Mein Traumberuf vielleicht?

  • Hallo,
    Ich bin bin zwar noch jung (16 Jahre alt und gerade in der 11. Klasse), aber ich hab mir den ganzen Tag den Kopf wegen meinem Studium zerissen.
    Nun wollte ich fragen wie das Lehramt abläuft.
    Es gibt ja Lehrer die mehrere Fächer unterrichten. Muss man dann auch die 2 Fächer als Lehramt studieren?
    Meine Vorstellungen sind, dass ich Geographie auf Lehramt studieren möchte.
    Nun hab ich da ein paar Fragen ;(:


    -Um mehrere Fächer unterrichten zu können, um ein guter Lehrer zu sein, muss ich dann auch eben mehrere Studiengänge absolvieren?


    -Muss man sich vorher entscheiden für welche Schulart sich spezialisieren will?
    Also Grundschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium oder Uni sogar?
    (Ich möchte dann schon Gymnasium oder Uni nehmen. Ist das deutlich schwerer?)


    -Wie läuft ein Studiengang so ungefähr ab? Also wird man dann auch in einem Silmester selber unterrichten können?


    -Wann wird ein Lehrer zum Beamter? Stimmt es wirklich, dass man von einem Arzt untersucht wird? 8o



    Ich danke euch schon einmal für die Antworten.
    Vielleicht könnt ihr meine Meinung zu dem Beruf "Lehrer" positiv verstärken!


    Danke!
    MfG

  • Verrate uns doch bitte Dein Bundesland. Es läuft nämlich in jedem Bundesland anders ab. Im Großen und Ganzen stimmt das schon, dass Du die zu unterichtenden Fächer studieren musst, wenn Du Gymnasiallehrer werden willst.


    Das mit dem Arzt stimmt auch, mach Dir mit 16 bitte keinen Kopf deswegen!!! Da geht's "nur" um die Verbeamtung und die erste Untersuchung ist vor dem Referendariat, also nach Deinem Studium, also wenn Du 22-26 bist ;)


    Gruß
    Anna

    • Offizieller Beitrag

    Wenn du am Gymnasium unterrichten willst musst du zwei Fächer voll studieren, in Hessen sind das nicht wesentlich weniger Scheine als für die jeweiligen nicht-Lehramtsstudiengänge, allerdigs sind manche Schwerpunkte anders geartet.


    "Schwerer" ist schwer zu sagen - anders halt: mehr Fachwissenschaft fürs Gymnasium.


    Um an der Uni zu lehren musst du einen viel längeren Weg gehen, mämlich ein abgeschlossenens Studium mit angeschlossenem Doktoranden(Promotionsstudium) und Dissertation, dann gibt es wenige/rare Assistenten/Dozentenstellen oder du habilitierst dich (zum Professor). Letzteres garantiert dir einen relativ festen Arbeitsplatz aber das ist ein langer und steiniger Weg und du musst ziemlich viele ziemlich clevere Schriften publizieren :)


    Man hat während des Studiums in den meisten Bundesländern auch unterrichtspraktische Veranstaltungen - keine ganzen Semester (zwar irgendwie leider aber auch verständlich: das würden die Eltern und Schüler nicht mitmachen, dass man Praktikanten voll unterrichten und sozusagen "am Objekt lernen lässt") - aber immerhin ein paar Praktika und manchmal gibt es "Werkstattseminare" mit Microteaching oder eigenen Unterrrichtsversuchen in Schulen, die dann besprochen werden.
    Das Studium schließt man dann mit dem ersten Staatsexamen ab.


    Dann muss man zum Arzt. :D


    Danach mancht man das Referendariat. Da wird man dann ins kalte Wasser geschmissen - leider etwas spät wie viele finden, aber die wirklich praktikable Lösung für mehr Praxis vorher hat noch keiner gefunden.
    Das schließt man dann wieder mit einer Prüfung (zweites Staatsexamen) ab.


    Nochmal zum Arzt. :D


    Beamter wird man, indem man sich auf eine angebotene Stelle (=Planstelle) bewirbt oder dafür von der (nach Noten sortierten Rangliste nach dem bestandenen zweiten Staatsexamen) von Schulen in der Region angefordert wird. Dann ist man erstmal Bemater auf Probe und dann nach drei Jahren (plusminus, je nach Bewährung) lebenszeitverbeamtet.


    Es gibt aber auch Angestelltenverträge, befristet oder unbefristet, je nachdem wie gerade Lehrer gebraucht werden und was den Schuen so als Budget zur Verfügung steht.

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    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Also ich wohne in Berlin. Naja und ich mache mir lieber schon mit 16 Gedanken als mit 20+, wo es meist schon ein bisschen zu spät ist.


    Naja ich hatte mir überlegt, dass ich Geographie und Biologie als Fächer nehme.
    Biologie muss nicht sein, aber Geographie wär schon nett.
    Kennt ihr eine Zusammensetzung von Fächern, die gut kommen?
    Also Geographie + Geschichte, Geographie + Deutsch etc?


    Meine letzte Frage wäre.
    Hat es denn überhaupt einen Vorteil, wenn man Beamter ist?


    Danke für die schnelle Antwort!

  • Zitat

    Original von thomas123
    Hat es denn überhaupt einen Vorteil, wenn man Beamter ist?


    Nein, es hat nicht einen Vorteil, es hat viele Vorteile :)


    siehe: http://www.referendar.de/forum/viewtopic.php?f=6&t=16396
    (bisschen scrollen)


    Da entwickelt sich auch eine Diskussion dazu, (die wir hier nciht auch noch führen müssen)


    Gruß
    Anna


    P.S. Wird in Berlin überhaupt noch verbeamtet? Aber man kann ja auch in andere Bundesländer "auswandern"...

  • Das mit Berlin sollte auch kein Problem sein.
    Wäre nur schade wegen meiner Familie....aber ich weiss nur, dass sehr viele Lehrer von mir Beamtenstatus haben.




    (Bin erstmal bisschen im Fitnesscenter falls einer schnell antworten sollte)

    • Offizieller Beitrag

    Also, um ganz ehrlich zu sein, sind deine Wunschfächerkombinationen (zumindest hier in der Gegend) die klassichen Einstellungsverhinderer. Deutsch ist überfüllt, Geografie auf dem absteigenden Ast (oft 2stündig und/oder epochal unterrichtet). Nur Bio wird gebraucht.


    Trotzdem kann/darf man nicht irgendein Fach studieren, das man nicht mag/kann, nur weil es die Chancen erhöht: dann bin ich fachlich schlecht und das merken die Schüler sofort! Und das Echo hallt !

  • Er ist aber erst 16. Da kann man noch nichts dazu sagen, welche Fächer gebraucht werden und welche nicht, wenn er mal fertig ist. Das wird ja noch gut 10 Jahre dauern.

  • An der Uni sind die Arbeitsverträge meist nur auf 1 bis 3 Jahre befristet, dann fliegt man wieder raus, es sei, man hat promoviert oder gar habilitiert, dann schaut es besser aus. Sinnvoll wäre es, erst Referendariat zu machen, dann hat man ein zweites Standbein, falls man aus der Uni wieder rausfliegt. Ist man erst mal in der Schule drin, kann man für gewöhnlich länger drin bleiben, aber auch das hängt ab von Schule, Schulart, Fach, Bundesland, ... an der Uni ist der Arbeitsmarkt jedenfalls nicht so rosig.

  • Zitat

    Original von Meike.
    Also, um ganz ehrlich zu sein, sind deine Wunschfächerkombinationen (zumindest hier in der Gegend) die klassichen Einstellungsverhinderer. Deutsch ist überfüllt, Geografie auf dem absteigenden Ast (oft 2stündig und/oder epochal unterrichtet). Nur Bio wird gebraucht.


    Trotzdem kann/darf man nicht irgendein Fach studieren, das man nicht mag/kann, nur weil es die Chancen erhöht: dann bin ich fachlich schlecht und das merken die Schüler sofort! Und das Echo hallt !



    Also das mit Geographie + Deutsch etc war ja nur ein Beispiel.
    Wenn du (Sorry wegen dem dutzen jetzt) meinst Biologie wird stark benötigt wäre das in der Hinsicht kein Problem, da ich mir die Mischung von Biologie und Geographie eigentlich gut vorstellen kann.
    Aber wie schon gesagt wurde, dauert das noch mind. 10 Jahre.
    Vielleicht sieht es dann da schon ganz anders aus...



    Danke jedenfalls =)

  • Nur mal so nebenbei: der Lehrerberuf ist hart und anspruchsvoll. Er ist definitiv kein "Traumberuf"...


    Nele

  • Zitat

    Original von Powerflower
    Darüber reden wir dann, wenn es bei dir soweit ist. ;)


    Dieser Beruf wird oft sehr idealisiert.


    Wenn Thomas ein bisschen in den verschiednenen Threads dieses Forums (bei ihm v.a. in der "Gymnasialabteilung") herumliest, hat er schon eine Menge Hintergrundinfo... Die ersetzt zwar nicht die Realität, verhindert aber eine totale Blauäugigkeit.


    Gruß
    Anna


    P.S.

    Zitat

    Original von thomas123
    Wenn du (Sorry wegen dem dutzen jetzt)


    Ich glaub keine/r hat ein Problem, hier geduzt zu werden ;) Im Unterricht müssten wir Dich ja auch siezen :D

    • Offizieller Beitrag

    Das Seiteneinsteigerforum eignet sich auch um mehr zu erfahren über die Realitäten des (insgesamt doch sehr schönen) Berufs, den man aber in der Tat nicht romantisieren sollte und der definitiv seine Härten hat. Da melden sich ja in aller Regelmäßigkeit Menschen mit der Hoffnung "Ich möchte weniger arbeiten, deswegen will ich Lehrer werden" *lach* - und es gibt ein paar threads in denen der Alltag ganz gut abgebildet ist.


    Mit dem Fachbedarf in 10 Jahren habt ihr natürlich recht: wobei Geografie und Deutsch traditionell keine Mangelfächer sind, jedenfalls bei uns. Deutsch haben immer irgendwie fast die Hälfte unserer Referendare und Geografie ist igendwie auf dem absteigenden Ast: in der OS kaum noch gewählt, in der Mittelstufe arg beschnitten.

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