Hallo,
wer ist Primarstufenlehrerin und unterrichtet in der Sek. 1 ?
Wie sind eure Erfahrungen? Kommt ihr gut klar?
Ich habe mich gerade auf eine Gesamtschulstelle beworben, bin mir nicht 100% sicher, ob es das Richtige ist. Aber an Grundschulen hat man keine Chance....
Feste Stelle in Sek 1 oder weiter Vertretungsstellen (seit 5 Jahren)?
Das ist die Frage!
Als Primarstufenlehrerin in Sek. 1 unterrichten?
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Hallo Mamimama,
ich war vor einigen Monaten in derselben Situation und stand vor der gleichen Frage.
Allerdings hatte ich ein wenig Entscheidungshilfe, da mir die SL anbot, erst mal mit nem einjährigen Vertretungsvertrag Sek1- Luft zu schnuppern=)
Ich habe für mich entschieden, dass ich auf jeden Fall in der Sek1 arbeiten würde. Es ist zwar ein anderes Arbeiten und in höheren Klassen musst du dich durchzusetzen wissen, aber es machte mir genausoviel Spaß wie in der GS. Ich muss allerdings sagen, dass ich vom Typ her auch schon immer eine- wie soll ich sagen- etwas "robustere" GS- Lehrerin war (das soll jetzt bitte keiner falsch verstehen). Man muss in der Sek 1 schon ein bisschen mehr aushalten (von Seiten der Schüler). Dafür hatte ich persönlich weniger Querelen mit Eltern (weiß nicht obs an der Schule speziell lag oder daran, dass Eltern nach 4 Jahren GS etwas cooler werden) und insgesamt (als Fachlehrer) etwas weniger "Lautstärkestress". In der Sek 1 sind die S halt schon mit vielen Arbeitstechniken vertraut, daher laufen viele Dinge einfach ruhiger als in der GS.
Was mir gefehlt hat, war die Art der Kleinen. Die Großen sind da schon etwas cooler, vermitteln dir dafür auf andere Art, dass sie dich schätzen.
In Hessen gibts außerdem für Sek 1 mehr Geld und weniger Stunden.Alles in Allem ist das nicht nur wesentlich besser als noch 10 Jahre Vertretung, sondern eine echte Alternative. Ich finde sowieso, dass die einzelnen Schulformen ihre Vorurteile gegenüber den anderen verlieren sollten.
Viele Grüße und meld dich über PN, wenn du noch Fragen hast!
mrsy
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Hallo Mamimama,
ich hab auch Lehramt Primarstufe studiert und an einer Grundschule mein Ref. gemacht. Nach einem Jahr "Geld statt Stelle" habe ich mich dann auch für die SekI entschieden und bin seit fast 8 Jahren an einer Hauptschule. Ich hab es bis jetzt keinen Tag bereut. Wie mrsyellow schrieb, ist es, gerade in höheren Klassen, ein ganz anderes Arbeiten als an einer Grundschule, wobei ich gerne immer wieder Methoden wie Wochenplan, Freiarbeit usw. anwende.
Du musst allerdings für dich wissen: "Bin ich der Typ, der sich zutraut auch ältere Schüler zu unterrichten"
Viel Erfolg Jube -
Hallo Mamimama,
ich habe mein Ref auch an einer GS gemacht und unterrichte in der Zwischenzeit schon seit einem halben Jahr an einer Realschule. Mit gefällt es super und ich glaube nicht, dass ich mich irgendwann darum bemühen werden wieder an einer GS zu unterrichten. Ich empfinde es als große Erleichterung, dass die Schüler wesentlich selbständiger sind und man sich nicht um jeden "Pups" kümmern muss. Auf der anderen Seite braucht man gegenüber pupertierenden Halbstarken schon ein gewissen Maß an Durchsetzungsvermögen. Hier gibt es bestimmt je nach Schulform auch vermutlich noch größere Unterschiede (HS- RS).
Aber ich glaube, dass ist einfach eine Typfrage und man muss es einfach ausprobieren. -
Ich würde die Chance auf jeden Fall immer nutzen, andere Schulformen selbst kennen zu lernen und nicht ein Lehrerleben lang an einer einzigen zu bleiben. Ich habe nach dem Referendariat an der Grundschule an einer Realschule angefangen. Dort gefiel es mir nicht so gut und ich war froh, an eine Hautpschule wechseln zu können. Das war tolles Arbeiten! Alles sehr entspannt. Leider wurde ich dann aus dienstlichen Gründen an eine Grundschule versetzt. Ich denke nicht, dass ich die kommenden 30-35 Jahre dort verbingen werde. Aber ich möchte mich gerade nicht in die Revolution der Sek I stürzen, sondern warten bis es sich dort etwas beruhigt hat.
VIele Grüße von
ohlin -
Ich muss sagen, dass ich im nachhinein über meine anderthalb Jahre Feuerwehr im SekI Bereich (verschiedene Schulen) froh war - denn für mich ist seitdem vollkommen klar: Ich möchte an der GS arbeiten.
Ich hatte nette Schüler und tolle Kollegen, immer viel Unterstützung: Aber mir fehlte die Freude! Die Freude, die Kinder vermitteln, die lustigen Dinge, die sie sagen, ihr oft sehr lebendiges Interesse an so vielen Dingen ... (das hat man eigentlich nur noch in Klasse 5, manchmal in 6)
Ich denke, dass man sich fachlich, methodisch Einiges aneignen kann und ich weiß, dass es viele gibt, die total zufrieden mit ihrem Schritt an die weiterführenden Schulen gibt, aber ich würde immer raten: Erst einmal ausprobieren (falls du das nicht schon getan hast, während deiner Feuerwehrzeit)Zum Thema GS und Stellen: Ich glaube, dass auch hier noch ein Wandel stattfinden wird - habe gerade selbst eine Stelle an einer tollen Schule bekommen und weiß, dass allein in den nächsten anderthalb Jahren dort 6 Kollegen weggehen (das Kollegium ist steinalt:))
Aber im Prinzip hast du recht - ich hätte schon seit anderthalb Jahren fest in Lohn und Brot sein können - die Realschulen haben mich z.T. zu Hause angerufen und mir feste Stellen angeboten, total verrückt - aber ich wollte gern an die GS und war mir nach meinen SekI Erfahrungen dessen dann noch viel sicherer!Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück und dass du die für dich richtige Lösung findest!
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Zitat
Original von Juannagirl war mir nach meinen SekI Erfahrungen dessen dann noch viel sicherer!
Und wenn man die hat, dann KANN man sich natürlich auch sicher sein und einen Schritt problemlos wagen :), egal in welche Richtung.
Wenn ich noch daran denke, wie viele Leute sich bei mir im Studium vor dem Praktikum (da musste man nicht mal selbst unterrichten!) an der anderen Schulstufe gedrückt haben (jaja, da wurden alte Schulleiter - Kontakte wieder aufgegriffen um Bescheinigungen auszustellen)...Viele geben sich selbt die Chance überahupt nicht, sich das andere zumindest mal anzusehen. Dann zig Jahre zu warten, "nur" um an die GS zu kommen finde ich albern.
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Vielen Dank für eure Antworten!!!
Leider bin ich immer noch nicht schlauer. Anscheinend hat beides seine Vor- und Nachteile. Ich habe direkt nach dem Refrendariat ein halbes Jahr an einer Hauptschule unterrichtet, das war nicht so toll. Mitlerweile habe ich jedoch gelernt, dass man sich an der Grundschule genauso durchsetzen muss. Früher habe ich gedacht, dass man den Unterricht nur interessant gestalten muss und schon arbeiten alle toll mit. Leider habe ich es nie geschafft wirklich alle Schüler zu begeistern.
In der Hauptschule hat mich gestört, dass man für die Schüler mehr oder weniger der Feind ist. Mitlerweile sind meine älteren Kinder in der Pubertät und man lernt nicht alles so ernst zu nehmen, was sie äußern.
Nochmals viele Dank! Mamimama -
ich denke, dass ist auch keine so einfache entscheidung.
ich war auch als feuerwehr an einer rs und hatte nette kollegen und schüler, als feste stelle kommt für mich aber nur gs in frage.
es macht mir einfach viel mehr spaß mit den kleinen, ich habe keinen nachmittagsunterricht und muss nicht fachfremd politik, erdkunde... in klasse neun unterrichten.
so mache ich lieber weiter feuerwehr und hoffe bald auf ne feste stelle. =)
hab aber auch keine kinder und bin verheiratet. ist also ok, erstmal weniger zu verdienen, sonst würd ich vielleicht auch an ne rs/hs gehen. -
Zitat
Original von Juannagirl
Ich muss sagen, dass ich im nachhinein über meine anderthalb Jahre Feuerwehr im SekI Bereich (verschiedene Schulen) froh war - denn für mich ist seitdem vollkommen klar: Ich möchte an der GS arbeiten.
Ich hatte nette Schüler und tolle Kollegen, immer viel Unterstützung: Aber mir fehlte die Freude! Die Freude, die Kinder vermitteln, die lustigen Dinge, die sie sagen, ihr oft sehr lebendiges Interesse an so vielen Dingen ... (das hat man eigentlich nur noch in Klasse 5, manchmal in 6)
Ich denke, dass man sich fachlich, methodisch Einiges aneignen kann und ich weiß, dass es viele gibt, die total zufrieden mit ihrem Schritt an die weiterführenden Schulen gibt, aber ich würde immer raten: Erst einmal ausprobieren (falls du das nicht schon getan hast, während deiner Feuerwehrzeit)Zum Thema GS und Stellen: Ich glaube, dass auch hier noch ein Wandel stattfinden wird - habe gerade selbst eine Stelle an einer tollen Schule bekommen und weiß, dass allein in den nächsten anderthalb Jahren dort 6 Kollegen weggehen (das Kollegium ist steinalt:))
Aber im Prinzip hast du recht - ich hätte schon seit anderthalb Jahren fest in Lohn und Brot sein können - die Realschulen haben mich z.T. zu Hause angerufen und mir feste Stellen angeboten, total verrückt - aber ich wollte gern an die GS und war mir nach meinen SekI Erfahrungen dessen dann noch viel sicherer!Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Glück und dass du die für dich richtige Lösung findest!
Das kann ich fast genauso unterschreiben! Meine SekI- Erfahrung war zwar kürzer, aber für eine GS- Stelle habe ich auf feste SekI- Stellen verzichtet- und übermorgen trete ich meine feste Stelle anLG
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Ich habe auch Grundschullehramt studiert und bin nach dem Referendariat an eine Realschule gegangen. Ich war aber auch schon während des Studiums / Referendariat der Sek1 gegenüber nie ganz abgeneigt.
Bin jetzt seit knapp 2 Jahren an der Realschule und möchte eigentlich nicht mehr nur GS unterrichten. Ich hätte gerne beides, da beides seine Vor-und Nachteile hat.
Du musst du überlegen, ob du dir das grundsätzlich vorstellen kannst. Wenn ja, dann versuche es doch einfach mal. Ich kenne einige die das gemacht haben und zufrieden sind. Kenne aber auch einige, die von vorneherein gesagt haben, das sie das nie wollen.
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