Diktate... Sinn oder Unsinn??

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    Zitat von »jotto-mit-schaf«
    Aber es klingt für mich immer danach, dass ein Diktat Rechtschreibschwächen verdecken würde. Wenn jemand alles richtig schreibt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er es kann (also die Regeln anwenden kann) doch größer als dass er einfach nur zufällig die richtige Schreibweise erwischt hat.



    Nicht unbedingt, dann könnte es auch sein, dass er das gut auswendig gelernt hat, aber da drehen wir uns im Kreis.


    Und wenn ? Was ist daran so schlimm??
    Auswenig richtig hinschreiben ist auch richtig, und nicht immer kann man im Wörterbuch oder bei word nachschlagen.
    Wenn ich das Einmaleins auswendig kann, ist das u.U. doch viel hilfreicher, als wenn ich bei jedem 8x 4 wieder neu rechnen muss...


    Kein Mensch behauptet doch, dass Diktate die einzige Möglichkeit seen, Rechtschreibfähigkeiten abzutesten.Aber auch nichts Kontraproduktives, so wie es hier oft dargestellt wird

  • Ich lese die Diskussionen um die Diktate in den letzten Tagen fleißig mit. Ich sehe das Ganze als Naturwissenschaftlerin ähnlich wie jotto-mit-schaf, d.h. ich habe die gleichen Verständnisschwierigkeiten wie sie. Dass Diktate als alleinige Überprüfung von Rechtschreibkompetenz nicht gut sind leuchtet mir ja ein.


    Susannea:


    Wenn für dich Diktate als Überprüfung der Rechtschreibkompetenz nicht in Frage kommen (so habe ich dich jedenfalls verstanden), weil sie bezüglich der Überprüfung der Rechtschreibkompetenz nicht aussagekräftig sind, dann habe ich mal eine Frage an dich:


    Wie überprüfst du denn eigentlich ganz konkret und verlässlich die Rechtschreibkompetenz deiner Schüler? Kannst du mal ein paar Beispiele nennen (nur damit ich nachvollziehen kann, dass Diktate nicht geeignet sind)?

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Kein Mensch behauptet doch, dass Diktate die einzige Möglichkeit seen, Rechtschreibfähigkeiten abzutesten.Aber auch nichts Kontraproduktives, so wie es hier oft dargestellt wird


    Sie sind überhaupt keine Möglichkeit die Rechtschreibkompetenz zu bestimmen! KLar, ich produziere gerne Brennmaterial, dafür sind sie sicherlich gut ;)


    Wie überprüfst du denn eigentlich ganz konkret und verlässlich die Rechtschreibkompetenz deiner Schüler? Kannst du mal ein paar Beispiele nennen (nur damit ich nachvollziehen kann, dass Diktate nicht geeignet sind)?


    Momentan muss ich sie glücklicher Weise gar nicht überprüfen und wie man sie überprüft hängt ja auch von den Vorgaben ab, die Bundesland und Schule machen.


    Geeignet sind z.B. freie Texte der Kinder, Tonbanddiktate, Lückentexte usw. helfen auch, aber wirklich gerecht wird der Leistung der Kinder keine Note!
    Das Notensystem und die Vorschriften geben leider eine ordentliche Überprüfung nicht her!

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    Zitat

    Sie sind überhaupt keine Möglichkeit die Rechtschreibkompetenz zu bestimmen


    Doch.


    Zitat

    KLar, ich produziere gerne Brennmaterial, dafür sind sie sicherlich gut ;)


    Stimmt, das machst du ja öfters mal.


    Zitat

    Geeignet sind z.B.
    freie Texte der Kinder,


    Siehe Probleme, die ich oben genannt habe. Kinder drücken sich ggf. vor den schwierigen Wörtern und schreiben auf niedrigem Niveau, mit niedrigem Wortschatz.
    Ist aber ansonsten (wenn man mit einkalkuliert, dass ein Kind mit wenigen Fehlern nicht unbedingt ein guter Rechtschreiber ist) eine passable Möglichkeit.
    Man muss halt nur den Eltern erklären können, warum ein fehlerfreier Text trotzdem keine angemessene Leistung fürs 4. Schuljahr ist. :(


    Zitat

    Tonbanddiktate,


    Probleme: siehe oben. Kindern werden durch das Steuern des Gerätes abgelenkt.


    Zitat

    Lückentexte


    Nutzt man gerne. Spricht auch nichts gegen. Vorteil ist hier zugegebenermaßen, dass man nicht auf die Tempounterschiede der Kinder Rücksicht nehmen muss / beim Diktieren warten muss.
    Nachteil auch hier: die Lücken müssen absolut eindeutig sein. Bei dem Satz "Michael kauft sich eine (Katze)" könnte man auch reinschreiben "Michael kauft sich eine (Hose)", wenn nicht absolut eindeutig ist, dass die Katze gemeint ist. Und was macht man dann mit einem Kind, dass ggf. trotzdem Hose schreibt und sich vor "Katze" drückt? Hat es sich nun davor gedrückt, weil es "Katze" nicht schreiben kann? Oder hat es den Text nicht verstanden, sprich: fehlt die notwendige Lesekompetenz?


    Zitat

    usw. helfen auch,


    Erklärst du eben den Naturwissenschaftlern noch, warum man mit diesen Möglichkeiten die Rechtschreibkompetenz besser testen kann als mit einem Diktat? Ich sehe keine unterschiede.


    Zitat

    aber wirklich gerecht wird der Leistung der Kinder keine Note!


    Da gebe ich dir Recht. Deshalb schreibt man ja (zumindest in NRW) jahrelang die Bemerkungszeugnisse.


    kl. gr. Frosch

  • DA ich mich ungerne wiederhole, bitte ich dich, die NAchteile von Diktaten, die ich nun diverse Male hier und im anderne Thread aufgeschrieben habe, selber nachzulesen, sollten dann immer noch Fragen sien, verweise ich auf foglende Lektüre:
    http://www.friedrich-verlag.de…0B1524171A2954FFE0C4607C5
    http://www.schulserver.hessen.…0Rechtschreibung%20lernen
    http://www.schulserver.hessen.…ntau/pdf/Diktatkritik.pdf
    http://www.schulserver.hessen.…df/Ernstfall%20Diktat.pdf
    http://www.fachportal-paedagog…e/fis_set.html?FId=477072


    Ich denke, dort wird eigentlich alles dazu gesagt ;)

    • Offizieller Beitrag

    Kannst du auch noch auf die restlichen Anmerkungen von mir reagieren?


    kl. gr. Frosch, der das Wiederholen inzwischen auch gewohnt ist. ;)

  • @ kleiner grüner frosch: Das waren auch meine Gedanken auf Susanneas Antwort auf meine Fragen. Hinzufügen möchte ich noch, dass ein Kind bei freien Texten vielleicht auch so in die Geschichte vertieft ist, dass es überhaupt nicht auf Rechtschreibung achtet. So etwas erlebe ich täglich im Nat.unterricht. Da werden Phänomene physikalisch korrekt erklärt, aber die Rechtschreibung ist eine Katastrophe (obwohl der Schüler es könnte).


    Susannea: Warum bringst du jetzt Noten ins Spiel? Das war doch gar nicht meine Frage. Meine Frage ging in Richtung Alternativen zum Diaktat und nicht nach einer Note. Oder kann man eine Rechtschreibkompetenz nur über Noten zuverlässig prüfen? Vielleicht bin ich in deinen Augen verbohrt, aber ich kann deine Alternativen nicht als besser nachvollziehen.

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    Zitat


    Hinzufügen möchte ich noch, dass ein Kind bei freien Texten vielleicht auch so in die Geschichte vertieft ist, dass es überhaupt nicht auf Rechtschreibung achtet. So etwas erlebe ich täglich im Nat.unterricht.


    Nicht nur vielleicht. Das reine Schreiben eines Textes ist eine kreative Angelegenheit. Dabei "stört" das formale rechtschriftliche nur und wird automatisch ausgeblendet.
    Sieht man immer gut, wenn rechtschreiblich nachweislich superfitte Kinder (in allen Übungsformen, nicht nur beim Diktat) einen freien Text schreiben.


    Susannea: zu den Links von dir.
    Hast du einfach nur gegoogelt, oder weißt du, was du da verlinkt hast?
    - Link 1 und 5 sind Auszüge aus Literaturdatenbanken. Da steckt kein lesbarere Text hinter.
    - Link 4 ist eine Anleitung für Grundschullehrer, wie sie mit den Kindern im 4. Schuljahr mal eben noch schnell das Diktateschreiben üben, damit die Kinder es im 5. Schuljahr können.
    - Link 2 und 3 setzten sich kritisch (allerdings von der Sprache beim besten Willen nicht objektiv) mit dem Diktatschreiben auseinandern.
    Dabei reduziert der 3. Link das Thema wieder sehr stark auf die rein phonetische Rezeption, was beim Diktat ja definitiv nicht so ist. Auch beim Diktat wird nicht per se lautgetreu geschrieben, sondern zum Aufschreiben des Wortes muss der Schüler auf seine angesammelten (oder gerade aktuell gelernten) Rechtschreibkompetenzen zurückgreifen. Ggf. inkl. des Wörterbuches.
    - Link 2 habe ich noch nicht näher gelesen. Allerdings ist mir auch dort schon ein grobes Vorurteil gegenüber dem Diktat aufgefallen: "Ziel [bei den alternativen Diktaten] ist dabei immer, dass die Kinder die Verantwortung für die Richtigkeit ihrer Texte selbst übernehmen." Was denkt Frau Brinkmann denn, wie das bei den nicht alternativen Diktaten ist. Schreib und "stirb" oder wie? Klaro sind die Kinder auch dort dafür verantwortlich, dass sie die Texte nicht nur aufs Papier bringen, sondern auch überarbeiten.


    Summa sumarum: danke für die Links, aber viel interessantes, neues und vor allem gewichtiges gegen Diktate haben sie auch nicht gebracht. Nur die Erkenntnis, dass sich auch diese Autoren die generelle Abneigung gegen Diktate in ihrer Texten schönreden.


    kl. gr. Frosch


    P.S.: Ruhe, sorry, habe gerade in deinem beitrag rumeditiert. Ich hoffe aber, dass alles wieder richtig ist. Bin scheinbar statt auf "Antwort" auf den Link "Bearbeiten" gekommen und habe deinen Originaltext versehentlich bearbeitet. Wir Mods können das leider. *schäm*

    • Offizieller Beitrag

    Lass dieses SCH********************* Leerzeichen weg! Wie kann denn jemand, der angeblich so viel Wert auf Zucht und Ordnung (auch in der Rechtschreibung) legt, immer wieder denselben dummen Fehler wiederholen? Mann!

  • Susannea: Warum bringst du jetzt Noten ins Spiel? Das war doch gar nicht meine Frage. Meine Frage ging in Richtung Alternativen zum Diaktat und nicht nach einer Note. Oder kann man eine Rechtschreibkompetenz nur über Noten zuverlässig prüfen? Vielleicht bin ich in deinen Augen verbohrt, aber ich kann deine Alternativen nicht als besser nachvollziehen.


    EIn Diktat hat nun mal den Notendruck hinter und genau das ist eines der wichtigsten Kritikpunkte, dass eine Note hier vollkommen sinnlos ist und deshalb gehört dies hier auch hin.
    Die Frage nach den Alternativen habe ich ausführlich und mehrmals beantwortet, hier ging es um die Begründung, warum Diktate als Rechtschreibüberprüfung Mist sind, aber trotzdem nicht die besten Varianten gewählt werden können.


    Susannea: zu den Links von dir.
    Hast du einfach nur gegoogelt, oder weißt du, was du da verlinkt hast?


    Könntest du dir mal einen anderen Ton zulegen?!?
    Klar weiß ich, was ich verlinkt habe. Die beiden Zeitschriften gitbs leider nicht kostenlos online als Text, die geben aber die besten Texte her, die müsste sich also jeder selber besorgen.
    Beim 4. Link ist die Anleitung nicht wichtig, sondern die Einleitung, die gibt schon viel her ;)



    Der beste Text ist leider auch nciht so ohen weiteres online zu kriegen:
    Bartnitzky, H.: "Fördert das Rechtschreiblernen – schafft die Klassendiktate ab!"


    Nicht nur vielleicht. Das reine Schreiben eines Textes ist eine kreative Angelegenheit. Dabei "stört" das formale rechtschriftliche nur und wird automatisch ausgeblendet.


    Aber nur genau diese Texte nach ihrer Überarbeitung geben die Rechtschreibkompetenz wieder!

    • Offizieller Beitrag

    Anderer Ton: sorry, aber wenn man gesagt bekommt "lest es selber nach" fühlt man sich bei den Links leider teilweise etwas veräppelt.


    Zitat

    Aber nur genau diese Texte nach ihrer Überarbeitung geben die Rechtschreibkompetenz wieder!


    Siehe oben: aber sie sind nicht vernünftig (und isoliert) bewertbar. (Will mich aber nicht schon wieder weiderholen. ;) )


    Zur Einleitung:

    Zitat


    Aus Untersuchungen wissen wir seit langem, dass das Schreiben von benoteten Klassendiktaten weder als Übungs- noch als Prüfungsform für das Rechtschreibenlernen besonders sinnvoll ist und zu keinem messbaren Erfolg in der Entwicklung der Rechtschreibkompetenz führt.1 Auf diese Tatsache haben die meisten Kultusministerien reagiert, indem das Diktat in den Lehr- und Bildungsplänen als Instrument der Leistungsüberprüfung nicht mehr vorgesehen ist. Es hat im Rechtschreibunterricht der Grundschule lediglich noch in stark abgewandelten Formen (Partner-, Lauf- oder Schleich-, Dreh-, Würfel-, Dosen-, Fortschritts-Diktat) zur
    Unterstützung der orthografischen Strategie eine Bedeutung.Dabei sollen Kinder sich bewusst die Schreibweise ausgewählter Wörter merken, diese dann aufschreiben und anschließend anhand einer Vorlage überprüfen, um die eigenen Schreibungen gegebenenfalls zu verbessern.


    Ich finde in dieser Einleitung keine Begründung, warum Diktate ach so böse sind. Es wird nur pauschal gesagt, dass sie nicht sinnvoll sind. Nur warum nicht?
    Zum letzten fettgedruckten Teil würde ich noch anmerken: das machen reine Diktate doch nicht anders. Nur dass bei einem reinen Diktat die Wörter über einen längeren zeitraum gemerkt werden müssen (nämlich vorher beim Üben) und nicht nur im Kurzzeitgedächtnis landen. Anschließend wird das Diktat noch einmal vom Kind überarbeitet und ggf. korrigiert, wenn es Fehler findet. Ggf. kann man (wenn man den Kompetenzbereich Wörterbuch mit reinfließen lässt) noch mit dem Wörterbuch hinterhergehen.


    kl. gr. Frosch


    Da sich der Thread schon lange hinzieht, hier nocheinmal mein "Grundstatement": ich habe nichts gegen alternative Übungeformen, laut der Kompetenzen (für Klasse 4, NRW) müssen bei Rechtschreibuntersuchungen Wörterbucher und auch reine Abschreibtexte berücksichtigt werden. Auch eigene Texte kann man ggf. (mit Einschränkung) zur Rechtschreibüberprüfung heranziehen. Aber auch Diktate sind IMHO angemessen. Ich wehre mich daher nur gegen die scheinbar grundlose Verteufelung des Diktates. ;)

  • Ich finde in dieser Einleitung keine Begründung, warum Diktate ach so böse sind. Es wird nur pauschal gesagt, dass sie nicht sinnvoll sind. Nur warum nicht?


    Hier gings um Alternativen, die z.B. das eigene Tempo, die Unabhängigkeit vom Hören usw. berücksichtigen, gar nicht darum, dass es schlecht ist ;)
    Entschuldige, dass hätte ich evtl. dazu sagen sollen, denn eine Begründung gibts natürlich nicht bei dem Text.


    Aber ich bin ja im Gegensatz zu dem, was du vermutet hast auch auf alle deine Punkte eingegangen ;)


    Und was ist daran so schlimm, dass ihr selber nachlesen sollt, wenn ihr meinen Ausführungen nicht folgen könnt bzw. noch Hintergrundwissen braucht/wollt?
    Und es hat doch niemand gesagt, dass bei einer Lektüreempfehlung die Lektüre mitgeliefert werden muss, das ist eine etwas merkwürdige Einstellung. Ich habe euch sogar noch die Bezugsquellen geliefert, das finde ich schon mehr als genug. *kopfschüttel*



    @frosch: Und warum sollen die Texte nicht bewertbar sein? MIt dem Notensystem, schweirg, aber das ist ja auch eh ein Hindernis und nicht mehr zeitgemäß!
    Natürlich sind sie bewertbar und vor allem viel wichtiger, auswertbar!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Aber ich bin ja im Gegensatz zu dem, was du vermutet hast auch auf alle deine Punkte eingegangen ;)


    Du hattest z.B. Alternativen genannt, deren höhere Zweckmäßigkeit ich angezweifelt hatte. Darauf hast du z.B. nicht reagiert.


    Zitat

    Und was ist daran so schlimm, dass ihr selber nachlesen sollt, wenn ihr meinen Ausführungen nicht folgen könnt bzw. noch Hintergrundwissen braucht/wollt?
    Und es hat doch niemand gesagt, dass bei einer Lektüreempfehlung die Lektüre mitgeliefert werden muss, das ist eine etwas merkwürdige Einstellung. Ich habe euch sogar noch die Bezugsquellen geliefert, das finde ich schon mehr als genug. *kopfschüttel*


    Zumindest bei der einen Bezugsquelle steht, wenn ich es richtig im Kopf habe "Nicht mehr verfügbar".


    Zitat

    @frosch: Und warum sollen die Texte nicht bewertbar sein? MIt dem Notensystem, schweirg, aber das ist ja auch eh ein Hindernis und nicht mehr zeitgemäß!
    Natürlich sind sie bewertbar und vor allem viel wichtiger, auswertbar!


    Was das angeht, will ich mich nicht mehr wiederholen. Steht alles weiter oben. Auch dass ich freie Texte nach wie vor nicht verdammen will und sie auch selber nutze. ;)


    kl. gr. Frosch


    P.S.: Auswertbar, genauso wie man Diktate auswerten kann. ;)


    Friesin: Danke. ;)


    So, ich ziehe mich jetzt zurück. Will die nächsten Tage der Herbstferien wieder zur Vorbereitung nutzen. Ihr wisst schon, Übungsdiktate erstellen und so. ;)

  • Mich hat das hier alles neugierig gemacht. Ich werde meine Schüler morgen ein Diktat schreiben lassen. Vielleicht finden die Schüler, ihre Eltern und ich das ja wider Erwarten großartig und ich will gar keine anderen Formen der RS-Überprüfung mehr nutzen.
    Ich könnte mir aber vorstellen, dass meine schlechten Rechtschreiber bei so einer "Arbeit" gar nicht so schlecht abschneiden. Sie wissen ja, dass sie Mühe haben richtig zu schreiben. Sie sind aber clever und ich traue ihnen durchaus zu, dass sie die Schreibung der "Lernwörter" einfach stumpf gelernt haben so wie schwache Denke in Mathe die Einmaleinsreihen auswendig lernen, aber die Prozedur des Malnahmens nicht nachvollziehen können. Ich bin mir noch nicht gant sicher, wie ich die Wartezeit der schnellen Schreiber schön gestalten kann, ohne die langsamen zu stören. Da fällt mir hoffentlich spontan etwas ein. Bis jetzt habe ich mit dem Gedanken daran noch ein komisches Gefühl im Bauch. Die Eltern wird es bestimmt freuen, weil es etwas ist, was sie aus ihrer eigenen Schulzeit noch kennen und sie die Kinder auch noch gut untereinander vergleichen können. Ich bin einfach total gespannt, ob ein Diktat zu meinen Schülern und mir wirklich passt.

  • Was ich mich die ganze Zeit schon beim Lesen dieses Threads frage: Warum meinen die Diktat-Gegner immer, ein Diktat könnte man mit "stumpf auswendig gelernten Lernwörtern" locker fehlerlos schaffen?
    Wir haben z.B. Lernwörter zu einem speziellen Rechtschreibfall. Da lernen die Kinder diese Wörter, aber besonders auch die Regel und die Strategien, um diese schwierigen Stellen zu beweisen. Die Strategien werden auch an anderen Wörtern angewendet und geübt.
    In der Probe erfolgt dann vor diversen anderen Aufgaben ein Diktat, in dem verstärkt Wörter zu dem Rechtschreibfall vorkommen (aber natürlich nicht nur, sondern alle bisher behandelten Fälle sowie Mitsprechwörter können auftauchen). Dieses sind beileibe nicht nur die geübten Lernwörter. Auch ich halte meine Schüler anschließend dazu an, den geschriebenen Text noch einmal zu überprüfen. Das Wörterbuch gehört in der Regel nicht dazu, wenn nicht gerade der Umgang mit diesem das Thema der Probearbeit ist.


    Im Übrigen stimme ich dem kleinen grünen Frosch in allen seinen Ausführungen hier zu.


    Liebe Grüße
    Biene Maja

  • Zitat

    Was ich mich die ganze Zeit schon beim Lesen dieses Threads frage: Warum meinen die Diktat-Gegner immer, ein Diktat könnte man mit "stumpf auswendig gelernten Lernwörtern" locker fehlerlos schaffen?

    Beim Vorgehen, wo vorgegebene Lernwörterr schlich in einen Text verwurstelt werden ist es meist klar, dass hier wenig Fehler vorkommen. Ist wie beim Gedichte auswendig lernen.


    Zitat

    Wir haben z.B. Lernwörter zu einem speziellen Rechtschreibfall. Da lernen die Kinder diese Wörter, aber besonders auch die Regel und die Strategien, um diese schwierigen Stellen zu beweisen. Die Strategien werden auch an anderen Wörtern angewendet und geübt.
    In der Probe erfolgt dann vor diversen anderen Aufgaben ein Diktat, in dem verstärkt Wörter zu dem Rechtschreibfall vorkommen (aber natürlich nicht nur, sondern alle bisher behandelten Fälle sowie Mitsprechwörter können auftauchen).

    Ich bin mir nicht sicher, dass dadurch wirklich die Regel verstanden wurde oder schlicht eine Übergeneralisierung erfolgt. Vielversprechender sind für mich Aufgaben, bei denen Kinder einen fehlerhaften Text (ohne Angabe der Fehlerzahl) überprüfen oder Wörter einer RS-Strategie zuordnen können.

    • Offizieller Beitrag

    ch bin mir nicht sicher, dass dadurch wirklich die Regel verstanden wurde oder schlicht eine Übergeneralisierung erfolgt.


    auch das gehört doch erst mal zum Lernprozess. Im Laufe der Übung, auch anderer Rechtschreibprobleme, verschwindet das Phänomen dann aber wieder. Wie gesagt, ein Diktat sollte ja auch nur eine von mehreren Möglichkeiten sein.


    Zitat

    Vielversprechender sind für mich Aufgaben, bei denen Kinder einen fehlerhaften Text (ohne Angabe der Fehlerzahl) überprüfen oder Wörter einer RS-Strategie zuordnen können.


    Befürchtet man da nicht, dass sich die falsche Schreibweise einschleicht ?

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