben. :)

    Bei der Erziehung muß man etwas aus dem Menschen herausbringen und nicht in ihn hinein. (Friedrich Fröbel)

  • Zitat

    Original von Elaine
    Hatte gestern eine Fortbildung zum Thema Schreibmotorik. Dort wurde gesagt, die VA sei ganz schlecht, weil die vielen Richtungswechsel die Gehirne der Kinder völlig überfordern würde und deshalb seien die schlechten Rechtschreibleistungen kein Wunder (das Gehirn muss sich auf die Richtungsänderungen konzentrieren und kann sich dabei nicht auch noch auf die Rechtschreibung konzentrieren).


    Wir schreiben aber auch VA bei mir an der Schule, vorgeschrieben (schulintern).


    Bist du sicher? Denn eigentlich hat die LA mehr Drehrichtungswechsel (von einer Form mit Linksdrehung zu einer Form mit Rechtsdrehung), dass soll zu einer Störung des Schreibflusses führen, während die VA weitestgehend aus der Linksdrehung geschrieben wird.

  • Zitat

    Original von Elaine
    Dort wurde gesagt, die VA sei ganz schlecht, weil die vielen Richtungswechsel die Gehirne der Kinder völlig überfordern würde und deshalb seien die schlechten Rechtschreibleistungen kein Wunder


    Das gilt eigentlich genau für die Lateinische Ausgangsschrift. Bist du sicher, dass du das nicht verwechselt hast?
    Ich finde, man sollte persönliche, ästhetische Ansichten hintenanstellen und genau eben danach gehen, welche Schrift ergonomischer und einfacher zu schreiben ist (nämlich im Vergleich zur LA die VA - mit der SAS habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt).
    LG pinacolada

  • Zitat

    Original von sunshine_lady
    Hallo,
    wir (und auch viele andere Schulen in der Region) haben von der VA wieder zurück zur LA gewechselt. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass mit der VA viele Schüler eine sehr schlecht lesbare Schrift entwickeln, bei der LA haben wir da weniger Probleme.
    Ich persönlich bevorzuge auch die LA!


    Gruß, sunshine_lady


    Das find ich ja ma gut! Wie sehr würde ich mir das wünschen!!!





    Ich habe mich mal im Studium mit den Schriften auseinandergesetzt.
    Finde die SAS nicht schlecht, weil es gewissermaßen ja eine Mischform ist.
    Die ist aber ja vor allem in den neuen BL verbreitet. Allerdings habe ich mit der SAS keine ERfahrung sammeln können.


    Hätte ich die Wahl, ich würde jederzeit die LA der VA vorziehen. Gründe wurden schon oben genannt.

  • Die Beiträge spiegeln sehr gut die Problematik wider, der ich mich momentan ausgesetzt fühle. Danke für die rege Beteiligung! Leider habe ich die VA jetzt eingeführt. Ich denke, beim nächsten Durchgang würde ich mich für die SAS entscheiden. Diese Variante ist wohl eine gute Mischung aus Va und LA, bei der das "e" und "z" aber nicht so verkompliziert ist, wie bei der VA.


    Liebe Grüße
    Loretta

  • @ Mel80: ja, wir haben in bayern die VA verbindlich vorgegeben. kann damit aber auch sehr gut leben.


    ich bin etwas überrascht, dass die VA mehr richtungswechsel haben soll. beim "e" leuchtet mir das ja ein - dieses köpfchen-e ist wirklich schwierig für die kinder. beim "t" und "z" verstehe ich es gar nicht. das "z" in der LA hat meiner meinung nach doch 2 richtungswechsel und in der VA nur einen? oder hab ich da nen knoten im hirn?


    durch die luftsprünge werden doch auch einige richtungswechsel vermieden, die bei der LA definitiv vorhanden sind. ich hatte anfangs bedenken, dass meine kinder das mit den luftsprüngen nicht hinbekommen, aber diese bedenken waren wirklich unnütz! das war alles problemlos.

  • In der Grundschule gestaltet sich die VA noch einfach und problemlos.
    Die Probleme beginnen ab Klasse 5, wenn die Schüler eine eigene Handschrift entwickeln. r wird zu n, n zur flachen Linie, der Doppelkreisel im e löst den gesamten Buchstaben auf... womit die am häufigsten vorkommenden Buchstaben sich in die Unlesbarkeit verabschieden. Es ist ein Graus...


    Wir sind reumütig zur LA zurückgekehrt.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Wie schon oben geschrieben,
    in Bayern haben wie keine Wahl: Da ist die VA vorgeschrieben:



    Ich weiß leider auch nicht aus welchem Bundesland loretta kommt?
    Gibt es bei euch dazu Vorschriften?




    Was ich nach wie vor sehr erleichtert bei der VA für unsere Förderschüler finde
    sind die Großbuchstaben.


    Viele tun sich bei uns eh schon schwer beim Merken der Buchstaben.
    wenn man sich dann (wie früher bei der LA) noch verschiedene Schreibschrift-Großbuchstaben (A, C, G, L, H ....)merken muss,
    überfordert das viele unserer Schüler.
    Das Problem gibt es bei der VA nicht.


    Allerdings sehe ich nach wie vor keinen Vorteil im Köpfchen-e.
    Eine einfache Schleife (wie beim kleinen l) würde vieles erleichtern.


  • Genau die Großbuchstaben sind für die VA-Leser das größte Problem, ich kann oft nicht erkennen, ob ein großes oder ein kleines "L" geschrieben wurde. Und dann gibt es bei unseren Schülern oft ewig große Lücken zwischen den einzelnen Buchstaben (vor allem der erste Buchstabe steht oft ganz alleine und traurig herum). Da kann ich kaum noch von "Verbindungen" sprechen. Den einzig schönen Buchstaben erkenne ich im "z", den hat meine Patentante auch schon immer geschrieben (das sind Erinnerungswerte!).


    Alias, danke für deinen Beitrag, er bestätigt voll und ganz meine Erfahrungen (an der Hauptschule!).

  • Hallo indidi,


    ich unterrichte in Hessen und unsere Vorgaben werden durch den "Hessischen Rahmenplan" geregelt, in dem es heißt: "...auf dem Weg zur individuellen Handschrift ist ihr(der VA) Vorrang einzuräumen. ..." Es gibt also keine eindeutige Vorschrift. An meiner Schule entscheidet jeder für sich, welche Schrift er den Kindern anbieten will. Diese Offenheit hat nicht nur Vorteile, denn immer wieder entstehen lange Rechtfertigungsdiskussionen mit Eltern warum man diese oder jene Schreibschrift für seine Klasse entschieden hat.


    LG
    Loretta

  • Das Problem mit den Großbuchen, ob groß oder klein, habe ich auch immer wieder. Auch die Abtrennung zum Rest des Wortes ist bei manchen Kindern ein Problem, darum finde ich die SAS als Alternative nicht schlecht.

  • Habe die SAS an meiner jetzigen Schule kennen gelernt, selbst LA gelernt als Kind, an anderer Schule VA und bin Fan der SAS geworden, Kleinbuchstaben sind angenehm miteinander verbunden... beinahe wie bei LA, aber die Großbuchstaben hübsch vereinfacht... beinahe wie bei VA... ergibt insgesamt ein Schriftbild, das dem einer normalen Handschrift gleichkommt...denn welcher Erwachsene, der mal LA gelernt hat, schnörkelt denn da noch so rum bei den K, X, H, L , C oder sonstigen Buchstaben.....

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