BINNENDIFFERENZIERUNG - Umsetzung im Alltag?

  • Hallo die wehrten Damen und Herren Kollegen ( bald jedenfalls ;) ),


    Ich hab im Seminar schon sehr viel über die ominöse Binnendifferenzierung gehört, und auch ein paar Beispiele bekommen, aber wie setzt man das nun in Realität um? Dazu würde ich gerne euren Erfahrungsschaft zu greifen, denn so richtig kann ich mir darunter noch nichts vorstellen.


    Gerne Beispiele aus Unterricht :).


    Euer Jungspund.

    Der kürzeste Mathematikerwitz: Sei epsilon < 0

  • Zitat

    Original von Jungspund
    die ominöse Binnendifferenzierung


    ...gehört zu den zählebigen Mythen der Bildungsdiskussion. Diese Mythen finden ihren Niederschlag in den neueren Bildungsplänen und in den "Orientierungsrahmen zur Schulqualität".


    Und dann kommen die Fremdevaluatoren an die Schulen und suchen und suchen und...

  • Es geht natürlich schon, ist aber noch mehr Arbeit also sowieso schon.
    In den Lehrproben kann man's ja machen, im Unterrichtsalltag fällt's unter den Tisch. Einfacher ist es im Computer-Unterricht, hier kann man z.B. bei Excel verschiedene Schwierigkeitsstufen einbauen.


    Von daher gebe ich Magister größtenteils Recht. Schön, dass ein Schulleiter das so sieht. Wobei ich mit meinem diesbezüglich auch sehr zufrieden bin.


    Gruß
    Super-Lion

  • Zitat

    Original von magister999


    ...gehört zu den zählebigen Mythen der Bildungsdiskussion. Diese Mythen finden ihren Niederschlag in den neueren Bildungsplänen und in den "Orientierungsrahmen zur Schulqualität".


    Sehe ich ein bisschen anders - ich denke, dass angepasste JUnterrichtsinhalte und -aufgaben eine wirklich wichtige Sache sind. Ich stimme dir aber darin zu, dass der enorme didaktische Bohei, der um Binnendiffernzierung betrieben wird, weitgehend verzichtbar ist. Genau wie beim "bilingualen Lernen" übrigens - dann unterrichte ich eben Geschichte auf Englisch und führe nebenbei Lernvokabular ein; so what, um das zu können brauche ich keinen Hochschuldozenten, der noch niemals unterrichtet hat. :)


    Nele

    • Offizieller Beitrag

    Je freier die Unterrichtsformen, desto binnendifferenzierter ist der Unterricht automatisch. Arbeite ich viel an Stationen, in Projekt- oder Werkstattform, mit Schülerpräsentationen etc., können die Schüler in ihrem Tempo arbeiten und gemäß ihres Leistungsvermögens. Im Prinzip weiß das ja jeder selbst aus Vorlesungen und Fortbildungen, wie höllisch ermüdend und wenig ergiebig es ist, gleichgetaktet mit anderen, die einen ganz anderen Wissensstand haben, stundenlang dasselbe hören/lesen/tun zu müssen. Das sollte man schon so oft wie möglich aufbrechen. Wenn es natürlich beim Ergebnissevergleichen oder Ideensammeln auch wichtig ist, ein Plenum herzustellen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Auf die Gefahr hin, mich als Volltrottel zu outen...


    (Binnen)differenzierung schön und gut. Aber in einer Probe muss der Schüler, der aufgrund seines wie auch immer beschaffenen Leistungsvermögen mehr oder weniger, leichtere oder schwierigere Dinge geübt hat, dieselben Fragen beantworten und wird nach demselben Punktesystem bewertet wie jeder andere Schüler.


    Ich sehe da einfach eine ungeheure Diskrepanz und auch Ungerechtigkeit. Vorher wird im vorgegaukelt, weil er ja weniger und weniger anspruchsvolle Aufgaben übt, dass er eigentlich gut mitkommt.


    Später erfährt er über die Note, die (vermutlich) nicht so gut ausfällt, dass er sich getäuscht hat, dass er "gar nichts" kann...


    Alles etwas plakativ beschrieben, man könnte es auch pädagogischer ausdrücken, aber es läuft meines Erachtens darauf hinaus.


  • Hm, ist das bei euch so? Bei uns gibts auch differenzierte Arbeiten, denn wird haben viele SPF Kinder dabei und die dürfen ja eh nur Noten mit * bekommen, d.h. die sind an ihrem Leistungsvermögen gemessen und nicht dem dder Mitschüler.

  • Zitat

    Original von Susannea
    Hm, ist das bei euch so? Bei uns gibts auch differenzierte Arbeiten, denn wird haben viele SPF Kinder dabei und die dürfen ja eh nur Noten mit * bekommen, d.h. die sind an ihrem Leistungsvermögen gemessen und nicht dem dder Mitschüler.


    Und dann bewerben die sich am Ende der Schulzeit mit ihren Sternchen-Noten für einen Ausbildungsplatz??? Oder ist das ganze nur pädagogischer Selbstzweck? "Non vitae, sed scholae discimus" in Reinkultur?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zu den Sternchen-Schülern eine Anekdote aus meinem Schulalltag.


    Wir hatten einen Schüler aus einer Hauptschule NRWs, der sich bei uns für die 2jährige Berufsfachschule (zur mittleren Reife führend) bewarb. Er hatte in allen Fächern gute Noten.


    Im Halbjahreszeugnis unserer Schule hatte er, fast nur 5en und 6en. Selbst in Englisch, wo er zuvor doch eine 2 im Abschlusszeugnis gehabt hatte.


    Da sich der Schüler leider nicht so verhielt, dies nur am Rande, wie wir es erwarteten, musste er nach einem Vorfall leider unsere Schule verlassen.


    Unser Schulleiter hat bei der Schulleiterin der Hauptschule des Schülers angerufen und sich erkundigt, wie denn dieses gute Zeugnis zustande kam.


    Und sie sagte: "Wissen Sie, bei uns gibt es verschiedene Hauptschulabschlüsse. Der Schüler hatte vielleicht das Wissen der 5. Klasse. Und der war auf Ihrer Berufsfachschule zur mittleren Reife? Ich hätte ihn eher als 1-Euro-Jobber gesehen."


    Also Vorsicht. Nicht überall wo Abschlusszeugnis der Hauptschule drauf steht, ist auch wirklich eins drin.


    In Zukunft werden wir sicherlich wachsamer sein, wenn es kein Ba-Wü-Zeugnis ist.


    Viele Grüße
    Super-Lion

  • Susannea


    Was bedeutet SPF? Den Ausdruck kenne ich nicht.


    Und ja, natürlich muss bei uns jeder dieselbe Probe schreiben.


    Einzige Ausnahme ist, wenn eine Legastheniebescheinigung vorliegt, dann erhält das entsprechende Kind keine Note in RS und gegebenenfalls Lesen.

  • SPF- Kinder sind Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf, die also eine anerkannte Lernbehinderung haben. Dies ist aber auch auf dem Zeugnis vermerkt, ob sie das bei uns nur die ersten 6 Schuljahre haben oder aber auch in der Oberschule weiter, kann ich leider nicht sagen.


    Und diese Kinder dürfen eben eigentlich gar nicht die Arbeiten der Kinder ohne Lernbehinderung schreiben, eigenltich ja auch klar.


  • Das verstehe ich nicht!
    Ja, es gibt in NRW verschiedene "Hauptschulabschlüsse", den nach Klasse 9 und den nach Klasse 10A. Aber jeder Schüler, der bei uns einen Hauptschulabschluss erhält, ist dann auch wirklich auf dem Stand der End-Neuner oder bei dem Zehner-Abschluss (auch verifiziert durch die Zentralen Prüfungen) auf dem Zehner-Stand. Bei uns verlassen (zum Glück nur wenige) auch Schüler nach dem 7., 8. oder 9. Schuljahr die Schule, ohne einen Abschluss erreicht zu haben - sie erhalten dann ein Abgangszeugnis.
    Ein Hauptschüler auf dem Stand eines 5.-Klässlers kann es nicht zum Abschlusszeugnis schaffen.
    Auch die Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf erhalten nur bei entsprechenden Leistungen einen Hauptschulabschluss. Wir haben auch GU-Kinder, die aber bei uns zielgleich unterrichtet werden.


    Ein Unterschied könnte sich daraus ergeben, dass wir in NRW die LRS/Legastheniker nicht rechtschreibmäßig gleichstellen mit den "normalen" Hauptschülern, dies hat dann unter Umständen auch Auswirkungen auf Englisch. Bei uns werden keine Noten "verschenkt".

  • Jetzt on-topic:


    Es gibt Stunden, in denen ich ohne große Mühe differenzieren kann:
    In Mathe: Flächenberechnung (da gibt es eben unterschiedliche zusammengesetzte Flächen)
    die Zahlen, die bei den Grundrechenarten zu verarbeiten sind, können unterschiedlich gestaltet werden
    bei den Hausaufgaben gibt es Wahlangebote (leichtere oder schwierigere Textaufgaben)
    Oft gibt es auch schon die einfachste Form der Differenzierung, indem ich unterschiedliche Lösungswege erkläre oder "zulasse" oder die Schüler entwickeln lasse.


    In Deutsch: Manche schreiben Argumente erst stichwortartig auf, manche formulieren schon sätzeweise. Auch durch die Wahl eines Argumentationsthemas kann ich differenzieren.


    Klar irgendwann müssen die Grundanforderungen von jedem erfüllt werden können, die besseren Schüler können dann auch bessere Noten erreichen. Aber in Mathe haben zum Beispiel auch die schwächeren Schüler durch eine andere Herangehensweise eine höhere Chance, die Lösung zu ermitteln. Hier ist die Vermittlung der Wege der beste Weg, eine Lösung zu erreichen.


    Zur Binnendifferenzierung gehört aber auch die Ermöglichung zusätzlicher Qualifikationen, die zum Beispiel einen Kurswechsel ermöglichen oder erleichtern (wir unterrichten Mathematik und Englisch ab Klasse 7 in zwei Leistungsniveaus). Deshalb brauchen die Fitteren auch Zusatzfutter, auch wenn ich das in der nächsten Arbeit vielleicht gar nicht "abfrage", so erreichen sie Kompetenzen, die sie später benötigen.


    Binnendifferenzierung erreiche ich auch durch arbeitsteilige Gruppenarbeit, durch Partnerarbeit und wie schon hier erwähnt durch vielfältige weitere "freie Unterrichtsformen". Nicht jeder wird beim Stationenlauf alle Stationen erarbeiten, deshalb hier die Unterscheidung in Wahl- und Pflichtstationen.


    Ja, bei mir läuft nicht jede Unterrichtsstunde binnendifferenziert, aber durch manche zusätzliche Erklärung in der Stillarbeitsphase kann ich auch wieder differenzierende Angebote machen. Meine Referendarin hat öfter mal "Tippkarten" im Angebot, damit schwächere Schüler eine bessere Orientierung für die Verschriftlichung von Arbeitsaufträgen erhalten, ohne dass sie "dumm dastehen". Bessere oder schnellere Schüler erhalten Zusatzaufgaben, dürfen selbst Aufgaben für andere entwickeln, Lösungwege visualisieren, Lernkarten erstellen ...

  • Ein Bereich, in dem ich Binnendifferenzierung gemeinsam mit mehreren Kolleg(inn)en inzwischen mit recht gutem Erfolg praktiziere, ist die Nachbereitung von Klassenarbeiten.


    Berichtigungen im klassischen Sinne lasse ich nicht mehr anfertigen, da meiner Erfahrung nach ein großer Teil gerade derjenigen Schüler, für die eine wirkliche Auseinandersetzung mit den Fehlern wichtig wäre, diese nicht betrieben, sondern lediglich stumpf die richtigen Lösungen irgendwo abgeschrieben hat.


    Stattdessen bekommt jetzt jeder Schüler einen Auswertungsbogen mit individuellen Förderaufgaben, maximal 3 an der Zahl, die konkrete Schwächen aufgreifen oder aber bei sehr guten und vielleicht im regulären Unterricht sogar unterforderten Schülern "Zusatzfutter" darstellen.


    Klingt nach viel Arbeit, ist sicherlich auch mehr Aufwand als das frühere "Abhaken" von Berichtigungen, aber bisher bewährt es sich ausgesprochen gut.
    Man darf es sich auch nicht so vorstellen, dass man jetzt bei einer Klasse von 30 Schüler wirklich 90 verschiedene Einzelaufgaben konstruieren muss. Ich halte es gewöhnlich so, dass ich zu allen aufgetretenen Hauptschwierigkeiten jeweils ein bis zwei (eben ggf. nochmal differenziert) Arbeitsblätter bastele, so dass eine Förderaufgabe in Englisch dann z.B. lauten kann: "Bearbeite Worksheet Nr. soundso", aber z.B. auch "Erkläre die Regeln der Groß- und Kleinschreibung im Englischen", "Erkläre den Unterschied zwischen 'to be happy' und 'to be lucky' und schreibe je einen Beispielsatz auf", "Erstelle ein Lernplakat zu XYZ" usw..
    Einem unterforderten Schüler drücke ich dann z.B. auch mal einen Stapel mit Büchern mit dem Auftrag in die Hand, sich eines davon auszusuchen, es zu lesen und je nach Fall etwas dazu zu schreiben, der Klasse davon zu erzählen, einen Auszug daraus heraus zu suchen, den wir mit der gesamten Klasse lesen können oder oder oder...


    Natürlich kostet das an dieser Stelle einiges an zusätzlicher Zeit, aber einen Teil davon spare ich damit an anderer Stelle auch wieder ein und nach meinen bisherigen Erfahrungen (ich praktiziere das System jetzt seit ca. 2 Jahren, für die Klassen 5 und 6 haben wir es seit dieser Zeit bei uns für das Fach Englisch flächendeckend eingeführt, andere Fächer haben zum Teil nachgezogen) ist es wirklich keine vertane Zeit.


    Gruß


    SirToby

  • Zitat

    Original von Super-Lion


    Also Vorsicht. Nicht überall wo Abschlusszeugnis der Hauptschule drauf steht, ist auch wirklich eins drin.


    Das kenne ich auch. Insbesondere auch Hauptschulabschlüsse, die die Landesschulbehörde vergibt, wenn die SuS ihren HS-Abschluss an der Volkshochschule machen, sind mit Vorsicht zu genießen.


    Allerdings halte ich dies nicht unbedingt für ein Problem, welches man auf ein Bundesland generalisieren kann. Manchmal unterscheiden sich schon die Schulen in benachbarten Kreisen in dieser Hinsicht.


    Was ich zuweilen gehört habe von SuS, die von Hauptschulen kamen:


    'Wir haben kaum Englisch gemacht.'
    'Uns wurden die Lösungen für die Arbeiten schon vorher genannt.'


    Andere SuS sind dann dagegen ganz gut in Englisch und haben wohl auch ordentlichen Englischunterricht gehabt.

  • Ich differenziere selbst bei den Vorbereitungsgruppen zum Abitur.


    Den Schülern in diesem Alter ist natürlich klar, ob sie in ihrer Gruppe auf 13,14 oder 15 Punkte hin üben oder in der anderen Gruppe üben, wie sie auf 5 Punkte kommen können.


    Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, gerade das Coaching auf 14,15 Punkte hin kam bei mir früher zu kurz.

  • Zitat

    Original von *Stella*
    Vorher wird im vorgegaukelt, weil er ja weniger und weniger anspruchsvolle Aufgaben übt, dass er eigentlich gut mitkommt.


    Ich mach ab und zu mal ein "Gimmick" extra (oft nur ein paar Sätze, selten mehr), wo ich schon vorher sage "Das ist nur für Spezialisten, die so was interessiert - es gehört nicht zum Lernstoff!!"
    (Komischerweise ist es gerade bei den Jüngeren dann oft so, dass es sie dann ganz besonders interessiert... :D)
    Na ja, ob das schon echte "Differenzierung" ist....


    In den schriftlichen Abfragen wird so was von mir dann auch nicht abgefragt - ich hatte nur mal eine "Zusatzaufgabe" für die ganz Schnellen, mit der man dann einen sehr bescheidenen Extrapunkt holen konnte (die wollte dann fast die ganze Klasse bearbeiten ;) ).

  • Beim Üben fürs Abitur kann ich mir diese Art von Differenzierung recht gut vorstellen, die Leute haben ja auch schon ein gewisses Alter, können (eher) selbst einschätzen, wie gut oder schlecht sie in einem Fach sind und ob sie noch Hürden reißen dürfen oder das eben billigend in Kauf nehmen.


    Bei Grundschülern sehe ich das etwas anders.


    Zwar sehe ich kein Problem darin, Leistungsstärkeren Zusatzaufgaben zu geben, das gibt es bei mir auch immer wieder.


    Schwierig wird es meines Erachtens nur, wenn die nicht so leistungsstarken Kinder, weniger üben, weil sie in einer bestimmten Zeit weniger schaffen oder eben einfachere Aufgaben bekommen, die dem Anspruch einer Probe nicht entsprechen.


    Aber wie gesagt, ich schreibe all das aus Grundschulsicht, aber durchaus aufgrund jahrelanger Erfahrungen auch in "Brennpunktschulen".

    • Offizieller Beitrag

    Wie gesagt, differenzieren kann man auch über Arbeits- und Sozialformen, nicht nur über Aufgabentypen. Ersteres funktioniert sogar besser, weil man die leistungsschwächeren nicht durch limitierende Aufgabenformen einschränkt und die leistunsstarken nach oben offen arbeiten können.
    http://www.freinet.uni-bremen.…nneredifferenzierung.html
    Außerdem sind Freiarbeit, kommunikative und kooperative Arbeitsformen ein besseres Kompetenztraining im Hinblick auf selbstständiges Können. http://methodenpool.uni-koeln.…freiarbeit_reflexion.html , ich mache da wirklich die Erfahrung, dass die Schüler umso mehr können, je mehr man ihnen zutraut. Man muss sie halt ranführen und die Arbeitsformen gut vorbereiten, einüben, auswerten...

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    3 Mal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Ich bin ebenfalls nicht der Meinung, dass Binnendifferenzierung unbedingt einen nicht machbaren Arbeitsaufwand bedeuten muss.
    Es kann schon hilfreich genug sein, Fragen und Aufgabenstellungen offen zu formulieren. Je suggestiver, desto gleichgeschalteter, desto eingeengter die Ergebnisse. Desto weniger Differenzierung. Aus meinem früheren Beruf als Journalist weiß ich, wie effektiv es sein kann, Fragen offen zu stellen. Man kann dann in Tiefen vorstoßen, die man sich mit suggestivem Journalismus nicht eröffnen kann (nicht dass Suggestivjournalisten das wollten :P ).
    Schüler können "auf ihrem Niveau" mit den Fragen oder Aufgaben umgehen, die Ergebnisse berücksichtigen alle Kompetenzstufen und man kann auch alle oder mindestens die meisten würdigen.
    Ebenso achte ich in Deutsch darauf, immer eine analytische und eine kreative Hausaufgabe zu geben, bzw diverse Optionen anzubieten. Auch das ist kein größerer Mehraufwand und die Schüler können nach eigenen Fähigkeiten mit dem Thema umgehen und in "ihrem Bereich" glänzen.
    Ich beobachte, dass das die Motivation (Fragen und Aufträge sowie Hausaufgaben zu bearbeiten) bei allen Schülern erhöht.

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