Jahresarbeitszeitmodell in NRW

  • Ich würde in diesem Forum gern einmal eine grundsätzliche Frage stellen und hoffe auf rege Diskussion und viele Beiträge:


    Was spricht gegen die Einführung eines Jahresarbeitszeitmodells für LehrerInnen?


    Bekanntlich hat die Landesregierung NRW ein solches in der Schublade. Das Vorwort beginnt folgendermaßen:


    "Seit Jahren wird von den Lehrkräften in Nordrhein-Westfalen, insbesondere solche mit einer Vielzahl von Korrekturen und/oder mit einer großen Anzahl zusätzlicher Aufgaben in Schulen, eine gerechtere Verteilung der Arbeitslasten in unseren Schulen gefordert. Die von der früheren Landesregierung in Auftrag gegebene Arbeitszeituntersuchung der Unternehmensberatung Mummert & Partner aus dem Jahre 1999 hat erhebliche unterschiedliche Zeitbelastungen zwischen den Lehrkräften festgestellt. Daran hat sich bis heute nicht grundlegend etwas verändert."

  • Dagegen spricht, dass unser Kerngeschäft, nämlich das Unterrichten, dabei zu kurz kommt. Das liegt bei jedem von uns nämlich nur bei ca. 75% unserer Tätigkeit, heißt, jeder, der nicht jetzt schon mehrere andere Aufgaben hat, wird sich zusätzlich noch was aneignen müssen.
    Dagegen spricht ebenfalls, dass die Unterrichtsfaktoren von Mummert und Partner oft nicht passen, auch die Stundenzuweisung anderer Tätigkeiten passt oft nicht, ich bekomme (zusammen mit meiner Stellvertreterin) für den FakoVorsitz in Deutsch 30 Stunden, wir teilen sie auf, also pro Person 15 Std pro Jahr, was ein schlechter Scherz ist.
    Und ein letztes dagegen: Man beginnt zwar über Quantität zu diskutieren, jedoch wird die Qualitätsdimension nicht geklärt, Bsp.: Man hat laut vorgegebenem Faktor 20 Min für die Korrektur einer Klassenarbeit, aber niemand sagt dir, wie man das in 20 Min schaffen kann und wo man die Qualitätsabstriche machen soll.


    Aber das Modell hat natürlich auch viele Vorteile, nach denen hier aber nicht gefragt wird. ;)

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

  • Beim NRW-Modell wird anders gerechnet: da zählt zur Unterrichtszeit nicht nur das reine Stundendeputat. Und die Formel lautet:


    Unterrichtszeit + Systemzeit = Gesamtarbeitszeit



    "2.2. Definition der Unterrichtszeit


    Neben der reinen Unterrichtszeit sind hier in der Regel berücksichtigt:
    • Vor- und Nachbereitung des Unterrichts
    • Korrekturen
    • Weitere Zeiten zur Notenfindung
    • Klassen-/ Teilkonferenzen
    • Fachbezogene Beratung von Schüler/innen, Eltern, Betrieben etc.
    • Zensurenkonferenzen
    • Evaluationsmaßnahmen zum Unterricht
    • Weitere unabweisbare für den Unterricht notwendige Tätigkeiten



    Erläuterung:
    Korrekturen und mündlichen Prüfungen im Zusammenhang mit Abschlussprüfungen in schulischen Vollzeitbildungsgängen werden zeitlich gesondert erfasst, der einzelnen Lehrkraft gutgeschrieben und der schulischen Gesamtunterrichtszeit zugerechnet (Prüfungszeiten).



    2.3. Definition der Systemzeit


    Zur Systemzeit zählen alle weiteren schulischen Arbeiten, z. B. Stundenplanerstellung, Arbeitsgemeinschaften, Klassenleitungen, Klassen- und Studienfahrten, Fortbildungen, pädagogische Arbeitsgruppen, Steuergruppen, Prüfungstätigkeiten usw."


    Die Liste der Aufgaben ist mit den Jahren ja immer größer geworden! Selbst wenn es mit absoluter Gerechtigkeit nicht möglich ist, alle Tätigkeiten in einem Modell abzubilden: Wäre ein solches Modell nicht sehr viel gerechter als das gegenwärtige Deputatsmodell?

  • Zitat

    Original von Vaila
    Wäre ein solches Modell nicht sehr viel gerechter als das gegenwärtige Deputatsmodell?


    Ich finde den Ansatz grundsätzlich nicht schlecht. Ich mir aber auch fast sicher, dass eine solche Reform gleichzeitig in der Summe zu massiven Kosteneinsparungen genutzt werden wird. Ob das dann den Fortschritt bedeutet, den sich viele KollegInnen erhoffen?

  • Ja, so ein Arbeitszeitmodell wird mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit zur Kostenreduktion benutzt werden.
    Ja, ein Arbeitszeitmodell wird ein kleinster gemeinsamer Nenner sein, der alle Seiten unzufrieden macht.
    Ja, es wird mittelfristig in den Kollegien zu Differenzen über Arbeitsbelastung kommen.
    Ja, wir brauchen unbedingt ein realitätsnahes Arbeitszeitmodell und ich bin sehr dafür.


    Das Grundproblem ist, dass die Summe der durch die abzuleistenden Aufgaben aufzuwendenden Arbeitszeit die Summe der aufgrund der Stellenlage verfügbaren Arbeitsstunden bei weitem übersteigt. Das weiß jeder, der im Schulsystem arbeitet, vom Junglehrer mit Zeitvertrag bis hin zur Ministerin.


    Das ist auch der Grund, dass Arbeitszeitmodelle jahrelang in den Schubladen verschwunden oder überhaupt nicht angegangen worden sind, denn in dem Augenblick, in dem die Arbeitszeit auf dem Papier steht, muss man sich dem o.g. Problem stellen und im Rahmen der Rechtsvorschriften Lösungen finden, die vor den Verwaltungsgerichten verhandelt werden können. Bisherige Strategie war "weiterwurschteln wie gehabt" - das funktioniert nicht mehr.


    Die Aufgabenlast und damit der Bedarf an Arbeitsstunden bleibt natürlich bestehen; man könnte hier jetzt anfangen, wie überall sonst im öffentlichen Dienst nicht finanzierbare Serviceleistungen (z.B. Lesenächte, Klassenfahrten, Überbürokratisierung bei Lernstandserhebungen) rigoros aus Kostengründen zusammenzustreichen. Das wäre allerdings bildungspolitischer Selbstmord und kein auch nur halbwegs intelligenter Politiker (von denen es ja Gerüchten zu Folge noch einen oder anderen geben soll - sogar in den Kultusministerien!) würde so eine Idee auch nur mit der heißen Zange anfassen.


    Konsequenterweise ist also zu erwarten, dass ein Arbeitszeitmodell erst einmal schöngerechnet wird - die Kassen sind leer und die Bildungspoltik ist klamm; da beißt die Maus keinen Faden ab.


    Problematisch dabei ist auch die Lehrermentalität - wir wehren uns ja als Berufsgattung gerne mit einem tränenerstickten "aber die Kinder!" auf den Lippen dagegen, unsere Arbeitsbelastung zu reduzieren indem wir Sonderaufgaben verweigern.


    Dennoch meine ich, dass Arbeitszeitmodelle her müssen. Ich beobachte rund um mich herum, dass Lehrer an allen Orten durch Überlastung zusammenklappen - vor allem die idealistischen Traumberuf-Typen und die Junglehrer, die noch nicht die berufsnotwendige eisenharte Hornhaut erworben haben. Es geht einfach nicht mehr so weiter. Jedes Arbeitszeitmodell, auch ein schlechtes, bietet eine Verhandlungsgrundlage und Rechtsansprüche.


    Von da aus kann man weiterarbeiten - aber anfangen muss man irgendwo.


    Nele

  • Zitat

    Original von Kiray
    Und ein letztes dagegen: Man beginnt zwar über Quantität zu diskutieren, jedoch wird die Qualitätsdimension nicht geklärt, Bsp.: Man hat laut vorgegebenem Faktor 20 Min für die Korrektur einer Klassenarbeit, aber niemand sagt dir, wie man das in 20 Min schaffen kann und wo man die Qualitätsabstriche machen soll.


    Ich finde solche Vorgaben sehr gut und die Diskussion zwischen Quantität und Qualität sehr wichtig - das bisherige Arbeitssystem hat ja so funktioniert, dass Mehrarbeit schlicht und einfach nicht sichtbar geworden ist. Wenn ich jetzt eine Zeitvorgabe einführe, die nicht erfüllbar ist, z.B. Korrektur einer Oberstufenklausur in 20 Minuten, dann entsteht ein sichtbarer Reibungspunkt, den man evaluieren kann und wo man Verbesserungen ansetzen kann. Dazu gehört natürlich, dass ich erst einmal diese Vorgabe erfülle, so dass das Ergebnis dann zur Bewertung auf dem Tisch liegt.


    Es ist ein betriebswirtschaftliches Grundprinzip, dass investiertes Kapital und die Qualität des erzielten Produkts in einer klar definierten Relation zueinander stehen. Dieses Grundprinzip muss im Bildungswesen noch verstanden werden, und hier scheinen die ersten zaghaften Schritte dazu gemacht werden. Man MUSS über Quantität reden und darüber, welche Qualität man will und womit man sich abfindet.


    Besser als das Gefasel über "Immer nur das Beste für die Kinder!" :)


    Nele

  • Zitat

    Original von Vaila
    Beim NRW-Modell wird anders gerechnet: da zählt zur Unterrichtszeit nicht nur das reine Stundendeputat. Und die Formel lautet:


    Unterrichtszeit + Systemzeit = Gesamtarbeitszeit



    Doch, genau das meine ich. Unterrichtszeit sind ca. 75% und die Systemzeit liegt ca. bei 25%, beginnt euch zu fragen, ob ihr diese Stunden füllen könnt. Bei uns hat sich gezeigt, dass es einige Lehrer gibt, die das locker schaffen und andere, die echte Probleme haben diese 400/450 Stunden zu füllen. Eine Klassenleitung gibt 70 Stunden, Fortbildung: höchstens 15, Klassenfahrten sind gut, immer mitfahren, Arbeitsgruppen max. 20 Std, Fako Vorsitz 20-30Std. Das meiste macht den Kohl nicht fett. Da muss man schon bewusst steuern, also beginnt schonmal zu überlegen, ob da nicht noch ne Sammlung zu betreuen ist oder sowas...

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

  • Zitat

    Original von neleabels
    Man MUSS über Quantität reden und darüber, welche Qualität man will und womit man sich abfindet.


    Besser als das Gefasel über "Immer nur das Beste für die Kinder!" :)


    Nele



    Sehe ich genauso und wenn das Modell flächendeckend eingsetzt wird, dann WiRD auch hoffentlich drüber geredet werden. Bin nicht sicher, ob unseren Politikern das klar ist.

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

  • Zitat

    Original von Kiray


    Unterrichtszeit sind ca. 75% und die Systemzeit liegt ca. bei 25%, beginnt euch zu fragen, ob ihr diese Stunden füllen könnt. Bei uns hat sich gezeigt, dass es einige Lehrer gibt, die das locker schaffen und andere, die echte Probleme haben diese 400/450 Stunden zu füllen.


    Das ist ja ganz klar der Beleg dafür, dass einige KollegInnen über das Soll hinaus arbeiten und andere unterbeschäftigt sind. Also spricht doch alles dafür, sämtliche Tätigkeiten zu dokumentieren, wie das in der gesamten Arbeitswelt üblich ist. Jeder Arzt, jede Pflegekraft, jeder Mechaniker muss minutiös abrechnen, welche Dienstleistungen erbracht wurden. Und ich denke - und da bin ich ganz deiner Meinung Neleabels - man muss damit auch beim Lehrerberuf anfangen.

  • Es ist ja schön, dass die Landesregierung sich Gedanken um die gerechtere Verteilung der Arbeitslasten bei LehrerInnen macht und aus diesem Anlass eine Arbeitszeituntersuchung von Mummert&Partner aus dem Jahr 1999 zitiert. Und hat diese Untersuchung bezügl. der Arbeitszeiten nicht ergeben, dass diese deutlich über dem Schnitt des öffentl. Dienstes liegen? Und sind wie diese Ergebnisse umgesetzt worden?
    In Hamburg wurde vor mehreren Jahren mit ähnlicher Argumentation (Gerechtigkeit usw.) ein Jahresarbeitszeitmodell eingeführt, unter dem Strich kann man sagen, zum Nutzen des Arbeitgebers! Der Vorsitzende des dortigen Gesamtpersonalrats hat die Entwicklung von Beginn an kritisch begleitet. Viele Informationen sind auf der homepage http://www.hvoss.com/Lehrerarbeitszeit/AZM.pdf nachzulesen.

  • Ich kann ehrlich gesagt dieses Gejammer um Arbeitszeiten nicht mehr hören. Jeder von uns hat sich seine Unterrichtsfächer selber ausgesucht und hätte sich auch für vermeintlich weniger aufwändige Unterrichtsfächer entscheiden können. Warum sollte man sich dann hinterher beschweren?


    Ich habe selber Deutsch und damit ein sehr korrekturaufwändiges Fach. Ich sehe auch, dass Kollegen mit der Fächerkombi Sport und Kunst wesentlich weniger Vorbereitungs- und vor allem Korrekturaufwand haben (und sie sagen das auch selber) - na und?! Mir stand es doch frei auch diese Fächer zu wählen und ich wusste, dass ich meine gewählten Fächer vermutlich ein Leben lang unterrichten werde.
    Die Korrektur von Deutscharbeiten ist übrigens das, was ich an meinem Job mit Abstand am wenigsten mag, aber es gehört halt dazu. Genauso wie für meinen Sportkollegen die tagelange Planung des Sportfests ;)


    Ein Arbeitszeitmodell würde meiner Meinung nach viel Unfrieden im Kollegium stiften und an der Gerechtigkeit zweifle ich auch. Wie will man genau bewerten, welchen Aufwand man an welcher Schulform mit welchen Schülerzahlen pro Klasse und welchen Jahrgangsstufen tatsächlich hat? Man sieht doch im Austausch mit Kollegen schon, dass die Vorbereitung sehr, sehr unterschiedlich ausfällt. Da stellt sich doch zunächst auch die Frage, welche Ansprüche ich an meinen Unterricht habe und wie ich diese umsetzen kann. Da kommen so viele Faktoren zusammen, das kann kaum in realistischen Zahlen ausgedrückt werden...

  • Zitat

    Original von Finchen
    Ich kann ehrlich gesagt dieses Gejammer um Arbeitszeiten nicht mehr hören. Jeder von uns hat sich seine Unterrichtsfächer selber ausgesucht und hätte sich auch für vermeintlich weniger aufwändige Unterrichtsfächer entscheiden können. Warum sollte man sich dann hinterher beschweren?


    Das ist nicht Kern der Diskussion. Es geht vielmehr um die "unsichtbare" Arbeit, die gleichwohl anfällt, aber kaum dokumentiert und wenig berücksichtigt wird. Mit dem "Aufwand" eines einzelnen Unterrichtsfaches hat das nichts zu tun. Und wenn selbst der Arbeitgeber (!) zu dem Ergebnis kommt, dass da umgedacht werden muss, sollte man das nicht einfach bagatellisieren.

  • @ Finchen


    Diese Diskussion mit dem ewiggleichen Scheinargument des Lehrergejammers abzubügeln ist schon vermessen und der Hinweis darauf, dass man sich die Fächer doch selbst ausgesucht hat, auch!


    Ich sage mit Nachdruck: Ich habe während meines Studiums nicht gewusst, dass meine Korrekturfächer pauschal mit der Arbeit von Kunst- oder Sportlehrern gleichgesetzt werden!


    Ich sage mal so: Mit dieser Argumentation möchtest du doch nur deine Pfründe wahren. Solidarität ist für dich ein Fremdwort, deshalb kann ich nur inständig hoffen, dass dieses Arbeitszeitmodell endlich realisiert wird!

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe es gewusst.


    Aber egal: das Problem der Zeitmessung ist: Lehrer sind Heimarbeiter. Bzw. wollen es oft sein, weil man seine Arbeit zu Hause besser einteilen kann. (ich persönlich würde mich gegängelt fühlen, wenn ich zur Arbeitszeitmessung meine Vorbereitung in der Schule machen müsste.)


    Und damit sind wir beim Problem. Ein Sport- und Kunstlehrer (um bei dem Beispiel zu bleiben), kann doch zu Hause in seine Arbeitszeitübersicht "eintragen", dass er 3 Stunden lang ein Bild gezeichnet hat, um es am nächsten Tag den Kindern vorzuführen. Oder ein Sportlehrer schreibt auf, dass er 7 Stunden unterwegs war, um einen Kletterpark auszuprobieren, obwohl er sich nur via Internet informiert hat. Wie will man das kontrollieren, wenn man nicht einen festen Arbeitsplatz mit Stechuhr vorschreibt?


    Kl. gr. Frosch


    P.S.: btw, wenn dieser Thread wieder in eine Beschimpfungsorgie ausartet (Vaila hat ja schon wieder mit persönlichen Angriffen angefangen), mache ich den Thread dicht. Nur so als Hinweis, weil diese Themen schnell persönlich werden. ;)

  • Zitat

    Original von kleiner gruener frosch
    P.S.: btw, wenn dieser Thread wieder in eine Beschimpfungsorgie ausartet (Vaila hat ja schon wieder mit persönlichen Angriffen angefangen), mache ich den Thread dicht. Nur so als Hinweis, weil diese Themen schnell persönlich werden. ;)


    Bis zum Einsatz der Reizvokabel "Gejammer" (übrigens nicht durch Vaila ;) ) wurden hier Argumente und Links ausgetauscht.

  • Zitat

    Original von kleiner gruener frosch
    Und damit sind wir beim Problem. Ein Sport- und Kunstlehrer (um bei dem Beispiel zu bleiben), kann doch zu Hause in seine Arbeitszeitübersicht "eintragen", dass er 3 Stunden lang ein Bild gezeichnet hat, um es am nächsten Tag den Kindern vorzuführen. Oder ein Sportlehrer schreibt auf, dass er 7 Stunden unterwegs war, um einen Kletterpark auszuprobieren, obwohl er sich nur via Internet informiert hat. Wie will man das kontrollieren, wenn man nicht einen festen Arbeitsplatz mit Stechuhr vorschreibt?


    Nein, es geht nicht darum individuell Zeit zu messen, der Weg ist ein anderer: Von oben wird ein Wert festgelegt und den gilt es zu erfüllen. Wenn man schneller ist: Glückwunsch, wenn man langsamer ist: Persönliches Pech. Der Sport- und Kunstlehrer hat kaum Möglichkeiten mit seiner reinen Unterrichtsverpflichtung auf seine 75% Unterrichtszeit zu kommen, es sei denn er steht keine 25 Std, sondern deutlich mehr Studen vor der Klasse (je nach dem, wo die Deckelung nach oben ist).

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

  • Zitat


    iP.S.: btw, wenn dieser Thread wieder in eine Beschimpfungsorgie ausartet (Vaila hat ja schon wieder mit persönlichen Angriffen angefangen), mache ich den Thread dicht. Nur so als Hinweis, weil diese Themen schnell persönlich werden. ;)


    Seht ihr :D - schon hier wird beim Diskutieren die Stimmung mies!


    Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das dann vor Ort aussieht! Wer will eigentlich eine gerechte Lösung berechnen - ich halte immer noch eine vernünftige Lösung vor Ort, die man bei Berücksichtigung persönlicher Sachverhalte und Belastungen, verhandelt, für die bessere Lösung!

  • Zitat

    Original von sturz
    ich halte immer noch eine vernünftige Lösung vor Ort, die man bei Berücksichtigung persönlicher Sachverhalte und Belastungen, verhandelt, für die bessere Lösung!


    Aber genau dann geht sich das Kollegium doch erst recht gegenseitig an die Gurgel! In BW hat man das sogar so versucht. Die Direktoren hatten das Recht, hier lokal eine entsprechende Gewichtung vorzunehmen, Kollegen deputatsmäßig zu entlasten und dafür andere zu belasten. Meines Wissens wurde das an keiner (!) Schule umgesetzt, wofür ich volles Verständnis habe.


    Die Veränderung eines Systems führt eigentlich immer zu Konflikten, da es einfach immer Menschen geben wird, die den Status quo wahren möchten. Da halte ich es doch für die Kollegien vor Ort für die deutlich konfliktfreiere Methode, wenn ein neues Arbeitszeitmodell von oben gesetzt wird. So kann man wenigstens nicht persönlich auf den Korrekturfachkollegen am Nachbartisch sauer sein, weil sich dieser hausintern für seine Entlastung und damit gleichzeitig die Belastung anderer stark gemacht hat.

  • Zitat

    Original von neleabels


    Dennoch meine ich, dass Arbeitszeitmodelle her müssen. Ich beobachte rund um mich herum, dass Lehrer an allen Orten durch Überlastung zusammenklappen - vor allem die idealistischen Traumberuf-Typen und die Junglehrer, die noch nicht die berufsnotwendige eisenharte Hornhaut erworben haben. Es geht einfach nicht mehr so weiter. Jedes Arbeitszeitmodell, auch ein schlechtes, bietet eine Verhandlungsgrundlage und Rechtsansprüche.


    Von da aus kann man weiterarbeiten - aber anfangen muss man irgendwo.


    Danke Nele! Ich bin völlig einer Meinung mit dir!

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