Ausländische Eltern

    Hier eine kleine Spezialisierung zum Thema nervige Eltern.


    Folg. Sit habe ich gerade in meiner Klasse: Ich habe in meiner Klasse (7.Kl) einen Schüler der extrem stört. Das ganze Spektrum- Dazwischenreden, Beleidigungen der einzelnen Personen als auch deren Familie... und er hat eine seeehr laute Stimme,so dass er immer auffällt. Da er ADHS hat kann er sich nicht wirlich steuern. Er hält sich für "den King der Klasse"- und benimmt sich auch so.
    Den Mitschülern (die ja den ganzen Tag mit ihm verbringen müssen) nervt er einfach nur extrem. Aber er "ist nie schuld- immer die Anderen". Kennt ihr sicherlich.


    Denke bis hierher ist es eine normale Sit, aber ich sprach nun mit der Mutter und sie ist der festen Meinung, dass ihr Sohn nicht gemocht wird weil er ja AUSLÄNDER sei. (er ist arabischer Abstammung).
    Alles was ich jetzt versuche anzusprechen hat bei ihr immer den Beigeschmack, dass die Schule ja Ausländerfeindlich ist. (Unsere Schule hat einen sehr geringen Ausländeranteil so 15%). Zu Hause ist der Sohn der King, jeder Wunsch wird ihm von den Augen abgelesen. Die Familie ist finanziell gut versorgt und der Sohn zeigt (nur Markenklamotten und tönt es auch ständig heraus).


    Alle Versuche und Versicherungen ihr zu erklären, dass die Abneigung der Mitschüler nicht auf seine Abstammung zurück zu führen ist stößt bei ihr auf taube Ohren. Ihr Sohn macht ALLES richtig nur die Anderen können ihn nicht leiden, weil er ja....


    Ich bin am verzeifeln- ich komme an sie einfach nicht mehr heran.


    Habt ihr nen Rat?


    LG skydep

    Ich habe zwar keinen Rat, aber ich arbeite an einer Schule mit hohem Ausländer/MIgrantenanteil und kann Dir sagen, dass das "Argument" auch hier kommt. Die kommen ja selbst nicht mit ihrem Nachwuchs zurecht! Warum sollte das in der Schule klappen? Und anstatt sich Hilfe zu holen, macht man das Einfachste, was geht.


    Solche Aussagen komplett zurückweisen und am besten nicht mehr daruf eingehen. Immer schön sachlich bleiben. Habt ihr eine Schulberatung/Schulsozialarbeit etc mit arabisch sprechenden oder aus ähnlichem Kulturkreis stammenden Mitarbeitern? Die können da oft was zurecht biegen. Sonst hat man da wenig Chancen.


    Gruß
    Anna

    Dokumentierst du das Verhalten dieses Schülers und die Reaktionen der anderen hierauf schriftlich? Ich kann dir hierzu nur raten. Der tägliche Mehraufwand lohnt sich m. E. unbedingt.
    Ich hatte leider auch schon solche Eltern, die bei Gesprächen über ihr sehr verhaltensauffälliges Kind stets mit der "Totschlagthese" der Ausländerfeindlichkeit aufzutrumpfen versuchten. Ich hab den Spieß dann einfach umgedreht, indem ich sie freundlich darum bat mir zu erläutern, was denn nun an den dokumentierten Reaktionen der Mitschüler ausländerfeindlich sei. Nun ja, die Eltern gerieten recht schnell -trotz Anwesenheit eines vereidigten Dolmetschers - in eine deutlich wahrnehmbare Erklärungsnot. So gelang es schließlich, das Gespräch auf eine sachlichere Ebene zu bringen. Zumindest zeigten die Eltern seit diesem Gespräch doch deutlich mehr Bereitschaft ihre Erziehungspflichten wahrzunehmen.
    Das dazugehörige Kind nahm ich damals "in die Pflicht", indem ich in der Klasse das soziale Lernspiel "Die ehrliche Runde" (hatte ich bei 4-teachers gefunden) einführte. Die tägliche Umsetzung war zu Anfang recht anstrengend, hat sich aber auch gelohnt.
    Anmerken möchte ich noch, dass sowohl die Eltern als auch deren Kind sich durch diese Maßnahmen nicht zu Musterexemplaren ihrer Gattung entwickelten. Dennoch wurde das tägliche Miteinander für alle Beteiligten sehr viel angenehmer.

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